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Vertrauen nach Affäre zurückgewinnen

Und da ist es dann ein besonders schlimmer und schmerzvoller Vertrauensbruch, wie ich finde.

Der Vertrauensbruch ist mMn nicht größer oder kleiner bei einer offenen Beziehung.
Nur weil man mit seinem Partner die Vereinbarung hat auch außerhäusig Spaß zu haben heisst das ja nicht das die Beziehung gefestigter ist oder beide Parteien eine tiefere Verbindung zueinander haben. Das liest man ja oft. Dabei ist das in meinen Augen vollkommener Blödsinn. Eine gesunde Partnerschaft benötigt andere Grundpfeiler - die finde ich aber bei mir selbst und nicht meinem Partner/in.
Würde der Eckpfeiler "Fremdsex" wegfallen, dann wäre die große Liebe und Verbundenheit vllt. schneller weg als so manche/r glauben mag.

Ich bin ja eher der Meinung das diese Form der offenen Partnerschaft eher Defizite der Beziehung verdecken kann und daher auch bei sichtbaren Störungen nur unnötig in die Länge ziehen kann - wäre aber ein anderes Thema (natürlich auch hier bitte nicht pauschal werten).
Daher kann der Vertrauensbruch auch nicht größer sein als der einer monogamen Beziehung
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ Immortal69
Bisher hab ich persönlich offene Partnerschaften und polyamore Beziehungen ausschließlich als kraftvoll und großartig erlebt - ganz im Sinne des wundervollen Statements von Albert Schweitzer, dass Liebe das einzige ist, das sogar mehr und größer wird, wenn man sie teilt. Es gibt ja immerhin auch so etwas wie Schenken, Geben, Mitfreude und Gönnen ...

Aber ich weiß, dass es leider auch andere und ziemlich deprimierende Erfahrungen damit gibt, und die Öffnung so mancher Partnerschaft häufig nur Defizite zukleistern sollte. Und musste schon so manches Mal in meinem Umfeld so etwas hilflos mit anschauen, weil die Betroffenen ihre eigenen Defizite partout nicht wahrhaben wollten.

Insofern magst Du in gewisser Weise recht haben, aber ganz sicher nicht pauschal.

(Der Antaghar)
Mir ist auch immer noch nicht klar, warum er unbedingt zur Monogamie zurückkehren will, obwohl er sie bisher nicht durchgehalten hat und nicht einmal aufarbeiten kann, warum dies so ist.

Hmm - wenn es einem zum ersten Mal passiert ist und das auch nur kurz (wie lange es hier dauerte habe ich jetzt grade leider nicht im Kopf, sorry *snief* ), dann finde ich das nachvollziehbar.
Da man sich das zuvor ja nicht mal vorstellen konnte üblicherweise weil es einem nie widerfahren ist, ist das auch eine völlig neue, unbekannte Situation. Dass man da ratlos ist, ist für mich eine ganz normale Reaktion.

Das soll jetzt nicht den Seitensprung entschuldigen. Jemand der pur monogam ist, der kommt ja erst gar nicht auf die Idee, sich jemand anderem körperlich so zu nähern, dass "mehr" passiert. Da wird mal geflirtet, werden Komplimente und kleine Gesten ausgetauscht, das war's dann aber auch schon.

Nur muss ein kleiner Sidestep noch lange nicht heißen, dass die Monogamie damit passé wäre! Nach diesem einen Mal kann's ja auch gut sein dass man erst recht sich dessen bewusst ist, was man an der derzeitigen Beziehung hat.
Wie gesagt, manchmal kann ein Seitensprung ein Paar durchaus zusammenschweißen.
Vorausgesetzt aber dass jeder zu sich ehrlich ist und danach das Gefühl, dass die Liebe zum Partner noch gewachsen ist, eher vorherrscht als ein "schade" gegenüber der verfolssenen Affäre.

Ist aber wirklich n komplexes Thema. Ich wollte nur mal drauf hinweisen, dass Monogamie nicht sofort gegessen ist, wenn's einen kurzen Seitensprung gab. Im Gegenteil, manchmal kann jener diese sogar noch fördern.

Dennoch: Doof ist's, wenn man nicht weiß ob der Partner wirklich an einer Lösung arbeitet.
Wenn er allerdings in einen "jetzt ist alles wieder gut"-Modus verfällt obwohl man selbst noch das Gefühl hat dass gar nix gut ist, dann gehört das dann auch angesprochen und klargestellt.
Einfach aus der Affäre ziehen ist hier nicht. (oh, welch Wortspiel - hmmm - vielleicht existiert diese Redewendung ja deswegen?)
Bisher hab ich persönlich offene Partnerschaften und polyamore Beziehungen ausschließlich als kraftvoll und großartig erlebt

Das wollte ich auch überhaupt nicht in Frage stellen.
Für manche Menschen ist diese Beziehungsform mit Sicherheit DIE Form.

dass Liebe das einzige ist, das sogar mehr und größer wird, wenn man sie teilt. Es gibt ja immerhin auch so etwas wie Schenken, Geben, Mitfreude und Gönnen ...

Das kann ich auch ganz problemlos in einer monogamen Beziehung.
Aber ich denke da ist halt eben der Reibungspunkt.
ICH denke nicht das man Liebe teilen kann - keine partnerschaftliche Liebe. Ein "ich liebe dich" von einer Frau die noch x andere Männer "liebt", hätte für mich keine Bedeutung, keinen Wert.
Das is so ziemlich gegen alles wofür für mich Liebe steht.
Aber wie gesagt, keine Wertung gegen dieses Modell.
Ich gestehe das jedem zu und spreche die Liebe da niemandem ab. So wie jede/r auch die Monogamie zugestehen sollte.

Insofern magst Du in gewisser Weise recht haben, aber ganz sicher nicht pauschal.

Denke es kommt darauf an wie gefestigt man selbst ist, dann kann JEDES Modell funktionieren.
Pauschal wollte ich das auch nicht verstanden wissen.
Gemeinsamkeit
Es geht dabei ja um einen gemeinsamen Eckpfeiler, die einer Offenen und einer Geschlossenen Beziehung inne wohnen.

Wird das gegenseitig gegebene Vertrauen durch eine Seite genommen, durch welche Sache auch immer, haben beide Modelle ein Problem.

Denn welche Form von Beziehung auch immer - offen, geschlossen, Freundschaft, Kinder-Eltern - gelebt wird, einer der Grundpfeiler ist Vertrauen in und druch den Beziehungs-Partner.


LG
Feuer
********weiz Mann
11.232 Beiträge
@Boni
Mal zurück zu deinen Fragen
wie ich wieder zu einem „gesunden“ Maß an Vertrauen zurückfinden kann? Kann ich da überhaupt Einfluss drauf nehmen?

Um welches Vertrauen geht es Dir?

Darum, dass er dir nicht die Wahrheit sagt
Darum, dass er nicht noch einmal fremdgeht?
Darum, dass er dich nicht verlässt?
Darum, dass er für dich da ist, wenn Du ihn brauchst?
Darum, dass er dir Liebe schenkt?
Darum, dass ihr eine gemeinsame Zukunft habt?
...

Wenn du schon mal für dich herausfinden kannst, was Dir in dieser Beziehung wichtig ist, was du erwartest von deinem Partner, dann kannst du auch darüber nachdenken, was Du bereit bist zu geben.
Schafft ihr es Beide offen zu reden, über eure Bedürfnisse und Eure Möglichkeiten zu geben, habt ihr schon viel gewonnen.

Fremgehen kann eine Folge von Respektlosigkeit sein. Aus seiner Sicht weil er sich nicht mehr genung bewundert, respektiert gefühlt hat. Aus deiner Sicht respektiert er dich nicht mehr, weil er dich betrogen hat.
Wichtig ist, dass ihr es schafft wieder Respekt voreinander zu finden.
Du vor ihm, mit all seinen Schwächen (Fremdgehen, Lügen...) und er vor dir, mit all deinen Schwächen (Eifersucht, Kontrollverhalten,..).
Wenn ihr es schafft Euch zu respektieren, dann schafft ihr es auch eine Nähe herzustellen, vielleicht sogar eine Nähe die ihr vorher noch nie hattet. Weil ihr Euch so angenommen fühlt wie ihr seid.

Könnt ihr diese Nähe halten, wird auch fremdgehen kein Thema mehr sein.
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ Immortal69
Ich weiß von vielen, die sehr wohl auch partnerschaftliche und sexuelle Liebe teilen können und das als sehr bereichernd empfinden - bis hin zu mir selbst.

Aber das ist hier nicht das eigentliche Thema. Lies doch dazu mal die folgende, meines Erachtens wunderschöne und sehr berührende Geschichte in einer unserer Gruppen:

Kurzgeschichten: Dreieinigkeit

Und wir diskutieren gerne an anderer Stelle das Thema weiter. Hier ist ja die Beziehungsform nicht das eigentliche Problem, sondern dieses immer wieder vorkommende Fremdgehen in bewusst vereinbarten monogamen Partnerschaften (was leider so oft vorkommt, dass manche eben daran zweifeln, ob Monogamie wirklich "das Wahre" ist - denn wäre sie das, gäbe es nicht so unendlich viel Fremdgehen, so viele Scheidungen etc.). Und hier ist es nicht die entscheidende Frage, ob die Beziehungsform geändert werden soll oder nicht, sondern wie man sich das Vertrauen in den Partner wieder gemeinsam neu erarbeiten kann.

Also bitte wieder zurück zum eigentlichen Thema. Vielen Dank!

(Der Antaghar)
Vielen Dank...
Also, ich muss sagen: Ich bin überwältigt und lese mit große Interesse. Hier findet wirklich eine Diskussion statt und kein Hauen und Stechen. Dafür an euch alle vielen Dank! *danke*

Zur Sache, ich kann leider wieder nicht auf alles eingehen, viele eurer Aussagen kann ich nachvollziehen und vieles davon kommt bei mir an.

Meine aktuellen Gedanken dazu, nach all dem Input: Ich würde lügen, wenn ich sage, das mich das "Warum" und die fehlende Antwort darauf nicht schlaflose Nächte gekostet hätte.

Und die Fragen von nils_bern sind da gar nicht so verkehrt. Viel schlimmer als der körperliche Betrug ist für mich die Tatsache, dass er es mir verheimlicht hat. Ich hatte geglaubt, wir könnten über alles reden, auch über mögliche Defizite beim anderen, die uns stören, über Wünsche etc., ihr wißt, was ich meine.

Mir ist deshalb wichtig, dass ich mein Vertrauen in seine Integrität zurückbekomme. Darin, das er mit mir redet, wenn es zwischen uns ein Problem gibt oder ihn etwas beschäftigt. Natürlich hat jeder Mensch auch sein eigenes Süppchen am Kochen, aber wenn es uns beide betrifft, dann möchte ich Offenheit und Ehrlichkeit, auch wenn diese möglicherweise erst mal weh tut.

Als ich ihn darauf ansprach, warum er mit mir nicht darüber gesprochen hat, da antwortete er: "Ich wollte dich nicht verletzten und hatte Angst, du trennst dich." Und das macht mich teilweise immer noch wütend. Denn ich fühle mich durch dieses "ich wollte dich nicht verletzen" schlicht entmündigt. Eine Lüge verletzt - MICH - mehr als die Tat, die hinter der Lüge steht.

Was ich im Laufe dieses Threads auch festgestellt habe: Es war wohl auch sehr schwer für mich, meinen Freund auf einmal realistisch zu sehen; mit all seinen Fehlern, dunklen Seiten etc. Gerade seine Integrität und Ehrlichkeit habe ich immer an ihm geschätzt. Ich hätte für ihn beide Hände ins Feuer gelegt und musste feststellen, dass er halt auch nur ein ganz normaler Mensch ist. Ich sag bewußt: Mensch; und möchte das nicht missverstanden wissen als "er ist halt auch nur ein Mann, blabla". Nein, er ist auf einmal für mich auf ein Normalmaß zusammengeschrumpft und natürlich erkennt man in den dunklen Seiten des anderen auch seine eigenen, wer will das schon. *roll*

Ach und, jetzt hab ich ja eh schon so viel geschrieben, mir kommt natürlich auch noch ein Gedanke zum Thema dunkle Seiten, der mir zwar nicht gefällt, aber der mir gerade durch den Kopf geht. WARUM (scheint irgendwie ein magisches Wort zu sein *lach*) ist es einfacher, ständig ein negatives Kopfkino über ungelegte Eier anzuwerfen, sich im Leid zu suhlen, den anderen für sein schlechtes Gefühl verantwortlich zu machen, anstatt WIRKLICH in letzter Konsequenz zu verzeihen? Ich hoffe, die Frage klingt jetzt nicht zu absurd?
**********ernis Paar
563 Beiträge
und schon wieder diese "Warum-Frage"
Liebe Boni, du sagst, das "Warum" steht nicht zur Diskussion. Vielleicht tragen viele Beiträge (auch meine) für dich den leichten Beigeschmack einer Bloßstellung. Zu seiner "Schande" soll er nun auch noch offen legen, WAS den Reiz ausmachte? Soll dir auch noch beichten, was seine Sehnsüchte waren? Als würden die Gedanken an das Fremdgehen und der Vertrauensverlust nicht schwer genug sein. Du hast für dich die Entscheidung getroffen, dass er es wert ist, eine zweite Chance zu bekommen und blickst nach vorn, statt zurück. Das ist auch gut so und du alleine triffst deine Entscheidung.

Ich gebe Hanjie recht, bei einer kurzen Affäre kann man das vielleicht auch gar nicht richtig erklären. Dann mag es so sein, dass die Frau äußerst anziehend wirkte, vielleicht etwas Alkohol mit im Spiel war und die erste Nacht wahnsinnig aufregend. Geheim, hemmungslos, neu und verboten. Dass es ihn so mitgerissen hat und es immer wieder erleben wollte. Aber es war letztendlich nur Sex. Sex mit einer anderen Frau. Der anfängliche Reiz dieses Abenteuers lässt nach und pendelt sich ein. Es ist immernoch schön und befriedigend, sich rein als Mann begehrt zu fühlen und den Alltag für diese Zeit zu vergessen. Unbewusst ist ihm klar, dass auch diese Frau nur mit Wasser kocht und sie es nicht wert ist, sein gewohntes Leben aufzugeben. Dieser Sex allein reicht nicht, um das aufzugeben, was euch verbindet.

Dass hier so oft die Frage nach dem "Warum" aufkommt, liegt m.E. an all den Erfahrungen, die viele hier schon gemacht haben. Die bereits schon ihren Weg gefunden haben, einfach schon ein Stücken weiter sind und auf Erfahrungen zurück greifen können, die du vielleicht erst machen wirst. Sei es nun positiv oder negativ. Voraussagen kann niemand, welches nun der richtige Weg ist oder was auf dich/euch zukommt.

Ich glaube viele sehen einfach auch die "Gefahr" einer Wiederholung. Und um diese nun etwas herab zu setzen ist ein "warum" so wichtig. Wenn diese Unsicherheit eingegrenzt wird, kann auch das Vertrauen wieder wachsen. Das Verlangen nach Kontrolle sinkt mit einer gewissen Sicherheit, dem Partner zu genügen. Natürlich ist dies nun keine Garantie. Eine Partnerschaft kann dies auch überstehen und in oder an anderen Situationen scheitern.

Es gibt sehr viele Gründe für Affären, die nicht erklärt werden wollen und können, so wie Bronze15 beschreibt. Und das sind meiner Meinung nach die, die niemals enden werden. Hier werden Bedürfnisse nicht befriedigt und der Drang es zu leben, kann nicht unterdrückt werden. Versucht man es, dann wirkt es sich auch nachteilig auf die Beziehung aus.

Das Leben hält so viel für uns bereit. Es ändert sich, wir verändern uns, unsere Bedürfnisse ändern sich. Wichtig finde ich nur, gerade wenn man neue Bedürfnisse erkennt, dass man sie offen ausspricht und auch aussprechen darf. Zu wissen, dass der Partner zuhört, darüber nachdenkt und gemeinsam nach einer Lösung sucht.
*******s10 Mann
194 Beiträge
Ich verstehe deine Schlussfrage nicht.

Es klingt ein wenig danach, als gäbe es einen geheimen Imperativ, verzeihen zu müssen. Es macht zwar psychologisch Sinn zu verzeihen, weil sich naher beide Parteien besser fühlen, nur ist Verzeihen oft an Bedingungen geknüpft:
• Klärung / Verständnis / Einführung (gegenseitig)
• Schuldeingeständnis
• Einsicht

Den ersten Punkt sehe ich bei euch eben noch nicht geklärt. Ich könnte auch nicht verzeihen, wenn ich nicht klar nachvollziehen kann, warum mein Partner mich betrogen hat. Die Ansprüche, was klar nachvollziehbar hier bedeuten soll, sind wohl individuell sehr verschieden. Die Erleichterung, die man verspürt, wenn man die Empathie des Täters spürt und erkennt, dass sein Fehlverhalten doch menschlich und nachvollziebar war, ist aber immer da, wenn eine echte Klärung herbeigeführt werden konnte.
ist es einfacher, ständig ein negatives Kopfkino über ungelegte Eier anzuwerfen, sich im Leid zu suhlen, den anderen für sein schlechtes Gefühl verantwortlich zu machen, anstatt WIRKLICH in letzter Konsequenz zu verzeihen? Ich hoffe, die Frage klingt jetzt nicht zu absurd?

Finde das ganz und garnicht absurd.Das ist menschlich und normal.

Ein Betrogener fühlt sich wie jmd. den man zusammengeschlagen hat.
Hilflos, schwach, überfordert, nicht selten wertlos.
Da gibts erstaunliche Parallelen.

Ich denke das mit dem verzeihen können muss von innen kommen, automatisch. Unter Zwang oder Zeitdruck passiert da nix.
Solltest auf alle Fälle aufhören auch nur den Ansatz einer Schuld bei dir zu suchen - DU hast alles richtig gemacht - ER war derjenige der diesen Schritt getan hat. Das hätte er mit hoher Wahrscheinlichkeit auch getan wenn du dich anders verhalten hättest. Früher oder später.

Die Frage nach dem warum wird dich nicht wirklich weiterbringen.
Aber du könntest versuchen diesen Menschen als Menschen zu sehen und ihm weniger "Macht" über dich und deine Befindlichkeiten zu geben. lingt furchtbar unromantisch, hat mir aber damals sehr, sehr geholfen und mich wesentlich eigenständiger und unabhängiger werden lassen. Und ich sag mal ganz frech - wenn du das auch ausstrahlst, kommt das so zurück.
Das Warum
Und vielleicht noch einmal, warum ich - nach einigen Anläufen - für mich die Frage nach dem Warum abgehakt habe:

Es gab und gab und gab und gibt keine Antwort von seiner Seite aus (außer den schon erwähnten). Ich kann mich jetzt also noch 5 Jahre an dieser einen Frage aufhalten und mich damit zermürben. Ich persönlich bin der Meinung, dass es mich zermürben würde und man mag mir Trotz unterstellen, aber ICH bestimme mein Leben und ich lasse mich nicht zermürben, erst recht nicht von einer Frage, auf die jemand anderes MÖGLICHERWEISE die Antwort kennt (oder eben halt auch nicht).

@*******l69: In deiner Aussage fühle ich mich sehr verstanden. Danke dafür!
Boniteza: Wie seid ihr denn nun verblieben?

Fehlende Erklärung für den Seitensprung hin oder her, wichtig ist doch auch wie er in ähnlichen Situationen, wenn doch mal wieder seinerseits zu wem anders was im Herzen rumhüpft, wie er damit dann umgehen wird.

Informiert er dich dann, dass da was am Brodeln ist bei ihm?
Sagt er "wird nicht mehr passieren"?
Sagt er "kann passieren, aber mehr wird nicht passieren"?

Was sagt er überhaupt zur Zukunft?
Was sagst du zur Zukunft? Siehst du momentan eine für euch beide, oder hast du die Frage noch aufgeschoben?

So oder so könnt nur ihr beide klären, wie es weitergehen wird. Vor allem, was künftige Versuchungen angeht.
Denn die gibt es nun mal im Leben. Wer denkt die gibt es nicht, der wird garantiert irgendwann eines Besseren belehrt werden. *ja*
*********nd_69 Frau
7.515 Beiträge
Lange geschrieben, eben noch Immortal gelesen, ich argumentier genau andersrum.


WARUM (scheint irgendwie ein magisches Wort zu sein *lach*) ist es einfacher, ständig ein negatives Kopfkino über ungelegte Eier anzuwerfen, sich im Leid zu suhlen, den anderen für sein schlechtes Gefühl verantwortlich zu machen, anstatt WIRKLICH in letzter Konsequenz zu verzeihen? Ich hoffe, die Frage klingt jetzt nicht zu absurd?


Ich glaube, das liegt daran, dass zum Verzeihen gehört, seinen eigenen Anteil zu sehen und sich selbst kritisch anschauen zu "müssen". Das ist nicht immer leicht, das ist nicht immer angenehm, das tut manchmal weh. Und doch hilft es so sehr weiter, mit sich selbst im Reinen zu sein - und vielleicht sich selbst erst mal zu verzeihen, dass man so dermaßen unperfekt ist, dass der Partner konsequenterweise einen betrogen hat (hab eben geschwankt zwischen "betrogen hat", "betrügen musste" und "betrügen wollte" - habs bei der reinen Zustandsbeschreibung gelassen).

Will sagen: Wenn man nach außen guckt, muss man sich selbst nicht anschauen. Aber das taugt nichts, denn auf lange Sicht wird man immer wieder in die gleiche Falle tappen, wenn man alle "Schuld" im Außen sucht. Wobei der Begriff "Schuld" sowas Bescheuertes ist. Es geht drum, dass dir an dem Punkt, an dem du stehst, etwas zugestoßen ist, woraus du lernen sollst. Was genau das ist, weißt vielleicht noch nicht einmal du.

Wenn du das "in letzter Konsequenz verzeihen" durchziehen willst, darfst du dich nicht unter Druck setzen... "Schitt, ich wollte ihm doch verzeihen, jetzt steh ich wieder hier und kann ihm nicht verzeihen, alles Mist, wenn ich nicht mal verzeihen kann, wie soll er mich dann lieben können? Ich bin also doch nicht liebenswert.... und was mach ich wenn er wieder fremdgeht? Damit würde er mir doch beweisen, dass ich nicht liebenswert bin (was ich ja eh schon weiß, aber er muss mir das Gegenteil bestätigen), also ich bin mir sicher, dass er wieder fremdgeht. Ich dummes Huhn. Wie ich mich benehme ist unverzeihlich." Und peng schlägt der Hammer der Selbstverachtung und die Gedankenspirale wieder zu.
*********nd_69 Frau
7.515 Beiträge
... übrigens distanziere ich mich ausdrücklich davon, dir die "Schuld" zuzuweisen und dich als "Böse" zu sehen, obwohl er fremdgegangen ist. Es geht mir darum: Wie kannst du deine alte Stärke zurückgewinnen oder gar neue Kraft aus dem Vorgefallenen schöpfen - völlig unabhängig von ihm. Achte auf DICH.
Wie seid ihr denn nun verblieben?
Seine klare Ansage war: Das passiert ihm nicht wieder (man soll ja niemals nie sagen und nie hätte ich ihm auch nicht geglaubt). Er meint, es täte ihm leid und ziemlich wortwörtlich: DAS war es nicht wert (er hat meinen Schmerz sehr nah miterlebt, ich bin eine schlechte Schauspielerin).
Ich glaube, das ihm die volle Tragweite der Konsequenzen erst klar wurde, als diese eintrafen. Wir alle hoffen ja immer, dass wir glimpflich davon kommen, wenn wir Mist gebaut haben, aber alles hat halt seinen Preis.

Was sagt er und was sage ich zu unserer Zukunft? Wir planen weiter unsere gemeinsame Zukunft. Wir unternehmen viele Dinge gemeinsam, sind enger zusammengerückt. Nun sind wir aber beide nicht die Typen, die für die nächsten 20 Jahre planen, für uns ist jetzt, morgen, übermorgen und die gemeinsame Richtung wichtig.

Über mögliche Versuchungen mache ich mir persönlich keine Gedanken. Das habe ich früher schon nicht und das hat sich kurioserweise nicht geändert. Denn wenn er sich trennen möchte, weil er etwas für ihn passenderes findet, dann werde ich ihn sicher mit nichts aufhalten können.

@*******wind: Du hast den Kreislauf im Kopf sehr gut beschrieben. Und nach vielen Selbstzweifeln, weil ja viele doch der Meinung sind, dass man als Betrogene auch schuld hat ("irgendwas MUSS ihm ja gefehlt haben, sonst wäre er ja nicht, blabla," das hilft einem kein Stück, sondern zerstört nur den Selbstwert), komme ich immer mehr zum Schluss, dass ich wohl nur über mein Selbst-Vertrauen mein Vertrauen in ihn wiedergewinnen und stärken kann. Ich denke, diese beiden Arten von Vertrauen laufen parallel.
*********nd_69 Frau
7.515 Beiträge
GENAU SO, Boniteza...
*top* das wird schon. Ich finde gut und positiv, was du über euch schreibst - "Warum" hin oder her.
ein wort zum warum
Wenn sein Grund nun nur der war dich nicht verletzten zu wollen und es deswegen im heimlichen vollzog.

Muss er im Prinzip begreifen das er dir alles sagen kann/soll und nicht mit heimlichkeiten gewinnen kann...

Also wird dein Vertrauen wohl damit wachsen, wenn er offen und ehrlich zu dir spricht und du es glauben willst/kannst.

Erweiterbar wäre das ganze dann noch auf der Beziehungsebene in Bezug auf "offen oder geschlossen".

LG
Feuer
**********henkt Frau
7.398 Beiträge
@*******wind:

Und doch hilft es so sehr weiter, mit sich selbst im Reinen zu sein - und vielleicht sich selbst erst mal zu verzeihen, dass man so dermaßen unperfekt ist, dass der Partner konsequenterweise einen betrogen hat (h

... übrigens distanziere ich mich ausdrücklich davon, dir die "Schuld" zuzuweisen und dich als "Böse" zu sehen, obwohl er fremdgegangen ist.

Hier widersprichst du dir in zwei aufeinanderfolgenden Beiträgen.


Meine Meinung.

Und mein letzter Beitrag hier im Thema.
Wozu mir dann gerade ein wichtiger Satz einfällt, den ich jedem mit auf den Weg geben möchte, der sich eventuell mal in ähnlicher Situation wiederfindet:

Das wichtigste ist - meiner Meinung nach -, das man Verzeihen und weitermachen will. Ohne diesen Willen, der aus dem Inneren heraus kommen muss, finde ich es schwierig, die Tiefpunkte, die immer wieder kommen, zu überwinden.

Natürlich ist es wichtig, dass man sich selbst und seine Schwächen und Defizite hinterfragt bzw. beleuchtet, aber man neigt in so einer Situation nicht nur dazu, das schlechteste vom Partner, sondern auch von sich selbst zu denken. Und DAS ist eine Abwärtsspirale.
@avalonsfeuer
Erweiterbar wäre das ganze dann noch auf der Beziehungsebene in Bezug auf "offen oder geschlossen".
Worauf beziehst du das? Auf die Beziehungsform?
@Boniteza
Ja, denn wenn ich es richtig in Erinnerung hatte war das ja auch etwas im Fluß bei Dir, könnte mir vorstellen das es für dich Spannend sein könnte seine Meinung dazu zu hören.

LG
Feuer
Seine Meinung dazu war klar und eindeutig: keine offene Beziehung, das kommt für ihn nicht in Frage.

Wir haben das Thema nicht weiter intensiviert, da es aktuell auch der denkbar schlechteste Zeitpunkt wäre, unsere Beziehung zu öffnen.
Vielleicht sollte ich dazu ergänzen, dass MEIN Eindruck der ist, dass nicht der fehlende oder mangelnde Sex die Ursache für die Affäre waren.

Ich denke, dass wir zur Zeit seiner Affäre emotional zu weit auseinander waren und wir sind beide Menschen, denen emotionale Nähe und Wärme wichtig ist. Aber wie gesagt, das ist nur eine Vermutung meinerseits.
Ich glaube, jetzt drehen wir uns langsam im Kreis ...

Die Erfahrung aus meinem Bekanntenkreis die ich gemacht habe, waren dass immer dann der Partner den Fremdgehenden, auch dauerhaft, wieder zurückgewonnen hat, wenn er selbst sich so attraktiv wie möglich machte.

Was bedeutet das? Na, nix anderes als "hey, ich bin wer, er/sie hat überhaupt keinen Grund mich zu verlassen, weil ich ein toller Mensch bin, und das zeige ich ihm/ihr jetzt eben einfach".

Denn selbst wenn irgendwann Zweifel seitens des Partners da gewesen sein sollte, die Beziehung vielleicht schon in starker Schieflage ist: Wenn man bemerkt dass der Partner ja doch ordentlich was zu bieten hat weil er einfach cool ist etc., dann fallen in Nullkommanix die Gründe für künftige Seitensprünge weg.

Gleichzeitig muss aber auch eine klare Ansage her: "Ich will dich (wieder), aber ich brauche dich nicht."
Das gar nicht mal verbal, sondern nonverbal: Dass man selbstbewusst auftritt, nicht wie ein Häufchen Elend sich versteckt, sondern im Gegenteil selbst die Flucht nach vorne antritt: Indem man selbst einiges unternimmt, sich vermehrt mit Freunden trifft und auch eigene Ideen entwickelt für gemeinsame Unternehmungen.

Damit übernimmt man selbst die Initiative und überlässt nicht dem Fremdgeher alle Macht über die Beziehung.

Klar ist aber dann doch verbal zu sagen: "Ich kann ohne dich, erst recht nach dem Seitensprung von dir, aber ich will es eigentlich nicht. Was tust du, damit ich dir wieder vertrauen kann und ich dich auch weiterhin will? - Wenn du gar nichts tust, verlierst du mich, das sollte dir klar sein."

Das ist schwer in Worte zu packen ohne dass es wie ein Erpressungsversuch klingt. Aber dennoch muss es ja gesagt werden! Schließlich sollte sich der (ehemalige) Fremdgeher dessen klar sein, dass mit dem Verzeihen nicht gleichzeitig auch das gemachte Nest wieder da ist.

Nein.

Beide sollten sich gegenseitig wollen. Nicht mehr und nicht weniger.
Und da hilft es schon zu wissen dass der andere einen immer noch will, aber man ihn nicht automatisch gleich wieder fest hat, nur weil er sich von einem nicht sofort trennt.

Ist jetzt leider wieder n bisschen viel geworden seufz - so einfach ist's halt nicht zu beschreiben.

Kurz gesagt würde ich nur sagen: Glaube an dich! Und fordere ein, dass er nur weiter mitmachen kann, wenn er ebenso viel für die Beziehung tut wie du selbst.
Das ist kein Aufrechnen (auch wenn es erst so klingt), sondern schlicht wahr: Wenn nur einer um die Beziehung kämpft indem er sie neu erfindet, dann geht sie auf Dauer garantiert erneut den Bach runter.
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