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Vertrauen nach Affäre zurückgewinnen

*********nd_69 Frau
7.519 Beiträge
Was soll es bringen wenn er ihr ins Gesicht sagt: Ich hatte ein paar Bier zuviel war gerade total geil u die alte hat mit gemacht ?

Es bringt nur noch mehr Verletztheit u Hass u es schürrt die Angst weiter das es wieder geschehen kann...


Nun ja, in Bezug auf deinen letzten Absatz ist "es ist einfach so passiert" auch nicht viel besser.... So kann sie wenigstens sagen "trink nicht zu viel", wenn er ausgeht.

Miteinander zu reden finde ich schon gut, wie es oft formuliert wurde. Aber manchmal helfen außenstehende "Spezialisten" besser, den Blick auf das Wesentliche zu lenken. Und wenn das Thema "Vertrauen" gerade so an dir nagt, dann hat das eine Ursache, die vielleicht offengelegt werden sollte. By the way empfände ich es auch als einen Akt tätiger Reue, wenn er dem Gang zur Paartherapie zustimmt.
By the way empfände ich es auch als einen Akt tätiger Reue, wenn er dem Gang zur Paartherapie zustimmt.
Er ist nicht abgeneigt, aber bisher waren wir beide der Meinung, dass wir an dem Punkt noch nicht sind. Wir arbeiten beide offensiv an einer neuen Basis und sind da - so mein Eindruck - auf einem guten Weg.

Und wenn das Thema "Vertrauen" gerade so an dir nagt, dann hat das eine Ursache, die vielleicht offengelegt werden sollte.
Definitiv. Ich kann mit Kontrollverlust und Unsicherheit ganz schlecht leben. Im Eingangsposting schrieb ich ja sinngemäß: Wenn ich mich bei Gedanken und Gefühlen erwische, ihn zu kontrollieren, dann erkenne ich mich selbst nicht wieder, das bin nicht ich.
Aber offensichtlich muss ich der Tatsache ins Auge sehen, dass das sehr wohl auch ich bin. Ein Teil von mir will Kontrolle und Sicherheit. Meinem Kopf ist völlig klar, dass beides im Leben nicht existiert.

Es tröstet mich auch nur wenig, dass ich sonst nie kontrolliert habe und auch noch nie aus Eifersucht Taschen durchsucht oder ähnliche Aktionen gefahren habe. Da kommt jetzt ein Teil von mir ans Tageslicht, den ich am liebsten gar nicht kennenlernen und erst recht nicht annehmen möchte. *roll*
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ Boniteza
Ja, wir alle haben auch unsere "dunklen" Seiten, und die hatten auch irgendwann mal ihren Sinn.

Sie jetzt wegzuschieben und zu verdrängen, wäre wenig heilsam. Man muss sie zwar nicht unbedingt gut finden, aber akzpetieren, dass man manchmal auch so reagiert, ist vermutlich hilfreich. Du bist ja nicht immer so, wie Du gar nicht sein willst, sondern nur jetzt, in dieser Situation, in der was ganz Altes in Dir hochkommt: Kontrollverlust und Unsicherheit.

Doch Du weißt sicher, dass Du niemals volle Kontrolle haben wirst und es auch niemals absolute Sicherheit gibt. Das ändert zwar nichts an den aufkommenden Ängsten, aber es könnte Dir den Weg weisen, wo Du auch bei Dir selbst mal genauer hinschauen könntest.

*g*

(Der Antaghar)
Hi Boni, hi @ all...
....ich glaube, das haben die meisten von uns, zumindest jene, welche in einer längeren Beziehung leben, schon erlebt tröst

Du hast einen sehr wichtigen Punkt angesprochen: "die Beziehung auf eine neue Basis stellen"

Versuche nicht, in ihn das alte Vertrauen wieder herzustellen sondern tue Dinge, die Dich und Dein "Innenleben" stärken.

Tue Dir Gutes (dazu kann auch mal eine eigene Affaire gehören aber auch ein schönes Wellnesswochenende ohne ihn), denn dann habt ihr die Chance, wieder auf Augenhöhe zu kommen.

Gegen das Mißtrauen, welches du ihm gegenüber entwickelt hast hilft, wenn du Dir sagst: Er gehört Dir nicht !!! Er ist ein eigenständiger Mensch, wenn, dann soll er aus Liebe bei Dir bleiben, um Deiner Selbst willen. Was nützt es, wenn er nur bleibt, weil du ihn kontrollierst oder einengst ? Sowas will kein Mensch, am wenigsten du selbst.
Liebe Grüße und viel Glück

Die Honigbärin
********nder Mann
2.896 Beiträge
*********head:
Bedenkt immer: wir reden hier über Männer !
Ich mag Männer ohne Frage aber sie sind oft impulsiver, lassen sich mehr von ihren Begierden lenken u denken sicherlich oft weniger nach...

Hach ja. Das mag im Durchschnitt vielleicht stimmen, hilft der Threaderstellerin im spezifischen Einzelfall aber nicht weiter.

*****eza:
Wahrscheinlich können oder wollen manche das nicht so präzise formulieren schwächen das dann mit der "ist halt so passiert"-Variante ab.

Ich habe den Eindruck, dass sein Schuldgefühl mir gegenüber sehr groß ist. Abschwächen hilft auch ihm in dieser Situation, glaube ich.

Mir stellt sich die Frage, was du willst/brauchst. Ein "ist halt so passiert" wäre mir zu wenig, zu diffus, zu wenig greifbar. Nicht nur für mich, sondern auch für den Gegenüber. Wenn er selbst nicht weiß oder wissen will (Und so klingt es für mich.), warum er es getan hat, wer sagt, dass er es nicht wieder tut und es "einfach so passiert".
Ich für meinen Teil bin der Meinung, dass man seine Abgründe kennen muss, um sie zu beherrschen.

Und ich schließe mich da Antaghar an. Nichts passiert einfach so. Und sofern dir die Gründe wichtig sind, wichtiger als der mögliche, temporäre Schmerz, der durch sie zu Tage kommen kann, würde ich ihm das so sagen. Dass du verstehen kannst, dass das für ihn sehr unangenehm ist, er dich möglicherweise damit nicht verletzen möchte, aber das für dich ein sehr wichtiger Punkt ist, um ihm wieder vertrauen zu können. (Natürlich nur, sofern du das so empfindest, ist das lediglich mein Eindruck.)

Was Unsicherheit und Kontrollverlust angeht: Menschen können damit im Allgemeinen sehr schlecht leben, von daher ist das nicht nur etwas, was dich betrifft. Unter diesem Gesichtspunkt finde ich deinen Umgang damit sehr erwachsen und funktional, ist es mit Sicherheit nicht immer einfach dieses Spannungsverhältnis auszuhalten.
"Nicht immer ist ein Vertrauensbruch das Ende, es kann auch ein Anfang sein mit neuen Herausforderungen."

Wie vorher ist nichts mehr und wird auch nie mehr. Die Frage ist, können wir mit dem was jetzt ist, zusammen was neues gestalten? Und wollen wir das?

Wenn es einem gelingt (ähnlich wie es Antaghar beschrieben hat) wieder die bewusste Kontrolle und Steuerung über seine Gefühle und Gedanken zu erlangen, kann man aus dieser Situation heraus stärker werden. Hört sich vielleicht fast unmöglich an, aber wenn man nach einigen Tagen wieder klarer denken kann und sich nicht von Wut, Trauer, Selbstzweifeln, Eifersucht und Rachegedanken beeinflussen lässt, geht das auf jeden Fall. Natürlich soll man diese Gefühle nicht abwürgen, verneinen. Sie sind da und das ist ok. Man soll sie annehmen aber sich nicht von ihnen beherrschen lassen.
Denn gerade diese Gefühle bringen einen nicht weiter.

Wünsche dir und euch viel Kraft.
LG

Sie von Somniare
Sehr interessantes Thema.
Mein Beitrag aus Sicht der „Affäre“, obwohl ich es lieber als Verhältnis bezeichnen würde: Wenn jemand EINMAL diese Hemmschwelle des Fremdgehens überschritten hat, wird er es meiner Meinung nach immer tun auch wenn dazwischen einige Zeit vergeht. Als Betroffene wird man wohl verzeihen können, wenn der andere sich Mühe gibt, aber niemals vergessen können und es wird immer wieder hochkommen – auch die unschönen Narben werden zurückbleiben. SanfteHexe gebe ich Recht. „Ist das Herz bei der Partnerin, bleibt die Hose bei einer anderen zu“.
Mein Verhältnis ging an die 5 Jahre. Oh, ja, wir hatten immer wieder Unterbrechungen, aber er ist immer wieder zu mir gekommen, er hat immer wieder mit mir Kontakt aufgenommen auch wenn ein halbes Jahr dazwischen lag. Ja, egal aus welchem Grund. Mal ging es ihm nicht gut, mal wollte er wissen wie es mir geht. Und ich habe mich immer wieder darauf eingelassen. ICH als sein Verhältnis hatte kein Problem damit – ER musste es ja verantworten vor sich. Seit 3 Monaten ist wieder mal eine Pause, aber ich weiß jetzt schon, dass er sich in 2 Monaten wieder melden wird. Ob ich dann noch will – weiß nicht – kommt auf meine Stimmung an, da bei uns von Anfang klar war, dass wir beide keinen Partner fürs Leben suchen.
Aber wie schon geschrieben – er kommt immer wieder zu mir, d.h. nimmt immer wieder mit mir Kontakt auf.
Ich will Dir damit nicht den Mut nehmen, es mit Deinem Partner nochmals zu versuchen. Ich habe es eben nur aus meiner Sicht „Verhältnis“ geschrieben. Man(n) mag sich ja Mühe geben und denken, dass alles wieder in die Reihe kommt, aber dann ist derjenige auf einmal in einer Situation wo es ihm stinkt oder er am Boden ist und wo flüchtet er dann hin? Antwort: Zu jemandem, der neutral ist und der Sex stimmt. Mein „Verhältnis“ hat zum Beispiel immer auch alles Geschäftliche mit mir besprochen, über Musik, Filme, Essen usw.
Natürlich wird ein Mann immer sagen, dass es nicht mehr war als eine Affäre, aber weißt Du, was er in Wahrheit nicht alles mit der anderen geteilt/besprochen hat, wenn es ihm z.B. nicht so gut ging. Ich kenne das aus der anderen Sicht sehr gut.
@easywoman
Natürlich wird ein Mann immer sagen, dass es nicht mehr war als eine Affäre, aber weißt Du, was er in Wahrheit nicht alles mit der anderen geteilt/besprochen hat, wenn es ihm z.B. nicht so gut ging.
Also, ich definiere Affäre nicht als bloßes f*. Ich bin mir absolut sicher, nein, ich weiß, dass die beiden mit Sicherheit auch über die Bettkante hinaus "normale" Gespräche über Gott und die Welt hatten. Alles andere würde mich doch sehr wundern.

Und natürlich habe ich mir Gedanken darüber gemacht, ob er den Kontakt wieder zu ihr aufnimmt oder nicht, ob er die Affäre forsetzt oder nicht.

Aber: Ich habe nur 2 Möglichkeiten, zu vertrauen oder es zu lassen. Wenn ich in Erwägung ziehe, dass es ihn wieder zu seiner Affäre zieht, dann kann ich die Beziehung auch gleich beenden. Was ich sicher tun würde, wenn ich feststelle, das die Affäre eben doch nicht zu Ende ist, sondern weitergeht.
*****e15 Mann
299 Beiträge
es gibt noch eine Dritte Möglichkeit
also Du schriebst:
Ich habe nur 2 Möglichkeiten, zu vertrauen oder es zu lassen. Wenn ich in Erwägung ziehe, dass es ihn wieder zu seiner Affäre zieht, dann kann ich die Beziehung auch gleich beenden.

nun, davon steht hier bisher nichts und das ist auch eine andere Welt. Aber es gibt auch noch die Möglichkeit das Vertrauen woanders anzusiedeln.
Ich will es nur mal gesagt haben, das undenkbare: Man kann auch damit leben das jemand fremdgeht, wenn man das Vertrauen z.B. in den Bereich "Er wird mich nicht verlassen" statt "er wird mir treu sein" verschiebt.
Dem Anspruch mit einer, für immer, für alles, wird einfach kaum jemand gerecht. Wollte ich nur mal anmerken.
@bronze
Ich will es nur mal gesagt haben, das undenkbare: Man kann auch damit leben das jemand fremdgeht, wenn man das Vertrauen z.B. in den Bereich "Er wird mich nicht verlassen" statt "er wird mir treu sein" verschiebt.
Da hast du natürlich recht. Ein wenig scheint die Affäre von easywoman ja so ein Typ zu sein. Er kehrt zwar immer wieder zu ihr als Affäre zurück, scheint sich aber von seiner eigentlichen Partnerin nicht trennen zu wollen - aus welchen Gründen auch immer.
Was mir beim Lesen gerade durch den Kopf schoss:

Das Verhalten anderer Menschen kann ich nicht ändern, aber meine (Re)aktionen!

Will ich verbittern oder will ich lieben? Will kontrollieren oder will ich vertrauen? Will ich über die verschüttete Milch lamentieren oder mir eine Flasche Schampus aufmachen?

Hier liegt die Wahl - die Aktion - nur bei mir, egal, was der Partner treibt!

Und das gibt mir eine enorme Sicherheit. Ich glaube, hier liegt die Möglichkeit, wieder Vertrauen zu können. Erst in sich selbst - und dann auch in den Partner.

Soweit die Theorie - bis die vom Kopf ins Herz gerutscht ist, dauert es einfach. Leider!

auf dem Weg dahin
Gabriele

@ Boni: Du machst es gut *blumenschenk*
**S Frau
1.409 Beiträge
hm, auch wenn das jetzt latent in die richtung gehen könnte, die die TE eigentlich nicht haben will - ich glaube, man tut sich keinen gefallen, wenn man sich zu sehr an der regel festbeißt, dass treue DAS kriterium für eine beziehung ist.

also ich glaube einfach, dass man sich leichter tut, wenn man sich in diesen dingen mehr spielräume lässt und nicht zu starr an modellen festhält. damit meine ich nicht, die beziehung zu öffnen - was ja wiederum auch ein modell wäre - sondern einfach darauf zu vertrauen, in der jeweiligen situation dann schon die richtige entscheidung zu treffen. solang man sich geliebt fühlt und liebt, ist es doch schade, das mit misstrauen zu vergiften. und sollte ein zweiter seitensprung stattfinden, muss man eben sehen, ob man sich dann noch geliebt fühlt und liebt. wenn das dann nicht mehr der fall ist, kann man sich immer noch trennen - aber der eigentliche grund für die trennung wäre dann die fehlende liebe, nicht der seitensprung.

mit dieser haltung bin ich in meinen - übrigens auch durchweg monogam vereinbarten - beziehungen immer ganz gut gefahren. wenn der andere tatsächlich fremdgeht, dann sieht man schon, ob man ihn verlassen will. eine verpflichtung, den anderen wegen eines oder mehrerer seitensprünge zu verlassen, gibt es nämlich auch in monogamen beziehungen nicht. ebenso wenig, wie offene beziehungen eine garantie dafür bieten, dass man sich nicht verlässt. auch in einer offenen beziehung kann es sein, dass sich einer in eine der bettgeschichten verliebt und sich trennen will, oder dass einer der beiden die bettgeschichten des anderen dick hat und keine lust mehr auf die beziehung hat. da dann zu sagen, nix, du bleibst jetzt hier, weil wir haben offene beziehung vereinbart und ausgemacht ist ausgemacht - das wäre doch absurd.

lange rede, kurzer sinn: ich glaube einfach, es lebt sich angenehmer, wenn gegenseitige liebe das hauptkriterium der beziehung ist, und nicht irgendwelche im vorfeld festgesteckten rahmen und regeln, deren einhaltung man dann ständig überprüfen muss.
*****e15 Mann
299 Beiträge
ja da haste aber mal Recht JCS
kann Dir nur voll zustimmen. Allerdings sieht der Betrogene das in der Regel dann ganz ganz anders.

Aber tatsächlich hat ja dann der Betrogene den schwarzen Peter. Er muss das nämlich alles entscheiden, er muss das Vertrauen weiterhin haben und auch bestimmen wie er Vertrauen definiert.
@JCS
also ich glaube einfach, dass man sich leichter tut, wenn man sich in diesen dingen mehr spielräume lässt und nicht zu starr an modellen festhält. damit meine ich nicht, die beziehung zu öffnen - was ja wiederum auch ein modell wäre - sondern einfach darauf zu vertrauen, in der jeweiligen situation dann schon die richtige entscheidung zu treffen.
Nun, mein Freund und ich haben von Anfang an gemeinsam und vor allem sehr bewußt unsere Beziehung auf monogame Füsse gestellt.

Und nach der Affäre kam das Gespräch natürlich auch wieder darauf, die Beziehung zu öffnen. Er hat dies strikt abgelehnt, weil er - ähnlich wie ich auch - nun auch schon seine Erfahrungen im Leben gemacht hat und - ebenfalls ähnlich wie ich - für sich entschieden hat, dass die monogame Partnerschaft für ihn die bessere Wahl ist.

Vor diesem Hintergrund ist eine Affäre natürlich irgendwie seltsam, aber ich glaube nicht, dass in polyamoren oder offenen Beziehungen immer alle gemeinsamen Vereinbarungen eingehalten werden.

Und wie gesagt: Wir haben uns auch nach der Affäre gemeinsam und bewusst mit den unterschiedlichen Beziehungsformen auseinandergesetzt und beide weiterhin für die monogame Form entschieden.
**S Frau
1.409 Beiträge
@*****eza: Wie wichtig dir die konsequente Einhaltung dieser gemeinsam vereinbarten Regel ist, musst du selbst wissen. Wenn sich dadurch deine Gefühle für deinen Freund ändern - und gerade das Gefühl von Vertrauen ist für eine Beziehung durchaus wichtig - wird dir auf kurz oder lang wahrscheinlich ganz von selbst danach sein, dich von ihm zu trennen. Misstrauen im privatesten Umfeld ist auf Dauer einfach zu anstrengend.

Und eine Garantie dafür, dass er kein zweites Mal fremdgeht, wirst du nicht kriegen. Diese Garantie hattest du aber nie, auch nicht, bevor er das erste Mal fremdgegangen ist. Man muss einfach damit leben, dass die Nichteinhaltung von Regeln immer im Bereich des Möglichen liegt, alles andere wäre naiv.
Und eine Garantie dafür, dass er kein zweites Mal fremdgeht, wirst du nicht kriegen. Diese Garantie hattest du aber nie, auch nicht, bevor er das erste Mal fremdgegangen ist. Man muss einfach damit leben, dass die Nichteinhaltung von Regeln immer im Bereich des Möglichen liegt, alles andere wäre naiv.
Auf der Basis dieser Gedanken basiert ja mein Thread. Das ist die Theorie, die im Kopf völlig stimmig ist. Aber der Bauch sieht das völlig anders.

Wie wichtig dir die konsequente Einhaltung dieser gemeinsam vereinbarten Regel ist, musst du selbst wissen.
Wenn mir die Einhaltung gemeinsam vereinbarter Regeln nicht wichtig ist, dann brauche ich keine aufzustellen - meine Meinung.

Jede Beziehungsform - auch die offene und/oder die polyamore - beruht auf gemeinsamen Regeln. Aber genauso wenig, wie ein polyamorer Mensch auf Dauer mit Monogamie klar kommt, so wenig funktioniert das umgekehrt. Und ich denke, das ich in dem Fall weiß, was ich schreibe, da ich offene und polyamore Beziehungsvarianten schon versucht habe.
china_4_all
****in Mann
8.433 Beiträge
jein ...
Aber genauso wenig, wie ein polyamorer Mensch auf Dauer mit Monogamie klar kommt, so wenig funktioniert das umgekehrt.

also nach meiner Beobachtung gibt es schon "monogame" Menschen, die ganz gut mit eigenem Fremdgehen "klarkommen", nur funktioniert es gar nicht, wenn der/die Partner/in dasselbe macht *zwinker*
Ein wenig scheint die Affäre von easywoman ja so ein Typ zu sein. Er kehrt zwar immer wieder zu ihr als Affäre zurück, scheint sich aber von seiner eigentlichen Partnerin nicht trennen zu wollen - aus welchen Gründen auch immer.

Unser Leben ist nicht konstant, kein langer ruhiger Fluss und manchmal klappt es auch mit dem größtmöglichen guten Willen nicht, niemals Fehler zu machen.

Ein kleiner Anstoss, ein Streit, das Gefühl der Partner ist ungerecht, versteht einen nicht.die Arbeit stresst, vieles läuft schief und man wünschst sich nur mal einen Augenblick Vergessen.

Was ist einfacher als sich das Fehlende dann dort zu holen, wo all das nicht gegeben ist?

In einer Affaire fallen all die Alltagsprobleme unter den Tisch.Sie schafft eine Nische für einen ganz allein im manchmal nicht immer einfachen Alltag.

Man spürt sich wieder mehr.

Ich habe auch versucht, in meinem Partner das Einzigartige zu suchen.Dachte, wir hätten eine ganz spezielle Beziehung, etwas, das nur uns gehört.

Daher hat mich damals am meisten geschmerzt, das es eben kein ONS war, sondern eine Affaire.Das er Dinge mit ihr geteilt hat, die er auch mit mir schon erlebt hat.Festzustellen, das wir eben nicht einzigartig waren in unserer Beziehung zueinander und das er es jederzeit auch mit einer anderen erleben konnte.

Das war die eigentliche bittere Erkenntnis, nicht der körperliche Aspekt.

Und da habe ich letztendlich schwer mit zu kämpfen gehabt.

Eine einmalige Sache, ein kurzzeitiges körperliches Begehren ist verzeihlich in meinen Augen, nicht aber diese andere Art der Bindung, die sich in längeren Affairen aufbaut.

Wir haben es dennoch danach noch ein paar Jahre geschafft, aber irgendwann war mein Selbstwert ziemlich am Boden wegen dieser Fragen in meinem Kopf nach dem Warum, das ich mir ebenfalls die Bestätigung von aussen geholt habe.

Mir hat es gut getan, ich habe ihn besser verstehen können und auch das Gefühl des mangelnden Selbstwertes schwand dadurch.

Nein, das ist kein Lösungsvorschlag für dich oder andere , sondern nur der Versuch zu schldern, wie es auch laufen kann.

Getrennt haben wir uns letztendlich, weil es seinerseits dann nochmals passierte zu einem Zeitpunkt, bei dem ich dachte, das wir das Schlimmste hinter uns hatten.Kurz vor der Geburt unseres letzten Kindes.

Erst da habe ich aufgegeben.

Mit den Jahren habe ich dennoch eine andere Sicht auf all das bekommen mit mehr Verständnis für unsere Schwächen und Fehler und auch das es ganz allein an einem selbst liegt, was man nun aus solch einer Situation macht.

Niemand hier wird dir die Sicherheit geben können, das es nie wieder passiert, ich glaube die kann dir auch dein Freund nicht geben und selbst du kannst eines Tages in eine Situation geraten, die du nicht unbedingt unter Kontrolle hast.

Kontrolle ist ein Illusion.wenn du davon loslassen kannst, ist das vielleicht ein Schritt zur Akzeptanz für dich?
Wenn sich jemand bewusst – und ich meine wirklich bewusst – für eine monogame Beziehung entschieden hat, dann sollte sie doch eine monogame Beziehung sein. Dann wird niemals eine andere Frau/Mann Platz in dem Leben eines anderen haben. Wenn sich der/diejenige vorher „ausgetobt“ hat, dann hat er noch weniger Grund sich zwischendrin was anderes zu suchen – so die Beziehung in Ordnung ist. Irgend etwas hat dann wohl gefehlt. Sex – und ich meine „nur“ Sex – ok, aber wenn es mal über die Bettkante hinausgeht – dann – na ja, sollte man sich schon als Betroffener/Betroffene Gedanken machen.
Vielleicht sieht es ja auch so aus, dass man(n) für sich selbst Dinge in Anspruch nimmt, aber es nicht unbedingt bei seiner Partnerin respektieren/akzeptieren will/kann. Deshalb auch niemals ein einlassen auf eine offene Beziehung.
Der eine nimmt sich, was er will, aber er akzeptiert es nicht, wenn der Partner/in es macht.
Primat der Liebe
Liebe JCS,

tolle Beiträge *blumenschenk*

Sobald ich den Fokus wieder auf "Liebe" statt auf "Regelwerk" richte, kommt mein Gefühlsleben wieder zur Ruhe.

Ich bin doch mit einem bestimmten Menschen nicht wegen eines Beziehungskonstruktes zusammen, sondern weil ich ihn/sie liebe.

Wenn diese Liebe weniger wird, weil der Mensch gegen Regeln verstoßen hat, ist es keine Liebe.

Und dann brauche ich mir keine Sorgen mehr um die Beziehung zu machen - die hat ihre Grundlage verloren: die Liebe

Gabriele
china_4_all
****in Mann
8.433 Beiträge
was ist an der Erkenntnis ...
Daher hat mich damals am meisten geschmerzt, das es eben kein ONS war, sondern eine Affaire.Das er Dinge mit ihr geteilt hat, die er auch mit mir schon erlebt hat.Festzustellen, das wir eben nicht einzigartig waren in unserer Beziehung zueinander und das er es jederzeit auch mit einer anderen erleben konnte.

Das war die eigentliche bittere Erkenntnis ...

so "bitter" *gruebel*

Jede Intimität 2er Menschen ist irgendwie ähnlich, aber trotzdem einzigartig.

Und nahezu "anachronistisch" wird diese "Bitterkeit", wenn man dann deshalb die Beziehung beendet um mit dem nächsten Beziehungspartner auch selbst wieder ähnlich intime Dinge zu erleben, dann freilich nicht "bittere" *zwinker*
Danke Evils_Bitch - Du hast Recht und ich habe/erlebe es ja. Ein körperlicher Ausrutscher - ok. Aber wenn jemand kommt mit all seinen Problemen denke ich mal, dass es was anderes ist. Aber ich will hier nicht davon sprechen, dass es "Liebe" ist - aber es ist eben mehr.
Wenn es nur um reinen Sex geht - ok. Wenn es aber in die Schiene läuft wie "sich auskotzen" sieht es anders aus.
Und wie Du schreibst - das Verletzende für den anderen Part (so er es erfährt) ist die Tatsache, dass "mehr" geteilt wurde als "nur" Sex.
Wie der/die andere damit zurecht kommen können/müssen ist schwer zu sagen. Ich hätte mein Problem damit.
*********nd_69 Frau
7.519 Beiträge
Daher hat mich damals am meisten geschmerzt, das es eben kein ONS war, sondern eine Affaire.Das er Dinge mit ihr geteilt hat, die er auch mit mir schon erlebt hat.Festzustellen, das wir eben nicht einzigartig waren in unserer Beziehung zueinander und das er es jederzeit auch mit einer anderen erleben konnte.

Das passiert einfach mit zunehmendem Alter, dass man etwas schon mit einer anderen Person geteilt hat. Deshalb ist es noch lange nicht dasselbe, weil unterschiedliche Menschen beteiligt sind. Und die haben nunmal unterschiedliche Interaktionen.

Ein halber Satz hat mich in den letzten Monaten sehr stark beeinflusst. Er stammt aus der Achtsamkeitspraxis und heißt "den Kampf aufgeben". Das Leben fließt, ob du dich dagegen stemmst oder nicht. Du vergeudest wahnsinnig viel Kraft damit, dich gegen das aufzulehnen, was passiert ist, und willst verhindern, dass es wieder passiert. Auch mit viel Kraft. Nutze diese Kraft lieber, um mit dem, was passiert ist, umzugehen, und zu entdecken, was dir wirklich wichtig ist an dieser Beziehung. Dass er nicht mehr fremdgeht? Dass er dich liebt? Dass ihr ein harmonisches gemeinsames Leben habt? Dass ihr euch gegenseitig wertschätzt?
Dass ihr euch gegenseitig wertschätzt?

Ja, rueckenwind, aber was ist wertschätzen?
Ich schätze meine Putzfrau, ich schätze meine Mitarbeiter/innen (bin selbständig), ich schätze meinen Zahnarzt, meine Rechtsanwältin, meinen Freundeskreis. Ich schätze auch meinen Hund, mit dem ich jeden Tag laufen gehe.
Ist es letztendlich nur das Wertschätzen?
Eure easy
@Siebenstein
Genauso sehe ich das auch.
Und über die Liebe findet nicht nur mein Gefühlsleben wieder zur Ruhe zurück, sondern auch ich selbst zu meiner Mitte.

LG
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