@gats
Wenn dich Jelinek interessiert dann komm zum Berliner Theatertreffen.Es findet in diesem Jahr vom 5.-20 Mai statt und hier ein guter Tipp wie du, falls Interesse vorhanden, mit großer Sicherheit an Karten kommst. Ab morgen oder übermorgen wird eine pdf-Datei eingestellt mit der du die Karten vorab bestellen kannst. Aber es gibt ja noch andere interessante Stücke die du unter Berliner Theatertreffen einsehen kannst. Die einzelnen Daten, wann was gespielt wird erfährt man erst in der Datei, einfach ausdrucken und Karten bestellen. Ich bin seit Jahren ein eifriger Besucher und habe bisher immer alle gewünschten Karten bekommen. Und auch Ersatztermine eingeben, ist immer von Vorteil. Und man sitzt im Parkett auf alle Plätzen gut, nicht im Rang und schon gar nicht den Seitlichen.
Und dieses Stück wird wohl der absolute Hit des Theatertreffens werden.
Thalia Theater, Hamburg
Ulrike Maria Stuart
von Elfriede Jelinek
Uraufführung
Regie Nicolas Stemann
Premiere 28. Oktober 2006
Elfriede Jelinek schreibt weiter unsere Mentalitätsgeschichte, „Ulrike Maria Stuart“ projiziert auf die Frauenkonstellation aus Schillers „Maria Stuart“, Maria gegen Elisabeth, eine Auseinandersetzung zwischen Ulrike Meinhof und Gudrun Ensslin. Das Volk, sagt Gudrun, will uns gar nicht, Ulrike aber kann das Volk nicht aufgeben, gemeinsam stecken sie in der Sackgasse jeglicher politischer Repräsentation. Und Jelinek rennt gegen das verschlossene Tor, hinter dem mal ein anderes Land, die Utopie, gelegen hat. Das Krachen des Eisens ist die Lust ihrer Sprache. Nicolas Stemann macht daraus die krachendste Polit-Revue seit langem, ein großes Terror-Potpourri, aber auch ein wilder Klamauk über die Berliner Mediendemokratie. Genau austariert, durch Phasen der Depression, „ich seh nur noch Tote“, davor bewahrt, zum Entertainment zu verkommen. Das Stück über die Aporien politischen Engagements, das Stück zur immer wieder neuen RAF-Debatte, über die Gespenster, die wir nicht loswerden, ob im Knast oder begnadigt, auf der Bühne oder in unseren Köpfen.