Vielleicht kommen wir der Sache näher,wenn wir folgendes nochmal beleuchten:
Ich will damit in keinem Fall andeuten, dass irgendwelche Kleidungsweisen per se als Einladung zum Geschlechtsverkehr verstanden werden sollten oder das ein Anzug nicht sexy sei, aber es gibt schon Tendenzen.
Ich denke,die meisten Menschen implizieren mit gewissen Eigenschaften von Outfits auch gewisse Intentionen,Aussagen,die mit diesen verknüpft sind,althergebrachter Weise:
Wie urban_savage richtig sagt,vermittelt z.B. einm Anzug in den Köpfen -Seriosität,oder soll den Anschein vermitteln.
Berufskleidungen haben ja auch ihren Sinn und Zweck.
Uniformen lassen auf Beruf schließen.(Polizisten/Feuerwehrmänner,Ärzte/Krankenschwester,Koch,Kellner,Fabrikarbeiterin im Kittel,etc.pp.)
Spinnen wir den Faden hier mal weiter und beleuchten das historisch:
Früher zogen sich nur Prostituierte provokant sexy an,schminkten sich auffälliger als Hausfrauen und Mütter,heutzutage
gehört es in vielen Ländern jedoch nicht mehr zur "Berufsbekleidung",Frau kleidet sich,wenn ihr danach ist,durchaus auch so,ohne provokant wirken zu wollen.
Klischéehafte Konditionierungen vergangener Jahrzehnte,um nicht zu sagen Jahrhunderte, Erziehung - bereits durch die Mutter weitergegeben an die Söhne (und Töchter):
"Ein "anständiges" Mädchen zieht sich nicht so an wie ein Flittchen,wie eine Hure!"
Hab ich in jungen Jahren selber noch von meiner Mutter zu hören bekommen,wenn der Ausschnitt mal etwas tiefer,der Rock etwas höher und das Gesicht geschminkt war.Und das ist man grade 30 Jahre her...
Wenn man bedenkt, welchen Aufschrei es in den 60'ern des vergangenen Jahrhunderts alleine die Erfindung des Minirocks gegeben hat....
Somit unter diesem Aspekt beleuchtet,nicht mal so ungewöhnlich,hier einen Zusammenhang zwischen Kleidung und Schminke zur Freizügigkeit in sexuellen Dingen zu ziehen.
Und von daher anzunehmen,wenn vielleicht auch nur unbewußt,hier wäre Sinn und Zweck der Nummer die "Anmache" von Männern.
Auch glaube ich,da sich das Bild und das Selbstbild der Frau ansich in den letzten Jahrzehnten stark gewandelt hat,eine Rolle spielt,warum
Frau nicht mehr als trutschige Matrone durch die Gegen wackelt,weil eine ab vierzig aufwärts gehende Frau früher schon Omma-gleich gekleidet war.Und meist in dem Alter durch Kinder und einem mangelndem Körperbewußtsein auch nicht mehr alles tragen konnte,abgesehen davon,dass es sich nicht "schickte".Schließlich war man ab dem Alter ja bereits eine "alte Frau"....
Und auch die Entwicklung der Mode spielt dahinein -
früher war es nahezu unmöglich als z.B. voluminösere Frau etwas anderes als reizlose Klamotten zu tragen,weil einfach der Markt nichts anderes hergab. Noch vor 20-30 Jahren waren auch Dessous für Otto-Normalverbraucherin ab eines gewissen Bodymaß-Indexes nicht erhältlich,schicke Klamotten vielleicht noch grade maßgeschneidert,aber nicht von der Stange.
Mittlerweile hat sich jedoch die Bekleidungsindustrie auch auf das Gros der Käuferinnenschaft eingestellt und produziert nicht nur für
die Twiggys dieser Welt.Das gleiche gilt für die Kosmetikindustrie,die gute Schminke nicht mehr nur exquisiten,teuren Parfümerien,sondern beim Discounter anbietet.Und Frau Mustermann kauft sich eher einen Lippenstift für 3,95 als für 23,95.
Wenn wundert es also, wenn Frau Mustermann nun endlich Spaß daran hat,sich adrett und sexy zu kleiden,zu stylen?
Und nicht will,dass man ihr unterstellt,sie täte dies deswegen,weil sie Männer "anbaggern" will?