Es ist schon ne Frage wo man die Trennlinie zwischen sich und anderen zieht.
1.
Ziehe ich mich schön an, weil ich will das die andern was zu gucken haben ?
Das würde bedeuten, dass es mir eher um die anderen und ihre Freude an meinem Aussehen geht.
2.
Oder: Ziehe ich mich schön an, damit ich die Aufmerksamkeit der anderen bekomme ?
Ist eigentlich genau der gleiche Gedankengang, nur auf sich selbst fokussiert. Es geht um darum, dass die anderen sich freuen und mir deshalb Respekt und Anerkennung oder auch andere Gefühle entgegen bringen.
3.
Ziehe ich mich schön an um ein konkretes Ereigniss zu erreichen ?
In diesem Fall würde die "angezogene Person" auch etwas für sich erreichen wollen, an dem ein anderer beteiligt ist z.B. Frau zieht sich hübsch an um Mann um den Finger zu wickeln. Die Aufmachung der Frau ist hier allerdings nicht, da damit der Mann sich gut fühlt, auch wenn das billigend in Kauf genommen wird. In erster Linie ist die Aufmachung ein Werkzeug um einen Zweck zu erreichen: Sex haben z.B. . Es geht immer noch nicht darum, dass der Mann Sex hat, denn Frau möchte in erster Linie ihre Libido befriedigen und nicht Wohltäterin spielen.
Selbstverständlich gehen diese Motivationen fließend ineinander über, aber ich möchte behaupten, dass Nummer 1 alleine recht selten ist, wohingegen 3 und vor allem 2 weit üblicher sind.
Klar kann man auch argumentieren, dass man sich hübsch anzieht, weil man sich dann wohl fühlt, aber wieso fühlt man sich wohl ? Mode und Ästethik sind ein kulturelles Konzept und da ist niemand eine Insel. Mann kann sich auch daheim hübsch anziehen, weil andere auf einen dann in gewünschter Weise reagieren würden, wenn sie da wären, denn genau so funktioniert Mode: Über die Meinung Vieler und diese Vielen müssen nicht unbedingt anwesend sein um das Konzept am laufen zu halten. Damit wären wir dann als wieder bei Nummer 2, selbst ohne Zuschauer.