@ Taishar
Das ist leider oft die Krux bei Beratungen gewesen: Die Betroffenen sagen gar nichts dazu. Sie denken auch nicht darüber nach und stellen sich keine Fragen. Und wenn, dann niemals selbstkritisch.
Darauf musste ich sie immer erst bringen ... Und nicht mal das ist immer gelungen - wenn's nämlich für sie selbst "brenzlig" wurde und ans Eingemachte ging, sind sie einfach nicht mehr zur Beratung gekommen.
Wer nicht nur eine Eheberatung, sondern eine Paartherapie wollte, ist natürlich anders damit umgegangen und auch bei unbequemen Fragen am Ball geblieben. Aber wirklich klar und eindeutige Antworten auf all diese Fragen gab's auch nur selten - außer dem immer mal wieder auftauchenden Kommentar: "Ich hab Angst vor dem, was in mir an Lust steckt, wenn ich es erstmal rauslasse; ich will ja nicht hörig werden. Also unterdrück ich's einfach."
Vielleicht fällt Dir, fällt Euch Frauen dazu etwas ein?
*
Ich hab da eine Anmerkung wegen der Kinder im Bett: Unser Sohn (heute 21) hat auch die ersten zwei, drei Jahre bei uns im Bett geschlafen. Und wir hatten dennoch genialen Sex (mehr dazu weiter unten).
Er hat dadurch all die Nähe und all den Hautkontakt bekommen, der anderen Kindern leider fehlt. Und er hat dadurch auch niemals das Gefühl, ausgeschlossen zu sein und sich allein fühlen zu müssen, weil er allein in einem anderen Zimmer sein musste, während seine Eltern zu zweit sind.
Das hat heute interessante Folgen: Er ist für sein Alter sehr weit, in sich gefestigt, ruht in seiner Mitte, ist nicht eifersüchtig (denn er hatte ja nie die traumatische Erfahrung machen müssen, auf einmal abgeschoben zu werden), er gönnt anderen von Herzen etwas (auch seiner Freundin), und er will nicht alles selbst und sofort haben. Und so weiter. Ich führe das u. a. genau darauf zurück, was ich geschildert habe und worüber man in einem anderen Thread sicher streiten könnte.
Allerdings hätte er garantiert als Gymnasiast nicht mehr bei uns geschlafen (das halte ich für krank), und ich hätte mich als Mann nie im Leben ausquartieren lassen. Mir gehts's aber noch um etwas anderes:
Wir hatten dennoch ein geiles und überaus befriedigendes Sexleben.
Wer nur im Bett Sex hat, ist aus meiner Sicht ohnehin arm dran.
Wir haben uns in seinen ersten zwei, drei Jahren einfach stets aus dem Schlafzimmer geschlichen, wenn er geschlafen hat (und das war sehr oft der Fall) - was sogar aufregend und spannend war; wir haben uns fast gefühlt wie Teenies, die heimlich Sex miteinander haben, und fanden das total aufregend.
(Der Antaghar)