Liebe Elke.
Ich würde dir zusätzlich zu dem bereits Gesagten empfehlen, ein Frauengesundheitszentrum aufzusuchen. Diese gibt es eigentlich in jeder größeren Stadt. Sie können in dem Sinne dich nicht behandeln, aber sie verfügen über sehr viel Wissen und Beratungsmöglichkeiten, haben Fachleute an der Hand für Endometriose, Wechseljahre und alle anderen frauenspezifischen Erkrankungen und können dir dort sicherlich sehr kompetent helfen und u.a. dir auch Ärzte usw. empfehlen.
Desweiteren ist mir aufgefallen, dass es wichtig wäre, den eigenen Fokus auf die Realität zu ändern. Die Realität schafft man sich selbst, also auch die Hölle.
Es ist unbestreitbar, dass da für dich/euch ein Problem existiert. Aber es ist wichtig, den Druck da mal rauszunehmen. Es scheint so, als würde sich es in den 2 Jahren nur noch um das Problem drehen und diese gefüttert werden, bis es übermächtig ist. Ich will damit nicht sagen, dass es nicht existiert, es ist schon da - aber ihr entscheidet auch, wieviel "Macht" ihr diesem Problem geben wollt, wieviel Raum es in eurer Beziehung ein-nimmt.
Ich kenne es von der Arbeit mit Klienten, dass es total wichtig ist, sich in Krisen sehr stark auf die Dinge zu konzentrieren, in denen es gut läuft, in denen es einem gut geht, in denen man (noch) Spaß hat. Diese Bereiche zu stärken, im Bewußtsein zu halten und auszubauen, das nimmt den Druck und bringt wieder mehr Lebensqualität. Die Perspektive ändert sich, das ist oft schon ein Stück Heilung auf dem Weg.
Vielleicht schreibt ihr beide euch mal diese Dinge auf, die für euch beide als Paar wichtig sind, die euch im Alltag Freude bereiden, die ihr gemeinsam genießen könnt - abseits von Sex/BDSM. Das ist ein Stückchen Arbeit, aber als Paar braucht ihr ein "Schatzkästchen" für euch, was immer wieder befüllt wird, um Krisen davon zu zehren und zu leben.
Den ultimativen Tipp, mach da oder nimm dieses Medikament und es ist weg - den gibt es nicht. Auch wenn du dir das so sehr wünschst. Wichtiger ist es sich, auf den eigenen inneren Weg zu machen, der Libidoverlust ist ein körperliches Zeichen, aber was steht dahinter? Welche Geschichte? Das ist die eigentliche Arbeit, die du machen musst. Suche dir eine entsprechende Beraterin oder Begleitperson, die dir dabei hilft. Wie gesagt, die Frauengesundheitszentren haben da ein vielfältiges Angebot und es ist nichts, dessen du dich schämen müsstest. Du bist damit nicht allein.
P.S. Ich hatte selbst einmal starke körperliche Schmerzen gelitten, und war fest davon überzeugt, dass nur ein Arzt diese mir wegmachen kann. Ich bin von Pontius zu Pilatus gerannt, habe alle möglichen Untersuchungen machen lassen. Es wurde nie etwas gefunden, trotz der Schmerzen, ich hatte alle möglichen Medikamente, Naturmedizin, Homöopathie etc. ausprobiert in dem Glauben, "es" damit endlich weg zu machen. Ich hätte damals alles Geld der Welt für das Heilmittel gegeben. Geholfen hat dann aber doch nur die Aufarbeitung meiner Vergangenheit und das "Mich-Selbst-Anschauen" im Inneren. Nichts anderes.