@ Mann auf Abwegen
Schade das du aus dem Thema heraus bist. Es würde mich ja schon interessieren, welche erweiterten Fähigkeiten du besitzt mir auf Grund dreier Forenposts die Fähigkeit abzusprechen Liebe zu geben.
Zum Glück denken die Leute, die mich kennen, genau das Gegenteil.
Leider bringst du in deinem Beitrag weder dafür, noch für deine anderen Thesen Argumente.
@*****le6
Habe ich das richtig verstanden, dass der Sinn deiner Verbundenheit zu deinem Sohn darin besteht, dass du durch ihn nie Einsamkeit spührst?
Würdest du denn zu einer Freundin sagen, es wäre eine gute Motivation zu sagen: "Ich will ein Kind, damit ich im Alter/Leben nicht einsam bin"?
Ich kenne mehrere Frauen für die das im Moment Anfang/Mitte-30 DAS Argument für Kinder ist, im Alter nicht allein zu sein, während sonst die Skepsis und die Argumente dagegen überwiegen.
Mein Gefühl sagt mir, dass es sich falsch anfühlt, fast so, als würde man sich seinen eigenen Altenpfleger aufziehen.
Was ist deine Meinung dazu?
@********ther
Die Definition von "gut" steht immer in Relation zu einem Ziel. Das ist erstmal eine logische Überlegung: Wenn ich ein Ziel als erstrebenswert definiere, dann sind Wegpunkte, die das Ziel befördern ebenfalls gewollt.
Als Beispiel: Ich will skifahren, aber ich lehne Schneekanonen ab. Wenn nicht genug Schnee liegt und Schneekanonen gebraucht würden, dann ist die Entscheidung: was ist mir wichtiger, skifahren oder die Ablehnung von Schneekanonen. Wenn skifahren der höchste Wert ist, werde ich trotzdem fahren und die Schneekanonen anschmeißen.
Wenn die Natur kein Ziel hat, gibt es auch kein besser oder schlechter und keine Entwicklung die präferiert wird, weil keine Entwicklung näher oder weiter weg von einem Ziel führt.
@*********asure
Natürlich ist das anthropozentrisch. Das ist in etwa so, als würden wir uns über Schachturniere unterhalten. Da wird die Verbreitung von Schach unter Regenwürrmern auch nicht thematisiert werden. Den Fink kannst du nicht fragen, weil er sich seiner Existenz nicht bewusst ist, wie wir Menschen. (Leben zu wollen, heißt noch nicht sich seiner selbst bewusst zu sein.)
"Sinn" ist eine Kategorie, die den Zugang zu Werten vorsieht, Werte wiederum bedürfen der Reflexion, also des Bewusstseins der eigenen Existenz. Nach jetzigem Kenntnisstand sind 99,99% der anderen Tiere nicht dazu in der Lage sich die eigene Existenz bewusst zu machen und zu hinterfragen.
Es fällt ja sogar Menschen oft schwer. Wieviele Werte übernehmen wir einfach aus der Gesellschaft? Das merken wir, und hier kommt der Schwenk zurück zum Thema, doch auch in dieser Diskussion.
Die Mutterschaft/Elternschaft war in der Menschheitsgeschichte ganz unterschiedlich besetzt. Mütter waren so ziemlich alles von fleischgewordenen Fruchtbarkeitsgöttinnen bis hin zu Gebärmaschinen, die meiste Zeit waren nicht mal so richtig Menschen. (Noch während der Französischen Revolution wurde Olympe de Gouges geköpft, weil sie meinte die Menschen- und Bürgerrechte in Frankreich müssten doch auch für Frauen gelten.)
Heute haben wir einen Diskurs nachdem Mutterschaft/Elternschaft etwas sinnstiftendes ist. Diese Konnotierung kam übrigens zu Zeiten Rousseaus auf, zusammen mit der Meinung, dass der natürliche Ort der Frau der Haushalt sei. Mutterschaft und Häuslichkeit der Frau wurden dann bis vor 40 Jahren praktisch immer zusammen gedacht. Es wurde sogar der ausschließliche Sinn der Frau im Leben Heim und Kinder in Ordnung zu halten.
Wenn wir hier diskutieren, dann haben wir 250 Jahre Diskurs im Rücken, der für Frauen fast ausschließlich Sinn in Mutterschaft und Haushalt sahen (während Männer Ehe, Familie und Beruf, Ämter etc hatten.)
Dagegen stehen 40-50 Jahre Experiment ob es nicht auch anders ginge. Experiment unter starkem Beschuss, wie alle Untersuchungen z.B. zu Vaterschafturlaub zeigt.
Väter werden gefragt, weshalb sie zu hause bleiben (wenn sie nicht nur 3 Monate nehmen), Frauen werden gefragt, ob das denn gut ginge mit den Kindern so ohne sie.
Von daher glaube ich, dass es nicht verwunderlich ist, wenn viele Menschen glauben kinderlos zu sein bedeutet, es würde einfach etwas fehlen.
Für mich ist diese Debatte ungefähr auf dem Level von Aussagen wie "Wer nicht monogam lebt, liebt nicht richtig."
Wir haben in beiden Fällen einen hegemonialen Diskurs, der seit Jahrhunderten eine Meinung vertritt und eine Lebensweise vorlebt. (80% aller Frauen kriegen ja auch heute in Deutschland Kinder.) Obwohl es jeweils starke Anzeichen gibt, dass man auch ohne Kinder und ohne Monogamie glücklich werden kann, steht beides unter ständigem Rechtfertigungs- und Erklärungsdruck.
Brynjar