Grundsätzlich
kann man keine Frau,keine Geburt, keine Kinder über eine Kamm scheren,jede Geburt ist anders,wird anders weggesteckt, abhängig von sehr vielen Faktoren.
Jemand, der ein Kind mal so eben im Vorbeigehen bekommt,wenig körperliche Probleme hat/hatte. deren Kinder "pflegeleicht" waren, deren Libido immer,trotz Hormonumstellung keine Flaute hatte,kann schwerlich nachvollziehen, dass es eben auch die Kehrseite der Medaille gibt. Offenbar war ich immer vom Glück bestrahlt und hatte optimale Voraussetzungen, die nicht dazu führten, dass ich auch nur annähernd gestresst war, körperliche Beschwerden danach hatte,emotionale Probleme durch die Mutterschaft und Belastung durchleben und durchleiden mußte.
Insofern kann ich nicht davon mitreden, was es heißt,wenn die Begleitumstände eben nicht günstig waren.
Aber, wenn man sich mal die Fülle der Threads und Postings ansieht, die bezeugen, dass diese Kehrseite der Medaille offenbar eher die Masse und mein Empfinden die seltene Ausnahme darstellt,muß man(n) und frau wohl oder übel akzeptieren, dass es diese Flauten über längere Zeiträume gibt.
Und ja,das Begehrender Frau zu einem Partner kann verschwinden.Langsam schleichend oder ganz abrupt,von einem Tag zum anderen, und meine These ist die, ist dieses Begehren erstmal fort, wird es in den allerseltensten Fällen wieder reaktivierbar, es sein denn durch einen völlig neuen Partner.
Und da kann Mann machen,was will er, er wird es nicht wieder reaktivieren können, denn wenn ein Pferd erstmal tot ist, ist alles zu spät.Da kann er noch so sehr romantisch,rücksichtsvoll sein,seiner Frau Freiräume ohne Ende schaffen, er hat schlichtweg keine Chance mehr.
Man kann jemand lieben, ohne ihn zu begehren.Man kann auch jemanden begehren, ohne ihn zu lieben.Sich festzuklammern, an die Vorstellung " Aber früher war es doch ganz anders, da war sie doch ganz wild auf Sex..." macht wenig Sinn.
Und wie geht es weiter, nachdem man sich monate-bis vielleicht sogar jahrelang als Mann bemüht hat, die Lust erneut zu entfachen?
Mann resigniert irgendwann. Und lebt fürderhin entweder im erzwungenen Zölibat, oder geht irgendwann fremd.
Alle anderen harmonischen Bereiche zwischen den Partnern können solange weiter funktionieren, bis Mann beginnt, unter der Sex- und Zärtlichkeitslosen Zeit zu leiden.Gepredigt wird dann immer " Man(n) muss auch verzichten können, zu gunsten dessen,was sonst noch die Beziehung ausmacht...würde dies im umgekehrten Fall auch der Frau geraten werden?Von ihr erwartet werden, nach 10 Monaten ohne Sex und ohne Kuscheln/Zärtlichkeiten?Ich denke,nein.
Es wird gefordert und erwartet, dass der Mann zurücksteckt.
Wenn die Frau aber keinerlei Bedarf mehr hat, an Sex mit ihrem Mann,sie nichts vermisst, dann darf sie nicht von ihm verlangen, dass er auch sein natürliches,sexuelles Verlangen verzichtet.
Sie hat m.E.genauso die Pflicht, wie er, dafür zu sorgen, dass es ihm dahingehend a u c h gut geht,auch wenn das bedeutet,ihm Zärtlichkeiten und Lust zu schenken.Wie und in welcher Form ist verhandelbar.Und sei es, ihm die Möglichkeit zu geben, sich seine Bedarfe auf körperlicher Ebene anderweitig zu erfüllen, wenn sie selber nicht bereit ist, ihm ein gewisses Maß an Zärtlichkeiten und Lust zu geben.Ihn zum Zölibat zu verurteilen, weil SIE keine Lust und kein Interesse mehr an ihm sexuell hat, warum auch immer, ist aus meiner Sicht Egoismus pur.
Eine Beziehung ist keine einseitige Sache,wo nur einer von beiden zurückstecken muss, dem anderen zuliebe.Und das wohl möglich über Jahre oder gar Jahrzentelang.
Kinder hin, Kinder her, wenn eine gewisse "Karenszeit" überschritten ist, und trotz aller Bemühungen/Reden/Verständnis/Rücksichtsnahme nichts passiert,müssen die Karten völlig neu unter diesen Voraussetzungen gemischt werden, will man auf die Beziehung nicht verzichten.
Und jetzt können mich meine Geschlechtsgenossinnen gerne steinigen...
Ich steh zu meiner Meinung, dass Partnerschaft nicht zu einer Einbahnstraße werden darf, wenn einer der beiden seine Lust am anderen verloren hat...