Testosteron
Wieder einmal habe ich mit dem Umstand zu kämpfen, dass man in diesem Forum immer nur auf den letzten Beitrag antworten kann.
Ich beziehe mich auf das was
Dreamer35 in seinem Beitrag
Probleme mit erektiler Dysfunktion in der Beziehung geschrieben hat.
Leider ist sein Beitrag weitgehend unbeachtet geblieben, angesichts der allerdings auch sehr spannenden Diskussion von Phantasien.
Dreamer35 bezieht sich auf die Säfte, welche angeblich den Mann zum Manne machen sollen. Auch bei mir diagnostizierte man "normale Werte", nur der Testosteronspiegel sei etwas niedrig.
Mein Sexualmediziner verordnete "Testogel". Das wird auf aufnahmefähige Hautstellen aufgetragen. Keine davon ist im Bereich der Genitalien, was mir auch logisch erscheint. So wirkt das Mittel besser als Pillen, welche ihre Wirkung auf dem Weg durch den Darm verlieren sollen und deshalb überdimensioniert werden müssen.
Ich erwartete nun, spontan agressiv zu werden, was man landläufig einem angehobenem Testosteronspiegel zuschreibt...
nix davon!
Auch mit meiner Erektion ging es nicht voran. Gut, dass ich so eine einsichtige Partnerin habe!
Da ich misstraurisch war, habe ich mich öfter von verschiedenen Ärzten untersuchen lassen, die von meiner Medikation nichts wußten. Prompt kam: "alle Blutwerte im grünen Bereich". Auch der Testosteronwert. "Testogel" tat also seine Wirkung.
Etwa ein halbes Jahr danach ging ich zu meinem Sexualmediziner und konnte ihm leider keine Erfolgsmeldung bringen.
Er untersuchte mich.
Mir fiel auf, daß sein Unltraschallsensor in ganz anderen Regionen spazieren ging. Dann kam ein leises erstauntes "das darf doch nicht wahr sein!" (oder ähnlich) und dann erklärte er mir im erfreulich sachlichen Tonfall, dass ihm eine Stelle an der Niere aufgefallen sei. Kernspinntomografie - Krebsoperation an der Niere - aus gesundem Gewebe geschnittener Tumor -. Alle behandelnden Ärzte bestätigten mir, daß das Geschwür nichts mit Testosteron zu tun gehabt hätte...
Irgendein Nichtfachmann formulierte es dann so: Er kenne den Fall eines älteren Mannes, welcher an einem Krebs litt. Man verabreichte ihm Mittel, welche den Testosteronspiegel senkten, den so würde auch das Wachstum des Geschwürs gebremst.
Ich habe dann die Finger von Testosteron gelassen.