Wie ich oben schon mal schrieb, gibt es ja den Generationenvertrag und eigentlich ist jeder der keiner Kinder hat wirtschaftlich gesehen ein Zechpreller.
Wie gesagt, bin ich hier anderer Meinung.
Der Generationenvertrag ist ein Produkt, das höchstens eine Krücke für unser Rentensystem darstellt. Eigentlich gehört das ja eh schon längst reformiert, aber das ist ein anderes Thema
Meine Meinung ist, dass jeder selbst am besten entscheiden kann ob er dem gewachsen ist, Kinder großzuziehen. Das kann niemand sonst, schon gar nicht der Staat.
Wer nun nicht "die Zeche prellt" und Kinder kriegt obwohl er auf die Blagen eigentlich gar keinen Bock hat und sie nur deswegen in die Welt gesetzt hat "weil es halt dazugehört" (ja, solche Eltern gibt es!), war es dann denn bitte eine gute Entscheidung? Wenn die Eltern im Pelzmantel die zweijährigen für 8 Stunden täglich in der Kita abgeben, ungewaschen, halb verhungert (weil das Geld für den Benz da sein muss, aber doch bloß nicht für ausreichendes Essen fürs Kind ...) - wünscht man sich da nicht, er hätte doch die "Zeche geprellt"?
Es ist gut und richtig, Familien zu fördern. Das ja. Wird hierzulande ja prompt viel zu wenig gemacht - aber auch das ist ein anderes Thema.
Nur habe ich etwas dagegen, über Strafmittel Menschen dazu zu zwingen, Kinder zu kriegen, "nur" wegen des Generationenvertrags.
Kinder sollten auf die Welt kommen, weil die Eltern sie wollen und erst dann, wenn sich die Eltern dafür dann auch wirklich in der Lage fühlen. Keine Minute früher.
Da hat m.E. der Staat sich komplett rauszuhalten.
Ich kann mir kaum vorstellen, dass die Steuerbegünstigungen, die Eltern haben, das wettmachen, was Kinder einen kosten.
Natürlich sind Kinder teuerer als alles, was ihnen der Staat hierzulande "schenkt". Völlig klar.
Aber wie gesagt - wieso es nicht über echte Steuerbegünstigungen regeln, anstatt Kinderlose dafür, nur weil sie keine Kinder haben, dafür zu bestrafen? Ich empfinde diesen Zusatzbeitrag zur Pflegeversicherung, nur weil man keine Kinder hat, als eine Strafsteuer. Sie setzt ein Signal das da heißt "werfe Kinder, dann bestrafen wir dich auch nicht mehr."
Es ist ein Signal, das ich für falsch halte: Man sollte nicht Kinder kriegen wollen, um von Strafsteuern befreit zu sein (genauso wie man m.E. nicht rein des Geldes wegen heiraten sollte, was auch immer häufiger vorkommt), sondern weil man sie einfach will.
Es gibt schon viel zu viele Familien, die nur deswegen Kinder haben, weil sie aufs Kindergeld scharf waren.
Diesen Trend sollte man mit Strafsteuern nicht noch einmal zusätzlich unterstützen.
Meine Meinung.