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Antibiotika & Pille...

Antibiotika & Pille...
Hi allemitanand,

hoffe, daß das Thema noch nicht gewesen ist.

Folgendes:

meine Freundin (25) hat vor knapp eineinhalb Monaten eine Kiefer-OP gehabt. Seit 3 Wochen ist prinzipiell alles wieder in Ordnung, seitdem nimmt sie auch keine Antibiotika mehr.

Man hat ihr aber im Krankenhaus gesagt, daß Antibiotika die Wirkung der Pille aufheben würden. Wir würden gerne ohne Kondom miteinander schlafen.

Deshalb meine Frage: wie lang hält die Wirkung von solchen Antibiotika an? Und ab wann ist die Pille dann wieder 'safe'?

Mein laienhafter gesunder Menschenverstand sagt mir, daß 3 Wochen eigentlich ausreichen müßten, und die Antibiotika-Wirkung nicht mehr vorhanden ist. Aber klärt mich auf, wenns anders sein sollte. Sie hat die ganze Zeit über durchgehend die Pille genommen, auch zu den Antibiotika.
In dem Zyklus, in dem sie die Antibiotika genommen hat, solltet ihr zusätzlich, z. B. mit Kondom verhüten. Der nächste Zyklus ist dann wieder "safe". So war es bei mir bisher immer, bei jedem Antibiotikum. Dann is man auf der sicheren Seite.
lg
Also...
Antibiotika zählen zu den Substanzen mit der größten Wahrscheinlichkeit einer Beeinflussung der Wirkung hormonaler Verhütungsmittel. Viele ungewollte Schwangerschaften unter Anwendung einer Pille resultieren aus der gleichzeitigen Antibiotika-Anwendung. Die Abnahme der Wirksamkeit resultiert vor allem aus der Störung der Wirkstoffaufnahme aus dem Magen-Darm-Trakt. Im Falle einer gleichzeitigen Behandlung mit Antibiotika wird deshalb allgemein empfohlen, für die Zeit der Behandlung sowie weitere 7 Tage danach zusätzlich zur Pille eine Barriere-Methode, z.B. ein Kondom, anzuwenden.

Es gibt immer wieder Überlegungen, welche antibiotisch wirksamen Substanzen im Einzelnen Arzneimittelwechselwirkungen mit der Pille eingehen bzw. bei welchen Antibiotika man eventuell eine solche Wechselwirkung ausschließen kann. Doch ist der Wissensstand darüber nach wie vor gering und die Meinungen sind teilweise kontrovers.
Sicher ist, dass Penicillin und Penicillin-Derivate (z.B. Ampicillin, Amoxicillin u.a.) und Tetracycline (z.B. auch Minocyclin, Doxycyclin, Oxytetracyclin) zu einer möglichen Wirkungsabschwächung von Pillen-Präparaten führen. Bei Griseofulvin und Rifampicin kommt ein beschleunigter Abbau der Hormone in der Leber als zusätzlicher, die Wirkung vermindernder Effekt hinzu.
Bei vielen anderen Antibiotika, z.B. Metronidazol, Chloramphenicol oder Cephalosporinen, ist die Datenlage unbefriedigend. Für einige andere Wirkstoffe, z.B. Makrolid-Antibiotika (Clarithromycin), wurden angeblich Arzneimittelinteraktionen in Studien ausgeschlossen, doch ist man sich auch hier nicht mehr ganz sicher.
In Anbetracht der unbefriedigenden Datenlage und der teils widersprüchlichen Empfehlungen ist es ratsam, Pillen-Anwenderinnen bei gleichzeitiger Antibiotika-Einnahme nahezu ausnahmslos die zusätzliche Anwendung nichthormoneller Methoden für die Zeit der Anwendung und weitere 7 Tage danach zu empfehlen. Erfolgt die Antibiotika-Einnahme auch während der 7-tägigen Einnahmepause, sollte die Pause weggelassen werden.
Wurde mit der Einnahme wie vorgeschrieben begonnen (am 1. Tag der Blutung bei erstmaliger Anwendung, spätestens nach 7-tägiger Pause beim Präparatewechsel), besteht vom ersten Anwendungstag an - und natürlich auch während der 7-tägigen Pause - der gewünschte hohe Empfängnisschutz.
Bei späterem Einnahmebeginn sollten Sie über die ersten 7 Tage zusätzlich verhüten.

Kurz: es kann eigentlich nichts passieren :-).
Viel Spaß
meine ärztin sagt immer:den rest des zyklus zusätzlich verhüten,dann wenn man mit der neuen pillenpackung beginnt kann man wieder ohne kondome miteinander schlafen.aber grundsätzlich lieber ein wenig länger zusätzlich, dann spart man sich eine menge stress;) und so schlimm sind kondome ja auch nicht
Genau das Problem hatten wir letztens auch, ist aber kein Problem, Dnan wird halt bis zum nächsten Monatszyklus immer ein Gummi verwendet!

Das lustige ist nur, das mir das meine Mutter schon mit 1 6 gesagt hat, das man in dem Fall aufpassen soll! Irgendwo hat sie doch was richtig gemacht! *lol*


Cheers

waYne *fiesgrins*
>Es ist wohl wahr, dass ein Antibiotikum die Wirkung der Pille aufheben kann, aber nach 3 Wochen könnt Ihr getrost wieder ohne Kondom GV haben, denn dann kann nichts mehr passieren, es sei denn, Deine Frau muss aus irgendwelchen Gründen brechen oder sie hat mal ein Darmproblem, dann ist die Wirkung der Pille auch beeinträchtigt..
Danke
wir wußten es doch schon immer - nicht verzagen - sondern JC fragen!!!
Nach beiderseitigem grippalem Infekt und der Verschreibung von Antibiotika für "sie" sind wir Dank Euch wieder auf der sicheren Seite!
Werden beim nochmaligem Besuch der Apotheke gleich Kondome mit ordern!

verschnupfte Grüße

hake
*****ree Frau
13.377 Beiträge
ich würde den ganzen zyklus über zusätzlich ein kondom verwenden.

ich habe auch pille+ antibiotika gemeinsam genommen und hatte 9 monate später meinen sohn im arm.

aber ich bereue NIX!
*****094 Paar
43 Beiträge
bitte helft mir....
ich habe auch vor kurzem antibiotika genommen aber nur 6 tage und die freu in der apotheke meinte wenn ich mit antibiotika fetig bin nach 2-3tagen wirkt die pille wieder stimmt das?
*****094 Paar
43 Beiträge
achso
ich muss noch dazu sagen ich habe diesmal keine pause gemacht weil ich meine tage nicht bekommen konnte
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Nein, das stimmt NICHT.
Wie in den Beiträgen vorher schon richtig gesagt:

Du solltest den ganzen Rest des Zyklus zusätzlich mit Kondomen verhüten, denn es stimmt NICHT dass die Pille mitten im Zyklus dann plötzlich wieder sicher wirkt.

Allerdings... wenn Du die Pille durchgehend genommen hast, tja, das ist knifflig... da würde ich doch mal den Gyn befragen. Oder vielleicht weiß ja hier jemand mehr?
Allerdings... wenn Du die Pille durchgehend genommen hast, tja, das ist knifflig... da würde ich doch mal den Gyn befragen. Oder vielleicht weiß ja hier jemand mehr?

Soviel ich weiß, kann die verhütende Wirkung der Pille, wenn man AB's genommen hat, auch mitten im Zyklus nach sieben Tagen Pilleneinnahme wieder bestehen, wenn die Pille vor der AB-Einnahme lange genug genommen wurden.
Allerdings: KANN
Darauf verlassen würde ich mich nicht unbedingt und wenn jetzt kein Nachwuchs erwünscht ist diese kurze Zeit einfach mit Kondom verhüten.
*********rchen Mann
353 Beiträge
Hi,

wenn die Pille 7 Tage unbeeinflusst wirken konnte, ist der Schutz normalerweise wieder in Ordnung.
Nach vergessenen Pillen ist das nach dem siebten Tag korrekter Einnahme wieder der Fall.
Nach Einnahme von Medikamenten, die die Verhütungswirkung beeinflussen, in der Regel sieben Tage nachdem die beeinflussende Wirkung weg ist.
Wirken Medikamente also z.B. zwei Tage nach der letzten Einnahme noch nach, muss man 9 Tage warten.
Da Antibiotika meistens über die veränderte Darmflora und die Störung des enterohepatischen Östrogenkreislaufs Einfluss auf die verhütende Wirkung der Pille haben (bei einigen wirkt das AB sich auch auf die Aktivität von Leberenzymen aus, die Östrogene abbauen), kann es nach dem Absetzen des Antibiotikums auch noch ein paar Tage dauern, bis die Darmflora sich wieder stabilisiert hat, und der Östrogenkreislauf wieder richtig läuft.

Übrigens ist auch Vitamin C in hohen Dosen mit Vorsicht zu genießen. Vitamin C ist u.a. auch deswegen "gesund", weil es Entgiftungsprozesse unterstützt. Viel Vitamin C beschleunigt also die Entgiftungsleistung des Körpers, und da von außen zugeführte Östrogene und Gestagene im Prinzip auch "Gifte" darstellen, die der Körper abbaut, kann der durch das Vitamin C beschleunigte Entgiftungsprozess dazu führen, dass die Hormone der Pille schneller als sonst abgebaut werden, und die empfängnisverhütende Wirkung nicht mehr sichergestellt ist.

Üblicherweise sind 1000mg pro Tag die kritisch Grenze, wobei nicht nur Vitamin C aus Pillen und Pülverchen zählt, sondern auch mit der Nahrung aufgenommenes Vitamin C.
Wer sich also von viel Obst und Gemüse ernährt, sollte vielleicht nicht noch zusätzlich viel Vitamin C einnehmen oder zu viel Fruchtsaft trinken.

Gruß
V
*****094 Paar
43 Beiträge
na toll
*oh2* warum erzählt die freu denn dann so was?

ich hoffe ich bekomme nächste woche meine tage wieder...

*traurig*
****aza Mann
3.096 Beiträge
@*********rchen
wenn die Pille 7 Tage unbeeinflusst wirken konnte, ist der Schutz normalerweise wieder in Ordnung.
... was verstehst Du unter "normalerweise"? Weil grundsätzlich würde ich dem nicht zustimmen - wie kommst Du darauf? Alleine Minipillen brauchen doch 14 Tage zum Wirkungsaufbau...?

@****ad:
Welche Pille?
Welches Antibiotikum?

Es gibt Antibiotika, die im Gewebe gespeichert werden und noch länger wirken als man sie einnimmt. Es gibt Antibiotika, die die Pillenwirkung gar nicht beeinflussen.
Dann gibt's wiederum Pillen, deren Wirkung ist 14 Tage nach der Antibiotikawirkung wieder voll da (praktisch alle Minipillen), andere Pillen wirken nach 7 Tagen wieder, andere nach der folgenden Regelblutung, ...

Nummer ganz sicher: Mit Beginn der Abbruchblutung nach dem ersten antibiotikaeinnahmefreien Pillenblister ist die Wirkung immer wieder da.
Da fällt mir im übrigen noch was ein, gerade weil auch Vitamin C schon genannt wurde...

Mit vorsicht zu geniessen bzw. zu handhaben ist auch die Einnahme der Pille und die Einnahme von Johanniskrautpräparaten. Gerade wenn man Johanniskraut als Dauermedikament in hoher Dosierung nimmt, zb. wegen Depressionen.

Da sollte man evtl. auch mal einen Fachmann fragen bzw. sich gut informieren.

Gruss Sie
*********rchen Mann
353 Beiträge
Hi,

jepp, Johanniskraut wirkt auch Leberenzymaktivierend.

Ich bin mal von der Mikropille (zwischen 20 und 49µg Ethinylestradiol) ausgegangen, da geben die meisten Hersteller 7 Tage an.

Bei der Minipille kann es natürlich anders sein, weil da ja nur eine Gestagenkomponente enthalten ist.

Wegen der Speicherung schrieb ich ja, 7 Tage nachdem die Wirkung nachlässt.
Und es gibt so gut wie kein AB, das die Wirkung überhaupt nicht beeinflusst, weil fast alle AB zumindest einen kleinen Einfluss auf die Darmflora haben. Ausnahmen sind vielleicht ganz spezielle Schmalspektrumantibiotika, von denen mir zwar eins einfällt, das nichts ausmachen dürfte, aber da ich da nicht sicher bin, nenne ich das auch nicht.
Meist wird eine geringe Störung der Darmflora nicht soo viel ausmachen, aber ich würde bei AB-Einnahme immer zusätzlich anders verhüten.

Wenn man andere Verhütungsmittel garnicht anwenden will, und auch auf GV nicht verzichten will, kann man auch während der AB Einnahme und ein paar Tage danach alle 12 Stunden eine Pille nehmen (sofern man ein Einphasenpräparat hat). Dadurch wird die Hormondosis verdoppelt, und ein schnellerer Abbau, bzw. eine höhere Ausscheidung durch geringere Rückresorption zumindest einigermaßen ausgeglichen. Allerdings bietet diese Methode keine Garantie, dass die Sicherheit genauso groß ist wie bei normaler Einnahme ohne AB, ist aber zumindest besser, als einfach ohne Rücksicht auf das AB weiterzupoppen.

Gruß
V
****aza Mann
3.096 Beiträge
Kommt drauf an in welchem Zyklusabschnitt man sich befindet und welche Präparate man nimmt (mir fallen noch mehr Antibiotika ein, die die Pillenwirkung nicht beeinflussen). Deshalb find ich pauschale Angaben wie "7 Tage" kritisch.

Was Verwoehnerchen schreibt ist natürlich absolut richtig; aber ich denke, daß wenige Leute wissen, wann die Enzyminduktion der Leber (bzw. die Speicherung) durch ein Antibiotikum nachläßt. Insofern sehe ich die Gefahr, daß viele teilweise fälschlich denken könnten, "7 Tage nach der letzten Antibiotikaeinnahme ist wieder alles sicher".
Auch schränkt Verwoehnerchen richtig ein, daß die meisten Hersteller (eben nicht alle) die 7 Tage angeben. Aber praktisch gesehen, will frau ja nicht "wahrscheinlich wieder sicher" sein, sondern "sicher wieder sicher" sein ;-).

Deshalb eben mein allgemeiner Rat: Mit Beginn der Abbruchblutung nach dem ersten antibiotikaeinnahmefreien Pillenblister ist die Wirkung immer wieder da. Wer es kürzer haben will, muß sich eben individuell nach seiner Präparate-Kombi erkundigen...


@*********rchen:
Woher stammt denn die Information mit der Sicherheit durch doppelte Hormondosis?? Das widerspricht doch dem Wirkprinzip der Pille, die durch einen gleichmäßigen Hormonspiegel die FSH/LH-Ausschüttung unterdrückt? Der Eisprung wird doch nicht durch absolute Hormonspiegel ausgelöst sondern durch den Hormon-Peak!
Ich laß mich gerne eines Besseren belehren, wenn Du mir sagst, wie Du zu dieser Info kommst - aber nach meinem medizinischen Verständnis widerspricht es doch dem Wirkprinzip, die Pillendosis zu verdoppeln...???
Pilze
Da würde ich acht geben, daß sich in nächster Zeit
keine Pilze bei ihr bilden. Bei längerer Antibiotika-
gabe können diese entstehen z.B. Candida Albicans.
*********rchen Mann
353 Beiträge
Hi,

FSH und LH werden ab einer bestimmten Menge Östrogen oder Gestagen sicher unterdrückt. In den Pillen ist aber immer ein wenig mehr enthalten, einfach um etwas Reserve zu haben, weswegen auch eine verspätete Einnahme von ein paar Stunden bei den meisten Pillen nichts ausmacht.
Klar gibt es da Ausnahmen, wie z.B. die Minipille, die ja nur Gestagene enthält, und bei der es in stärkerem Maße auf die Gleichmäßigkeit ankommt.

Natürlich wirken sich Schwankungen auch bei der Mikropille aus, allein schon dadurch, dass die Hormone selbst die eigene Entgiftung induzieren, weswegen auch die Rückkehr auf die normale Dosis nach einigen Tagen Doppeldosis problematisch sein kann, aber es ist immer noch sicherer einen Abfall von der zweieinhalbfachen sicheren Dosis auf die eineinviertelfach sichere Dosis zu haben, als von der eineinviertelfach sicheren Dosis auf die dreiviertel sichere Dosis.

Wie gesagt, es gibt keine Garantie dafür, dass die Doppeleinnahme über die Zeit der AB-Einnahme so sicher ist wie im Normalfall, aber sicherer als nicht zu erhöhen ist es.

Eine Doppeldosis von einem Tag ist sogar recht sicher, da die einmalig höhere Dosis noch nicht reicht, um die Entgiftungsleistung der Leber entsprechend zu erhöhen.
Wenn man also kurz nach der Pilleneinnahme erbricht oder innerhalb von drei Stunden nach der Einnahme Durchfall hat, kann man durch Einnahme einer weiteren Pille bei den meisten Mikropillen die Sicherheit der Verhütung aufrecht erhalten.

Ob das nun bei der individuell verwendeten Pille auch so ist, kann man beim Hersteller nachfragen.
Ich habe z.B. von Grünenthal bezüglich der Belara einen sehr guten Service erlebt.

Gruß
V
P.S.:
Der Eisprung wird durch einen Hormonpeak ausgelöst, aber die Ausschüttung dieser Hormone wird durch einen Hormonspiegel verhindert.
P.P.S.:
Man kann, wenn man nicht so lange warten will, und falls man einen Dauerzyklus anwendet, auch drei Tage vor der letzten AB-Einnahme mit einer Pillenpause anfangen, dann kommt die Abbruchblutung gleich danach und man ist wieder sicher.
****aza Mann
3.096 Beiträge
Klingt interessant - ist das mit der Doppeleinnahme denn auch mal getestet oder untersucht worden? Weshalb verweist kein Hersteller darauf (wäre doch ein prima Geschäft) und warum kann ich dazu keine Studien etc finden? Woher stammt das denn?

@**S:
Aber viele Antibiotika bleiben doch noch eine Weile im Gewbe gespeichert und die Enzyminduktin der Leber geht erst ein paar Tage nach Abbau der Antibiotika zurück... besteht dann nicht die Gefahr, daß die Enzyminduktion noch während des Beginns des neuen Pillenblisters anhält? Deshalb empfehlen doch die meisten Fachinformationen bei Antibiotikaeinnahme kurz vor der Abbruchblutung, mindestens zu Beginn des nachfolgenden Pillenzyklus zusätzlich zu verhüten! Widerspricht das dem nicht?

LG, der wirklich interessierte Bo
*********rchen Mann
353 Beiträge
Hi,

das mit der Doppeleinnahme nach Erbrechen oder Durchfall ist von Grünenthal.
Man sollte die zweite Pille eben nicht auch noch erbrechen oder durch Durchfall loswerden.

Das mit der Pillenpause kurz vor dem Ende des AB geht auch nur im Langzeitzyklus. Dort ist ja die Gebärmutterschleimhaut immer aufgebaut, und sobald der Hormonentzug durch die Einnahmepause kommt, setzt die Abbruchblutung ein. Durch den Hormonentzug setzt man die Abbruchblutung eben auf den Zeitpunkt, an dem ansonsten durch die unsichere Hormondosis eine unsichere Verhütungswirkung bestehen würde.
Während der normalen Abbruchblutung nimmt man ja auch keine Hormone ein und die Verhütung ist trotzdem sicher.
Drei Tage vor dem Ende des AB deshalb, weil die Pillenpause üblicherweise 7 Tage dauert, so haben Leber und Darmflora vier Tage Zeit, sich nach der AB-Einnahme wieder zu stabilisieren.
Da die meisten AB-Anwendungen 5 bis 7 Tage gehen, fängt der Hormonentzug etwa 2 bis 4 Tage nach dem Beginn der AB-Einnahme an. Da es auch ein bis drei Tage dauert, bis die Darmflora durch das AB dezimiert oder die Entgiftungsleistung der Leber beschleunigt wird, ist die Unterdrückung von FSH/LH nur ein bis zwei Tage unsicher, und selbst wenn dadurch ein Eisprung stimuliert würde, dürfte durch die gleich einsetzende Abbruchblutung ein Einnisten verhindert werden.
Wenn man länger als 7 Tage AB nehmen muss, wird diese Methode wohl nicht geeignet sein, zumindest würde ich dann bis zur ersten Pilleneinnahme nach der Abbruchblutung andersweitig verhüten.

Gruß
V
****aza Mann
3.096 Beiträge
Grünenthal (wie auch andere Hersteller) schreiben, daß man im Falle von Erbrechen oder Durchfall eine zweite Pille hinterhernehmen soll; das ist bekannt - aber wie schließt Du daraus, daß die doppelte Pillendosis während einer Antibiotikatherapie Sicherheit bringen würde?

Wie kommst Du darauf, daß sich die Leberfunktion vier Tage nach der letzten Antibiose-Tablette wieder stabilisiert hat? Z.B. bei Azithromycin bleibt das Antibiotikum noch etwa 7 Tage nach der letzten Tablette im Gewebe und wird langsam freigesetzt. Angenommen, die Leber bräuchte dann tatsächlich noch 4 Tage, dann würde die Enzyminduktion der Leber schon bis 11 Tage nach letzter Antibiotikumseinnahme anhalten.
Bei Deinem Vorgehen also praktisch 7 Tage in den neuen Pillenblister hinein - die gesamte erste Zykluswoche stünde also noch unter dem Antibioseeinfluß...

Ich halte wie gesagt so pauschale Aussagen für zu unsicher. Deshalb bleibe ich weiterhin bei meiner Sicherheitsregel bzw. bei individueller Beratung, wenn man schneller aufs Kondom verzichten will ;-).
Du merkst schon, frei nach Joschka Fischer: "Sorry, I'm not convinced."

LG, Bo
******242 Mann
26 Beiträge
pillenpause
hallo.
das die kombi pille und antibiotika´ne kritische sache ist, ist klar.
was ich in diesen tread nicht herausgefunden habe. vielleicht hab ich´s auch nur überlesen.
also, ich erklär mal mein fall.
meine freundin hat tag ihrer letzten pille. genauer gesagt, an den tag an dem sie ihren nuvaring rausnahm. angefangen 3tage lang antibiotika zunehmen. ist sie nach der woche mens und wieder einsetzen des ringes bzw. einnehemen der ersten pille der neuen packung wieder saved?
****aza Mann
3.096 Beiträge
@hoschy
Bei dem Nuvaring ist es ein wenig anders als bei den beschriebenen Micropillen, weil der Hormonabbau durch die Leber eine andere Rolle spielt.
Also nicht einfach analoge Schlüsse ziehen!

Die Fachinformation Nuvaring des Herstellers sagt:
Frauen, die kurzfristig mit Antibiotika "behandelt werden, sollten dazu aufgefordert werden, zusätzliche zu NuvaRing, vorübergehend, d.h. während der Verwendung der Begleitmedikation sowie während 7 Tagen nach dem Absetzen, eine barrierebildende Methode der Kontrazeption anzuwenden."
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