allerdings fällt es Frauen (hab ich das Gefühl) tendenziell schwerer, Entscheidungen zu treffen (je nach Bereich unterschiedlich schwer). Woran liegt das eigentlich? Vermutlich daran, dass Frauen mehr nachdenken, als Männer, was?
Nein, das liegt daran, dass Frauen dazu erzogen werden, dass es wichtiger ist, in sein soziales Netz eingebunden zu sein als Entscheidungen zu treffen. Wenn man sich die sozialen Strukturen vor 50 Jahren anschaut, durchaus ein sinnvoller erlernter Reflex: Männer waren im Beruf (und dort muss man Entscheidungen treffen). Frauen waren davon abhängig, dass ihr Mann gute berufliche Entscheidungen traf. Also mussten sie um des sozialen Netzes wegen ihm Selbstvertrauen geben, damit er sie und ihre Kinder weiter gut ernährt - und darum ihm die Entscheidungen überlassen.
Weiterhin ist es für Frauen oft wichtiger als für Männer, in soziale Netze eingebunden zu sein. Richtiger ist, dass es für Männer auch wichtig ist, aber im System vor 50 Jahren kümmerten sich die Frauen um die Pflege dieser Netze, während die Männer dann "mitkamen" und so auch drin waren.
Soziale Netzpflege heißt "was ist für dich am wichtigsten, wie kann ich dich glücklich machen?". Es ist also einfach eine andere Fähigkeit als die, Entscheidungen zu fällen. Wenn Frauen untereinander sind, reden sie nicht zuletzt deshalb so viel, damit jede Frau ihren Beitrag zum "und was ist jetzt für dich am wichtigsten, wie kann ich dich glücklich machen?" tun kann - denn so wird sicher gestellt, dass alle Beteiligten trotz des vorgeschobenen Altruismus auch glücklich werden.
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In den heutigen Gesellschaftsstrukturen sind natürlich noch Reste derer vor 50 Jahren ;). Aber letztlich ist es ein erlerntes Verhalten, was bei manchen Frauen besser und bei anderen schlechter in die eigene Persönlichkeit passt und was man auch ent-lernen kann, wenn man möchte.
Wenn man möchte, wie gesagt. Manche wollen ja auch gar nicht.