Nachdem hier Bradbury einen Typ Mann vorgestellt hat, der sich offensichtlich durch eine monogam liebende Partnerin in seiner Grundfreiheit und absolut unabdingbaren und unverzichtbaren männlichen Bedürfnisse, alles zu vögeln, was nicht bei drei auf den Bäumen ist, möchte ich anmerken, dass doch solche Exemplare einfach auf eine feste Beziehung verzichten sollten. Dann laufen sie nicht in Gefahr, eingeschränkt zu werden, was ja dann zu schweren gesundheitlichen Schäden führen kann.
Lese ich hier gerade eine negative Wertung heraus? Tsss ...
Es ist doch so: In der Regel fängt man sein Leben monogam an. Einfach, weil es einem so vorgelebt wird, weil man es vielleicht auch erst gar nicht anders kennt, weil alle um einen herum auch monogame Beziehungen führen und dies ja, zumindest nach außen hin, auch wunderbar funktioniert.
Dass man anders drauf ist, also sich tatsächlich in zwei oder mehr Menschen gleichzeitig verguckt, bzw. sich vergucken kann, das kriegt man idealerweise zwar als Single hin, aber es geschieht dann ja doch oft mittendrin in einer Beziehung. Die monogam begann, meist ohne es sogar ausdrücklich ausgesprochen zu haben, sondern man ging halt einfach davon aus, dass es so ist.
Wenn man dann feststellt "moment, das ist nicht nur pure kurzfristige Triebbefriedigung, sondern ich verliebe mich tatsächlich in mehrere Personen gleichzeitig", spätens dann sollte der Groschen dann mal fallen, dass man polygam, besser: Polyamor veranlagt ist.
Da hast du dann auch zu 100% Recht, dass derjenige keine feste Beziehung führen sollte.
Allerdings fehlt da noch ein Wort: Derjenige sollte keine feste
monogame Beziehung führen.
Der Beitrag im Anschluss von Immortal69 war wohl auch negativ wertend gemeint, für mich ist das Statement der Dame aber der perfekte Weg, wie eine polygame Beziehung wunderbar funktioniert, besser noch: Wie sie funktionieren sollte! Nämlich so:
Aber er hat nicht das Recht darüber zu entscheiden, was ich tue, während wir nicht zusammen sind. Wenn ich ihm nicht genug Zeit, Aufmerksamkeit oder Liebe widme, kann er das sagen. Aber so lang ich für mich allein unterwegs bin und das für ihn okay ist, entscheide ich über das, was ich tue - egal ob ich mit Freundinnen unterwegs, beim Job oder in der Badewanne bei der Selbstbefriedigung bin oder eben mit einem anderen Mann im Bett
Der Trick ist, dass dies dann aber eben für beide gilt! Für sie
und ihn.
Dann passt's nämlich wieder, weil beide gleiche Rechte haben.
Ich finde nichts Schlimmes an polyamorösen oder polygamen Menschen. Verwerflich finde ich es erst wenn sie damit nicht offen umgehen und das, was sie sind, ihren (monogamen) Partnern verheimlichen. Denn sobald sich tatsächlich eein amouröses Abenteuer mit wem anders auftut, ist der Zeitpunkt der Lüge gekommen.
Und Lügen töten auf Dauer jede Beziehung.
hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht und kann mir Tipps geben, wie ich wieder zu einem „gesunden“ Maß an Vertrauen zurückfinden kann? Kann ich da überhaupt Einfluss drauf nehmen?
Ja, die Kernfrage, fast hätten wir sie vergessen ...
Beeinflussen kann man das durchaus, indem eben gemeinsam geklärt wird, wie man sich die Zukunft vorstellt, und wie er mit künftigen Versuchungen umzugehen gedenkt.
Wichtig ist, dass vor allem in der zweiten Frage klar sein muss dass das, was er da sagt, zu 100% wahr sein muss und sie sich auf das hundertprozentig verlassen können muss.
Ihr Teil dabei ist, ihm genau das klar zu machen.
Alles andere wird dann die Zukunft zeigen.