@******cus
Gibt es denn gesundheitliche Probleme, die Deine Erektionsprobleme erklären könnten? Nimmst Du Medikamente, die solche Nebenwirkungen haben könnten?
Ist mal von ärztlicher Seite abgeklärt worden, dass Du körperlich gesund bist? Sprich: ist es gesichert, dass Du "nur" ein Kopfproblem hast?
Wenn es so ist und Du weißt, dass es nur eine Kopfsache ist, dann ist auch das natürlich nicht zu unterschätzen. Ein Mann, der merkt, dass seine Männlichkeit nicht mehr so funktioniert wie er es gewohnt ist, fängt an, sich als ganze Person in Frage zu stellen. Das ist das, was Du beschrieben hast: Du nimmst Dich nicht mehr als viril, potent und stark wahr, sondern als schwach und weich. Du überträgst den Zustand Deines Schwanzes auf Deine ganze Person. Deine Frau dagegen nimmst Du als stark war. Denn sie ist fordernd und enttäuscht und wirkt dadurch dominant auf Dich.
Ihr habt quasi die Rollen getauscht und das ist für Euer sexuelles Miteinander nicht sehr förderlich. Deine Frau will einen "ganzen Kerl" und kriegt ihn nicht. Darüber ist sie frustriert und das spürst Du und fühlst Dich dadurch gleich doppelt und dreifach impotent... ein ganz blöder Teufelskreis.
Wie ist der zu durchbrechen?
Ich denke zunächst, dass die Reaktion Deiner Frau auf Deine Versuche mit Viagra nicht sehr klug waren. Es sei denn, es gibt bei Dir gesundheitliche Probleme, die das Schlucken von Viagra für Dich zu einem Problem machen. Dann wären ihre Einwände berechtigt.
Was alle anderen Argumente betrifft: was ist ihr Problem dabei, wenn Viagra Deinen Penis steif macht?
Ich denke, es ist für sie ein Angriff auf ihr Ego. SIE will der Grund für Deine Erektion sein. Dein Steifer ist für sie die Bestätigung dafür, dass Du sie nach all den Jahren noch immer willst. Dass Du keine Erektion mehr bekommst mit ihr, wertet sie als Beweis dafür, dass sie nicht mehr attraktiv ist für Dich.
Sie muss aber auch sehen, wie tief Ihr beide in diesem gedanklichen Teufelskreis schon drinsteckt, dass Druck und Forderungen da überhaupt nicht helfen und dass es nicht schlimm ist, für eine Weile auf Chemie zurückzugreifen.
Ich denke, was Du dringend brauchst, ist das Gefühl, endlich wieder steif genug zu sein um ordentlich zu vögeln mit Deiner Frau. Du willst das Gefühl zurück, funktionieren zu können wie ein Mann, der seine Frau zum seufzen und zum stöhnen bringt.
Ich habe die Vermutung, wenn ihr zu solchen Erlebnissen zurückfinden könntet, dann wärest Du über kurz oder lang auch wieder ohne Chemie stimulierbar.
Keine Frau sollte je unterschätzen, was Potenz für einen Mann bedeutet und auch was der Verlust dieser Potenz bedeutet. Dir dann noch ein wichtiges Hilfsmittel zu verbieten ist nicht der richtige Weg!
Vielleicht wäret Ihr auch offen für eine Paarberatung bei einem guten Sexualtherapeuten? Dort könntet Ihr viele gute Hilfestellungen und Tipps bekommen. Achtet aber darauf, dass es Therapeut mit seriösem Hintergrund ist, nicht so ein beliebiger "Berater" oder "Coach".
Es ist nicht einfach, die sexuelle Dynamik in einer so langen Beziehung aufrecht zu erhalten. Was Ihr braucht, ist, Euch wieder daran zu erinnern, was Ihr an Eurem Sex gut und aufregend fandet und vielleicht auch einen Anstoß, um gemeinsam neue stimulierende Erfahrungen zu machen.