Ich habe unsere beiden Kinder "normal" aber nicht problemlos auf die Welt gebracht. Die erste Schwangerschaft war absolut traumhaft, mir war nie übel und auch sonst hatte ich überhaupt keine Probleme. Nur wollte der Kleine sein gemütliches Zuhause nicht verlassen. Am 13. Tag nach dem errechneten Geburtstermin (und genauen Untersuchungen, die zeigten, dass eine optimale Versorgung nicht mehr lange gegeben ist) wurden die Wehen eingeleitet. Das verlief auch alles problemlos (die Wehen wurden mit Zäpfchen eingeleitet, ich hing also nicht ewig am Wehentropf). Ich habe mich da schon gewundert, dass meine Zimmernachbarin das Bett nicht verließ, obwohl die Geburt ihrer Tochter schon drei Tage vorbei war und die anderen Mütter dauernd am Gang unterwegs waren.
Naja die Geburt verlief dann nicht ganz problemlos - mein Kleiner brauchte einen Schubser mit der Saugglocke, da mein Muttermund nicht ganz offen war (ich denke immer noch, dass wir beide wohl einfach noch nicht bereit für die Geburt waren, doch auch in diesem Fall ging die Sicherheit des Babys einfach vor). Außerdem hatte ich einen Dammschnitt und war zusätzlich noch gerissen. Ich wurde etwa eine Stunde genäht, aber danach konnte ich bereits selbst ins Zimmer gehen (in dem Krankenhaus hatten sie so kleine Wagen für die Kinder an dem man sich super festhalten konnte und außerdem war die Hebamme und eine Schwester dabei falls mein Kreislauf doch noch nicht mitspielt).
Mein Kleiner ist um vier Uhr morgens auf die Welt gekommen und ich bin dann, nachdem ich etwas im Zimmer war, ins Frühstückszimmer gegangen (da die Muttis ja nicht krank sind, hat man auf der Station ein Zimmer zum Frühstücken eingerichtet wo man einfach mal nach Herzenslust tratschen konnte gg). Meiner Zimmernachbarin wurde allerdings das Essen von einer Schwester aufs Zimmer gebracht. Sie sagte mir dann auch, dass sie mir vor der Geburt nicht sagen wollte wie schlecht es ihr ging. Sie hatte den zweiten Kaiserschnitt hinter sich obwohl sie unbedingt eine natürliche Geburt wollte, aber es leider wieder aus medizinischen Gründen nicht möglich war (der Muttermund hat sich nicht geöffnet, wie auch schon beim ersten Kind).
Beim ersten Kaiserschnitt hatte sie eine Vollnarkose, da die PDA nicht gesetzt werden konnte (trotz mehrmaliger schmerzhafter Versuche). Beim zweiten Kaiserschnitt hat man dann gleich eine Vollnarkose gegeben. Sie sagte dann noch ihr geht es ja eh schon viel besser als beim ersten Kind, da konnte sie nach drei Wochen immer noch nicht alleine gehen, da sie die OP so mitgenommen hat.
Außerdem konnte sie auch das Baby nicht allein aus dem Kinderwagen nehmen, da ihr das Heben Schmerzen verursachte und es Probleme mit der Narbenbildung geben könnte. Die hat es beim ersten Kind gegeben und sie hatte eine Schwulst die dann beim zweiten Kaiserschnitt weggeschnitten wurde (sie hat den Arzt gefragt, ob er ihr beim ersten Mal einen Kugelschreiber eingenäht hätte den er jetzt zurückgeholt hat - den Humor muß man erst mal haben). Ich hab ihr dann geholfen und ihr das Baby zum Stillen auf den Arm gelegt (hätten die Schwestern auch gemacht, aber mir wars im Krankenhaus eh viel zu langweilig). Wir wurden dann am gleichen Tag entlassen, zur Abschlussuntersuchung hab ich sie gestützt, da sie noch nicht allein gehen konnte (neun Tage nach der Geburt).
Bei unserem zweiten hatte ich dann keine Probleme bei der Geburt, außer dass ich es fast nicht mehr in den Kreissaal geschafft hätte, so eilig hatte er es. Ich mußte auch nicht mehr genäht werden obwohl er mit 4 kg nicht gerade klein war.
Also ein Kaiserschnitt kann super verlaufen, aber es ist nun mal eine OP und das nicht gerade eine kleine. Wenn er notwendig ist, ist es absolut keine Frage, aber einen Kaiserschnitt zu machen, nur weil man Angst vor Schmerzen hat sollte man sich wirklich gut überlegen). Meine Zimmernachbarin war sicher ein extremer Fall, aber ich hab sie in den paar Tagen gut kennengelernt und sie war keine Frau die sofort wegen allem jammert.
Unser Sexleben hat durch die beiden Geburten absolut nicht gelitten, eher durch die schlaflosen Nächte nachher. Die Nähte in der Scheide habe ich kaum bemerkt, nur der Dammschnitt war nicht angenehm, aber bis wir wieder loslegten war der auch verheilt. Ach ja den Wochenfluss den man nach der Geburt hat (bis zu acht Wochen), hat man auch nach dem Kaiserschnitt.
Ich kenne eine Hebamme die nach der Geburt ihrer Kinder Probleme und teilweise sogar Schmerzen beim Sex hatte. Erst nach fünf Jahren hat sie sich ihrem Arzt anvertraut. Nach einer kleinen OP war alles ok und sie konnte den Sex wieder genießen.
LG
K.