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Probleme mit erektiler Dysfunktion in der Beziehung

Neuigkeiten aus dem Bett ....
Ein kleines Update: erstmal vielen lieben Dank an alle, die hier ihre Beiträge gepostet haben - ich habe dadurch über meine Einstellung nachdenken und etwas lockerer damit umgehen können. Mein Freund war beim Urologen und hat nun Viagra-ähnliche Pillen bekommen, heute ausprobiert .. alles top. Hoffentlich klappt es auch bei den nächsten Malen genau so *zwinker* ....aber er meinte auch vorhin, dass es wohl Kopfsache ist, wenn er jetzt ein paar Mal die Pillen nimmt, wird es wohl von alleine weggehen (hat auch der Doc gesagt).

LG
Raubkatze
Sehr schön!!! *top2*
Ja, ich freue mich auch .. er hat sich glaube ich noch mehr gefreut als ich *zwinker* Wird schon alles
**********bidum Frau
290 Beiträge
was solchen threads meist fehlt, sind die erfolgsmeldungen.

ich habe eine.

mittlerweile macht es mich fast traurig, wie wenig dieses - zugegeben heikle - thema offen angesprochen wird und wie sehr viele, männer wie frauen, am bild des ominpotenten mannes festhalten, so als wäre männliche sexualität wirklich nur stumpfes, mechanisches ficken und einzig die frauen wären etwas komplexer gestrickt. dass auch männer wesen mit psyche sind, geht irgendwie häufig unter.

es hat 10 monate gedauert. 10 monate, in denen ich tollen sex mit meinem partner hatte, nur "das eine" meistens nicht. ich kann nur erahnen, wie es ihm dabei ging. ich vermute, manchmal war er kurz davor aufzugeben. er hat stark an seiner männlichkeit gezweifelt. ich nicht. ich meine, was hätte ich an ihm anziehend gefunden, wenn nicht die männlichkeit, den gegenpart zu mir als frau?

zugegeben, anfangs war es ungewohnt, eine ganz andere dimension von sex. eine, die sich erst mal nicht komplett anfühlte. bis ich versuchte, auch für mich etwas daraus zu lernen. über mich. meine bedürfnisse. das war beileibe nicht nur bloßer koitus. aber ich war doch sehr darauf fixiert, schließlich habe ich davor auch immer nur den bekommen. und darüber auch gänzlich verdrängt, dass auch ich mehr bin als ein bloßes sexgefäß. dass da noch viel mehr experimentierfläche ist, es auch andere empfindungen gibt.

dass mein partner mir in all der zeit keine sekunde das gefühl gegeben hat, nicht begehrenswert für ihn zu sein, hat mir die augen dafür geöffnet, dass begehren weit mehr ist, als eine erektion. und paradoxerweise war es ausgerechnet sex mit dem partner, der angst hatte, nicht zu genügen, weil er nicht "funktionierte", der, der mich am sattesten machte.

auf`s erste mag es befremdlich klingen, aber das "nicht können" des mannes, hat mich offener gemacht für vieles. nicht zuletzt auch für die beziehung ansich. ein gemeinsames nicht aufgeben und trotzdem oder gerade deshalb zueinander stehen.

ich hatte durchaus meine zweifel, ob ich das wirklich auf dauer durchhalten würde, aber ich war gewillt, es zu probieren. keinen druck zu machen, sondern zu genießen was ist und funktioniert.

ich bewundere es noch immer, dass er sich in einer situation, die ihn so verletzlich machte, nicht zurück gezogen hat, sondern sich trotzdem auf sex und nähe einließ, auch wenn er sich zeitweilig als totalversager fühlte. was ich nie so gesehen habe. aber ich weiß nicht, ob ich selbst umgekehrt in meinem moment, in dem ich mich ähnlich fühlen würd, nähe zulassen könnte, anstatt die flucht zu ergreifen, den emotionalen rückzug anzutreten. zum selbstschutz.

es war relativ rasch klar, dass du ursache eher keine körperliche ist, sondern zum großteil in seinem kopf wohnt und so ein kopf braucht zeit. ich hab versucht, sie ihm zu geben. und mir auch.

und irgendwann, als ich selbst nicht mehr damit rechnete, nicht darauf wartete und ehrlich sagen konnte: "das ist toll, so wie es ist.", hat es plötzlich geklappt. und klappt weiter.

noch scheint es mir eine gratwanderung zu sein. noch ist das ego nicht wieder zur vollen blüte gelangt. aber ich bin weiterhin voll der zuversicht. das war bisher alles toll und wird noch viel besser. warum sollte ich einen wunderbaren menschen aus meinem leben schmeißen, bloß, weil die technik manchmal versagt? die gegenseitige zuneigung hat bisher nie versagt, die war einfach wichtiger. und das, obwohl sex in beider leben einen sehr großen stellenwert hat. aber dass sex auch etwas ganz anderes sein kann, das haben wir, denk ich, beide in den vergangenen monaten ganz neu gelernt und das war vermutlich sogar ziemlich gut.

ich weiß nicht, ob diese innigkeit auch gekommen wäre, wenn alles reibungslos verlaufen wäre. vielleicht wären wir dann die fickbekanntschaft geblieben, die wir eigentlich sein wollten, anstatt eines paares. ich hätte nicht näher hinsehen müssen, wer der mensch ist, hinter der "fehlfunktion" und er hätt nicht erfahren, auch oder gerade der makel wegen liebenswert zu sein.

man kann es also auch positiv sehen. und aushalten. womöglich ändert das alles.
****Too Paar
13.561 Beiträge
Was für ein wunderschöner,liebevoller und respektvoller Beitrag....

Vielen Dank ,dass du uns teilhaben lässt @ libidoadlibidum ...*blumenschenk*

dass begehren weit mehr ist, als eine erektion.

Wie wahr,wie wahr....das müssen viele Menschen noch lernen ,denke ich.

LG,Eva
@libidoadlibidum
Toll geschrieben - meine Hochachtung vor dieser Offenheit !

Dennoch ein paar Fragen. Du schreibst, es sei wahrscheinlich ein Kopfsache von ihm gewesen. Eigentlich ungewöhnlich, wenn es vorher - also 10 (!) Monate vorher - einwandfrei geklappt hatte.

Irgend etwas muss in dieser Zeit zwischen Euch anders als vorher gewesen sein.

Ich möchte es mal von meiner Seite so beschreiben - war ich mit einem Mädchen/Frau zusammen, wo lediglich das Interesse eine reine Fi..-Beziehung zwischen beiden war - gab es keine Probleme. Wurde aus dieser Beziehung etwas mehr - stellten sich Gefühle ein, hatte ich mich - vielleicht auch sie - verliebt - dann war erst mal für mich das "Stehen" gar unmöglich. Da bin ich lange nicht dahinter gekommen - die Jugend lässt so differenzierte Überlegungen meist auch nicht zu. Später wurde mir klar, in dem Moment des Verbliebt werdens, schaltete unbewusst mein Kopfkino in den "Beschützermodus" - sie sollte durch mich nicht (körperlich)verletzt werden, sich ausgenutzt fühlen und was sonst noch diesem Instinkt nachgesagt wird. "Sie wurde zur Heiligen" - anders kann ich das nicht ausdrücken. Nun ist ja ein Mann nie 100%tig impotent, es gab und gibt viele andere Möglichkeiten - die ich als nicht so "brutal, erniedrigend, etc" empfand. Küssen, sanftes Streicheln führten ja auch zu einem für beide Seite erfüllendes Erlebnis. Von ihrer Seite dann zunächst ein auch für mich erlösender Handjob, zunächst verhalten, dann mehr. Bis hin zum - für mich einer gänzlich anderen zu georteten "Schublade" - Blowjob. Von da ab war alles anders.
Nein, sich darüber zu unterhalten, darüber ernsthaft zu sprechen, über das warum - war in jener Zeit im Vergleich zu heute, nicht üblich. Und ich schreibe von einer Zeit vor 30 Jahren. Das Wort "Fallen lassen" gab es damals einfach noch nicht. Und Kopfkino erst recht nicht...

Doch auch ohne diese Kommunikation, nur durch Handeln, löste sich das Problem von selbst. Man lernte, wie der andere "tickt, empfindet" - und so war es dann auch.

Vielleicht so ähnlich wie bei euch. Das jedenfalls wünsche ich von Herzen.

Wäre es doch immer so - wir machen uns Gedanken, die eigentlich gar keine sind..
Hadern, zaudern - dabei ist, gerade in der neueren Zeit, ein Gespräch darüber kein unüberwindbares Hindernis mehr.

Doch zugegeben, nicht wenige Männer - auch Frauen - haben aus der Tradition heraus - damit noch lange Probleme.

Man sollte sie deshalb nicht gleich verteufeln..

LG noelle
**********bidum Frau
290 Beiträge
nein, noelle, da liegt ein missverständnis vor. wir hatten 10 monate lang keinen "klassischen" sex. bzw. nur vier, fünf mal. und die waren von kurzer dauer.

erst nach 10 monaten vorlaufzeit klappte es dann doch "richtig".

ich überleg gerade, die vorgeschichte gewissermaßen noch etwas näher zu erläutern, die ist vielleicht nicht uninteressant, für menschen in einer ähnlichen situation, aber jetzt brauch ich erst mal n kaffee. *zwinker*
@libidoadlibidum
Na, dann soll der Kaffee auch schmecken..

Es war von mir vielleicht missverständlich - ihr hattet vorher - dann aber 10 Monate "keinen" - so sollte es lauten..

LG noelle
Oder war es so, dass ihr davor - und diese Periode dauerte 10 Monate - keinen richtigen Sex.?

Dann liege ich ja zumindest mit meinem Beispiel - muss ja nicht verallgemeinernd sein - richtig..

noelle
**********bidum Frau
290 Beiträge
vorab, mein freund weiß, dass ich hier poste, keine ahnung allerdings, ob er meine texte liest. selbst wenn nicht, ein wenig komisch kommt es mir doch vor, ihn und sein privatestes so öffentlich zu thematisieren. ich mag hier also nur grob umreissen, weil ich es trotzdem wichtig finde, solche geschichten in die welt zu tragen. das web ist voll von negativgeschichten, aber die happy ends, so es welche gibt, erzählt dir dann keiner mehr. ich hab mir selber nächtelang auf einschlägigen seiten die augen wund gelesen um vielleicht ansatzweise nachvollziehen zu können, was erektionsstörungen für einen mann bedeuten, ich bin mir trotzdem sicher, dass ich das niemals zur gänze nachvollziehen werden kann. dazu fehlt mir das mannsein.

mein partner ist deutlich älter als ich. mitte 40. ein kritisches alter, da wird in singleforen schon mal gern gespottet, dass die altersklasse nicht mehr so kann, wie sie will.

wir haben uns mit einem einzigen ziel kennen gelernt. erwachsenenspaß. mehr sollte das nie werden. ich hatte eine ziemlich wilde, interessante und spannende zeit (auch hier im joyclub) hinter mir und er kam gerade aus einer beziehung.

eine beziehung über fast ein jahrzehnt, in der sex keine rolle spielte. liebe auch nicht. es ging um das gemeinsame kind, das wurde geliebt, aber die partnerschaft dazu war mehr zweck. er sagt, da war immer respekt, aber keine leidenschaft - und dass er sich damit abgefunden hatte. für seine damalige partnerin war alles sexuelle mehr last, als lust und er hat seine lust hintenan gestellt, war irgendwann sicher, dass er "das alles" auch nicht mehr brauchte. ich vermute, er hat einige seiner besonders kinks auch versteckt. sogar vor sich selbst.

nachdem seine partnerin sich getrennt hatte, wollt er`s wohl noch mal wissen, kamen die beiseite geschobenen anteile doch wieder hoch.

bei unserem ersten treffen haben wir uns so erfolgreich die nacht redend und heftig zechend um die ohren geschlagen, dass selbst superman keinen mehr hoch gekriegt hätte. das hat mich noch kein bisschen irritiert.

aber die male danach waren ebenfalls nicht von erfolg gekrönt. zumindest, wenn man erfolg als erektion und koitus definiert.

später kam dann raus, es muss wohl schon innerhalb der letzten partnerschaft schwierigkeiten gegeben haben. zumindest die wenigen male, in denen es sowas wie sex gab.

aber selbst rudimentäres wissen um seine situation, gerade eine familie verloren, die finanz- und wohnsituation irgendwie in schwebe, unzufriedenheit im job und das hadern mit dem älter werden, hat mich eher in dem bestärkt, mir zu denken "ich würde mit all dem gepäck im schlepptau da auch keinen hoch kriegen".

dazu kommt wohl, dass ich mir fast sicher bin, dass ich ihn eingeschüchtert habe. nicht aktiv, sondern in seiner phantasie. das wissen darum, dass ich recht offenherzig mit meiner sexualität umgegangen bin - ich machte auch keinen hehl aus meinem "männerverschleiß" und der äffärenlastigkeit der letzten jahre, hat ihn mutmaßlich eher dazu gebracht, zu denken, er müsse mir "was bieten". so als wäre er der unerfahrene lehrbub und ich die männerverschlingende sexgöttin, die zufriedengestellt werden will. tja, dumm nur, dass ich das überhaupt nicht bin. trotzalledem auch nie dort angekommen, wo ich hinwollte. und bloß, weil jemand sex mit vielen hatte, heißt das nicht, dass es immer die erfüllung war.

ich denke, die art unseres kennenlernens hat erst zwar viel offenheit gebracht, dann aber auch große versagensangst. er, der nun jahrelang nicht mehr hatte und ich, die jahrelang alle hatte.

und dann der altersunterschied. es machte mich traurig und betroffen, aber da kamen dann so meldungen, dass er den zenit wohl überschritten hätte und nur noch ein kurzes libidinöses aufbäumen verspürt hätte und wohl einfach zu alt wäre. ich bräuchte einen jüngeren.

unser techtelmechtel beziehung zu nennen, hat er sich sehr lange gesträubt, obwohl er sich früher ernsthaft verliebt hatte, als ich. da war unglaublich viel unsicherheit auf seiner seite. allen möglichen dingen gegenüber. auch und gerade "ob ihm das alles zustünde". manchmal kommt er mir heute noch so vor, wie ein kleiner junge, der angst hat, gemocht zu werden. als ob das nicht echt sein könnte.

wir haben nicht permanent über dieses thema gesprochen. ich bin nicht seine therapeutin, sondern seine freundin. seine selbstvorwürfe, wenn er sie mir gegenüber geäußert habe, hab ich unterbunden. eben damit, nochmal klar zu sagen, dass ich ihn trotzdem begehre, weil er nicht einfach bloß ein schwanz ist, sondern ein mensch, ich in der momentanen situation trotzdem voll auf meine kosten komme und er mir wert ist, zu warten, wie sich die dinge entwickeln.

mittlerweile hat es für mich manchmal den anschein, je mehr zutrauen da ist, dass ich nicht kreischend davonrenne und ihn perverses schwein nenne, wenn er mal mit dem rausrückt, was er gerne machen würde (wie toll, ich nämlich auch!), je mehr bestätigung er bekommt, dass er ein sexuelles wesen sein darf und je mehr…ich weiß nicht…hm…er daran glauben kann, dass ich ihn ernsthaft und insgesamt mag, umso mehr last fällt von ihm ab. und umso besser läuft`s. zumindest ist das meine interpretation. und ich möcht ihn abknutschen, weil es so traurig ist, wenn man sich selber jahrelang so kasteien musste und sich irgendwie falsch fühlen. denn sex war immer ein wichtige thema für ihn, er konnte ihn wohl in beziehungen kaum ausleben, sondern musste immer irgendwie auslagern. die letzten jahre im monogamen familienidyll dann ausschließlich in bewegte bilder, bildschirm- und kopfkino. sex war nur noch theorie, nicht mehr praxis. und irgendwie auch etwas, das man sich besser abschneidet und vergisst, als lebt.
**********bidum Frau
290 Beiträge
@noelle
Oder war es so, dass ihr davor - und diese Periode dauerte 10 Monate - keinen richtigen Sex.?

genau, wir hatten seit beginn unserer bekanntschaft rund 10 monate mit wenigen ausnahmen keinen "richtigen" sex, das dafür umso häufiger. *lol*
*****one Frau
13.323 Beiträge
...
genau, wir hatten seit beginn unserer bekanntschaft rund 10 monate mit wenigen ausnahmen keinen "richtigen" sex, das dafür umso häufiger.

vielleicht liegt der punkt genau bei "richtigem" sex.
vielleicht ist es nur meine these: männer meinen, sich über ihre "penetrationsleistung" sexuell definieren zu müssen. das mag ab und an stimmen, aber meine lange erfahrung mit gesprächen in dieser richtung sagen mir- das ist nicht so.
in dem moment, in dem sich mann zeit nimmt für seine wünsche und ideen, bekommt er eine ahnung in richtung: es muss nicht immer vxxeln sein.
**********bidum Frau
290 Beiträge
diANaone, auch. vermutlich.

ich denke, es war auch wichtig, zu sehen, dass die partnerin auch anders spaß hat.nicht allein, sondern durch den mann. er also noch immer in der hand hat, lust zu verschaffen.

damit plädiere ich nicht dafür, frauen sollen männern was vorspielen, um sie zu bestärken, sondern authentisch sein - in ihrer geilheit auf ihn. den mann. in dem moment. auf das, was er tut.

mehr männer, als man gemeinhin annehmen möcht, beziehen einen gutteil ihrer befriedigung ja daraus, befriedigung zu verschaffen. von ein paar egomanen oder solchen, die es nicht besser wissen, vielleicht abgesehen. ich glaub aber schon, dass es tatsächlich sehr vielen männern insgeheim wichtig ist, dass "ihre" frauen, egal ob ons oder fixe partnerin, durch sie zum höhepunkt kommen. (was nicht für alle frauen funktioniert, manche, wie ich, muss auch selbst mithelfen. aber der weg dorthin als klares signal: dass ich hier luströchelnd liege und mich winde, das hast du gemacht!)

vielleicht hilft es also auch, wieder vertrauen zu sich selbst zu erlangen, wenn mann lernt, dass mann auch anders "seinen mann stehen kann" - besonders, wenn das in früheren partnerschaften weniger rolle spielte. die penetration immer das nonplusultra war. für den mann, für die frau, oder beide. oder wenn die partnerinnen davor selbst gehemmt waren und die neue ist es nicht. in puncto gehen lassen können.


nachtrag: wenn mal beobachtet, wieviele partnerinnen von männern mit ed als allererstes auf die idee kommen "der steht nicht auf mich - der will mich nicht - der lehnt mich ab", wieso sollte es männern nicht auch wichtig sein, in sexuellen belangen "gemeint" zu sein. um ihrer selbst willen?!
@libidoadlibidum
Naja - nicht ganz meinem Beispiel entsprechend, doch, wie Beispiele halt sind, so ähnlich...

Und ich kann nur bestätigen, dass es das gibt, so wie Du es schilderst. Ich habe - Nähkästchen - auch diese Erfahrung machen müssen. Zwar mit einem Unterschied, doch in der Tendenz schon stimmig. Wie aus meinem Profil ersichtlich, lebe ich ja auch in einer "Beziehung" - und das schon 30 Jahre. Mit meiner Frau, die nach der Geburt der Kinder zunehmend sexuell abweisender wurde, und - allerdings durch meine Schuld - nach etlicher Zeit auch krank. Seelisch, psychisch.
Ich war beruflich bedingt fast das ganze Jahr auf Reisen, baute mir und - wie ich meinte - ihr ein kleines Königreich auf. Vergaß, das goldene Käfige auch Gitter haben, und da sie sexuell nicht gerade hoch aktiv - nahm ich das Ganze auch nicht so wahr.

Und als ich es bemerkte, war es bereits zu spät.

Danach war an Sex nun gar nicht mehr zu denken. Ich blieb (und bleibe) bei ihr, um sie
zu pflegen. Gab letztendlich meinen Beruf auf, zog nach hier - doch es trat genau das ein, was Deinem Freund passierte. Ich "vergnügte" mich mit "Kino" aller Art - was - so glaube ich - dann auch dazu führt, dass man den Sex mit einer Frau einfach "verlernt"...

Erst als ich so vor 2 Jahren hier eine Frau - fast unglaublich, sogar mit Billigung meiner Frau "nimm Dir, was ich Dir nicht mehr geben kann" - kennen lernte. Und das gleiche passierte, wie bei Dir.

Um die Geschichte abzukürzen - nach einiger Zeit waren die, wie von Dir erlebt und geschilderten - Probleme nicht mehr da. Gewiss, die Bilder gleichen sich nicht wie ein Ei dem anderen. Doch, wie bei Dir, die Physis und die Psyche spielt schon eine gewaltige Rolle. Du stehst also nicht ganz alleine da.

Und ich möchte gar nicht wissen, wie vielen es hier so ähnlich geht - denn darüber schreibt man nicht im Joy. Und anderswo? Dazu fehlt mir der Bezug..

Ende gut - alles gut. Dazu kann ich Dir nur gratulieren, denn die Geduld, die muss man(n) erst einmal erfahren..

Und was Dein sog. "schlechtes" Gewissen beim Schreiben Deiner Zeilen betrifft, wer kennt ihn, Euch, denn real schon. Da müsste schon ein Teufelchen kommen - doch soviel Zufall ist recht selten..

In diesem Sinne liebe Grüße - noelle
**********bidum Frau
290 Beiträge
danke noelle, für deinen text. ich kann ja nur die frauenseite darlegen.

(erkannt werden fürcht ich nicht, nur das öffentliche versteigen ins psychologisieren. was du nicht wollen würdest, was man von dir allen anderen erzählt, das füg auch keinem anderen zu. so in etwa)
*******rlin Mann
1.966 Beiträge
In der Tat spricht man darüber nicht. Es gibt ja noch ein anderes Thema dazu und es verhält sich dort ähnlich. Vielleicht sind hier tatsächlich nur Männer ohne Probleme unterwegs, wer weiß?

Zum Gefühl des Mannes muss man aber doch mal etwas gerade rücken. Der Penis ist nun mal das Hauptinstrument zur Befriedigung. Es mag auch mit Mund oder Hand gehen, es bleibt aber das Kennzeichen des Mannes und letztlich einziges Instrument.

Ich mag auch nicht so dieses Samarita-Denken. Es ist doch auch schön, die Frau mit Mund und Händen zu verwöhnen. Nein, ist es nicht! Nicht über einen längeren Zeitraum hinweg.

Irgendwann möchte man einfach Mann sein. Und wenn das nicht geht, dann ist das Mist und man fühlt sich hundeelend. Da interessiert es einem irgendwann nicht mehr die Bohne, wie toll sich "Frau" fühlt. Man ist nur noch halb und minderwertig.

Natürlich sollte man weiterhin daran arbeiten. Manchmal aber macht die Offenheit alles nur noch schlimmer und manchmal hilft sie. Es ist ein langer Weg. Und letztlich, auch das sollte man nicht vergessen, es kann durchaus auch gesundheitliche Ursachen haben, die sonst überhaupt nicht bemerkt werden würden, im Krisenfall aber negativ wirken.
@libidoadlibidum
Ach ja, man kann ja nicht geschriebenes hier nachträglich editieren.

Da fühlt sich Dein Freund - und hoffentlich kein(e) andere(r) - mit Mitte 40 schon, als wäre er ein altes Eisen. Wenn ich so meine "Lieblingsorte" besuche - den Zoo - dann kommen mir depressive Ahnungen in den Sinn. Was diese Primaten doch für tolles Hechte - und wir, die eigentlich vom Geiste mehr erfüllt als diese - doch arme Würstchen sind...

Du magst das philosophieren - nicht in diesem Sinn geschrieben - keinesfalls. Wie wahr und doch so falsch..

Man sehe sich die Primaten an - ist uns von Intelligenz so wenig geblieben?

Und Er, der arme in den 40gern - will er damit konkurrieren? *lol*

Das nur zum Scherz - und doch so wahr, der Zeitgeist oder hier der Joy, ist was den Geist so manches Mal vernebelt..

LG - Dein noelle - der oft schon auch ein Altenheim besucht..
@Baer_Berlin
Einspruch Euer Ehren..

Als Jugendlicher magst Du ja Recht haben, die Evolution fordert Dich heraus. In unserem Alter aber kann alles passieren, Gesundheit, Wohlergehen, auch die Psyche. Ist denn wirklich eine Katastrophe, wenn "er" dann nicht mehr kann noch will?

Ich kenne nicht wenige aus dem weiblichen Geschlecht, die von dem "Ding" und seiner Härte nicht gerade schwärmerisch ein Liedlein singen..

Nichts für Ungut - dies von noelle
*******rlin Mann
1.966 Beiträge
Hmm
Ich kann aus deinem Text jetzt kein Fazit herauslesen. Magst du das vielleicht noch mal genauer formulieren?
**********bidum Frau
290 Beiträge
hallo Baer_Berlin,

leider wirst du nicht konkret genug, so dass ich nur mutmaßen kann, dass du dich auf meine zeilen beziehst. in manchem möcht ich dir zustimmen, in anderen punkten vehement widersprechen oder zumindest ergänzen, was meine überlegungen dazu sind, hoffend, hier nicht als die selbsternannte fachfrau rüber zu kommen, die ich definitiv nicht bin.

ich kann und möchte nicht in abrede stellen, dass ein mann mit erektionsstörungen sich hundeelend fühlt. ich glaube sogar, dass es für frauen gar nicht möglich ist, das vollumfänglich nachzuvollziehen und dennoch:

Zum Gefühl des Mannes muss man aber doch mal etwas gerade rücken. Der Penis ist nun mal das Hauptinstrument zur Befriedigung. Es mag auch mit Mund oder Hand gehen, es bleibt aber das Kennzeichen des Mannes und letztlich einziges Instrument.

nein, ist es nicht. in der eigenen wahrnehmung vielleicht, womöglich auch in der gesellschaftlichen, nicht aber in der realität, genausowenig wie der penis mannes einzige erogene zone ist.

auch wenn man das manchmal meinen möchte. zumindest hat es manchmal den anschein, als würden sich viele männer ihre sexualität rein auf den penis konzentrieren und sich damit selbst im grunde vieler möglichkeiten und potentieller erfahrungen beschneiden. das sag ich mit solcher bestimmtheit, weil mir durchaus schon männer unterkamen, die das so sehen, ich hier also nicht allein aus frauensicht spreche.

das ist eine sehr eingeschränkte definition von männlichkeit. ein erektionsfähiger penis ist das sichtbarste, greifbarste "instrument" männlicher sexualität, ganz gewiss auch ein großes, das größte stück indentifikation, aber sich nicht von diesem denken lösen zu können, verschlimmert unter umständen eine bestehende erektile dysfunktion, macht nur noch mehr druck bzw kommt letztlich einer totalkapitulation gleich.

ich versteige mich zu der behauptung, nunja, sagen mir vermutung, dass eine solche definition von männlichkeit sogar der auslöser für eine erektile dysfunktion sein könnte - und gleichzeitig der grund, weshalb sie weiterhin bestehen bleibt (so es eher in der psyche verankerte gründe, als konkrete medizinische auslöser gibt. aber auch die hinterlassen spuren im kopf. in "meinem" fall gab es übrigens medizinische abklärung.)

wenn ich keinen hoch kriege, mein einziges ziel aber ist, eine hoch zu kriegen, die einzig denkbare, lebbare variante die ist, einen hoch zu kriegen - dann kann mann ja nur aufgeben. was nicht geht, geht nicht. wenn ich nur akzeptieren kann, was nicht geht, habe ich theoretisch keine andere möglichkeit, als meine sexualität komplett auf eis zu legen.

und die meiner partnerin gleich mit dazu. wir sprechen, also zumindest ich, hier ja von erektiler dysfunktion in einer beziehung. und da ist die ED nicht nur problem des mannes, sondern ein gemeinsames. mit jeweils unterschiedlichen auswirkungen zwar, aber eben ein problem, das zwei belastet.

ziemlich die hauptangst in den vergangenen monaten war, für mich als frau, dass sich der mann aufgibt, im sexuellen zumindest. sich zurückzieht. keine nähe mehr zulässt. und eben sagt: wenn ich das eine nicht kann, dann will ich auch alles andere nicht. das wäre, jedenfalls für mich, zu dem zeitpunkt der einzige grund gewesen, die beziehung zu verlassen. ein mann, der von dem trip nicht mehr runter kommt, nur noch ein dysfunktionaler penis zu sein. das hätte auch mich massiv in meiner weiblichen sexualität beschränkt, die eben auch nicht bloße penetration ist, sondern zig mal mehr als ein erigierter penis in meine private parts gesteckt.

Ich mag auch nicht so dieses Samarita-Denken. Es ist doch auch schön, die Frau mit Mund und Händen zu verwöhnen. Nein, ist es nicht! Nicht über einen längeren Zeitraum hinweg.

mich stört, oder besser irritiert hier das wort samariter. beziehst du das auf die frau, die "krankenschwester spielt" oder auf den mann, der halt "ersatzmann" spielt? beide sichtweisen halte ich nicht für förderlich, für keine der betroffenen parteien.

keine frau soll einen mann mit erektionsstörungen retten oder bemuttern. aber sie muss ihre eigene sexualität, ihren zugang dazu genauso überdenken, wie der mann. naturgemäß kommen dabei andere ergebnisse raus. die frau ist anders betroffen, als der mann. aber sie ist betroffen. sie kann nicht die probleme des mannes mit der situation lösen - nur ihre eigenen schwierigkeiten (und glaube mir, es macht erst mal angst, sich z.b. vorzustellen: was, wenn es nie funktionieren würde?).

wenn mann allerdings die partnerin in der rolle der "samariterin" sieht, die ihn ja nur irgendwie verarzten will, die sich als die großmut in person profilieren möcht, die situation nur duldet, aber nicht akzeptiert, ihr also nicht glauben kann oder will, dann bringt dass eine ohnedies wackelige situation noch mehr ins ungleichgewicht. mag sein, dass es solche frauen gibt, aber der großteil will wahrscheinlich nichts anderes, als sex mit dem geliebten menschen (nochmal, ich sprech von ed in partnerschaften). ein wenig egoismus ist natürlich immer im spiel. aus purerm altruismus handelt praktisch niemand, aber: die frau, die offen druck macht, das ist genauso wenig hilfreich bei der beseitigung des problems, als der mann, der permanent an den intention der frau zweifelt.

der mann, der sich aufgibt und von seinem eigenen penis zum sexlosen wesen degradieren lässt, hätte mich persönlich genauso abgeschreckt, wie der mann, der mir unterstellt, ich würde ihn bloß betüdeln wollen oder halt aus mitleid bei ihm bleiben. mein partner hat mir leid getan, nicht im negativ konnotierten sinne von mitleidig, mir tat nicht leid, dass er nicht so kann, wie er möchte, sondern der offensichtliche schmerz, die verunsicherung, die wut, die trauer, die da zum vorschein kam, das hat mich traurig gemacht. dass jemand, den man liebt und begehrt, so offensichtlich mit sich hadert. seine probleme kann ich ihm nicht lösen, das muss er alleine tun. ich kann nur auf meiner seite des problems versuchen, einen teil zur besserung beizutragen, aber das ist nicht samaritertum, sondern gar nicht so uneigennützig, wie es vielleicht wirkt. auch die frau muss mit der situation zurecht kommen lernen. das problem ist ja da - und niemand weiß, wie lange.

(also falls du das so gemeint hast, ich kann dich auch falsch verstanden haben)


Irgendwann möchte man einfach Mann sein. Und wenn das nicht geht, dann ist das Mist und man fühlt sich hundeelend. Da interessiert es einem irgendwann nicht mehr die Bohne, wie toll sich "Frau" fühlt. Man ist nur noch halb und minderwertig.

das glaube ich dir auf`s wort. wenn dem mann die frau als geliebte partnerin allerdings egal wird, dann steckt er schon sehr tief drinnen. ich bezweifle nicht, dass das passiert. ich bezweifle aber, dass sich aus einer solchen situation wieder ein weg hinaus finden lässt.

insofern wär es natürlich gut, wenn die negativspirale nie so weit runter dreht. und da kommen wir wieder zu absatz eins. der eigenen defintion von männlichkeit und der konzentration auf die dinge, die eben gerade nicht funktionieren. wenn ich die minderwertigkeitsgedanken so herr über mein befinden werden lasse, vertstärkt das schlimmstensfalls das problem bis zur unauflösbarkeit.

Natürlich sollte man weiterhin daran arbeiten. Manchmal aber macht die Offenheit alles nur noch schlimmer und manchmal hilft sie. Es ist ein langer Weg. Und letztlich, auch das sollte man nicht vergessen, es kann durchaus auch gesundheitliche Ursachen haben, die sonst überhaupt nicht bemerkt werden würden, im Krisenfall aber negativ wirken.

da bin ich voll deiner meinung. alles immer offen auf den tisch ist nicht immer der beste weg. das vielbeschworene reden kann auch ein zerreden werden. wichtig fände ich, als partnerin ein quasi eingeständnis: "ja, es gibt ein problem" und "ja, ich will etwas dagegen tun." und umgekehrt dem partner zu vermitteln: "dein problem ist auch mein problem. auf eine andere art, aber natürlich betrifft es mich mit, als lass mich bitte nicht ganz aus dem spiel. ich werd dir aber die zeit lassen, die du brauchst, das mit dir selbst zu regeln." (aber das ist meine persönliche - und weibliche - sicht, die kann massiv von dem abweichen, was ein mann in einer solchen situation sagen oder hören wollen würd).
*******rlin Mann
1.966 Beiträge
Ja sorry,
libidoadlibidum, mein Fehler. Spreche ich jemanden direkt an, setzte ich normalerweise ein @ davor. Ansonsten bezieht es sich auf den darüber liegenden Beitrag. In diesem Fall war also Noelle gemeint. Ich möchte gern trotzdem auf deinen Beitrag antworten.

Vorweg. Ich benutze manchmal eine etwas härtere sprachliche Gangart. Das ist dann nicht böse gemeint. Ich spreche auch niemanden seine persönlichen Meinungen und Erfahrungen ab. Und, ich spreche als Betroffener.

Mal zum Grundsätzlichen. Anatomisch bedingt erreiche ich nur einen Orgasmus über meinen Penis. Und ich erreiche ihn nur, wenn er eine gewisse Härte besitzt. Ich habe keine Ahnung, welch wunderbaren Orte am männlichen Körper noch dazu führen können, außer vielleicht die Prostata, die ich hier aber mal ausklammern möchte, ich kennen an meinem eigenen Körper jedenfalls keine weiteren. Das führt dann am Ende dazu, dass es ohne Erektion nur mühseliges Gefummel wird, was auch dem Mann keinen großen Genuss verschafft. Also gegen das "es gibt doch noch so viel schönes Anderes, wozu da einen erigierten Penis?" wehre ich mich vehement. Mein Orgasmus, im allgemeinem Sinne, entsteht am Penis. Wenn andere ihn an anderen Stellen erleben, dann Glückwunsch, bei mir ist es jedenfalls nicht so.

Des weiteren, aber sind wir uns wohl einig, sprechen wir hier über anhaltende Zustände. Nicht über temporäre Aussetzer. Mit der Zeit wird das sehr unangenehm.

Samarita-Denken. Das hast du gänzlich falsch verstanden. Ich beziehe das ausschließlich auf den Mann, der sich doch daran erfreuen sollte, die trotzdem befriedigen zu können. Um die Frau ging es mir dabei nur sekundär. Ich sag ganz ehrlich, ich bin da Egoist. Drei oder vier Mal zwar mit vollends befriedigter Frau, aber ohne eigenen Orgasmus aus dem Rennen zu gehen, macht dann keinen Spaß mehr. Es mag ja sein, dass Männer sich in solchen Situationen dann eine Krücke basteln, nach dem Motto, das kann ja auch sehr schön sein, ich behaupte aber das Gegenteil. Daran ist gar nichts schön. Auf Dauer niemals.

Funktioniert die Selbstbefriedigung noch, kommt "Mann" sehr schnell zu dem Schluss, auf Sex sehr gut verzichten zu können. Wozu auch, wenn die eigene Hand das besser kann?

Die Rolle der Frau. Ja natürlich leiden beide. Aber es ist der Mann der die Probleme hat und der sie lösen muss. Frau kann unterstützen, aber letztlich weiß der Mann ganz genau, was geht und was nicht.

Ansonsten stimme ich dir ja voll und ganz zu. Man geht den Weg gemeinsam. Er ist lang und steinig.
**********bidum Frau
290 Beiträge
danke, Baer_Berlin, für die klarstellung und für deine offenen worte.

achje, ist das seltsam, wenn man über ein organ fachsimpelt, das man gar nicht hat, aber: ich muss dir nochmal widersprechen. erektion - ejakulation - orgasmus sind drei prozesse, die zwar bei normal funktionierender erektion als zusammenhängend wahrgenommen werden, aber getrennt voneinander funktionieren, zumindest ist das lehrmeinung. insofern erstaunt mich dein beitrag ein wenig, bzw bringt er mich dazu - scheiß besserwisser, die nicht mal betroffen sind - zu überlegen, in wie weit dir dein eigener kopf da den orgasmus versagt, nicht die fehlende erektion.

ich weiß von meinem partner, der in den anfängen nullkommanull erektion hatte, dass er sehr wohl orgasmen haben konnte - es nur anfangs nicht zulassen wollte, sondern immer abbrach. ich nenne es insgeheim "die falte". das war der blick, wenn auch für mich sichtbar wurde, jetzt denkt er drüber nach. dann war auch seine lust hinüber. übrigens hat auch selbstbefriedigung einige monate nicht funktioniert. zumindest nicht in sachen härte. auch morgenerektion gab es sehr lange keine mehr.

deinen zusatz zum samaritertum versteh ich nun. aber - ohne wertung - verschiedene männer, verschiedene zugänge. dass "ersatzhandlungen" auf dauer frustrieren können, mag ich auch nicht in abrede stellen.

ich seh nur die chance und bedeutung der "ersatzhandlungen" etwas anders. bzw. versuch ich da auch wieder etwas die frauenseite einfließen zu lassen oder zum nachdenken anzuregen und komm deshalb schon wieder vom hunderttausendsten ins millionste...die frau, die daliegt, wie ein brett - und den mann, seine erektion quasi konsumiert, die bekommt natürlich auch ein problem mit ihrer sicht der dinge, wenn mann "nicht funktioniert". es gibt auch eine - eher versteckte - sehr egozentrische weibliche…nunja…sexuelle konsumhaltung. wenn ich meinen partner aber aus anderen augen betrachte. ihn als ganzes aufwerte, seinen beitrag zu meinem lustempfinden anders bewerte, hm…dann meine ich, dass das eine ganz neue dynamik mit sich bringt.

wir wollen immer alle gemeint sein. darum dreht sich auch dieses ganze liebes- und beziehungsdings. der mensch mag gern um seinetwillen gemocht werden, geil gefunden werden, whatever. ein mann, der so von selbstzweifeln geplagt wird, womöglich insgeheim noch viel mehr. wenn männlichkeit als persönlichkeitsmerkmal, als im kern des selbst, verankert ist und ein so wesentliches identifikationsmerkmal wie erektion plötzlich aussetzt, dann erschüttert das ja den mensch als ganzes. dann ist penis funktioniert nicht gleich mensch funktioniert nicht. wohl kaum etwas schlimmer, als die angst davor, abgelehnt zu werden.

mein ansatz gedanklicher natur ist eben der, dass es hilfreich sein kann, wohlgemerkt nicht sein muss, wenn der teil der sexualität, der umsetzbar ist, anders gelebt wird. und da sind durchaus die frauen gefragt, die ja auch immer möchten, dass mann sie geil findet und nicht einfach nur druck abbauen möchte. den egoteil mit der erektion kann ich nicht geben, aber mich immer weider darauf besinnen, dass mein gegenüber mir nicht nur mittel zum zwecke der auslebung meiner eigenen libido ist.

ich fürchte, das passiert schnell, dass die konzentration beider nur noch auf die sexuelle schieflage gerichtet ist bzw. sex ansich eine bedeutungsverschiebung erlangt. das sex keine partnerschaftliche unternehmung mehr ist, sondern eine einzelveranstaltung zu zweit wird. dass die frau, die den partner ursprünglich durchaus unterstützen wollte, irgendwann auch nur noch daran denkt, zu kriegen, was sie bekommen kann. auf sich selbst achtet, aber kein feedback mehr zurück kommt. dass der mann ohne erektion zum gehilfen wird, zum instrument. der inhalt meiner spielzeugkiste macht mir auch viel spaß, aber ich hege ihm gegenüber keine gefühle. ich finde einen dildo nicht anziehend, bloß praktisch. ich liebe ihn auch nicht. und er braucht auch keine bestätigung. keine erfolgserlebnisse. keine zuwendung.

schwer in worte zu fassen, worum genau es mir geht. weniger um reale handlungen, als vielmehr eine innere einstellung. eine art liebevollere haltung, in dem fall der frauen. nicht die sexuelle handlung oder das fehlen einer sexuellen handlung in den fokus zu rücken, sondern den menschen, der sie vollzieht. eine änderung der einstellung bringt oft auch eine änderung der realität.

wieder auf mich bezogen: ich habe offen nie druck gemacht, nicht genörgelt, das thema nicht permanent durchgekaut, aber ganz akzeptiert habe ich es selber lange nicht, auch wenn ich dachte, ich hätte. auch auf meiner seite war viel unsicherheit, beklemmung oder angst. vielleicht ein, zwei mal sogar wut. aber ich habe immer versucht, dem, der mir gibt, auch etwas zurückzugeben - meine aufrichtige begeisterung für sein nachgerade spektakuläres "ersatzhandeln". *zwinker*

es war dann wirklich der moment, als ich keine änderung mehr erhoffte, sonder einfach nicht mehr daran gedacht habe, nicht mehr überlegte, ob mir etwas fehlen könnte, ich aufrichtig gelassen war, als es dann plötzlich doch endlich funktionierte. vielleicht zufall. vielleicht war da doch mehr druck in der luft, auch von mir aus, als offen zutage trat.
*******rlin Mann
1.966 Beiträge
Wir sind uns weitgehend einig, was das moralische betrifft.
Trotzdem muss ich nochmals widersprechen, wenn es um die Ejakulation geht. Das ist wohl mehr ein handwerkliches Thema. Wie gesagt, ich kann einfach nicht die entsprechende Stelle stimulieren, wenn keine Erektion da ist. Ich wüsste jetzt nicht wie das gehen sollte. Davon abgesehen wäre es auch eine äußerst unschöne Situation und wäre schon dadurch zu Scheitern verurteilt. Wenn du das hinbekommen hast, dann ist das eine Leistung, ohne Frage.

Das "Zulassen" scheitert oft an der Erwartungshaltung. Man möchte schöne Sachen machen und es geht nicht. Das ist dann die Bremse. Und nochmal, Anal, Oral, Normal, was auch immer, ohne Erektion geht das nicht.

Du sprichst aber noch einen anderen Punkt an, den ich ebenfalls sehr wichtig finde. Ich würde es mal die Auseinandersetzung mit der männlichen Anatomie nennen. Es ist meine feste Überzeugung, das die meisten Frauen schlechte Handwerker sind. Nicht weil sie es wollen, sondern weil sie es nie gelernt haben. Der Mann bekommt seine Latte, wenn die Dame nur am Schlipper zieht. Das ist die antrainierte Verhaltensart von der Jugend an. Es ist schlicht nie notwendig, den Mann zu stimulieren. Die Erektion ist einfach da.

Wenn nun, im Alter, oder bei Problemen, wie bei euch und auch bei mir, das plötzlich nicht mehr funktioniert, dann ist die Frau schlicht weg überfordert. Sie hat keine Ahnung, was sie tun soll, um den Mann geistig und körperlich zu stimulieren.

Und genau das ist der von dir geschilderte Lernprozess. Beide müssen enorm viel dazu lernen. Nur, und das ist der Punkt, woher dieses Wissen nehmen? Der Mann kann in der Regel keine Hilfe leisten, denn er weiß ja selbst nicht, woran es liegt. Und jeder weitere Fehlversuch führt weiter weg vom Gelingen.

Ich beglückwünsche dich zu deinem Erfolg, eurem Erfolg. Möge es so bleiben.
man kann sich schlau machen
Es gibt durchaus Literatur dazu.
**********bidum Frau
290 Beiträge
Wenn nun, im Alter, oder bei Problemen, wie bei euch und auch bei mir, das plötzlich nicht mehr funktioniert, dann ist die Frau schlicht weg überfordert. Sie hat keine Ahnung, was sie tun soll, um den Mann geistig und körperlich zu stimulieren.

ja, Baer_Berlin, es ist überfordernd. und es hemmt ungemein. darf ich ihn "da" anfassen? kann ich ihn "da" anfassen? darf ich ihn überhaupt anfassen? was, wenn das jetzt wieder nix wird? wie ist das für ihn? wie ist das für mich?

die spontantität bleibt auf der strecke. oder zumindest beginnt man zu denken, man könne nicht mehr spontan sein. das hauptaugenmerk liegt immer auf der - ausbleibenden - erektion. was alles nicht geht. der quickie in der küche. der blowjob im hauseingang. dies oder jenes. der fokus auf die "fehlfunktion" ist da. wenn man es zum fokus werden lässt.

worin ich zwischen den zeilen bei dir ein potentielles problemfeld hineininterpretiere ist die schuldfrage oder nach wessen technik ist wobei die schlechtere? nein, solche fragen blockieren. lenken in die falsche richtung. scheiß auf schuld. (abgesehen von der "medizinischen schuld". das sollte man ja nicht verharmlosen, dass durchhänger auch vorboten oder anzeiger sehr ernster gesundheitlicher schwierigkeiten sein können). noch mehr negative stimmung muss wirklich nicht ins bett.

im übrigen war es nicht meine technik, sondern sein kopf, der orgasmus und ejakulation zuließ - oder auch nicht.

danke für die guten wünsche, ich habe keine zweifel, dass das problem keines mehr ist - auch und nicht zuletzt, weil ich keines mehr damit habe, egal, was passiert. auch für dich das beste - und respekt für die überwindung, die solcherart plauderei aus dem nähkästchen wohl kostet.
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