"Da sollte man doch trennen."
Klar, und außerdem sortieren wir unsere Buntstifte erst nach Farbe, dann nach Größe - weil das F im Alphabet vor'm G kommt.
Sicherlich kann das für den ein oder anderen die Erfüllung sein, Probleme bereits dadurch im Keim zu ersticken, sich für jede Situation 'ne eigene Schublade zurecht zu legen. Einmal konsequent alles durchorganisieren, und dann ein Leben lang Ordnung halten.
Aber geht da nicht etwas verloren? Lauern nicht in dem scharfen Schnitt zwischen schwarz und weiß Myriaden von Grau? Und sind uns nicht sowieso eigentlich diese Schubladen, ganz unten im Schrank, die liebsten? Die, in denen wir einfach ohne zu überlegen Tag für Tag unsere schönsten Erlebnisse zusammengewürfelt haben? Und der Moment, in dem man mit beiden Händen wild in dem Allerelei von Erinnerungen wühlt - ein Abenteuer!
Nichts im Leben ist einfach, aber hinter jeder Ecke bietet sich eine neue Gelegenheit, von der Autobahn abzubieten, um sich lächelnd in dem Idyll sommergrüner Wiesen links und rechts zu verlieren. Oder mal so richtig das Gaspedal bis zum Anschlag durchzudrücken, Atem anhalten, Körperspannung, und sich mit Vollgas über den Horizont katapultieren zu lassen.
Keine Angst vor'm schwarzen Mann! Auch wenn er dann kommt.
Decke über'n Kopf. Hilft immer. Oder Mutti fragen. Die wird's schon richten. Für die ganz mutigen: Das eigene Leben selbst in die Hand nehmen. Nicht fremdbestimmt leben. Soziale Grenzen überschreiten bedeutet in vielen Fällen, Konflikte zu schaffen. Spannungsfelder zwischen Emotionalität, Intimität und immer auch verschiedenen Ebenen Autorität aufzubauen. Da muss man dann durch und wissen wer man ist, und wohin man möchte. Dann klappt das schon - fast wie von selbst.
Das Augenzwinkern zur Dame zwei Büros weiter, mit guten Freunden nach 'ner durchzechten Nacht auf der Couch, und dann im Bett zu versacken - die Kirschen aus Nachbars Garten haben einfach immer am besten geschmeckt.
"Bunt ist das Leben, Hoschis, und granatenstark!"