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Beziehung / Ehe ohne Kinder

Ich denke, jeder benötigt im Leben eine große Sache, die ihm dauerhaft (!) etwas gibt.
Ein Kind ist nur eine Möglichkeit, diese große Sache zu sein. Zugegebenermaßen eine sehr schöne und aufregende, aber eben nur eine.

Genausogut kann es ein beruflicher Aufstieg mit ständig neuen Herausforderungen sein: Ob das nun der Managerposten oder Entwicklungshilfe ist, ist da völlig wurscht, hauptsache etwas das auch auf längere Sicht einen ausfüllt!

Es kann die Pflege eines nahen Verwandten sein (ich habe Hochachtung vor jedem der sich das zumutet), der Bau eines Hauses in Eigenregie das ständig innen wie außen weiterwächst, es kann der Hunger nach fremden Kulturen sein, der einen ein Leben lang immer wieder die Stiefel schnüren lässt.

Es gibt so vieles, das eine Lebensaufgabe sein kann! Und es für viele dann auch ist.

Das ist der Grund warum ich behaupte, und es auch immer wieder fasziniert feststelle, dass just dann Kinder kommen, wenn ein Paar alles erreicht hat was es sich wünschte, "angekommen" ist und eine solche große Lebensaufgabe für sich nicht mehr hat. Dann, just dann kommen die Kinder fast wie von selbst.
Und dann, just dann, werden sie auch mit offenen Armen empfangen. *g*
Kinder und Glück
Eine Studie, von denen ich neulich gelesen habe, brachte mich doch zum Nachdenken:

Es war eine sogenannte "Glücksstudie" in der erforscht wurde, was Menschen in Deutschland glücklicher und was unglücklicher macht. Natürlich ging es auch um Kinder. Laut dieser Studie waren Kinder in der Summe neutral. Das heißt, über tausende Befragte hin den Durchschnitt genommen, waren positive und negative Faktoren gleich stark.

Wenn ich mich so umsehe in meinem Leben, dann passt das aber auch ganz gut auf die meisten Paare. Freud und Leid mit den Kindern hält sich, oft leider hinter einer Fassade des "Kindesglücks" die Waage. Gleichzeitig scheint es absolut tabu das offen (also nicht in intimen, verschwiegenen Gelegenheiten) zu äußern.

Geht das nur mir und meinem Lebenskreis (der relativ heterogen ist) so?

Was die Erfüllung angeht:
Kinder sind ein gesellschaftlich propagierter und daher sehr präsenter und sehr positiv besetzter Sinnstifter. Frauen (damit ist die überwältigende Mehrheit gemeint) bringt er Umsorgungsarbeit und der Industrie bringen sie noch härter arbeitende Väter, die gleichzeitig das Gefühl haben FÜR ETWAS zu arbeiten, was mehr wert ist als nur die Lebensgrundlage zu erhalten.

Ich glaube sofort, dass ein Kind erfüllend sein kann, jedoch nur für eine sehr kleine Minderheit. Das ist auch gut so, denn das gilt für alles andere auch. Kein Einfluss kann für sich allein ein Leben füllen... naja oder sollte es nicht, weil man dann doch sehr zweidimensional lebt.

Daraus folgend, entsteht ohne Kinder eine Leerstelle im Leben, die aber sehr gut und absolut gleichwertig gefüllt werden kann mit Hobbys, mehr Zeit für den Partner, politischem oder caritativem Engagement, Naturerfahrungen etc.

Brynjar
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Wenn ich mich so umsehe in meinem Leben, dann passt das aber auch ganz gut auf die meisten Paare. Freud und Leid mit den Kindern hält sich, oft leider hinter einer Fassade des "Kindesglücks" die Waage. Gleichzeitig scheint es absolut tabu das offen (also nicht in intimen, verschwiegenen Gelegenheiten) zu äußern.

Geht das nur mir und meinem Lebenskreis (der relativ heterogen ist) so?

Nein, das ist absolut nicht nur Dein Eindruck. Ich befasse mich mit dieser Thematik schon länger und ich teile Deinen Eindruck. Freud und Leid hält sich die Waage, das ist schon eine realistische Beobachtung. Aber genau so ist es sehr richtig, dass man "das so nicht sagen darf" weil es in unserer Gesellschaft hochgradig tabuisiert ist, sich negativ über Mütter und Kinder zu äußern.

Man muss bedenken, dass die Familienkonstellationen sich ja auch sehr geändert haben in den letzten Jahren. Es gibt kaum noch Mütter, die Vollzeit zu Hause bleiben. Mütter arbeiten, weil sie es wollen, weil sie es müssen oder weil sie durch gesellschaftlichen Druck glauben, es zu müssen. Alle Varianten gibt es.

Bedingt durch diese Tatsache wird es natürlich oft als nicht mehr nur positiv gewertet, Kinder zu haben. Früher waren Kinder ja quasi die fleischgewordenen Daseinsrechtfertigungen für jede Frau. Und so gingen die Frauen dann auch zu 100% auf in der Umsorgung des Nachwuchses.

Heute arbeiten Frauen Teilzeit oder Vollzeit, organisieren die gesamte Familienlogistik, schmeißen den Haushalt, sind irgendwie immer und überall gefordert. Und weil das allein kaum zu machen ist, sind eben auch die Väter viel mehr gefordert als früher. Der Stress der neuen Familiensituation kommt letztlich auch bei ihnen an.

Viel Stress, Mehrfachbelastungen etc führen natürlich zu mehr Unzufriedenheit und so fragen sich immer mehr Menschen, ob sie überhaupt Kinder wollen, ob das in ihrem Leben machbar ist und ob der Preis, den man zahlt, nicht zu hoch ist.

In anderen europäischen Ländern, besonders die skandinavischen Länder sind hier zu nennen, ebenso wie Frankreich, hat die Gesellschaft es irgendwie geschafft, das Thema Familiengründung positiver zu belegen. Dort kriegt man mehr und entspannter Kinder, die Einstellung Kindern gegenüber ist allgemein positiver. Vielleicht, weil man sich in den dortigen Gesellschaften einfach nicht so zerfleischt gegenseitig, wie es in Deutschland gern gemacht wird? Hier kratzen sich die Krähen gegenseitig die Augen aus. Mütter, die zu Hause bleiben, sind rückständig und schämen sich, Frauen die arbeiten gehen, sind Rabenmütter und zerreißen sich zwischen den Fronten.

Auch ist es fatal, wie in Deutschland (und in keinem anderen europäischen Land) das Kind der Mittelpunkt des Universums wird, sobald es das Licht der Welt erblickt. Eltern setzen sich und den Nachwuchs massiv unter Druck. Es MUSS alles Mögliche und Unmögliche getan werden, um das Kind zu "fördern". Hinter den angeblichen Bedürfnissen des Kindes steht alles zurück. Hobbies der Eltern, Ausgleich der Eltern, die Liebesbeziehung der Eltern.

In anderen europäischen Ländern ist es viel mehr so, dass das Kind in das Leben der Eltern integriert wird. Bei uns ist es so, dass das Leben der Eltern aufhört und ein neues beginnt, das sich NUR mit den Kindesbedürfnissen befasst. So mutiert jeder Kinderfurz zum Riesenereignis.

Vor diesem Hintergrund ist also Dein Eindruck völlig richtig.
Tja, was machen wir nun den ganzen Tag?
Ich (ungewollt Kinderlos) würde sagen:
Das Gleiche wie alle Anderen auch - unseren Alltag meistern, Arbeit bewältigen, Freunde treffen.
Vielleicht die "Luxusartikel" einer Familie viel mehr genießen und ausnutzen: Zeit für den Partner, Geld...
Aber im Prinzip kann das Leben auch ohne Kinder erfüllt sein.
In meiner Ehe hatten wir auch keine Kinder!
Wir sind dafür oft Aus gegangen, Essen, Freunde treffen und haben als "Ersatzkind" einen verschmusten Hauskater gehabt!
Unsere Freizeit haben wir auch ohne Kind gut ausfüllen können!
TE

Mich interessiert es einfach wie man ohne Kinder sein Leben / Beziehung / Partnerschaft oder gar Ehe verbringt.

Jetzt wo die Kinder außer Haus sind und nur zu Besuch kommen, sage ich: Es funktioniert auch ohne Kinder *liebguck*

Das beantwortet die Threadfrage unzureichend, ist mir klar *tipp*

Jeder kann nur für sich sprechen, alles andere wäre Mutmaßung.

Wer Kinder mag, kriegen kann und bekommen hat, hat seine Erfahrungen gemacht.

Wer keine Kinder bekommen kann, wünschte sich vllt. welche.

Wer keine Kinder bekommen wollte, der wollte es so und hat/te wohl sein Gründe *cool*

Heuchlerisch fände ich es, zu behaupten, wir woll/t/en keine Kinder, wenn die Zeugung derer oder die Befruchtung physisch nicht möglich ist.
*viersäulen

Nun ja, es gibt sicherlich auch den Fall wo man weder konnte noch wollte.

Wieso soll das heuchlerisch sein?
Also, ich behaupte mal, dass jedes Elternpaar, wenn es ehrlich ist, eindeutig sagen müsste, dass sich Freud und Leid mit Kindern die Waage halten.

Das ist aber auch doch genau der Punkt: Es gibt kein eindeutiges Argument pro Kinder! Und genausowenig eins contra Kinder.
Man muss schlicht und einfach so weit sein, die negativen Seiten, die mit einem Kind einhergehen, annehmen zu können.
Nicht mehr und nicht weniger.

Im Kleinen findet sich das ja auch in vielen anderen Bereichen: Wer sich Katzen als Haustier zulegt, der wird Fotos ohne Ende machen von ihren kleinen Stubentigern, sie abgöttisch lieben, ihre Zutraulichkeit verehren und überhaupt, sie nicht missen wollen.
Im gleichen Atemzug werden aber dann auch die zerrissenen Polster, der Lärm nachts wenn die Katze mal wieder irgend einen Blödsinn veranstaltet hat, das ewige Futtergenörgel der Katze, ihre Unberechenbarkeit und was weiß ich noch alles schimpfenderweise ebenso angemerkt. *zwinker*

Wer hat einen Beruf, bei dem immer alles super läuft? - Ich kenne keinen. Keine einzige Person!, die sagt "nein, es gibt wirklich nichts Negatives hier"

Man kann nie wirklich bereit für Kinder sein. Es ist immer anstrengender, vor allem am Anfang, als man es sich erhofft. *zwinker*
Aber man kann zumindest im Kopf gewappnet für diesen psychischen wie körperlichen Stress sein.
Und dann klappt das ja auch glücklicherweise meist auch ziemlich gut. *top*

---

Was mich einzig und allein nervt ist der Umstand, dass die Kinderfrage vor allem dann gerne gestellt wird, wenn zwei Menschen heiraten ("ist was unterwegs?") oder die Dame ins kritische Alter (Ü30 oder auch noch Ü40) kommt. Hey, weder das Alter noch die Heiratsurkunde ist wichtig! Entweder man ist bereit für ein Kind, bereit dafür einen Teil von sich selbst zugunsten des Kindes aufzugeben - oder eben nicht.

Wer dann jenes "nicht" wählt, der ist in meinen Augen nicht primär Egoist, sondern vielmehr: Ja, genau! - Realist.
Wer realistischerweise sagt "ich bin für ein Kind nicht bereit", vor dem ziehe ich ernsthaft den Hut.
Denn dann wird wenigstens kein Kind in die Welt gesetzt, dessen Leben durch überforderte Eltern versaut wird.
*******hen Frau
32.939 Beiträge
JOY-Team 
Was mich einzig und allein nervt ist der Umstand, dass die Kinderfrage vor allem dann gerne gestellt wird, wenn zwei Menschen heiraten ("ist was unterwegs?") oder die Dame ins kritische Alter (Ü30 oder auch noch Ü40) kommt. Hey, weder das Alter noch die Heiratsurkunde ist wichtig! Entweder man ist bereit für ein Kind, bereit dafür einen Teil von sich selbst zugunsten des Kindes aufzugeben - oder eben nicht.

Dem kann ich nur voll und ganz zustimmen

Warum wird erwartet, sobald jemand geheiratet hat, dass da auch direkt "ein Braten in der Röhre sein muss".
Ich finde diese Ansichtweisen einfach doof. Sicher ist es bei vielen so, aber warum werden die komisch angeschaut die sagen, nö wir wollen jetzt noch keine und wir wollen vllt gar keine. Ich kann das einfach nicht wirklich verstehen.

Die Worte "das gehört sich doch aber so" und anderes hab ich da auch nur zu genüge gehört.

Ich von mir kann aktuell sagen, ich wäre defintiv nicht in der Lage ein Kind groß zu ziehen, denn bevor ich ein Kind in die Welt setze möchte ich halbwegs mit mir im Reinen sein. Da ich auch noch in 10 Jahren ein Kind kriegen kann sehe ich das auch ziemlich locker und entspannt, zumal ein potentieller Vater meiner Kinder auch nicht präsent ist.

Und zum Eingangsposting
Also ich kann es mir sehr wohl vorstellen wie eine Beziehung ohne Kinder sein wird/sein würde, sicher hat man dann einfach andere Augenmerke, als Pampers kaufen, nachts 5 mal den Schnulli wieder in den Mund schieben etc. *lach*

Ich bin jedenfalls gespannt wie sich das Thema Kinder noch entwickelt in meinem Leben *g*
Mmmmh man sollte sich vlt fragen "wie war das Leben vor den Kindern"..schließlich war man ja wohl ne zeitlang ohne kinder in Beziehung(en) und hat sich dann hoffentlich irgendwann entschlossen "jepp wir wollen Nachwuchs"

Meine Kinder (2 Stück an der Zahl) sind alles Wunschkinder..die Große geplant und der Lütte passiert aber Wunschkinder halt. Ich möchte es mir auch gar nicht anders vorstellen, denn ich hab ja die Kinder aus Überzeugung bekommen und nicht weil ich dachte "wird mal an der Zeit sich fortzupflanzen"

Ich kenne viele Paare, die sich dazu entschlossen haben keine zu bekommen und die leben genauso gut wie die Paare, die ich kenne, die sich dafür entschlossen hatten.

Mit Kindern ist man eine gewisse Zeit nicht mehr so flexible wie früher ohne und der Lebensmittelpunkt hat sich etwas verschoben aber nur weil ich Mutter bin, bin ich ja nicht weniger Frau, Geliebte, Freundin und Spielgefährtin *g*
**********er_he Mann
1.597 Beiträge
Warum wird erwartet, sobald jemand geheiratet hat, dass da auch direkt "ein Braten in der Röhre sein muss".

die frage "na, was unterwegs ??" stell ich mir lustig vor bei rentnern, die nochmal heiraten ... *ninja*

*undwech*
Kinder
bedeuten ein hohes Maß an Verantwortung zu tragen.

Ich setze Kinder in eine Welt, in der es wahrlich nicht einfach ist zu bestehen.

Und genau das ist der Punkt. Ich übernehme die Verantwortung dafür, Kindern eine Basis aufzubauen, damit sie ihr Leben einmal selbst gestalten können.

Wer dies tut, verdient Respekt. Wir möchten ausdrücklich betonen, dass wir Menschen bewundern, die sich dieser Verantwortung stellen und sie mit aller Kraft erfüllen.


Diese Welt mit ihrem sozialen Ungleichgewicht funktioniert nur, wenn genügend "Ameisen" die Arbeit für die "Königin" machen.

Setze ich nun Ameisen in die Welt oder Königinnen?


Zur Erklärung, mit Königinnen meine ich Konzerne, Banken, Politiker, Machtmenschen...

und ganz aktuell die globalisierten Finanzmärkte, Anleger und Spekulanten mit all ihren negativen Auswirkungen, die sich in Wirtschafts - und Finanzkrisen niederschlagen und so unmittelbar Einfluss auf Arbeitsplätze, Löhne und Renten haben, die für viele Menschen und Familien mit Kindern von existenzieller Bedeutung sind.


Nur wenn es keine Ameisen mehr gibt, gibt es bald auch keine Königinnen mehr. Sie würden sterben, wenn keine oder nicht genügend Ameisen mehr da sind, die die Arbeit für sie machen.


Da wir uns nicht sicher waren, eine Königin in die Welt setzen zu können, haben wir uns entschieden den Versuch ganz zu unterlassen, da wir auf keinen Fall Ameisen in diese Welt setzen wollten.

Wir könnten auch ganz einfach schreiben, wir waren zu feige, die Verantwortung war uns einfach zu groß.

Und wir können auch ehrlich schreiben, dass unsere Ehe auch ohne Kinder erfüllend und zufriedenstellend ist. Wir tragen nur Verantwortung für uns selbst und ein angenehmes Leben mit einem ausreichendem materiellen Wohlstand lässt genügend Gestaltungsmöglichkeiten zu, auch ohne Kinder ein schönes Eheleben zu genießen.


Wir haben lange Jahre darüber diskutiert und uns entschieden, keine Kinder in diese Welt zu setzen. Es war eine gesellschaftspolitische Entscheidung, dieses System nicht weiter mit "Nachschub" zu versorgen. Eine Verweigerungshaltung aus Überzeugung.


Das mag egoistisch sein, ist aber unserer Meinung nach legitim.
*********Pufel Paar
1.132 Beiträge
Themenersteller 
Ich finde es sehr schön, das Leben mal aus einer anderen Richtung lesen zu dürfen.

Und ich muß aber noch hinzufügen, das man ein Leben vor den Kindern nicht gleich setzten kann wie ein Leben komplett ohne Kinder, ich war zu jung um zu sagen das ich das Leben vorher hätte so genießen können, wie mancheiner hier der ein Leben ohne Kinder vorzieht.
Es ist anders, man geht glaube ich auch ganz anders an solch Leben heran man Plant ja gar nicht, evt. würde ich so in den Tag hineinleben.
Ach ich kann es mir nicht vorstellen wie es wäre, wenn meine beiden Geister nicht da wären.

Und was ich auch erstaunlich finde ist, das sich die jenigen die keine Kinder haben, besser in ein Leben mit Kindern hineinverstetzen können, wie ich, in eins ohne Kinder. Respekt.
Ich seh' das nicht als Betrachtung von entgegengesetzten Standpunkten, da das Großziehen dreier Kinder nur EIN TEIL meines Paarlebens ist.

Im Klartext: Ein "Paar mit Kindern" ist nicht das Gegenteil von einem "Paar ohne Kinder". Sondern ein "Paar mit Kindern" ist lediglich ein "Paar mit Zusatzgimmick", sozusagen. *mrgreen*

Meine Meinung ist, dass "Kinder haben" nicht heißt, sich selbst als Paar nicht mehr zu sehen - sozusagen den Wald vor Bäumen nicht.

Wäre das so, wär' was verkehrt. Mein' ich.
@*****ime
Nun ja, es gibt sicherlich auch den Fall wo man weder konnte noch wollte.

Wieso soll das heuchlerisch sein?

Kenne einen Fall, da hieß es immer, dass das Leben ohne Kinder so toll sei, Kinder viel zu teuer kämen und NUR deshalb nie in Frage kämen, bis ich erfuhr, dass SIE keine bekommen kann *schiefguck*
@Viersaeulen
Heuchlerisch fände ich es, zu behaupten, wir woll/t/en keine Kinder, wenn die Zeugung derer oder die Befruchtung physisch nicht möglich ist.
Heuchlerisch? Na ja.
Ich denke, nicht jeder tut sich leicht, offen damit umzugehen, dass er/sie nicht so kann, wie er/sei eigentlich möchte. Im Grunde geht's ja niemanden was an, wenn's nicht klappt mit dem Kinderkriegen.

Allerdings ist es ein Unterschied, ob ich dann auf Nachfragen ausweichend reagiere oder lautstark herausposaune, wie toll das Leben ohne Kinder ist.

Da denk' ich dann die ganze Zeit an Aesops Fabel vom Fuchs und den sauern Trauben. Aber ist der Fuchs darin ein Heuchler oder macht er sich nur selber etwas vor....?

Wer kann das wissen?
Beziehung ohne Kinder
Wie eine Beziehung ohne Kinder ist?

Wir geniessen es! Zweisamkeit pur!

Wir können morgens aufstehen wann wir wollen, nackt in der Wohnung rumlaufen, wie wir wollen, in jedem Raum des Zimmers Sex haben, wann, wie und wie oft mir wollen ohne auf jemanden Rücksicht nehmen zu müssen. Auch der Geräuschpegel bei derartigen Aktivitäten muss nicht aus Rücksicht auf andere gedrosselt werden. *zwinker*

Wenn wir mal keinen strukturierten, durchorganisierten Tagesplan haben und einfach mal nur im Bett bleiben wollen oder sich die Bügelwäsche zu Berge häuft - kein Problem. Wen störts!?

Wir können uns sehr gut mit uns beschäftigen und auch mal jeder sein Ding machen.

Mein Lebensgefährte hat bereits 2 erwachsene Kinder aus früherer Ehe und kennt die schönen Seiten der Elternschaft. Er geniesst es aber auch sehr, sich jetzt voll und ganz seiner Partnerin widmen zu können.

Ich denke, wichtig ist es, dass man sich nicht nur als Eltern sieht, sondern weiterhin als Paar und sich gemeinsam Zeit und Raum schafft, um als Paar gemeinsam Schönes zu erleben, eben auch mal ohne Kinder.

Irgendwann sind die Kinder gross und gehen ihre eigenen Wege und ich denke, das wird dann für viele Paare eine schwierige Zeit, wenn man die Jahre zuvor nur noch als Mama und Papa gelebt hat. Dann kann die Zweisamkeit plötzlich zur Einsamkeit werden.
Also ganz verstehen kann ich Dich nicht
Liebe TE also so ganz verstehen kan ich deine Frage auch nicht, obwohl ich vier Kinder habe.

Was machen Paare ohne Kinder?

Hast du nie den Gedanken, wie schön es wäre jetzt spontan etwas zu unternehmen, mal allein in die Sauna zu gehen, Sport zu treiben, in Ruhe ein Buch zu lesen, einen, zwei, drei, vier Kurse an der Volkshochschule zu belegen.
Spontan übers WE wegzufahren, am Sonntag bis Mittag im Bett zu bleiben, Sex zu jeder Tages- und Nachtzeit zu haben, egal wo?

Lange Gespräche mit dem Partner ohne Unterbrechung?

Mir würden da noch tausend Dinge einfallen. Eine Partnerschaft kann genauso erfüllend sein ohne Kinder zu haben.

Und gerade die Strapazen der Elternschafft können ein Partnerschaft belasten.

Ich möchte meine Kinder um nichts in der Welt missen. Für mich gab und gibt es nichts schöners wie Leben schenken zu können, dieses Leben begleiten zu dürfen.
Ein Baby zu umsorgen, dem Einjährigen beim Laufenlernen zuzuschaun, die enorme Entwicklung zu teilen und schließlich auch ernste Gespräche in der Pupertät zu führen, einen jungen Menschen ins Leben zu begleiten.

Aber ich bin doch immer noch Ehefrau, Geliebte und einfach nur Frau.

Muttersein ist finde ich nur ein Aspekt von vielen und wenn dieser Aspekt wegfällt bleibt genügend anderes bestehen.

Denn spätestens wenn meine Kinder alle aus dem Haus sind, vielleicht sogar über alle Herren Länder verstreut sind, muss ich doch auf meine anderen Seiten als Paar zurückgreifen.

Klar erlebt jemand ohne Kinder nicht diese tollen Momente wenn ein Kind voll Vertrauen nach der Hand greift, wenn es einen mit großen Augen zum ersten Mal anschaut, oder auch das kraftvolle einer Geburt.

Aber mein Bruder z.B hat keine Kinder, er hat sich gerade ein sündhaft teures Wohnmobil gekauft und bereist die Welt.

Weiß ich ob ich je einen einzigartigen Sonnenaufgang in Afrika zu sehen bekomme? Oder oder oder.

Das Leben bietet soviele Facetten und eine davon ist es halt Kinder zu bekommen, aber eben nur eine.
@Viersaeulen
Vielleicht auch deshalb, weil in unserer Gesellschaft dieses Thema tabu ist?

Solche Gespräche laufen ungefähr so ab:
"Na, und? Wann ist es bei euch so weit?"
"Gar nicht.... wir können keine Kinder bekommen."
"Ach, fahrt mal in Urlaub, erholt euch, macht euch keinen Stress. Dann funktionierts auch mit den Kindern!"
"Haben wir schon... funktioniert nicht."
"Habt ihr euch schon helfen lassen? - Heute ist ja soo viel möglich!"
"Ja, haben wir... es funktioniert nicht."
"Habt ihr denn schon an ne Adoption gedacht?"
"Nein, ist keine Option für uns... "
--- betretenes Schweigen --- oder die Erklärung, dass ne Adoption doch so was tolles ist.

Unabhängig davon, dass man/frau nicht "funktioniert" und damit klar kommen muss, sind solche Gespräche ungefähr nach dem 10 Mal total ätzend. Und die führst du ungefähr 1.00.000 Mal. - Es ist viel einfacher zu sagen: Nö, wir wollen keine Kinder. Wird von der Gesellschaft viel leichter akzeptiert.
****Su Frau
1.291 Beiträge
Sind Kinder der Nabel der Welt, um den sich alles dreht? ...

Ein wahnsinnig weitreichendes Thema, wie ich finde.

Nachwuchs ist allein für den Erhalt der Gattung Mensch unabdingbar und bis jetzt sind wir weit entfernt davon aussterben, da es mit der Fortpflanzung in den meisten Fällen bestens klappt, nur haben wir anscheinend trotz Intelligenz nicht die Fähigkeit, weiter als bis zur "Arterhaltung" selbst zu denken, denn sonst würden wir (oder andere im großen Stil für uns) nicht gleichzeitig unseren Lebensraum Erde so extrem gefährden ...

Das klingt jetzt natürlich hochnot pathetisch, aber es gibt durchaus einige, denen das schon allein Grund genug ist, sich gegen Kinder zu entscheiden, da sie selbst schon mit Zukunftsängsten zu kämpfen haben, was würden also dann erst ihre Kinder für Ängste haben müssen.

Ebenso spielen Zukunftsängste in Bezug auf die soziale Sicherheit eine nicht minder große Rolle und wenn sich insbesondere junge glückliche Paare in einem friedlichen und wirtschaftlich recht gut dastehendem Land ernsthaft fragen müssen, ob ihre finanzielle und/oder berufliche Lage für oder gegen die Gründung einer Familie spricht, während der Kinderwunsch selbst ins totale Abseits der Überlegungen rückt, dann läuft etwas grundlegend verkehrt, aber das ist nicht den Paaren selbst zuzuschreiben, die sich ja durchaus für Kinder entscheiden würden, sich "nur" aus sozialer Sicht einfach nicht "leisten" können, zumal auch eine kinderfreundliche Umgebung dazugehört, die mancherorts aber leider weit entfernt davon ist.

Die biologische Forschung ist zwar weit fortgeschritten und doch reicht selbst diese manchmal nicht, Paaren zu ihrem Elternglück zu verhelfen und das ist sehr bedauerlich, aber leider (noch) nicht zu ändern.
Dennoch müssen sich diese Paare teilweise dem vernichtenden Urteil der Gesellschaft aussetzen, wenn sie sich (z.B. aus Scham) nicht für ihre Kinderlosigkeit erklären und tun sie es doch, werden sie manchmal auf so quälende Art bedauert, dass sie liebend gern darauf verzichten würden, nur weil die gesellschaftlichen Meinung lautet - Kinder müssen sein! - und Jahre später eigentlich schon wieder verurteilt werden, wenn sie auf Dauer auch ohne Kinder und Enkelkinder glücklich sind, weil sie eben nicht ihr Leben lang um ihr entgangenes Elternglück trauern können, geschweige denn wollen, schließlich gehört zum Leben Lebensfreude, die auch ohne Kinder möglich ist.

Ja, in dem Punkt gibt es Sprüche, die man einfach nicht bzw. nicht mehr hören will, wenn man irgendwann der Realität ins Auge sehen muss, dass sich an der Kinderlosigkeit nichts mehr ändern wird und das kenne ich leider aus eigener Erfahrung, als ich Mitte 30 immer noch ungewollt kinderlos war und blieb und trotz leichter Wehmut aber nach wie vor ausgesprochen glücklich mit meinem Partner war und bis heute auch bin.

Aber auch Single und Paare, die sich selbst nie nach eigenen Kindern gesehnt haben, haben ihre ganz persönlichen Gründe kinderlos glücklich zu sein und zu bleiben, denn sie haben ihre Entscheidung genauso bewußt gefällt, wie andere ihre für Kinder und Familienleben im klassischen Sinne!

Wie lebt es sich kinderlos? ...
Nun einfach gesagt, was man nicht kennt, kann man auch nicht vermissen, also blickt man ausgesprochen entspannt und relativ sorglos in die Zukunft, da man nur für sich selbst oder als Paar die Verantwortung hat, was aber nicht heißt, dass man verantwortungslos ist oder es allein deshalb niemals Stress, Spannungen oder Sorgen gibt, welche sich lediglich nur nicht um Kinder, sondern andere Dinge drehen, die einem wichtig sind, während man sein Leben und seine Freizeit genauso individuell und vielseitig gestaltet, wie man es selbst ist, denn das gelebte Leben ist und bleibt immer eine Frage der eigenen Persönlichkeit - egal ob nun mit oder ohne Kind/er. *zwinker*
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Es ist viel einfacher zu sagen: Nö, wir wollen keine Kinder. Wird von der Gesellschaft viel leichter akzeptiert.

Naja... jein. Auch der Satz "Wir wollen keine Kinder" ist alles andere als frei von gesellschaftlicher Stigmatisierung. "Wir wollen nicht" macht einen vom Opfer zum Täter. "Wir können nicht" ist schlimm, da bekommt man Bedauern und Mitleid (was auf Dauer ätzend ist, soviel räume ich ein, besonders wenn dann Nachfragen kommen und man auch noch über intimste Dinge Auskunft geben soll...) aber bei "Wir wollen nicht" schlägt einem zumeist das pure Unverständnis entgegen.

Irgendwie muss man anscheinend seelisch verroht, durch und durch egoistisch oder völlig menschenfeindlich sein, wenn man sich bewusst GEGEN etwas sooo putziges, niedliches und lebenserfüllendes wie Kinder entscheidet.
Ja, du hast Recht SinasTraum, selbstverständlich steht diesem "ich will keine Kinder" auch Unverständnis gegenüber. Und trotz allem habe ich das Gefühl, das wird es in unserer Gesellschaft viel leichter akzeptiert. Da ist man dann das Paar das egoistisch ist - und gut.
*********Pufel Paar
1.132 Beiträge
Themenersteller 
Ich habe auch bekannte die einfach sagen nö, wir wollen keine Kinder, ich nehm das so hin, verstehen kann ich es dennoch nicht wirklich.

Ich sehe es an meinen Kindern, wie sie auf wachsen und immer wieder etwas neues lernen und man immer wieder aufs neu überrascht wird.

Ich kann es mir nicht mehr vorstellen wie es ohne die beiden wäre.

Und ein Paar was keine Kinder hat, die haben diese schönen Dinge halt nicht, und deshalb habe ich auch gefragt, weil ich es wissen wollte woran sich Paare ohne Kinder erfreuen.

Vieles habe ich hier schon erfahren können.

Aber ich verurteile keinen der keine Kinder möchte ich finde es ok, und jeder darf zum Glück selbst entscheiden.

Manchmal ist besser keine Kinder in die Welt zu setzten als sie in die Welt zu setzten und ihnen keine Perspektive zu bieten.

Bitte liebe Kinderlosen zieht euch den Schuh nun nicht gleich wieder an, ich habe hier keinen Persönlich angesprochen.
****Su Frau
1.291 Beiträge
Bitte liebe Kinderlosen zieht euch den Schuh nun nicht gleich wieder an, ich habe hier keinen Persönlich angesprochen.

Im Gegensatz zu manch einer harten Meinung ganz am Anfang des Threads habe ich persönlich auch nie etwas anderes aus deinen Worten gelesen.

Vielleicht eine Erklärung für dich - Was dich manchmal nur teils auch unbeabsichtig trifft, sind die Konfrontationen und Auswirkungen all derer, mit denen Kinderlose (ob gewollt oder ungewollt) oftmals bombardiert werden und dein Thread ist sozusagen gleichzeitig auch eine Möglichkeit all den Unmut darüber loszuwerden, damit er Gehör findet, was aber nicht in jedem Fall zwangsläufig heißt, dass auch immer du persönlich damit gemeint bist! *zwinker*

Ich habe auch bekannte die einfach sagen nö, wir wollen keine Kinder, ich nehm das so hin, verstehen kann ich es dennoch nicht wirklich.

Nicht jede Frau will Mutter sein, sowie nicht jeder Mann Vater, aber deswegen können auch sie Kinder lieben, wollen nur nicht selbst die Verantwortung und alles andere, was für ein Kind enorm wichtig ist, übernehmen. Das hat nichts mit "Larifari-Leben" wollen oder der Feigheit vor Verantwortung zu tun, sondern es ist einfach nicht jeder dafür geschaffen und das solltest du denjenigen zugestehen, so wie man dir auch zugesteht, dass du eben einfach gern Mutter bist.
**********er_he Mann
1.597 Beiträge
Ich habe auch bekannte die einfach sagen nö, wir wollen keine Kinder, ich nehm das so hin, verstehen kann ich es dennoch nicht wirklich.

du erwartest aber sicherlich, das möglichst jeder hinnimmt und auch versteht, du du kinder wolltest ... oder ??
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