boniteza/christiano83
Liebe Verwundete,
es heißt im Volksmund:
1.) "Lieben heißt verzeihen ..." und
2.) "Im Krieg und in der Liebe ist alles erlaubt"
... und haargenau in dieser Bandbreite des Handlungsspektrums befindest Du Dich gerade.
Ich erahne, wie Du Dich fühlst - und die Qualität eines solchen Schmerzes kann alle Vorstellungen sprengen:
Von verdrängender Ablehnung über (selbst)zerstörerische Imagination bis hin zur Akzeptanz ist alles dabei - ähnlich und vergleichbar mit den bekannten Phasen, die ein Patient durchlebt, wenn ihm der Arzt den gesicherten Befund einer unheilbaren Erkrankung mit rasch progredientem Verlauf eröffnet.
Diese Verletzung kann so ihren Raum greifen, wenn Liebe und Sexualität untrennbar miteinander verbunden erlebt wird:
> ... wenn Du Dich als einzigartig in der Beziehung siehst, so wie ihn auch -
> ...wenn Du anmaßenderweise davon ausgehst, dass Du sein Ein und Alles und der globale Mittelpunkt seiner Wünsche, Sehnsüchte, Hoffnungen, Freuden und Bemühungen bist, so wie er für Dich auch -
> ... und wenn Du Dich über dieses individuelle persönliche Selbstverständnis als Liebende wahrnimmst und definierst.
Aber ich persönlich habe die ernüchternde Erfahrung gemacht, dass ein beruhigendes "Schatz, das hatte wirklich nichts mit Dir zu tun!" bestenfalls die Unruhe verstärkt. - Womit denn dann, wenn nicht mit mir, zum Donnerwetter!?
>>> - und genau hier trifft`s den Kern:
es hatte (zynisch betrachtet) erst einmal tatsächlich nichts mit Dir zu tun -
unmittelbar und vordergründig betrachtet jedenfalls - denn Du warst nicht mit einbezogen, oder gefragt oder informiert. Du solltest auch niemals verletzt werden oder gedemütigt, bestimmt nicht.
Aber ...
mittelbar und indirekt haut Dich der Tenor "zwischen den Zeilen", das was da ungesagt und mit der Wucht einer Tonne an Interpretationsbreite so mitschwingt, brutal aus den Schuhen:
>>> Du warst es eben nicht, die Ihm in diesen Stunden geben konnte, was er sehnlichst brauchte und sich wünschte. Zwar geliebt und respektiert und in sein Herz geschlossen und und die, mit der er sein Leben unbedingt verbringen möchte, aber eben altgewohnt, bekannt, sicher erforscht und möglicherweise genau deshalb langweilig, ohne Reiz des Neuen.
• Ich gebe zu, dass das sehr grob klingt, aber Hand aufs Herz:
schmecken die verbotenen Früchte nicht am Besten? Bringt das "Jagdfieber" nicht das befriedigende Gefühl, den eigenen "Marktwert" noch einmal (oder zweimal oder zigmal) erfolgreich unter Beweis gestellt zu haben die bestätigende Erkenntnis, dass "Mann noch kann"? - Gut, es gibt auch weibliche Geschöpfe auf diesem Planeten, die derart hormongebeutelt und mit reduziertem Selbstwert, der ständig nach Bestätigung hungert, diese Erdkugel "beleben" - aber auch sie suchen eigentlich
nur nach Anerkennung und Wertschätzung.
Und wem`s nicht reicht, der/die Einzige sein zu wollen, der/die nimmt halt am großen Ausverkauf teil - mal als Ware, mal als Käufer.
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Ich habe bis vor kurzem in meinem Profil geschrieben, dass ich keinesfalls der Grund dafür sein möchte, dass die Daheimgebliebene leiden muss. - Weil ich dieses unerträgliche Leiden nur zu gut kenne.
Und zum wiedergewonnenen Vertrauen, das Du Dir optional wünschst:
>>> Vergiss` es! - entweder Du lernst den Sprung über den Tellerrand der Perspektivenwechsel oder nicht. Der Wert, den der Mann, den Du liebst hat, haben muss, um aus einem gefühlten "Wir" nicht ein getrenntes rationales"Du" und "Ich" werden zu lassen, bestimmst einzig und allein Du selbst.
zu Christiano83:
(...) denn wenn er dich liebt (wovon ich ausgehe, sonst hätte er wohl den einfachen Weg gewählt und hätte Reisaus genommen) hat er sicher auch damit zu kämpfen. (...)
--> Du Träumer - der einfachste Weg ist doch, zu bleiben! Das gemachte Bettchen nicht zu verlassen und - Kopf hoch - das Genöle vom Frauchen schon irgendwie in den Griff zu bekommen. - Denn: wo kämen wir denn hin, wenn wegen ein wenig Spaß sich das komplette Leben des Herrn ändern müsste?
Liebe Grüße von Singa