Das Urteil
Liebe Freunde,
gestern Nacht wurde mir auf Nachfrage beim Mufti mitgeteilt, dass man im Team zu einem abschließenden Urteil in der leidigen Angelegenheit gekommen sei: Wech damit. Der Grund: Unbotsamkeit meinerseits gegenüber der Herrschaft in Tateinheit mit Aufwiegelung, was ja nun auch wirklich niemand bestreiten kann. Nun würden diese Verfehlungen eigentlich eher zur Konsequenz haben müssen, dass mein Profil zwangsgelöscht wird. Dass stattdessen das Kochstudio nicht nur abgeschlossen, sondern auch dem gierigen Auge des Publikums entzogen wird, deutet darauf hin, dass noch weit mehr Verfehlungen vorliegen. Da die offizielle Urteilsbegründung erst in ca. drei Monaten auf der Homepage zu finden sein wird, habe ich mir schon mal meine eigenen Gedanken gemacht und bin auf folgende Dinge gestoßen, die der Leserschaft eine Community mit Niveau einfach nicht zuzumuten sind.
Ich habe mehrfach allerbestes Olivenöl zum Braten verwendet und dabei wertvolle Aromastoffe durch den Dunstabzug gejagt (öh...)
Ein Gastkoch namens Hautbildchen hat wiederholt leckere Rezepte eingestellt, deren exotische Zutaten aber nicht zu kriegen waren, so dass man sich schwarz ärgern musste
WiredBorschtsch ist die einzig wahre Zubereitung von Borschtsch (ich sach nur: Smetana!) im Grunde völlig egal
Unter die Abbildung von Küchenmessern habe ich heimlich ein ekelerregendes Sextoy geschmuggelt, welches nur auf den ersten Blick wie ein Küchengerät aussah
Die Stillen präsentieren Eisskulpturen, die sie sich vorher in den Hintern gesteckt haben
Das die von Gats eingestellten Rezepte frei erfundene Mengenangaben und Garzeiten enthielten, war ja jedem sofort klar
Einige meiner Gerichte (Kaninchenleber! Kalbsleber!) sorgten dafür, dass gewissen Juserinnen schon beim Lesen schlecht wurde
Lys’ sorgfältig bebilderter Geburtstagskuchen enthielt eine Abbildung, die wie ein Haufen Scheiße aussah
Gastköchin Lunafee backt Pfannkuchen für eine ganze Rugbymannschaft und gibt erst nach peinlicher Befragung zu, dass sie sich von denen hat f... ne, darf man nicht sagen
Ein Sommelier aus Österreich empfiehlt Weine (Blaufränkisch, Zweigelt), die man gar nicht bei Aldi kaufen kann
Juserinnen und Juser sahen sich plötzlich animiert, sich mit Porreestangen vorm nackten Hintern zu präsentieren
Lebende Tiere wurden vor dem Augen des schockierten Publikums ins Jenseits befördert (gegrillter Hummer asiatische Art)
Ich habe keine Gelegenheit ausgelassen, darauf hinzuweisen, dass es mir eigentlich nur ums Poppen geht (und mal ehrlich, was hat dieses Thema im Scheuklupp verloren?)
Ihr seht, alles genug Gründe dafür, dass man diese Brutstätte der Aufmüpfigkeit rigoros vernichten musste. Bis zu meiner Profillöschung, -sperrung oder wie auch immer bleibt mir nur noch, mich bei all denen zu bedanken, die fleißig mitgekocht, mitgegessen, mitgesoffen und mitgevögelt haben. Cheerio!