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Vertrauen nach Affäre zurückgewinnen

*****e15 Mann
299 Beiträge
@Antaghar
also man kann sich immer beherrschen wenn man seiner Sinne ist. Zumindest theoretisch. Schult ist man, also solange die juristischen kriterien (an die könnte man sich ruhig halten) erfüllt sind. Aber das ist ja gar nicht das Problem.

Betrachtet man einmal die Situation in der es zum Fremdgehen kommt, dann ist das nicht mehr so einfach für den Fremdgänger (es soll keine Entschuldigung sein, nur eine Betrachtung - verurteilt mich dafür bitte nicht)
Dir Gründe warum man fremdgeht sind zahlreich, und die können erstaunlich oft unbewusst sein. Nicht selten geht einem erst nach dem ONS auf, was einem an der Partner/in gefehlt hat. - nur mal so ein Beispiel.
Ich glaube die Gründe sind nicht so entscheidend, entscheidend ist der Prozess. Der Prozess läuft nämlich, wie die meisten Dinge unbewusst ab. Unbewusst bedeutet in diesem Fall erst macht man was und dann versteht man (vielleicht den Grund und die Motivation) vorher hat man sie allenfalls gefühlt.
Ich gebe der Frau einen Kuss. Das mache ich natürlich bewusst. Aber alles was mich da hingeführt hat, war nicht bewusst. Und das ist gar nicht so selten.

Ich denke, das nur die wenigsten mit voller Absicht, vollem Vorsatz und voller List von vorne herein Fremdgehen. Die überlegen sich das nicht. Nicht beim ersten mal. Und beim zweiten mal sind es anderen unbewusste Dinge die einen leiten. Natürlich hat man trotzdem die Verantwortung und handelt im letzten Schritt bewusst. Aber eben nur da.

Das schwierige an der Beschreibung der unbewussten Prozesse ist ja, das sie eben unbewusst sind.
Fühlt Euch doch einfach mal rein wie ihr handelt. Wie das zustande kommt. Und dann denkt Euch in die extreme Situation eines Menschen der kurz vor dem Fremdgehen ist - also nicht gehässig sondern gutartig hineinversetzen. Dann werdet ihr schon spüren, wie einfach man da reingleitet. - Besser kann ich es nicht beschreiben.

Ja es ist etwas mehr, wenn man monogamie ausdrücklich vereinbart hat, das sehe ich auch so. Allerdings ist das ziemlich gewagt, ein gewagter Blick in ungewisse Zukunft.
*****e15 Mann
299 Beiträge
@Sonnefinsternis
doch Sonnefinstgernis, auch da kann man einfach so reinrutschen. Sehr wohl.
Ich will das nicht entschuldigen, will das nicht als entschuldigung benutzen.
Aber da ist weniger Planung und bösartigkeit drin als ihr denkt.

Leider kann ich nicht weiter schreiben, ich muss zum Bahnhof.
@Boniteza
Ohne alles gelesen zu haben, denn Du fragst ja danach:

Lange Rede, kurzer Sinn: hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht und kann mir Tipps geben, wie ich wieder zu einem „gesunden“ Maß an Vertrauen zurückfinden kann? Kann ich da überhaupt Einfluss drauf nehmen?

Meine Ex-Frau hatte eine Affäre und versprach, dass das nicht mehr vorkommt.

Beruflich musste ich für 6 Monate in eine andere Stadt, betrachtete unsere Beziehung als gefestigt und machte mir keine Sorgen. Alles lief m. E. normal.

Zurück in der Heimat erreichte mich ein Brief mit folgendem Inhalt:

"Herr ..., ich kenne Ihre Eltern und es fällt mir schwer auf diese Art mit Ihnen kommunizieren zu müssen ...
bla bla bla ..."

Dann die Wahrheit: "Ihre Frau hat seit längerem ein Verhältnis mit ...."

Das war das 2. Mal.

Von da an, behielt ich meine Ex im Auge und erwischte sie "auf frischer Tat!"

Ab diesem Zeitpunkt war Vertrauen in dieser Beziehung ein Fremdwort für mich.
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ Bronze15
Okay, ich danke Dir sehr! Nun weiß ich, was Du meinst ...

Du gehst davon aus, dass viele erst etwas tun (oder sie in irgendwas "reinschlittern"), ohne vorher darüber nachzudenken oder ohne dabei völlig bewusst zu sein. Also nicht: Erst nachdenken "Ist das jetzt richtig, was ich da tue?", sondern erstmal tun - und sich nachher fragen, wie das bloß passieren konnte?

Das wäre dann ein sehr weitgehendes und tiefes Thema, denn dadurch (also durch meist unbewusstes Verhalten) entsteht unendlich viel Leid auf dieser Welt, und zwar in nahezu jeglicher Hinsicht, also nicht nur in Partnerschaften.

(Der Antaghar)
*****e15 Mann
299 Beiträge
@Antaghar und Sonnefinsternis
vom Bahnhof zurück ganz schnell eingeworfen:

ja Antaghar so läuft das ganz oft. Übringens auch bei einer Affaire. Die Motive liegen im Dunkeln (unbewusst) und man trifft sich. Und man trifft sich nochmal und landet im Bett. Und es ist schön, bedient ggf. Defizite oder lässt diese überhaupt erst entstehen. Und dann wird man von einer Gefühlswelle getragen, und noch einer und noch einer. Die ganze Zeit folgt man unbewussten Motivationen und hat unbewusste Antriebe. Nur das letzte Stück der Handlung ist bewusst.
Und nochmal: Jeden Schritt hätte man stoppen können, wenn man gewollt hätte, aber dieses Wollen ist auch wieder resultat eines unbewussten Prozesses. - Trotzdem ist man die ganze Zeit schuldig im Sinne der Anklage - ich will das nicht beschönigen, nur erklären.

Durch einen dummen Zufall habe ich dauernd Gelegenheit mich mit offensichtlichen Fremdgängern zu unterhalten. Ich greife also nicht nur auf meinen persönlichen Erfahrungsschatz zurück. Das ist sehr erstaunlich was die so sagen.

Das ganze hat nichts mit der Ehe/Hauptbeziehung zu tun.
Das Unterbewusstsein erzeugt bei vielen eine Sicherheit nicht erwischt zu werden und dann macht es einfach nichts.
Es gibt ein großes Ungleichgewicht zwischen vermuteter Ungerechtigkeit die man begeht und den Wünschen und Verheißungen des Fremdgehens.
Die Person ist schlichtweg verliebt und sieht das alles gaaaaanz anders.
Nur die allerwenigsten haben ein schlechtes Gewissen. Es ist sogar so, das die die am meisten drüber nachdenken am wenigsten schlechtes Gewissen haben. Es ist ihnen schlicht pups-egal. (den meisten) - ich halte das mit dem schlechten Gewissen für ein Märchen. Angst vor den Konsequenzen, ja, schlechtes Gewissen? Fehlanzeige.
Bei vielen ist der innere Druck oder auch die Verlockung so groß, das Bedenken oder vermeindliche Verletzungen der Parterin kleingeredet, für unwahrscheinlich oder unwichtig erachtet werden. Das machen die nicht aus Bösartigkeit, sondern weil sie ein Ziel haben. Das Ziel ist die andere Frau/Mann/oder allgemein der Sex. Das machen die nicht bewusst mit Vorsatz, das erledigt das unterbewußtsein gratis.

Und ich habe auch meine Persönliche, ganz private Meinung dazu. Die Vereinbarung zur Treue versucht etwas unmögliches: Gefühle in einen Kontrakt zu gießen. Da werden zwei Ebenen vermischt. Eine verbindliche, sachliche Vereinbarung auf der einen Seite, und die unbestimmtheit, unvoraussehbarkeit, wandelbarkeit und unbewußheit der Liebe und Triebe auf der Anderen Seite.

Es ist nach meiner Erfahrung schlichtweg falsch, den Fremdgängern Bösartigkeit oder Rücksichtlosigkeit (also ich gehe mal von einem Standartfall aus) zu unterstellen. Die Sache ist anders, komplexer. Trotzdem ist es natürlich ungerecht und falsch.
Irgendwie verstellt die Wut auf Fremdgeher die sachliche Betrachtung wie soetwas zustande kommt. Und den Fremdgeher kann man in der reuigen Situation sowieso nicht ernst nehmen. Der schummelt meist das blaue vom Himmel um die Situation zu retten. Eine Echte fachliche sachliche Analyse, was bei den Fremdgängern so bewusst und unbewusst los ist, das wäre mal was!
*******s10 Mann
194 Beiträge
Ich würde die Situation noch gründlicher analysieren:
• Gab es Abmachungenin der Beziehung bezüglich Fremdgehen, anderen Kontakten? Explizite oder nur "vermutete"? Habt ihr einmal geklärt (vor dem Vorfall), was für euch Vertrauen ausmacht? Habt ihr einmal geklärt, was Treue bei euch genau bedeutet? Je nach Ausgangssituation wiegt der Seitensprung schwerer oder leichter.

• So ganz ohne Zusammenhang zur Hauptbeziehung sind Seitensprünge nie, behaupte ich. Auch wenn dann immer gerne gesagt wird: Es hat nichts mit dir zu tun. Also: Diesen Zusammenhang aufdecken, auch wenn es ihn im Moment nicht zu geben scheint. Das kann vor allem der Betrogenen helfen: Grundlos betrogen zu werden ist sehr hart, wenn man weiss warum (zum Warum gehören nicht: sie war so geil, sie war so lieb, ich war besoffen etc), gibt es Möglichkeiten, Verständnis zu entwickeln und auch eine Mitverantwortung (logisch, der andere ist für sein Handeln immer selbst verantwortlich, aber es gibt doch Rahmenbedingungen, die einen Seitensprung eher möglich machen als andere) zu erkennen. Wenn es diese gibt, lässt sich einfacher neues Vertrauen aufbauen. Das Verhalten des Partners, vielleicht seine evtl. auch unbewusste Not, wird nachvollziehbar.

• Bei sich selber genau erkennen, warum das Vertrauen weg ist. Z. B. glaubt man, dass er eine andere liebt? Z. B. glaubt man, dass man selber zu wenig attraktiv ist für den Partner? Z. B. glaubt man, dass der Partner sich für etwas in der Beziehung damit gerächt hat? Z. B. glaubt man daran, dass der Partner grundsätzlich unzuverlässig ist? Wenn den Grund für das mangelnde Vertrauen genau erfasst hat, kann man schauen, ob dieser Grund beim Partner auch wirklich ausschlaggebend war.
********nder Mann
2.896 Beiträge
*****e15:
Und ich habe auch meine Persönliche, ganz private Meinung dazu. Die Vereinbarung zur Treue versucht etwas unmögliches: Gefühle in einen Kontrakt zu gießen. Da werden zwei Ebenen vermischt. Eine verbindliche, sachliche Vereinbarung auf der einen Seite, und die unbestimmtheit, unvoraussehbarkeit, wandelbarkeit und unbewußheit der Liebe und Triebe auf der Anderen Seite.

Ich habe irgendwo mal gehört, wenn es mich nicht täuscht, war es im Film "Weil es dich gibt": "Treue ist kein Gefühl, sondern eine Entscheidung."

Das Tolle ist, dass wir Menschen ein Frontalhirn haben, das uns ermöglicht unsere basalen Triebe zu kontrollieren. Impulskontrolle. Bei manchen mehr, bei anderen weniger stark ausgeprägt. Sich als Opfer seiner Triebe darzustellen (Auch, wenn die Frage des freien Willens wohl in eine ähnliche Kerbe schlägt.), halte ich für zu kurz gegriffen.

Klar, wir haben alle unsere evolutionäre Veranlagung, unsere frühkindlichen Erziehungsmuster und manche meinetwegen auch noch Altlasten aus anderen Leben, aber sich darauf auszuruhen und zurück zu lehnen. Doesn't count for me. Nicht, dass ich sage, dass der Geist alles beherrscht, aber durchaus. Alles eine Frage des Trainings *ggg*
*******s10 Mann
194 Beiträge
... und auch die Interpretation des Frontalhirns beeinflussen die Gefühle....
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ Bronze15
Und ich habe auch meine Persönliche, ganz private Meinung dazu. Die Vereinbarung zur Treue versucht etwas unmögliches: Gefühle in einen Kontrakt zu gießen.

Als heute polyamor lebender Mensch stimme ich Dir da natürlich zu. Aber das ist ein anderes und sehr weites Thema.

*

Es ist nach meiner Erfahrung schlichtweg falsch, den Fremdgängern Bösartigkeit oder Rücksichtlosigkeit (also ich gehe mal von einem Standartfall aus) zu unterstellen.

Das würde ich auch niemals tun, aber ich denke schon, dass man den meisten (sicher nicht allen!) zumindest eine gewisse Feigheit unterstellen könnte. Oder sehe ich das zu hart?

Wenn ihnen etwas fehlt, könnten sie doch auch mal "das Maul aufmachen". Und wenn sie hintenrum lügen und betrügen (einschl. des Risikos, dabei erwischt zu werden und dem Partner tierisch wehzutun), tun sie das ja sicher aus Feigheit; zumindest ist es kein ehrlicher und fairer Umgang damit, wie ich meine. Oder irre ich mich da?

*

Was den bewussten Umgang mit solchen Dingen angeht: Ich halte es für eine Krankheit unserer Zeit, dass man vieles "einfach so" mal macht, ohne zu wissen, warum man es eigentlich tut, und ohne auch mal Selbstreflektion zu betreiben und über sich selbst sowie seine eigenen Motive nachzudenken.

Doch gerade, wenn ich jemanden von Herzen liebe und mit ihm lebe (und Monogamie vereinbare, was ja absichtlich und bewusst geschieht!), sollte ich mir meines Umgangs mit dem Vertrauen des geliebten Menschen eigentlich bewusst sein. Meinst du nicht auch?

(Der Antaghar)
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ Eusebius10
... und auch die Interpretation des Frontalhirns beeinflussen die Gefühle....

Wenn man sie lässt bzw. ihnen Macht über sich gibt!

Ich halte es für fragwüdig, sich nur von Gefühlen bestimmen zu lassen, ebenso wie es häufig problematisch ist, sich nur vom Verstand leiten zu lassen.

Wie wäre es, beides einzusetzen, sozusagen Hand in Hand? Wie ich hier schon am Anfang schrieb: Hab ich Gefühle? Oder haben die Gefühle mich?

*zwinker*

(Der Antaghar)
*******s10 Mann
194 Beiträge
@Antaghar
Meine Zeilen bezogen sich auf die Aussage, dass Gefühle nicht in Kontrakte übersetzt werden sollten bzw. Gefühl und Vetrag inkommensurabel seien.

Ich meine eben auch, dass Gefühle und Vernunft (Vertragsordnung) in welchselndem Spiel funktionieren sollten. Dies wirkt stabilisierend: Das Gefühl kontrolliert die Vernunft und die Vernunft das Gefühl. Und wenn es gelingt, gehts Hand in Hand...
*****har Paar
41.020 Beiträge
Alles klar ... Vielen Dank!

(Der Antaghar)
**********mel20 Mann
230 Beiträge
Altertümliche Ansichten
Hallo Freunde vom Joy Club
Ich muß Euch leider sagen,das Ihr alle etwas altertümliche Ansichten habt.
Ich meine die jenigen,die vor mir hier Ihre Meinung gesagt habt.
In der heutigen Zeit ist die treue schon längst überholt. Heute herscht Offenheit
und Toleranz.Die Katholische Kirche ist schuld,das die Menschen oft noch solche Ansichten haben. Du mußt treu sein sowie eine monogame Beziehung ist richtig.Totaler Schwachsinn. Ich finde den Joy Club sehr gut,weil hier Toleranz herscht. Dort treffen sich Paare,die sind nicht eifersüchtig usw.
Ich wundere mich immer wieder,wie solche alt modischen Ansichten zusammen
kommen.Bin wesentlich älter und habe immer mit meinen Ehefrauen tolerant
gelebt. Abwechslung nur hält die Beziehung frisch.
LG Freudentaumel
Er hat sich bei mir entschuldigt, gesagt, dass es nicht mehr vorkommt und das es mit mir nichts zu tun hat


Wow, ich finde so einige Menschen sind doch seeehr mutig und vorallem allwissend. Wollen sie doch wissen, was sie nie wieder tun werden.

Und dann alles in die Schuld/Unschuld-Kiste stecken und einmal kurz draufkloppen. Wie ein Ablasspfennig. Kurz und schmerzlos. Nur eben nie wirklich wirksam.

Das es nichts mit der eigenen Frau zu tun hat, kann ich voll zustimmen, hat es doch vielmehr mit ihm und seinem Leben zu tun. Dass hierbei gewisse Exklusiv-Modell-Knebelverträge zum brechen kommen, sollte jedem klar sein, der diese Form von mind-fuck-control-living betreibt. Alles illusionär kontrollierte geht dann meist baden, wenn das Herz und die Lust auf Reisen geht.


hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht und kann mir Tipps geben, wie ich wieder zu einem „gesunden“ Maß an Vertrauen zurückfinden kann? Kann ich da überhaupt Einfluss drauf nehmen?

Es gibt kein gesundes Maß an Vertrauen. Wie auch? Ein bißchen Vertrauen, aber stets die Kontrolle behalten?

Das wäre wie halbschwanger und zeigt den wahren Treibsand dieser Form von Weltbildfundament.

Was tun?

Hammer und Pickel, um das alte Fundament grundlegend zu erneuern.

*zwinker*

Viel Erfolg!

hg

D.
**********ernis Paar
563 Beiträge
@ Bronze15
doch Sonnefinstgernis, auch da kann man einfach so reinrutschen. Sehr wohl.
Ich will das nicht entschuldigen, will das nicht als entschuldigung benutzen.
Aber da ist weniger Planung und bösartigkeit drin als ihr denkt.

Ich verurteile dich in deinem Handeln keineswegs und ich sehe auch keine Bösartigkeit im Fremdgehen. Für sein Handeln ist jeder selbst verantwortlich - jedoch auch für die Folgen. Ich denke niemand geht fremd, um seinen Partner absichtlich zu verletzen. Es gibt die unterschiedlichsten Gründe, weshalb jemand in eine Affäre flüchtet.

Wie bereits gesagt "...es ist einfach passiert... " lass ich bei einem ONS stehen. Nicht aber bei einer Affäre.

Ich gebe dir in soweit recht, dass man ganz klassisch jemanden kennen lernt, der Funke überspringt, man ohne darüber nachzudenken in der Kiste landet, ein paar heiße Stunden erlebt und sich möglicherweise erst am Morgen danach über das Geschehene Gedanken macht. Gedanken über den eigenen Partner - über die eigene Beziehung - über eventuelle Folgen - über die eignen Bedürfnisse. Bis hierher lasse ich das "reinrutschen" stehen. Sucht man jedoch nach weiteren Möglichkeiten, es erneut zu erleben, dann geschieht dies bei vollem Bewußtsein.

Und dann wird man von einer Gefühlswelle getragen, und noch einer und noch einer. Die ganze Zeit folgt man unbewussten Motivationen und hat unbewusste Antriebe. Nur das letzte Stück der Handlung ist bewusst.

Antriebe ??? Ich würde es schlicht weg Trieb oder körperliche Begehrlichkeiten nennen.
Unbewusst ??? Ich würde eher darauf tippen, dass du hemmungsloser sein kannst - deinen Körper anders wahr nimmst - dich ausleben kannst
Motivationen ??? Aus welchen Gründen auch immer, wirst du deine Begehrlichkeiten zu Hause nicht ausleben können.

Eine Echte fachliche sachliche Analyse, was bei den Fremdgängern so bewusst und unbewusst los ist, das wäre mal was!

schmunzel ... ich denke, das sich jeder Fremdgänger dessen bewußt ist und seine Gründe dafür hat. Ich denke nur, es als "unbewusste Handlung" zu erklären, wäre zu einfach. Dahinter steckt viel mehr.
**********mel20 Mann
230 Beiträge
Offene Beziehung
Hallo
warum werden in einer offenen Beziehung Regeln verletzt?
Da gibt es nichts schmerzhaftes. Was soll denn schmerzen?
Würde mich freuen,bzw. bitte um Aufklärung.
LG Freudentaumel
****tb Frau
51.551 Beiträge
JOY-Angels 
@ freudentaumel20

In diesem Thread geht es NICHT um eine offene Beziehung - du bist offensichtlich auch mit deinem zweiten Posting im falschen Thema gelandet.

*pfeil* Lies doch bitte das Eingangsposting, bevor du ein Statement abgibst: Vertrauen nach Affäre zurückgewinnen

Danke!

Liebe Grüße
xxxotb
JOY-Team
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ freudentaumel
Auch in offenen Beziehungen leben Menschen, und Menschen machen manchmal Fehler und tun anderen weh.

Hab's schon oft mit ansehen müssen, wie auch in offenen Beziehungen Menschen sich einander sehr weh getan haben.

Aber das ist nicht das eigentliche Thema, darüber können wir sehr gerne woanders diskutieren. Es wurde hier nur am Rande angesprochen, weil hier jemand fremdgegangen ist ...

*zumthema*

(Der Antaghar)
******977 Mann
84 Beiträge
sorry, aber...
ich könnte immer wieder k...en, wenn ich diese thematik lese.
mann geht fremd, mann = schwein
frau geht fremd, frau = verzeihlich

ich habe nicht den ganzen thread gelesen, ok.
warum fordern sich leute eigentlich immer rechte ein,
die sie anderen nicht zugestehen?!?

wir leben in zeiten der gleichberechtigung, also sollte egal welchen geschlechts der fremdgänger ist die frage lauten:


Warum?

und nur wenn diese frage geklärt ist kann man über das aufbauen von neuem vertrauen sprechen....
Hey,

also ich bin noch nie fremd gegangen auch wenn die Versuchung mich schon mehrere Male arg zum Nachdenken gebracht hat. Ich arbeite im medizinischen Bereich und wie jeder weiß, herrscht dorrt Frauenüberschuss und die ein oder andere nette Bekanntschaft könnte sich auch zu etwas mehr entwickeln.

Meine jetzige Freundin war mal über mehrere Jahre die Geliebte von jemandem, der verheiratet war und hat dies auch gewusst. Sie dachte immer er würde sich irgendwann für sie entscheiden und seine Frau verlassen, weil er ihr dass ja auch immer so erzählt hat. Nichts desto trotz hat er sie immer wieder mit diversen anderen Frauen betrogen. Er hatte wohl immer min. 3 oder 4 gleichzeitig am Laufen und so kam es dass sie sich irgendwann von ihm getrennt hat, bis heute aber immer noch tief verletzt ist und den Fehler bei sich sucht.

Ich habe dafür absolut kein Verständnis, da ich bis zum heutigen Tage, immer absolut treu war. Als Live und Tour Gitarrist hab ich so manche wilde Party-N8 gefeiert und ich kann euch sagen, die Verlockung war groß aber ich hab´s nicht getan. Meine Ex Freundin war die heißeste Frau für mich. Leider ist sie 2003 bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen, sonst wäre ich heute mit 100%iger Wahrscheinlichkeit verheiratet.

Mit meiner damaligen Freundin hätte ich mich niemals hier angemeldet, ich würde sie und musste sie auch Gott sei Dank niemals mit jemand anderem teilen.

Jetzt und heute ist das etwas anders, wir lieben uns, aber es ist lange nicht so intensiv wie bei unseren Partnern damals. Weil sie ihren Ex immer noch so verehrt und den Fehler bei sich sucht, konnte ich bis jetzt nie ein 100%iges Vertrauen aufbauen, dass sie es nicht doch wieder mit ihm probieren wird.

Ich kann nur sagen, dass ich ihr einen "Ausrutscher" oder so was ähnliches nicht verzeihen werde. Auf dieser Plattform in beiderseitigem Einverständnis mit anderen Usern und Paaren sich auszuleben ist was anderes. Fremdgehen nenne ich das nicht !!!!!

Sollte sie trotzdem Sex mit jemand anderem haben von dem sie mir nichts erzählt, werde ich ihr nie wieder trauen.

Nach einem Seitensprung wird das Vertrauensverhältnis nie wieder so wie vorher und ich kenne es aus Erfahrung aus meinem Bekanntenkreis. Das Ende ist besiegelt. Es mag sein, dass das ein oder andere Paar die Kurve bekommt, aber beschwören oder drauf hoffen würde ich nicht.
So, ich habe mir das alles jetzt nur überflogen und kann und will auch nichts zu meinen Vorschreibern sagen. Das Thema ist mir aber wichtig genug um grundsätzlich etwas dazu zu sagen *ja*

Erstens: Den Satz "es/sie/er hat mir nichts bedeutet" kann man grundsätzlich komplett streichen. Der Satz ist auf jeden Fall zu 100% gelogen! Denn in dem Augenblick, in dem die Affäre entstand, hat der Mensch einem etwas bedeutet. Ohne Wenn und Aber.

So war es aber hier ja offenbar nicht, es kam nur "es hat nichts mit dir zu tun".
Ich behaupte, dass dieser Satz nahezu zu 100% wahr ist.
Eine Affäre hat nahezu nie etwas mit der Partnerin / mit dem Partner zu tun.

Wichtig finde ich aber, und deswegen schreibe ich hier, herauszufinden, was konkret die Affäre erzeugt hat.
Nicht um dem Partner eine Szene zu machen, sondern um zu erfahren, was ihm fehlt. Oder, besser gesagt: Was ihn verführen könnte.

Denn diese ganzen Ängste sind in dem Augenblick Geschichte, in dem man weiß, dass der Grund für die letzte Affäre mittlerweile passé ist. *g*

Wenn da beispielsweise solche Sachen wie "sie hat mir zugehört, das tut mir einfach gut" kommen, dann arbeitet man halt dran, dass er nicht mehr wem anders, sondern einem selbst zuhören kann und das nun auch einfach möchte.

Wenn da kommt "sie war so leidenschaftlich, das fand ich attraktiv" - nun, dann gilt es herauszufinden warum er bei einem selbst diese Leidenschaft nicht sieht (die ja in potenziell jedem Liebenden durchaus vorhanden ist).

Nun gut, wenn da nun der worst case kommt, "sie war reizvoll weil so unbekannt", dann ist das zwar böse, aber selbst das nicht die ganze Wahrheit, denn sonst würde er ja mit jeder halbwegs Unbekannten, die ihm irgendwelche Signale sendet, was anfangen. *zwinker*

Insofern würde ich nach der Ursache suchen, und zwar gemeinsam.
Bringt ihm ja auch etwas, weil es dein Vertrauensspektrum erheblich erhöht,sobald der konkrete Grund gefunden worden ist.
Was bringt es dem Partner schon, wenn er auf ner lauten Geburtstagsfeier ein Dutzend echt attraktiver Frauen antrifft, wenn ausgerechnet ihre Fähigkeit zuzuhören ihn rumkriegt.und genau diese sich dort eh nicht zeigen kann. *zwinker*
**********ernis Paar
563 Beiträge
JA ... das untersteich ich. Es ist auch meine Überzeugung, dass das Vertrauen nur aus einem ehrlichen Gespräch neu aufgebaut werden kann. Es bleiben womöglich immer offene Fragen, die hin und wieder an einem nagen. Fragen nach dem warum? Was hat meinem Partner gefehlt? Wird es ihm in ein paar Jahren wieder fehlen? Mir waren diese Antworten damals unheimlich wichtig und gleichzeitig auch unheimlich schmerzhaft, es zu hinterfragen. Aber ich hatte so einen Ansatzpunkt. Hab gehört, was ihm fehlte. Hab auch meine "Fehler" erkannt. Dies alles zusammen, hat mir erst die Kraft gegeben, ihm verzeihen zu wollen und auch neues Vertrauen fassen zu können. Dass es dann dennoch scheiterte, hatte einen anderen Grund.

@******977 ... du brauchst nicht den ganzen Thread lesen, um fest zu stellen, dass es hier nicht um Gleichberechtigung oder Schuldzuweisungen geht.

@********pe82 ... wie heißt es so schön? Sag niemals nie. Wenn man viele Jahre miteinander verheiratet ist, viel miteinander erlebt und durchgestanden hat, Kinder, Haus, Vertrautheit und was es da sonst noch gibt, dann schweißt es mehr zusammen. Niemand, der darüber nachdenkt, schmeißt alles einfach so weg. Werder der Betrogene noch der Betrügende. Es gibt sehr viele Gründe für eine zweite Chance. Ob die Beziehung dann eine Zukunft hat, sei mal dahin gestellt. Das liegt dann an den Beteiligten und wie sie mit dieser Situation umgehen.
es ist schwer....
Hallo Boni,

ich habe genau dasselbe erlebt wie du. Mein Mann hat mich betrogen. Er kam wieder zu uns zurück und ich sagte ich gebe unserer Beziehung eine zweite chance. Ich wusste auch nicht lag es an mir? Habe ich ihn eingeengt?

Er sagte es wird nicht noch einmal passieren und er liebt uns. Ich habe ihm verziehen, aber wie du schon sagst das Vertrauen ist nicht mehr zu 100% da. Ich habe Angst das wenn er weg geht er wieder zu einer anderen geht. Ich rufe ihn viel öfter an als sonst. Er sagt zwar er finde das nicht schlimm und könnte es ein wenig verstehen, aber ich fühle mich auch schlecht und so als ob ich ihm hinterher spioniere. Das möchte ich ja gar nicht, aber doch passiert es.

Ich liebe ihn und deshalb möchte ich versuchen das Vertrauen wieder ganz langsam aufzubauen. Ich weiss nicht ob es funktioniert, aber die Beziehung möchte ich nicht aufgeben, auch wenn mich keiner meiner Familie verstehen kann.

Ich hoffe ich tue das richtige, aber ich muss es versuchen.....
Ich hoffe ich tue das richtige, aber ich muss es versuchen.....

Die Frage ist ja immer warum machen wir einen zweiten Versuch. Welche Motivation steckt dahinter. Lieben wir den Partner und sind wir bereit die anstehende Beziehungsarbeit zu leisten? Oder machen wir weiter wie bisher. Denn eine Affäre ist das Symptom, nicht die Krankheit. Ist ein Zeichen für eine Schieflage, die wir erkennen sollten, dann hat die Partnerschaft noch eine Chance.
Es ist nicht dienlich Täter/Opfer auszumachen und Schuld zuzuweisen, es ist wichtig herauszufinden wie es dazu gekommen ist, denn da stimme ich "Versuchender" zu. Wir haben immer die freie Wahl "nein" zu sagen. Wir können abwägen und feststellen, dass eine Affäre das Ende unserer Partnerschaft nicht wert wäre, oder eben doch. Wenn wir also den Partner betrügen, müssen wir damit rechnen ihn zu verlieren. Was also sagt es über uns aus, wenn wir es dennoch tun?
Die Verarbeitung einer Affäre bedeutet viel Schmerz, Verletzung und "sich selbst erkennen", ob man sich nun trennt, oder zusammenbleibt. Es müssen unbequeme Wahrheiten auf den Tisch. Wenn das ausgehalten wird, dann kann es eine neue Basis geben, neues Vertrauen, auch wenn dieser "Bruch" immer vorhanden sein wird.
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ Paarmassimo
Das möchte ich ja gar nicht, aber doch passiert es.

Und genau dieses Argument bringt ja auch jeder Fremdgeher zu seiner Entschuldigung oder Rechtfertigung: Ich wollte es ja gar nicht, aber doch ist es passiert.

Also müsstest Du ihn ja sehr gut verstehen können. *zwinker*

Nur ich verstehe es überhaupt nicht: Wenn ich etwas nicht möchte, dann tue ich es einfach auch nicht. Es ist doch viel einfacher, etwas nicht zu tun als etwas zu tun! Das Tun erfordert viel mehr Mühe und Anstrengung.

Wie erklärst Du Dir das denn, dass es trotzdem passiert?

(Der Antaghar)
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