Mein erster..
Ich war vierzehn und meine Eltern irgendwo in Deutschland unterwegs. Irgendwann hatte ich dieses Poster von der amerikanisch wirkenden barbusigen Blonden am Fußende des Bettes an die Wand geklebt - nicht weil sie mir irgendetwas bedeutete, sondern einfach weil Mom immer so wunderbar peinlich berührt war, wenn es um diesen ganzen Themenkreis ging.
Es war später Nachmittag, es regnete, im Fernsehen war nichts unterhaltsames zu finden und meine Freunde nicht zu erreichen.
Die Langeweile machte sich in mir breit - und ich mich dafür auf dem Bett.
Aus welchem Impuls heraus meine Hände nach unten und in meine Hose wanderten, war mir nicht ganz klar, aber was ich tat, war zu schön, um sogleich wieder damit aufzuhören..
Ich erinnere mich, die dünne Haut anfangs nur mit zwei Fingerspitzen auf und ab geschoben zu haben und beobachtete mit zunehmender Spannung jenes Gefühl in mir, den Kitzel nur mit weiteren Bewegungen besänftigen zu können.
Meine Augen waren dabei fest auf die namenlose Blonde gerichtet, die mich von oben herab ansah. Vielleicht war es gar nicht ihre Nacktheit, sondern vielmehr das Gedankenspiel, von ihr beobachtet zu werden, dass mich reizte.
Und dann schließlich fegte die erste große Endorphin-Welle über mich hinweg - ich war restlos begeistert und hatte das Gefühl, den ganzen Sinn des Lebens erfasst zu haben.
Einige Augenblicke später entdeckte ich das weiße Zeug an meiner Hand und dachte zunächst: Au Backe, jetzt hast Du Dich selbst kaputtgespielt!
Also blieb ich einfach liegen. Unfallverletzte hetzt man schließlich nicht durch Gegend und vielleicht würde die Sache ja irgendwie ausheilen. Ein sehr würdevoller Tod würde es natürlich nicht werden, wenn Mom und Dad mich hier so weißlich ausblutend vorfinden würden. Aber immerhin hatte ich mein Leben wohl auf die beste Weise beendet, die ich mir bis dahin denken konnte.
Die Minuten verstrichen und nichts passierte. Das Zeug wurde langsam kalt und trocken. Keine Anzeichen von Schmerz oder komatösem Hinwegdämmern. Entweder war es also völlig bedenkenlos oder der Tod würde erst allmählich in der Nacht eintreten. Naja, dachte ich mir schließlich, wenn es das Letzte war, was ich meinem Leben tun konnte - warum dann nicht gleich nochmal.. Und nochmal.. Und immer wieder..
Ja, so war das bei mir.