„Superorgasmus“
Als Frau kenne ich den „Superorgasmus“, wenn man ihn mal als solches bezeichnet. Jedenfalls erlebe ich diesen häufiger und das Gefühl haut einem schon vom Sockel. Es hängt natürlich von vielen Faktoren ab, um diesen erleben zu können und gelingt nicht immer. Wichtig bei mir ist aber, dass man mich zu Beginn sanft und kontinuierlich oral verwöhnt. Zum Glück habe ich einen Partner, der sich bemüht und auch dran bleiben kann. Die besten Höhepunkte erlebe ich, wenn ich diesen immer wieder herauszögere, also kurz vor der Explosion zurückziehe. Je länger ich das herauszögere, desto gewaltiger wird der Orgasmus, den ich dann auf verschiedene Arten erleben kann.
Es gab Zeiten, da hatte ich nie einen Höhepunkt und konnte diesen nur durch Selbstbefriedigung bekommen. Erst in meiner zweiten Ehe durfte ich das erleben. Durch viele Gespräche mit anderen Frauen und durch die eigenen Erfahrungen weiss ich, dass es sehr viel damit zu tun hat, inwieweit der Partner auf einen eingehen kann und sich bemüht. Früher glaubte ich, dass es an mir liegt und ich zu den Frauen gehöre, die mit den Orgasmen Probleme haben. Nein, es liegt nicht nur an den Frauen selbst, sondern sehr viel an den Partnern. Bei vielen Frauen ist es nun mal so, dass sie eine gewisse Kontinuität beim Stimulieren brauchen und nicht auf „Knopfdruck“ explodieren können. Die Kunst, die Lust zu steigern, beherrschen nicht viele. Nicht jede Frau ist gleich so scharf, nur weil sie mal ein wenig stimuliert wird. Beim Swingen erlebe ich es sehr oft, dass die Männer einfach zu grob sind und nicht dran bleiben können. Der häufige „Rhythmuswechsel“ beim oral verwöhnen hilft da nicht wirklich. Sanft beginnen und dran bleiben ist sicher besser, als gleich wie wild drauf los zu bohren und an einen herum zu rubbeln. Wenn man(n) gleich die Klitoris heftig attackiert, dann zieht sie sich vor lauter „Schmerz“ zurück und die Grundlust ist auch dahin. Viele Frauen sind anfänglich sehr sensibel und brauchen eine gewisse Zeit. Sanft beginnen und dann kommt die Lust und steigert sich. Dann kann es auch gerne heftiger Werden. Wieso immer gleich von null auf hundert unter fünf Sekunden? Wir Frauen sind kein Sportwagen, dem man gleich die Sporen geben muss!
Wenn Mann gleich zu Beginn aufs „Gaspedal“ drückt, dann ist es bei mir oft so, dass die anfängliche Lust schlagartig weg ist und man denkt, na klasse, schon wider so ein Typ, der nicht rafft, wie eine Frau funktioniert. Man verkrampft dann auch, wenn es grob beginnt und kann sich dann nur noch schwer fallen lassen. Vor allem dann, wenn es sogar teilweise weh tut bzw. unangenehm ist. Es mag ja Frauen geben, die gleich bei hundert loslegen, aber die wenigsten Frauen sind so gestrickt. Klein anfangen und gross aufhören, scheint für viele Männer ein Problem zu sein.
Selbstverständlich liegt es auch an der Anatomie einer Frau, wie sie genital von der Natur aus beschaffen ist. Einige Wissenschaftler sind davon überzeugt, dass es nur den klitoralen Orgasmus gibt. Der so genannte "Kitzler" ist mit etwa 8000 Nervenenden ausgestattet und extrem berührungsempfindlich. Der größte Teil der Klitoris liegt nicht sichtbar im Inneren des Körpers. Bei Erregung schwillt nicht nur die sichtbare Klitoriseichel an, sondern auch der innen liegende Nervenstrang, der ca. fünf bis sieben Zentimeter in diesem Erregungszustand ist. Je nach Ausprägung und Empfindsamkeit, kann der innen liegende Teil der Klitoris durch die Penetration einen Orgasmus auslösen. Daher glauben einige Wissenschaftler, dass es nur den klitoralen Orgasmus gibt. 80 % aller Frauen benötigen die zusätzliche Stimulation der Klitoriseichel, um einen vaginalen Orgasmus zu bekommen, so die Zahlen einiger Studien. Kein Wunder also, wenn viele Frauen mit dem Höhepunkt ein Problem haben, wenn der kleinen „Erbse“ so wenig Bedeutung beigemessen wird.