Es geht um Passung und Balance. Wenn jemand'ne Flipchart hat, male ich es kurz auf und erkläre es
Dass Frauen auf Machos oder Arschlöcher stehen, wage ich zu bezweifeln. Und wenn, dann können sie diese nicht binden/halten. Gleichzeitig sind die treudoofen Dackel, die sich alles von Madame bieten lassen und sich am besten noch ein Kuckuckskind (vom Macho) ins Nest setzen lassen auch nicht das Wahre. Frau braucht so gesehen zwei Männer: Einen, der die Gene liefert (vom Abenteurer/Malboro-Mann/Draufgänger), sich aber danach zurück hinaus in die Wildnis stürzt, bei der Aufzucht des Kindes nicht mithilft und vermutlich (aufgrund der erhöhten Risikobereitschaft) auch wahrscheinlich früher ablebt. Und eben einen, der die eigene Versorgung und die des (fremden) Nachwuchs sicherstellt und bei ihr bleibt, was auch immer sie ihm antut.
Umgekehrt gilt das natürlich ebenso, was uns zu einem Kontinuum führt mit den Extremen:
Arschloch/Femme Fatale -------------------------------------- Vati/Mutti
Als Mann, der dem Vati-Typus einher fällt, taugt man hervorragend als bester Freund, der alles ist, nur nicht sexuell interessant, Seelenmülleimer oder eben Idiot, der den fremden Nachwuchs großzieht. (Evolutionär betrachtet, wobei es artspezifisch wohl gar nicht so dumm ist.) Als Frau erfüllt man so gesehen dieselbe Funktion: Man ist sicher, aber langweilig.
Was also tun? Man stellt sich hin und sagt "Harhar, ich werde jetzt zum Arschloch/zur Femme Fatale, das/die jeden wie Dreck behandelt und dann rennen sie mir alle hinterher.". Kann man machen, aber wollen (die meisten) Frauen keine Männer, die wie sie Dreck behandeln und (die meisten) Männer keine Frauen, die ihnen ihr Herz in kleine Stücke schneiden.
Die Kunst ist also gleichzeitig "Arschloch" und "lieb und nett" zu sein. Am besten im richtigen Maß, im richtigen Verhältnis und kontextuell immer passend. Den Gegenüber lieb und nett zu tätscheln, aber ihm auch Grenzen zu setzen. Ihn in den Arm zu nehmen, aber ihn auch ordentlich an die Wand zu nageln. Ihm Sicherheit (Beziehung) und Unsicherheit (sexuelle Spannung/Reiz) zu geben.
Oder um es sinngemäß mit John Lennon zu sagen: "Die perfekte Frau ist Köchin in der Küche, Mutter im Kinderzimmer und Hure im Bett." Und natürlich ist es schön, wenn Frau einem Kratzspuren über den Rücken zieht, ebenso, wie wenn sie sie danach verarztet.
Ist jetzt relativ plakativ dargestellt und überzeichnet, aber geht es im Grunde um die Balance zwischen "Freiheit" und "Bindung". Gibt es natürlich gelebte Extreme (Promiskuitivität ohne emotionale Bindung bzw. Mutti und Vati, die nur zur Reproduktion Sex haben), aber streben Systeme prinzipiell nach Ausgleich/in die Mitte. (Stichwort Homöostase.)
Die Verwendung von Mutti/Vati/Arschloch und Femme Fatale ist übrigens nur zum besseren Verständnis gewählt, kann man sich da eher was drunter vorstellen, und rein beschreibend, nicht bewertend gemeint.
Im Endeffekt geht es um "Passung". Wenn Mutti und Vati und Arschloch und Femme Fatale miteinander glücklich sind, ist das schön und gut. Problematisch wird's dann, wenn irgendjemand dann bemerkt, dass er ja auch noch eine andere Seite hat und meint diese dem Partner nicht offenbaren zu können und sie deswegen anderweitig auslebt. (Oder es den Tatsachen entspricht und der Partner sich nicht mitentwickeln kann/will.) Da sind wir ganz schnell beim Thema Fremdgehen und gebrochene Seelen/Herzen. Hach ja.