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Wie wichtig ist euch Toleranz? PARTII

**ke Mann
57.024 Beiträge
Themenersteller JOY-Team 
Wie wichtig ist euch Toleranz? PARTII
hi allerseits,

da zum thema

Wie wichtig ist euch Toleranz?
Wie wichtig ist euch Toleranz?

schon zahlreiche meinungen abgegeben wurden, es mittlerweile schon 13 seiten fasst und so langsam die uebersichtlichkeit immer mehr darunter leidet - hier jetzt der nachfolger bzw. zweite teil des obigen themas.

..und hier nochmal das anfangsposting:


Das Thema hat mich gerade sehr berührt, weil es für mich aktuell ist. Für mich ist Toleranz eines der höchten Güter die wir haben. Voraussetzung ist das niemand gegen seinem Willen zu irgendetwas gezwungen wird. Gerade im BDSM Bereich ist das doch wohl auch sehr wichtig?!? Ich werde wohl nie verstehen wie Dinge die einem Menschen gefallen und von allen Beteiligeten gewollt werden, als perwärs und krank angesehen werden ....Für mich gibt es auch Grenzen die ich nicht überschreiten würde oder sogar Dinge die sich nicht verstehen kann, aber wenn es denn Menschen gefällt, warum sollte man das also nicht akzeptieren können?? Wenn es sie/ihn glücklich macht ....

LG eine nachdenkliche Ssindossa


weiterhin viel spass beim posten.^^


LG nike
********_Fee Paar
2.538 Beiträge
Versuch zur Rückkehr...
...zum eigentlichen Thema. Was ich für Toleranz, Akzeptanz etc. halte, habe ich im Teil 1 dargelegt. Die eigentliche Frage ging da auch bei mir irgendwie flöten.

Für mich gibt es auch Grenzen die ich nicht überschreiten würde oder sogar Dinge die sich nicht verstehen kann, aber wenn es denn Menschen gefällt, warum sollte man das also nicht akzeptieren können?? Wenn es sie/ihn glücklich macht ....

Diese Grenzen gibt es für mich auch. Es gibt Grenzen, die ich bei mir nicht überschreiten würde (in absehbarer Zeit, es sei denn man macht sie mir schmackhaft) und die ich bei Anderen auch nicht überschreiten würde.
Wenn dem so ist (was sicher so ist), dass Andere Spaß an der Sache haben, so teleriere ich sie oder akzeptiere sie (die UNterschiede in den Begriffen habe ich dargelegt). Einen Grundsatz beachte ich dabei aber, ich informiere mich über das Andere, um mir zumindest enen kleinen Einblick zu verschaffen und um evtl. meine Ansicht auch ändern zu können.
Eine definitive Toleranzgrenze liegt darin, wenn jemand (gegen seinen Willen) geschädigt wird! "Gegen seinen Willen" steht in Klammern, weil ich auch genug Zivilcourage aufbringen würde, wenn jemand seine Zustimmungzu etwas gegeben hat, was ihm nach menschlichem Ermessen schaden wird (hierbei nehme ich billigend in Kauf, dass ich falsch liege); Arle hat das "Pflicht zur Hilfeleistung" genannt.

Pervers/krank sind Begriffe aus der Psychiatrie, die stark zeit- und moralabhängig sind ("Hochverrat ist nur eine Frage des Datums"). Hier sein denn aber auch angemerkt, dass SM-Praktiken früher als pervers galten. So, zur Relativierung, noch heute gilt als strafbar und wird mit Gefängnis in einigen Bundessstaaten der USA geahndet: Verkehr unter Homosexuellen, Küssen in der Öffentlichkeit, Analverkehr, Oralverkehr, GV von hinten und mehr Obskuritäten.
Dass SM so häufig als pervers deklariert wird, liegt wohl auch an seinem Namensgeber, dem alten Marquis d Sade (durch dessen Bücher). NUr ,was der Marquis geschrieben hat, waren zum Beispiel in großen Zügen Schwerverbrechen, selbst in den Zeiten. Nur muss man sehen, warum das geschrieben wurde: de Sade war Libertin und lehnte sich gegen die herrschende Gruppe (der er angehörte) auf. was er definitiv selbst praktiziert hat, lässt sich schlecht nachweisen, definitiv nicht das in seinen Büchern Dargestellte.Nur, was viele eben auch nicht wissen, bezieht sich BDSM/SM auch nicht primär auf de Sade.
Psychologisch gesehen ist BDSM/SM als keine Perversität (BILD wird mir nicht glauben), sondern eine vom Mainstream abweichende sexuelle Praktik. Und sexuelle Vorlieben sind zu tolerieren/akzeptieren, wenn sie einem nicht aufgezwungen werden (dann wären sie schädlich), weil sie zu dem dazugehörigen Individuum gehören. Im Prinzip steht das sogar unter dem Schutz des Grundgesetzes.
Ich bin ja ein "spätes Mädchen", was BDSM angeht - erst mit 49 Jahren habe ich es in mir gefunden.

Vordem stand ich der Schwulenbewegung und davor der Frauenbewegung und davor der Außerparlamentarischen Opposition, die sich gegen Diskriminierung und für gleichberechtigte, soziale Stellung innerhalb der Gesellschaft engagierten, immer etwas verständnislos gegenüber.

Was wurde für ein Aufhebens gemacht und wieviel aggressive Auseinandersetzungen fanden statt mit Andersdenkenden. Sollte man doch die Andersdenkenden ignorieren und sich lieb haben, dann würde alles gut.

Heute habe ich ja einmal bewusst die anderen Gedanken von Andersdenkenden in einer Zitatesammlung aufgelistet. - Ich muss sagen, mir wurde übel, auch vor Angst. - Als ich die Auflistung vor mir sah, erkannte ich bekannte Parolen - bekanntes Gedankengut. Das hat es schon einmal gegeben.

Der Schoß ist fruchtbar noch, sagte Tucholsky, und er hat durchaus recht.

Toleranz - ja. Wie weit soll sie, kann sie gehen, ohne dass es soweit kommt, dass Toleranz selbst verboten und unterdrückt werden wird. Wo ist die Grenze der Toleranz erreicht, um zu beginnen, den Anfängen zu wehren.

Und bitte - das Argument, dass es sich hier um Einzelfälle handelt und dass ich Paranoia habe, ist auch im Falle der Juden, der Schwulen, der Zigeuner verwendet worden - vorher.

Viele Grüße
Angelika
intensive Momente
*****_ni Paar
3.175 Beiträge
Eigentlich...
... quäle ich Wikipedia ja ungern, wenn ich etwas ganz genau wissen will.
Das arrogante Stück in mir versucht mir ja immer einzureden, dass ich doch sowieso weiß, worum es geht. *fiesgrins*

Meine persönliche Definition von Toleranz entspricht sogar weitestgehend dem, was ich jetzt in Wiki nachgelesen habe, ich glaube Tom hat im anderen Teil die Übersetzung von Toleranz (tolerare: ertragen, erdulden) schon gegeben - an dieser Übersetzung pflege ich mich auch entlangzuhangeln, wenn es um das Thema geht.

Toleranz übe ich, solange ich bereit bin etwas zu ertragen, was nicht meiner Auffassung/ Lebenssicht entspricht und meine persönlichen Grenzen nicht überschreitet.
Je nach Tagesform bin ich mehr oder weniger tolerant einzelnen Vorkommnissen gegenüber, grundlegende Prinzipien meinereiner werden jedoch immer wieder überdacht, wenn ich merke, dass meine Toleranz sich tagesformabhängig schwankend verhält.

Bei Wiki habe ich jedoch jetzt über den Schlenker des "verprobten Gegenteils" (so mache ich das immer, wenn ich nach etwas bestimmtem suche *g*) eine Definition von Intoleranz gefunden, die mir sehr, sehr behagt.

Ich bin mal so frech und kopiere:

"Intoleranz (Unduldsamkeit) bedeutet, dass Akzeptanz abschließend versagt wird, obwohl

* außer einer irrationalen Gefühlsregung nichts für eine solche Bewertung spricht
* das eigene Wissen für eine abschließende Bewertung nicht ausreicht
* die zuvor angestrengte gedankliche Auseinandersetzung der abschließenden Beurteilung nicht gerecht wird, oder
* keine Not bestand, eine solche abschließende Bewertung zu treffen, da Beeinträchtigungen für einen selbst und andere, die von dem entsprechenden Sachverhalt ausgehen, offensichtlich vernachlässigbar sind"

Quelle: wikipedia.de

Was das im Gegenteil jetzt wieder bedeutet entspricht eigentlich dem, was ich denke und wie ich handele, und, wie ich gestehen muss, auch von anderen erwarte.

Tilla
(sie von Trout)
********_Fee Paar
2.538 Beiträge
Philosoüphie
Ich zitier der Einfachheit halber aus einem philosophischen Wörterbuch:
"Im allgemeinsten Sinne ist Toleranz ein Gelten- und Gewährenlassen von Handlungsweisen und Sitten...heute versteht man unter Toleranz weitgehend den gegenseitigen Respekt (Respekt geht nicht einseitig!) der Einzelnen vor ihren Ansichten über die "Dinge"...Toleranz ist ein praktischer und kein theoretischer Begriff..."Toleranz ist die Antwort auf die Herausforderungen einer geschlossenen Gesellschaft mit ihren für alle verbindlichen Wertesystemen...mit Wahrheitsüberzeugung, da außerwertemaßstäbige Handlungsweisen nicht in das herrschende System integriert werden können.
Die Toleranz hat mehrere Funktionen:
sie schützt zunächst das bestehende System vor Auflösung...da fremde Ansichten mal erst als vorhanden zur Kenntnis genommen werden;
sie schützt durch diese Kenntnisnahme die Träger der Minderheitsmeinung vor körperlichen, sozialen und verbalen Attacken;
sie ist Vorbedingung/Vorbereitung einer friedlichen Konfrontation der konkurrierenden Wahrheitsansprüche (eben bestehendes Wertesystem und neue Strömung);
sie ist Voraussetzung für die theoretische Auseinandersetzung.

Ganz wichtig: Toleranz zählt heute implizit zu den Menschenrechten!!!

Toleranz ist Funktionsbestandteil der pluralistischen Gesellschaft und verbirgt sich hinter den Problemfeldern "Wahrheit" und "Freiheit"."

Soweit das Ausschnittszitat. Interessant ist der Menschenrechtsgedanke, der ja auch im Grundgesetz verankert ist.
Ist jemand intolerant, heißt das im Umkehrschluss, dieser Jemand verstößt gegen die Menschenrechte und ist zu ahnden, wobei er sich ethisch außerhalb anerkannter Normen stellt. Toleranz ist also ein Instrument, diverseste Ansprüche, Handlungsweisen, Ansichten in ein Gesamtwertesystem, das eh schon starken Veränderungen unterliegt, zu integrieren. Toleranz hilft also zu einer friedlichen Coexistenz, die aber unbedingt Auseinandersetzung mit der Materie voraussetzt. Wer sich nicht mit Fremdem auseinandersetzt verstößt also gegen die Menschlichkeit. Und somit ist Toleranz ein Grundwesenszug einer jeden Kultur und Zivilisation.
Toleranz, Akzeptanz, Swingen, BDSM
alles in einen Topf, umrühren und fertig!!!

Das kann doch wohl nicht wahr sein, was ich hier lese und ich merke gerade, dass ich einen Hals bekomme.

Es kommt ein Paar daher und will allen BDSMlern sagen, dass sie doch bitte für ihre Meinung die nötige Toleranz mitbringen sollen aber schlägt aus ihrer Sicht alle Toleranz ab. Hallo, geht es noch???

JEDEM aber auch JEDEM BDSMler der diese Art der Lust und LIEBE!!!! auslebt geht nichts aber auch überhaupt nichts dabei ab wenn es darum geht dem Partner gegen seinen Willen und mit einseitigem Wunsch, BDSM zu praktizieren. Löst euch mal von dem Gedanken, dass ein Vergewaltigungsrollenspiel (es gibt leider keine andere Definition dafür) etwas mit der Realität zutun hat, löst euch mal von dem Gedanken, dass Mr. Rothenburg auch nur den Hauch mit den BDSMlern zutun hatte - der Mann hat ein hohes Potential an innerliche Gewaltbereitschaft gehabt das nichts mit Liebe zutun hatte, nichts mit Lustempfinden und nichts mit körperlichem Einklang, nichts mit partnerschaftlichem Zuneigungen. Seine Art war und seine Einstellung war ein Triebdrang der ganz andere Ursachen hatte.

So und nun oute ich mich mal - eine absolute Anfängerin und das in beiden Bereichen: sowohl im BDSM Bereich als auch im Swinger Bereich.

Möchte ich allerdings mal für mich alle Bereiche erklären.

1) Toleranz

Für mich in einem einzigen Satz zu erklären:

Jedem das seine aber Bitte mit Respekt

2) Akzeptanz

Ich kann für mich etwas aktzeptieren wenn ich weiß was es für mich bedeutet. Dazu gehört nicht nur die Meinung anderer einzuholen und zu verstehen sondern auch nicht gleich als dumm oder doof abzuschmettern. Ich muss nicht gleich alles ins Detail ausprobieren aber ich kann durchaus Anfänge für mich erleben - zusehen, mich mit den Menschen unterhalten und bei Interessse und Neugier kann ich auch einen kleinen Schritt dorthin wagen. Wenn es für mich dann nichts ist dann sollten es auch die anderen akzeptieren, verstehen müssen sie mich allerdings noch lange nicht.

3) Swingen

Ich hab nun mit vielen - mit SEHR vielen Swingern zutun - nicht nur über die Plattforum JOY als Moderatorin sondern auch in meinem Privatleben weil sie gute Freunde von mir sind. Dieses Thema hat mich gereizt und der Gedanke erregt, meine Neugierde wurde geweckt und ich habe mich mit den Swingern unterhalten, mich schlau gemacht. Wer mir nun erzählen möchte, dass Swingen nichts mit PT zutun hat der hat Swingen absolut falsch verstanden. In der gesamten Swingerszene wird Swingen MIT!!! Partnertausch (wenn auch nicht unbeding beim GV) ausgelebt. Wer Swingen mit Zuschauen oder Sich zeigen gleichsetzt der swingt nicht. Diese Meschen bezeichnen sich z.B. als Voyeur. Die wirklichen Swinger belächeln leise die Leute die ein PT ablehnen.

Normal gebe ich Wiki nicht so gerne an aber in diesem Fall ist Wiki eine hervorragende Erklärung:

Swinger
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Swinger (von engl. to swing, "schwingen, hin- und herbewegen") ist eine im 20. Jh. populär gewordene Bezeichnung für Menschen, die - im weitesten Sinne - ihre Sexualität frei und ohne Einschränkungen mit verschiedenen (beliebigen) Partnern ausleben; jenseits konventioneller Moralvorstellungen und gesellschaftlicher Tabus, die das Sexualverhalten regulieren. Swinger leben somit nicht in einer monogamen Partnerschaft, sondern haben (im gegenseitigen Einverständnis) sexuelle Kontakte mit anderen, u.U. fremden Personen. Als Treffpunkte haben sich Swinger-Clubs und Swingerparties bzw. private Treffen etabliert - Orte, an denen gesellschaftliche Konventionen (bes. Sexualmoral) außer Kraft gesetzt werden und auf denen sich Gleichgesinnte begegnen, um Partnertausch und Gruppensex zu praktizieren.

Im Englischen hat der Begriff nicht unbedingt die sexuelle Bedeutung wie im Deutschen. So wird in englischen Wörterbüchern Swinger oft mit "lebenslustige Person" übersetzt, oder mit "Golfer".


4) BDSM

Was ist das überhaupt? Kann man es denn wirklich erklären? Kann man es so erläutern, dass es ein jeder versteht?

NEIN und das kann ich nun als Anfängerin schon jetzt sagen. Die Bezeichnung BDSM hat so viele Facetten und bedeutet für jeden der es auslebt, erlebt und mit GEFÜHLEN füllt etwas ganz anderes. Es geht nicht um Gewalt, es geht nicht darum mit aller Macht einen Menschen zu unterdrücken, ihn zu beherrschen, seine Meinung aufzuzwingen. Wer das darunter versteht hat den Begriff völlig falsch interpretiert. Wenn man BDSM nur durch das Zusehen in einem Swingerclub erlebt hat, der hat für sich ein komplett falsches Bild bekommen. Wenn wirklich das Interesse besteht darüber mehr zu erfahren, der sollte sich mal die Mühe machen und die Zeit geben sich mit diesen Leuten und da auch mit den unterschiedlichsten Leuten zu unterhalten. Sich ihre Gefühle erklären lassen und auch die Partnerschaft - Klar, dazu benötig man dann aber auch BDSMler die offen damit umgehen und keine Scheu haben darüber zu sprechen. Warum wird denn von vielen diese Art der Sexualität immer noch verabscheut - Weil sie grundsätzlich immer mit Gewalt in Verbindung gebracht wird. Aber genau das ist falsch!!!


So und nun möchte ich, dass man mich toleriert, akzeptiert, mir sowohl meine Neugierde im Swingerleben lässt als auch meine eigenen Erfahrungen im BDSM-Bereich.

Ich lasse euch ja auch eure Vorstellunge von eurer Sexualität auch wenn ich evlt. anderer Meinung bin.

Wenn jemand absolut kein Verständnis dafür hat und Meinungen anderer nicht toleriert dann sollte er sich auch aus solchen Threads raushalten - er sollte dann lieber kopfschüttelnd vor dem PC sitzen aber die Finger still halten. Wenn nun jemand meint ich wäre intolerant weil ich das geschrieben habe - NEIN, ich bin tolerant weil ich sogar das Kopfschütteln akzeptiere und verstehe.

LG Nanny
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