Ich denke, dass viele es nicht zu schätzen wissen, eine liebe Frau (wie auch immer man die definiert) an ihrer Seite zu haben, weil sie dann ihren Jagdtrieb a la "Sie ist nur gut und stark genug, wenn sie mir ständig kontra gibt, mich im Ungewissen lässt und ich sie daher immer wieder sanft stimmen muss" nicht nachkommen können... Für mich ist das jedenfalls nicht der Schlüssel für eine beständige Beziehung, wenn sie sich immer zieren muss, damit er jagen kann. Wer hält das denn womöglich ein Leben lang aus? Und: Viele geben vor, sie wollten die Frau mit Haaren auf den Zähnen, die rumzickt, Kontra gibt, im Bett die versauteste Schlampe der Stadt ist etc., beschweren sich dann letztendlich aber auch darüber.
Wieso muss eigentlich selbstbewusst, zielstrebig, "sein Ding machen" etc. im Gegensatz zu einer lieben Frau stehen? Ich kann auch lieb sein ohne meine Vorstellungen und Ideale aufzugeben, im Leben zu stehen, seinen Job zu machen usw. Lieb sein heißt nicht, dass man alle Dinge schluckt, die einem nicht behagen, die Füße unter den Tisch nimmt und nicht rummuckt. Man tut es nur auf andere Art und Weise, was dann oft nachhaltiger wirkt als ein großer Auftritt, in dem ich ihm ordentlich eine Szene mache. Zeugt es nicht auch von Größe und Stärke im richtigen Moment nachzugeben, ihm trotz dessen, dass er gerade total ausgerastet ist, ein Bier hinzustellen, anstatt das ach so emanzipierte, dominante Weib raushängen zu lassen und das nur aus dem Hauptgrund, "weil man sich ja nichts gefallen lässt"?
Jedenfalls steht fest, dass man lieb nicht unbedingt immer mit naiv und dumm gleichsetzen sollte. Das ist nämlich wahrlich nicht immer der Fall. Kann ja auch intelligent sein, ihn toben zu lassen und eben kein Kontra zu geben und ihn am nächsten Tag sein Verhalten reflektieren zu lassen und ein schlechtes Gewissen zu provozieren...
P.S. und was die sexuelle Ebene betrifft, kann es sicher auch reizvoll sein, mit lieben, ruhigeren Frauen an Grenzen zu gehen und Entwicklungen zu durchschreiten, die bei einem "Luder" schon längst gefallen sind. Auch stille Wasser können nämlich tief sein, auch wenn es erstmal nicht den Anschein hat... Es äußert sich wohl nur anders. Nicht durch große Wellen, sondern durch das eher subtilere Blitzen und Aufblinken des Wassers.