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Der "ich-bereue-Thread" Teil II

*******hen Frau
32.926 Beiträge
Themenersteller JOY-Team 
Der "ich-bereue-Thread" Teil II
Ich glaube das Thema hat eine Fortsetzung verdient

Hier nochmal der Eingangsthread

Gibt es etwas in Euren Leben, das ihr bereut ?

Zum Beispiel eine Affaire oder einen ONS?

Vielleicht, einen geliebten Menschen verloren zu haben, ohne ihm auf Wiedersehen sagen zu können?

Bereut ihr manchmal, etwas zu ehrlich, zu offen oder zu direkt zu sein?

Manchmal möchte man etwas ungeschehen machen...wenn ja: mögt ihr hier darüber schreiben?

Der "ich-bereue-Thread"

Liebe Grüße Li bellchen *lolli*
Bereuen, was man NICHT getan hat
Ich bereue, dass ich in meinen "Zwanzigern" nie im Ausland gelebt habe (Au Pair, Jobben oder ähnliches) - wenn man erstmal einen festen Job etc hat, ist das sehr viel schwieriger zu realisieren...

Überhaupt: ich bereue eher die Dinge, die ich nicht getan habe als etwas, was ich getan habe. Solange eine Sache nicht jemand anders oder mir selbst ernsthaften Schaden an Seele, Leib oder Leben zufügt, ist es immer besser, Dinge zu tun als sie nicht zu tun.

Das ist daher heute auch meine Lebensformel: wann auch immer ich überlege: "Mach ichs oder mach ichs nicht?" lautet die Antwort: wenn es nicht lebensgefährlich ist, mach es!
*******_11 Frau
10 Beiträge
mh...
direkt bereuen...
Jeder hat bestimmt so seine Erfahrungen gemacht..manche positiv, manche negativ..
Gehört ja irgendwie beides zum Leben dazu. Daraus lernt man um es besser zu machen.
Ich bereue es manchmal das ich einfach zu gutgläubig, zu hilfsbereit bin. Es wird leider zu oft ausgenutzt..
Aber so bin ich eben *g*
lg Dani
Ich bereue nichts ...
... das wäre unprofessionell *ggg*

Nein im Ernst, man sollte im Leben nichts bereuen, was passiert ist ist passiert ... wir können es ja eh nicht mehr rückgängig machen ... und es war ebend zu diesem Zeitpunkt das Richtige ... wenn auch aus heutiger Sicht nicht mehr .......... wir lernen aus unseren Fehlern (oder auch nicht) ... das ist das Leben, und ich denke genau so soll es sein

... und deshalb ... ich bereue nichts!
*********athon Mann
107 Beiträge
Etwas bereuen...
...mmh... wenn ich jetzt sagen würde, dass ich GAR NICHTS bereuen würde, dann wäre das glatt gelogen.

Ich bin sehr offen (bzw alles, was folgt, ist eben meine eigene Sichtweise, zwar teils "mit feedback", doch letztlich sollte sich jeder sein eigenes Bild machen...), sehr ehrlich, sehr häufig aber bin ich zu schnell, "überrolle" meine Gegenüber auch schonmal mit meiner schnellen Art, mich zum einen schnell verlieben zu können, dann aber auch manchmal vorschnell wieder Rückzieher zu machen zu Zeitpunkten, wo manchmal etwas mehr Geduld und einfach nur abwarten besser gewesen wäre, wo der andere Teil sich so schnell noch gar kein wirkliches Bild von Dir machen konnte und sie vllt gerade mal ein wenig am Zweifeln war.

In solchen Momenten mich manchmal dermaßen dämlich anzustellen, so etwas bereue ich, natürlich, auch wenn ich selbst nicht nach dem Motto "Was wäre, wenn..." lebe und Geschehenes gerne geschehen sein lasse. (Anders wäre ein optimistischer und offenerer Blick in die Zukunft wohl auch nicht drin.)

Meine Fehler MAG und WILL ich aber nach wie vor bereuen können und auch zu ihnen stehen- NUR SO kann man sich wirklich echte Fehler eingestehen und nach der Maxime leben, es nicht noch einmal falsch machen zu wollen, zumindest nicht auf dieselbe Weise.

Bisher fühle ich mich sehr wohl mit dieser Art- und ich mag mich immer noch sehr gern im Spiegel sehen, auch und vor allem bei allen bisherigen, schwierigeren Beziehungsentscheidungen fühle ich mich nicht so, als ob ich einen Schritt in die wesentlich falsche Richtung gemacht hätte, und dennoch meinen Teil aus Geschehenem lernen konnte, bisher. Das gibt einem für Zukünftiges nen unwahrscheinlich leichtes, tolles Gefühl, Selbstbewusstsein, eben.

Nur beim "Beziehungsanbahnen", da bereue ich manchmal so Einiges... *rotwerd* Gerade wenn es nicht um "face-to-face-Anbahnungen" geht, wünschte ich mir manchmal etwas mehr Souveränität und Ruhe, denn... (wie sagte neulich eine frühere Freundin von mir: *zwinker* ) "Wenn Du die Eine, bestimmte Frau (noch einmal) kontaktierst, MUSS sie jemand unbedingt drüber aufklären, dass Deine "überrollende", mitreissende Art garnicht soo schlecht ist und sich da später auch ganz andere "Facetten Thorsten" zeigen..."

Well... *rotwerd* ja, ich bin so, wie ich bin, doch manchmal...wäre ich auch gern ein wenig besser "steuerbar", weniger offen und aufrichtig, nicht gleich immer zuu ehrlich, bis es weh tut (vor allem nicht, wenn ich dadurch auchmal überdramatisiere, erst recht beim KENNENLERNEN... *autsch* AUTSCH!!! ), sondern auch einfach noch ein wenig mehr relaxed! (gehtja auch anders... *g*

DAS bereue ich! Vor allem, wenn es eine wirklich tolle Frau "erwischt" - und abschreckt...

T.
*****lnd Mann
27.759 Beiträge
Non,
ne rien, non je ne regrette rien, ni le mal, ni le bien...

Ich stimme Edith Piaf in allen Punkten zu. Alles, was man bereuen könnte, war mir offenbar nicht zugedacht. Ich wurde dafür reichlich mit Leben entschädigt, das überraschend, manchmal auch langweilig aber immer auch folgerichtig war.
*********athon Mann
107 Beiträge
...sehe ich das RICHTIG???
-ihr schreibt ECHT alle in nem "ICH BEREUE"-Thread, dass ihr GAR NICHTS bereut??? WA-RUM, BITTE?? Kann mir das EINER der vorher Geschreibselten mal GENAUER erklären?

Ich will jetzt nich unnötig hart werden, aber ihr kennt doch auch diesen einen Satz- "Worte, die die Welt NICHT braucht...!" Oder?

Also...dafür hätt ich gern mal ne Erklärung...

Dass ich selbst ebenfalls nen ganz toller Hecht bin, weil ich immer nach der Maxime lebe "Du sollst niemals nie sagen...", versteht sich nach diesen Worten ja wohl FAST wie von selbst, was? *ggg*

Oke...noch janz viel SPASS hier...
*********athon Mann
107 Beiträge
PS
"rückgängig machen" ? Nein, geht schlecht.

Aber deswegen sich nicht auchmal so richtig ärgern, ins Knie beissen vor (VORÜBERGEHENDER, aber eben nachhaltig im Gedächtnis bleibender) Wut auf Dich selbst,
DAS ist es, was ich AUCH unter "bereuen" verstehe.

Und damit laste ich nichts auf (m)ein schlechtes Gewissen, damit mache ich mit nur bewusst, was und DASS auch im Leben so Einiges schief geht, gehen kann (und wird...).

Insofern bereue ich gern, weil ich mich an meine Fehler erinnern WILL.

PUNKT
*****lnd Mann
27.759 Beiträge
Lebensentwürfe
sind nun mal verschieden und man hat die Möglichkeit, sie ständig zu konterkarieren oder sogar dagegen zu kämpfen, oder aber den Sinn in allem zu entdecken, was hinter uns liegt. Mein Leitspruch ist "Das Leben wird vorwärts gelebt und rückwärts verstanden!"
*********athon Mann
107 Beiträge
"fesselnd" geschrieben...
...und GENAU SO will ich leben!

Danke- for THESE words I've been searching for... *g*
******167 Paar
555 Beiträge
Es
gibt wohl niemanden, der nicht bestimmte Sachen im seinem Leben und seiner gelebten Sexualität bereut hat oder ungeschehen machen möchte! "Shit happens" und das gehört nun mal zum Leben - auch wenn es scheiße und peinlich ist! *panik*
Wenn ich mit mir selbst einigermaßen ehrlich bleiben will:
Mit fallen beim Zurückdenken zwei oder drei Situationen ein,
für die ich aus heutiger Sicht mein eigenes Handeln bereue
bzw. gern ungeschehen machen würde.
In diesen Situationen habe ich Menschen, die mir sehr nahe
stehen, mit unfairen Mitteln und absichtlich auf eine Weise
verletzt, gegen die sie sich nicht zur Wehr setzen konnten.
ich bereue einen heftigen Chat vor Jahren im Suff, wo ich mit Jemandem über meine damalige Freundin heftig gechattet habe.
Aus irgendeinem Grunde war sie während ich weg war in meiner Wohnung an meinem PC und hat es gelesen, als hätte sie es irgendwie gewusst.
Es hat mir eine Beziehung zerstört, ich kann diese Frau verstehen.
Bereuen ist nett, es bedeutet man hat gelernt.
*****lnd Mann
27.759 Beiträge
Aber trotzdem:
Wenn ich mit mir selbst einigermaßen ehrlich bleiben will:
Mit fallen beim Zurückdenken zwei oder drei Situationen ein,
für die ich aus heutiger Sicht mein eigenes Handeln bereue
bzw. gern ungeschehen machen würde.
In diesen Situationen habe ich Menschen, die mir sehr nahe
stehen, mit unfairen Mitteln und absichtlich auf eine Weise
verletzt, gegen die sie sich nicht zur Wehr setzen konnten.

Dem kann ich mich absolut anschließen, denn alles andere wäre Heiligenschein, Hybris und die Unfähigkeit zu verstehen, dass man mit seinem Tun anderen Menschen schaden kann. Und es wird wohl in keinem Leben eine Reihe von unabsichtlichen oder absichtlichen "Fouls" fehlen.

Wer meint, das sei bei ihm nicht so, kann sich heute an Allerheiligen gleich für ein warmes Plätzchen auf einer netten Wolke vormerken lassen.
*********asure Frau
1.686 Beiträge
«Wer nichts bereut, hat nicht gelebt» hat mal ein schlauer Mensch gesagt. Stimmt wohl so.

Ich bereue es ausserordentlich, mal im Marihuana- und Alkoholrausch dem falschen Kerl eins geblasen zu haben. Das hat mich eine gute Freundschaft und jede Menge Selbstachtung gekostet.

Und eine ganze Menge anderer Handlungen bereue ich auch. Aber immerhin denke ich, dass ich aus diesen Fehlern gelernt habe.
Ist doch schon mal was.
@ Love-Marathon
@*********thon:
natürlich gibt es auch bei mir Sachen, die nicht "gut gelaufen" sind. Aber deshalb bereue ich ja nicht, sie getan zu haben. Bereuen würde ich nur, was "bleibende Schäden" hinterlassen hat.

Ich habe auf einer Betriebsfeier mal betrunken eine sehr kurze und im Nachhein peinliche Rede gehalten. Hätte ich nichts getrunken, wäre das nicht passiert. Unterm Strich war das aber trotzdem ein netter Abend und keiner hat es mir krumm genommen.

Ich hätte mir restrospektiv auch die eine oder andere Beziehung "sparen" können - aber zu sagen, ich "bereue" das, würde demjenigen ja auch unrecht tun. Und die Summe der gemachten Erfahrungen macht einem ja zu dem, was man heute ist.
*****sha Frau
2.613 Beiträge
hm..
*gruebel* wie kann ich etwas bereuen, wo ich nicht weiß, was meine dann möglicherweise andere Handlungsweise für Wirkungen auf mein gesamtes Leben gehabt hätten,das ist doch nur spekulativ? Angenommen ich bereue, nicht etwas anderes gelernt zu haben,woher weiß ich denn, was mir dadurch für Menschen begegnet wären, die mein Leben entscheidend in eine gänzlich andere Rchtung gebracht hätten?Möglicherweise wäre ich schon längst tot, weil ich am Tag der Prüfung in einem anderen Beruf vor ein Auto gelaufen wäre?

Was auch immer ich getan oder auch nicht getan habe, in meinem Leben und dessen Auswirkungen KANN KEIN MENSCH ERMESSEN.

Von daher ist es doch völlig müßig, etwas zu bereuen,ich kann mir zwar ewig vorwerfen "Hätte ich doch, warum habe ich damals nicht? etc.pp". aber das es eine andere Auswirkung gehabt HÄTTE ist doch nur wie gesagt, nur meine ganz persönliche Annahme, DASS es so ist,oder?

Abgesehen von der Tatsache, dass ich nach dem Grundsatz lebe, dass auch die Dinge, die in meinem Leben meiner Empfindung nach schlecht gelaufen sind, sich im Nachhinein meist durchaus als für mich positiv erwiesen haben, aber das ist dann denke ich wohl eine generelle Lebenseinstellung, das man das Glas Wasser immer als halbvoll und nicht als halbleer betrachtet.

Ich weigere mich, meine kostbare Lebenszeit mit diesem "Hätte" zu vergeuden,jeder Gedankengang daran ist absolut nutzlos und irrelevant ,da a) eh nicht mehr umkehrbar im Nachhinein und b) es nur zu Grübeleien,Selbstzerfleischung,Bedauern ,whatever führt, durchweg negative Gefühle.
*********hali Paar
4 Beiträge
REUE
Menschen, die behaupten, sie bereuen nichts in ihrem Leben würde ich in zwei Kategorien einordnen:

1. die, die sich selbst belügen
2. die, die keine Scham kennen oder nicht dazu imstande sind, Scham zu empfinden

Es gab in meinem Leben viele durch mich verursachte Situationen, für die ich mich danach schämte und ebenso viele Handlungen oder Worte, die ich bereute.

Ich habe schon sehr oft gesagt: "Es tut mir leid", "Bitte verzeih mir", zu Menschen, die mir viel oder auch weniger viel bedeutet haben. ABER: Reicht das aus? NEIN, meiner Meinung nach nicht. Man muss auch sich selbst verzeihen. Ganz egal, was im Leben man bereut - man hat auch sich selbst damit geschadet oder verletzt und nur wenn man sich selbst verzeiht, kann auch die eigene, unsichtbare Wunde heilen.

Wir wären keine Menschen, wenn wir keine Fehler machen würden - wichtig ist nur, dass man sie (auch vor sich selbst) zugibt, dazu steht (bereut), um Verzeihung bittet (auch sich selbst).

Nichts liegt mir ferner, als irgend jemanden zu verletzen und doch passiert es immer wieder. Darum wird es auch weiterhin in meinem Leben vieles geben, was ich bereuen werde.

So manch einer mag jetzt denken, warum soll ich für etwas um Verzeihung bitten, ich bin doch auch schon so oft verletzt worden...

Da geht es mir nicht anders. Ich bin schon sehr oft verletzt worden und doch gibt es auf der ganzen Welt keinen Menschen, den ich hasse oder dem ich irgend etwas Schlechtes wünschen würde. Ich habe jedem einzelnen, der mich - auf welche Weise auch immer - verletzt hat, verziehen, ganz egal, ob ich darum gebeten wurde oder nicht.

Ob sie sich aber selbst verzeihen können, liegt nicht in meiner Hand...
@ Acivasha
Ich stimme Dir zu: nichts, was ich getan oder gelassen habe,
kann ich rückwirkend ändern. Ebenso kann ich nicht wirklich
ermessen, welche Effekte die Entscheidung zugunsten einer
anderen Option für mein eigenes Leben oder das anderer gehabt
hätte. Insofern ist es klug, die Folgen einer Entscheidung, die ich
zu einem bestimmten Zeitpunkt unter bestimmten Bedingungen
getroffen habe, zu akzeptieren.

Andererseits: heißt zu bereuen wirklich, mit sich selbst
bis zur Selbstzerfleischung zu hadern ?
Ich für meinen Teil denke, es ist manchmal ein hilfreicher
Schritt, um mit sich selbst im weiteren Verlauf in Frieden
zu leben.
*****sha Frau
2.613 Beiträge
@******ewe & genesis_shali

Ich glaube man muss das Bereuen vielleicht näher spezifizieren:
Wenn ich etwas getan habe, was einem anderen Menschen weh getan hat, ihn sehr verletzt hat, und empfinde ihm gegenüber ein Gefühl von Schuld,dann kann ich natürlich auch darum bitten, dass mir dieser Mensch das verzeiht.Keine Frage.Und natürlich tut es mir dann auch leid.

Aber ich persönlich verstehe unter Bereuen eher Dinge, ich mir gegenüber nicht getan oder getan habe.Beispielsweise mir einen gewissen Mann versagt, oder eine Chance nicht ergriffen zu haben...
*********athon Mann
107 Beiträge
@Vierte_Etage...
Nein, ich denke, da benutzen wir beide das Wort "bereuen" in einem jeweils etwas anderen Zusammenhang, wenigstens aber verstehen wir darunter scheinbar irgendetwas Anderes-

Bereuen würde ich nur, was "bleibende Schäden" hinterlassen hat

Das wiederum scheint -ausnahmsweise *zwinker* - bei wenigstens uns beiden gleich oder ähnlich zu sein. Jemanden z.B. einmal in eine scheinbar ausweglose Situation hineingebracht zu haben, ohne im Anschluss z.B. den eigens verursachten Mist wieder halbwegs gerade gebogen zu haben.

Ganz nebenbei- wenn man erst einmal so eine Situation durchgemacht und gemerkt hat, was für ein gutes Selbstwertgefühl dem entwachsen kann, wenn man sich dann auch noch im Spiegel selbst in die Augen schauen und behaupten kann "Hey...gut, Du machst Fehler, ist nunmal so. Aber wenn, dann gehst Du zumindest nicht über Leichen, sondern versuchst umgehend dafür zu sorgen, dass erst gar keine entstehen."
Zudem merkt man, denke ich, dass es leichter fällt, zu eigenen Fehlern zu stehen, je häufiger man es tun muss. Das heisst nicht, dass einem dadurch dann leichtfertig Fehler passieren sollten oder man diese dann einfach hinnimmt, sich sagt "passiert halt!"- Nein!
Aber WENN einem ein Fehler passiert und man -üblicherweise- nicht lange zögert, nach Bemerken auch zu seinen Fehlern zu stehen (ich tue dies nie automatisch und kann sehr wohl unterscheiden zwischen Situationen, in denen ein Fehler-Eingeständnis erforderlich ist, und anderen, in denen es meiner Ansicht nach nicht nötig wäre- weil ohne große Auswirkungen zB), dann fällt es selbst bei schwerwiegenderen Problemen leichter, Rückgrat zu zeigen.

Ich habe auf einer Betriebsfeier mal betrunken eine sehr kurze und im Nachhein peinliche Rede gehalten. Hätte ich nichts getrunken, wäre das nicht passiert. Unterm Strich war das aber trotzdem ein netter Abend und keiner hat es mir krumm genommen.

: solange Dir niemand bei dieser Geschichte etwas krumm genommen hat, würde ich sogar fast daran zweifeln, diese Sache als (schwerwiegenden) "Fehler" zu bezeichnen, jedenfalls dann nicht, wenn niemand anderes durch diese Rede in irgendeiner Weise nachhaltig blossgestellt worden wäre. So etwas passiert, man macht Witze drüber- und in diesem Fall wars ja wohl auch für alle Anwesenden scheinbar ziemlich offensichtlich, wodurch Deine Rede beeinflusst wurde... *ggg* Naja, in vino veritas...

Nur weil etwas "nicht gut gelaufen" ist, gibts keinen Grund zu bereuen.
WENN ich hier von einem "bereuenswerten" FEHLER spreche, dann meine ich wirklich nur grobe Schnitzer.

Bereuen tue ich aber nicht nur Dinge, die ich ANDEREN zugefügt habe, sondern auch Entscheidungen und Verhalten von mir, bei denen ich mir selbst ins eigene Fleisch geschnitten habe- ohne Auswirkungen für andere!

Ich weiss sehr wohl, dass ich das Rad der Zeit nicht mher zurückdrehen kann und würde mich hüten, dies auch nur ansatzweise versuchen zu wollen. Dafür ist mir die Zeit meines Lebens, die vor mir liegt, viel zu kostbar.

ABER: wenn ich etwas ernsthaft bereue, dann hat das für mich im Handeln und Tun auch Konsequenzen, das heisst: ich ändere etwas, genauer: Ich ändere MICH (und mein Verhalten, eigene Ansichten...). Dass das alles im Wesentlichen erstmal unbemerkt von Freunden und Familie abgeht, und diese einzelne Änderungen vielleicht höchstens nach ner Weile bemerken, sehen, dass "irgendwas an ihm anders zu sein scheint", ist die "stille Seite" des Bereuens, die aber als eigener zweiter Schritt (nach dem Bemerken, dass etwas schief gelaufen ist) so unwahrscheinlich wichtig ist. Umso wichtiger ists mir auch fast, dass Aussenstehende diesen Prozess nicht unbedingt immer bemerken. Mein Grübeln, meine Gedanken gehen erstmal niemanden was an, es sei denn, ich teile sie ihr oder ihm mit. (Ich MIT offen wahrnehmbaren Gedanken? Oje...wer hier meine Beiträge mal überfliegt, würde ahnen, dass dides kaum erträglich wäre...;-))

Für mein Bereuen bin ich auch die alleinige und unmittelbare "Instanz" -keine Freunde oder Bekannte, kein Idol oder Familienmitglied, keine Vorgesetzten und schon gar keine Forenbeiträge werden einen so unmittelbaren Einfluss auf mich ausüben können wie ich es selbst kann und wohl auch weiter tun werde. Anstösse mögen jede Menge von aussen kommen, aber den EIGENEN Blick auf meine Welt lass ich mir beim Zusammenfügen aller Infos selbst schonmal gar nicht nehmen...

Du sagst auch,
Ich hätte mir restrospektiv auch die eine oder andere Beziehung "sparen" können - aber zu sagen, ich "bereue" das, würde demjenigen ja auch unrecht tun.

Beziehungen bereue ich nicht, schon aus Prinzip. Und, ja, auch der Fairness und der Achtung gegenüber einem Menschen, den ich ja mal so attraktiv gefunden habe, anziehend in irgendeiner Weise, dass ich mich mit ihr, auf sie eingelassen habe. Letztlich ist sowas auch eine Achtung vor Deinen eigenen Entscheidungen.

WAS ich bereuen würde, wären nur einzelne Entscheidungen, die zu irgendetwas -geführt haben, was ich rückblickend als falsch betrachte oder erst dann bemerke (was nicht selten vorkommt, denn- Menschen machen Fehler, und erst recht bemerkt man -mit zweitem "m" manchmal noch viel häufiger - NICHT immer alles, was beachtenswert ist.

Sicher,
die Summe der gemachten Erfahrungen macht einem ja zu dem, was man heute ist.
. Keine Einwände.

Wenn man "bereuen" aber mal etwas differenzierter sieht, weniger strikt und pauschal zB gesamte Beziehungen oder Lebensabschnitte als bereuenswert bezeichnen würde, und sich nur auf einzelne, eigene Entscheidungen oder Ansichten bezieht, fallen - denke ich- so ziemlich jedem der eine oder andere grobe Schnitzer ein, den man dann doch bereuen würde, bei genauerem Hinsehen.

Ich bevorzuge den Blick auf kleine Abschnitte eigenen Handelns oder Urteilens- da wird auch rückblickend Vieles übersichtlicher und überschaubarer und für die Zukunft besser "handle"barer, einfacher umzusetzen.

Oder, wie ich in den ersten Beiträgen von mir in diesem Thread eigentlich genauer hätte schreiben müssen-
was genau ich da beim Kennenlernen dieser Frau(en...ist leider eine echte Unart von mir...) bereue, ist, dem Entwickeln einer Beziehung oder auch nur dem Kennenlernen an sich
mehr Möglichkeiten, vor allem mehr Zeit und Freiraum gegeben zu haben und nicht bei manchen kleinen Unstimmigkeiten oder Zögern ihrerseits viel zu schnell wahrnehmbar wieder den Rückwärtsgang von mir eingelegt zu haben. Das, obwohl das in diesem Moment, oft viel zu früh in der Kennenlernphase, noch gar nicht "Desinteresse" von mir ihr gegenüber signalisieren sollte, es aber oft genug so falsch ausgelegt wurde.

In diesem Fall wird ein Eingrenzen dieser Sache als "Handlung" oder Ansicht zwar schwer, ich weiss aber, dass es ne Unart von mir ist, die ich angehen muss, und die auch charakterlich bedingt ist. Eine Macke eben, und wenn ich diese Form von Ungeduld wieder bei nächster Gelegenheit an mir bemerken sollte, fällt es (hoffentlich...) viel einfacher, da etwas gegenzusteuern, nicht unbewusst falsche Signale zu setzen, ruhig zu bleiben, und... -nicht doch ein wenig bereuen zu müssen, sich die Gelegenheit, jemand Tolles kennenzulernen, verpasst zu haben! *g*

Nein, Vergangenes kannst Du einfach nicht zurückdrehen. Aber- Du kannst versuchen, Dich beim nächsten Mal ein Stückchen zu bewegen und zu verändern, manchmal ein kleines Stück nur, eins mit großer Wirkung. Und mit besonders viel Glück erhältst Du manchmal auch eine zweite Gelegenheit bei derselben Frau, bei der Du vorher etwas falsdch gemacht hast.
Dann rückblickend Dein Handeln bereuen? Nachdem Du ihr und vor allem DIR gezeigt hast, dass es auch anders geht? Nein, dann war jeder einzelne Schritt es wert, gegangen worden zu sein...
ich sage mir wenn Gott nicht gewollte hätte das ich Fehler mache, hätte er mich perfekt erschaffen oder sie verhindert.
Man muss auch sich vergeben können.
*********athon Mann
107 Beiträge
@Acivasha
Genau!
Etwas getan oder nicht getan zu haben... Und damit meine ich selbst nicht nur so platte Aussagen wie "ich hätte in meinem Leben gerne noch ein paar wilde Nächte mehr gehabt..."

Klar, bereuen kann man auch dies. Aber manchmal fängt bereuen mit weitaus mehr Konsequenzen für Dich selbst eben im ganz kleinen an- siehe meinen vorangegangenen Beitrag...
*********athon Mann
107 Beiträge
PS (Kurzform, zur Klarstellung)
"bereuen können" hat meiner Meinung nach rein gar nichts damit zu tun, dass man sich selbst auch vergeben oder vergessen können muss.

Ich halte mich für jemanden, der einigermaßen gut mit Vergangenem oder der eigenen Vergangenheit umgehen kann. Klar gibt es hier und da kleinere Probleme. Auch größere.

Doch bislang ging es mir persönlich immer so, dass die Lust und Neugier auf Zukünftiges so groß war, dass vergeben und auch ansatzweise ein Vergessen für mich selbst nie ein großes Problem darstellte, ich deswegen wohl auch teils als nen echter kleiner "Sonnyboy" im Freundeskreis dargestellt wurde und teils auch noch werde.

Vergeben und vergessen sollte man schon auch können. Ich denke nur, dass dies teils viel besser geht und leichter passiert, wenn Du selbst AUCH bereuen gelernt hast, um Dein Handeln und Dein Gewissen insgesamt ein wenig besser aufeinander abzustimmen.

Im Alten Ägypten wurde der Sage bzw dem Totenbuch nach die Seele in Form des Herzens des Verstorbenen nach dem Tode von Osiris (? ist aber auch sowas von egal...) gewogen. War sie zu schwer, verfütterte man sie an die Krokodile, nur die "reine", erleichterte Seele bekam als einbalsamiertes Herz eine zweite Chance auf ein Leben im Reich der Toten.

Vielleicht rührt daher auch unsere heutige Redewendung vom "Erleichtern der Seele"/ von der Seele reden, bestimmt aber fühlen sehr viele das erleichternde Gefühl, etwas loswerden zu können.

Um dies aber tun zu können, muss ich erst einmal Fehler bemerken, die mir dann irgendwie Kummer machen. DAS bezeichne ich als "bereuen", etwas mehr noch, wenn es (siehe vorangegangener langer eg Beitrag) sich um größere Fehler handelt. Wie ich DANN damit umgehe, ob ich die Fehler noch rechtzeitig bemerken und etwas ändern kann oder eine Gelegenheit zum Ausräumen ausbleibt, das führt letztlich manchmal auch dazu, dass wir jetzt noch Dinge bereuen, die Jahre zurück liegen.

Ich mache aus meinem Herzen keine Mördergrube (mehr), schon seit Jahren nicht mehr. Genauso verhält es sich beim Bereuen. Ist die Chance auf jede Änderung einmal vorbei, ists passiert und vorbei. Gut. Oder schlecht. Aber: "Lebbe geht weita!" (Danke, Stepi! ;-)) Und dadurch hab ich zwar durchaus Sachen, die ich nicht mehr ändern konnte und teils irgendwie ein wenig bereue, aber mein Herz und meine Seele haben dadurch jedenfalls noch nicht gelitten.
OBWOHL ich manches bereue...
Ich bereue, dass ich gerade nach dem Sport noch einen riesen Teller Nudeln gegessen habe...
*mrgreen*
(sie von PC)
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