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verletzen, verletzt werden oder sich selber verletzen?

********nder Mann
2.896 Beiträge
*****enz:
sehe ich nicht so. jedenfalls hab ich nicht den eindruck ein "immenses bollwerk" errichtet zu haben ...und das letzte mal als mich jemand verletzt hat ist ca. 20 jahre her. scheint also auch irgendwie anders zu gehen...*lächel*

Es geht ja nicht darum die ganze Zeit in Plattenrüstung rumzulaufen, aber sie im Zweifelsfall parat zu haben. Sich abgrenzen zu können. Ob man das dann als "immense Bollwerke" bezeichnet... ist womöglich ein persönliches Sprachfaible *lach*

Wobei ich gleichzeitig auch gemerkt habe, dass, seitdem ich mehr auf mich achte und gewillt bin mich abzugrenzen, spannenderweise die meisten in "angemessenem Maße" (Mitunter sogar mit Samthandschuhen.) an mich herantreten. Total spannende Erfahrung.
Gleichzeitig gibt es aber immer noch Menschen, die an meine (neu gezogenen) Grenzen stoßen und bin ich froh, diese auch "außen vor" lassen zu können. Und ich bin dankbar, dass ich im Hintergrund das Bollwerk stehen habe (Oder zumindest die Illusion davon.), dass, sollte jemand mal massiv meine Grenzen überschreiten, ich ihn oder sie ebenso massiv in die Schranken zu weisen vermag.

Ich sage nicht, dass man es einsetzen muss, aber es ist gut, wenn man es einsetzen kann (oder zumindest glaubt es einsetzen zu können).
*****666 Mann
6.423 Beiträge
- wie geht Ihr mit verletzungen um?
• laßt Ihr die gefühle zu oder rationalisiert Ihr Eure erfahrungen mit dem verstand?
• könnt Ihr auch nach der 1001. (selbst)verletzung offen bleiben für neue menschen und neue erfahrungen oder legt Ihr Euch- wie anderorts unterstellt - einen schutzpanzer zu?
• folgt Ihr eher der theorie, der/die andere ist "schuld" und das a*** oder seht Ihr auch Eure eigenen anteile am scheitern?


Natürlich ist immer der/die andere schuld. Esgeht ja um Gefühle, da fällt es mit im ersten Augenblick schwer rational und selbstreflektierend meinen Anteil zu suchen....kommt dann nach und nach dann später. Und wenns gut läuft wird es dann unter lernprozeß abgehakt. Und Lernen tun wir ja das ganze Leben, insofern werden die verletzungen auch nie enden.

Aber mir scheint daß ich im Laufe der Zeit schneller begreife ob mir ein Mensch gut tut oder nicht.....und ich mich dann auch konsequenter von Menschen fernhalte die mir nicht gut tun.
Weiß nicht ob ich solches Verhalten als Schutzpanzer bezeichnen würde....aber ich denke schon daß ich einen Panzer mit mir rumtrage.

Kirk ende
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Aber mir scheint daß ich im Laufe der Zeit schneller begreife ob mir ein Mensch gut tut oder nicht.....und ich mich dann auch konsequenter von Menschen fernhalte die mir nicht gut tun.
Weiß nicht ob ich solches Verhalten als Schutzpanzer bezeichnen würde...


Das würde zumindest ich noch nicht als Panzer bezeichnen sondern eher unter normalem Lerneffekt verbuchen. Manche Menschen bleiben auch mit fortschreitendem Alter leider a) beratungs- und lernresistent immer beim gleichen Beuteschema und b) stur dabei, dass alle anderen immer die Bösen sind. Wer diese beiden Fußangeln irgendwann umschiffen lernt, braucht auch keinen riesigen Schutzpanzer.
*****e79 Frau
1.910 Beiträge
Ich glaube, und meine Erfahrungen haben das mir bestätigt, dass nur Menschen verletzt werden, die sich verletzbar zeigten.

Ergo tendiere ich zu der Mauer, dem Panzer. Sich nicht mehr auf Menschen verlassen oder gar Hoffnungen in Menschen setzen, ist der beste Schutz.

Das klingt für mich eher nach ... ganz massiv verletzt und noch nicht geheilt? Wenn ich nicht offen bin für Schmerz, wird es meines Erachtens schwer, offen für Liebe zu sein. Einseitig filtern geht (denke ich) nicht wirklich.
**********henkt Frau
7.394 Beiträge
An die Panzer- und Mauerfans eine Frage:

wollt Ihr Euch wirklich selbst so limitieren, so vom Leben fernhalten, nur weil irgendein Vollhorst Euch mal übel mitgespielt hat? Noch mehr: gönnt Ihr diesem Vollhorst wirklich so viel Macht über Euer Leben, dass seine Taten bestimmen, wen Ihr in Zukunft in Euer Leben hinein lasst und wen nicht?

Nein, diesen Vollhörstern (wie ist hier eigentlich die korrekte Mehrzahl?) gönne ich das natürlich nicht. Aber es interessiert sie ja auch nicht, was ich tu oder lasse. Von daher dürfte sich das Ergötzen daran in Grenzen halten.

Aber es ist so, dass ich diesen Vollhörstern zuviel Macht über mich gegeben habe, in dem ich völlig vertraute, mich öffnete, mich verletzbar gemacht habe.

Jetzt behalte ich diese Macht selbst. Und da zumindest für mich Gefühle immer mit diesem Verletzbar-Machen einher gehen, zäune ich meine Gefühle ein, diese Mauer beschützt mich.

In der Praxis heißt das nicht, dass ich mich vor allen Menschen zurück gezogen habe. Die meisten merken gar nichts von.
Aber wenn ich merke, beispielsweise bei meinem Partner, dass ich zuviel vertraue, dass ich wieder in Gefahr laufe, weh getan zu kriegen (sind ja nicht immer große Dinge, die verletzen), dann zieh ich mich zurück. Mach einen Schritt oder ein paar rückwärts in meinen Gefühlen, im Vertrauen - sicher ist sicher. Hab mir ein paar Regeln gegeben, die ich für mich einhalte und bei deren Bruch ich die Konsequenzen ziehe(n) (werde).

Diese offene naive vampir, die an den L-Sch..ß auch noch glaubt, die gibts nicht mehr.War zwar schon lang erwachsen, bis ich endlich erwachsen geworden bin, aber besser spät als nie.

Zumindest hab ich die Kurve gekriegt, bevor ich selbst Spass daran finden konnte, andere zu verletzen. Ist doch auch schon was wert.
Ein Zitat
Wir sollten lernen uns zu freuen. So verlernen wir am besten, anderen weh zu tun.


Friedrich Nietzsche
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Aber wenn ich merke, beispielsweise bei meinem Partner, dass ich zuviel vertraue, dass ich wieder in Gefahr laufe, weh getan zu kriegen (sind ja nicht immer große Dinge, die verletzen), dann zieh ich mich zurück. Mach einen Schritt oder ein paar rückwärts in meinen Gefühlen, im Vertrauen - sicher ist sicher.

Klar ist sicher sicher. Aber sicher bremst eben auch aus und macht vieles unmöglich. Mit der Taktik kommst Du nie wieder zu wirklich tiefen Gefühlen.

Das finde ich schade.
********nder Mann
2.896 Beiträge
*******aum:
Klar ist sicher sicher. Aber sicher bremst eben auch aus und macht vieles unmöglich. Mit der Taktik kommst Du nie wieder zu wirklich tiefen Gefühlen.

Doch. Mit einem der richtigen Partner. Der Rücksicht und Verständnis hat und sie so anfasst und berührt (innerlich wie äußerlich), dass sie ihre Schilde runternehmen kann. Zumindest, wenn sie das will und ihm entgegenkommt.

Falls nicht, und er seinerseits nicht genug abgegrenzt ist, gibt's einen neuen Wundenschlag (Ich habe da eh so eine Theorie...), woraufhin... nun ja, man das Spiel ein Leben lang fortführen kann.

Wenn der "richtige Partner" (Muss ja nicht mal Partner sein, Freunde tun es auch, aber sind Paarbeziehungen meist emotional aufgeladener.) alleine nicht ausreicht, gibt's immer noch Therapiemöglichkeiten. Da geht's (idealerweise) schneller, außer, man möchte sich ein paar Jahre auf die Couch legen, aber muss auch da die innere Bereitschaft vorhanden sein.

Wer "kaputt" bleiben möchte... auch eine Möglichkeit durchs Leben zu gehen. Ich halte mich (mittlerweile) privat von solchen Leuten fern oder sie zumindest auf Abstand. Nicht aus Bösartigkeit, sondern um meinetwillen.

Hmm - Kafka-Zitat anyone? Fällt mir an der Stelle gerade ein:

"Wenn du vor mir stehst und mich ansiehst, was weißt du von den Schmerzen, die in mir sind. Und wenn ich mich vor dir niederwerfen würde und weinen und erzählen, was wüsstest du von mir mehr als von der Hölle, wenn dir jemand erzählt, sie ist heiß und fürchterlich. Schon darum sollten wir voreinander so ehrfürchtig, so nachdenklich stehen wie vor dem Eingang zur Hölle."

Hach ja, das war wohl auch so eine verlorene Seele. Aber das sind wir alle *lach* Noch oder zumindest irgendwann mal gewesen.
*****har Paar
41.020 Beiträge
Ist es nicht seltsam, dass wir alle froh sind über jede Mauer, die Menschen voneinander getrennt hat und die jetzt irgendwo auf dieser Welt abgerissen wird - aber wir selbst ziehen voreinander möglichst dicke und sichere Mauern hoch?

Viele, die sich hinter einer dicken und hohen Mauer verstecken, tun das sicher aus gutem Grund. Es war für sie alle irgendwann mal überlebenswichtig. Sie übersehen nur in ihrer maßlosen Angst häufig zwei wichtige Aspekte:

Gerade durch ihre Mauer ist es für sie selbst wesentlich schwerer, bei anderen Menschen hinzuspüren, wie diese wirklich sind - und es ist deshalb leichter, auf den äußeren, netten Schein von jemandem reinzufallen, der einen letzten Endes ja doch nur wieder verletzt.

Und jeder, der einem begegnen will, begegnet niemals einem selbst, sondern der Mauer (oder Maske), die wir erstmal zur Sicherheit hochhalten. Dabei sehnen wir uns doch alle so sehr danach, wahrgenommen, gesehen und geliebt zu werden. Wir selbst, nicht unsere Mauer oder Maske ...

(Der Antaghar)
****ine Frau
36.961 Beiträge
Gerade durch ihre Mauer ist es für sie selbst wesentlich schwerer, bei anderen Menschen hinzuspüren, wie diese wirklich sind
Das würde ich so nicht unterschreiben wollen.

Wenn ich da von mir ausgehe, weiß ich, das ich Phasen habe, bei denen meine Mauer dicker und höher ist oder auch eben bröckelt und ich durchschauen kann.

Doch in keiner Phase verliere ich dabei meine Empathie.
Der Draht zu anderen ist nach wie vor da.
Die Mauer schützt mich nur davor, das ich zu schnell verletzt werde oder zu schnell an meine Grenzen gerate.
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ Midline
Ich schrieb ja auch nur, dass es wesentlich schwerer ist (je nach Dicke und Festigkeit der Mauer).

Ich meine nicht, dass es unmöglich ist! *g*

Wenn Du Dir diese Fähigkeit dennoch bewahrt hast - Hut ab!

Ich kenne leider viele, die eben durch ihre Verpanzerung tatsächlich nicht mehr spüren, was in einem anderen wirklich vorgeht - und prompt immer wieder auf den gleichen äußeren Schein reinfallen. Und ebenso prompt immer wieder aufs Neue verletzt werden ... Sie haben in ihrer Mauer vermutlich keine Gucklöcher? Oder so?

(Der Antaghar)
****ine Frau
36.961 Beiträge
Sie haben in ihrer Mauer vermutlich keine Gucklöcher?
Hm, ja, das mag sein.
Doch auch das ist erlernbar. Ich habe es zumindest erlernen können.
Auch dank guter Selbstreflektion.

Ich finde es wichtig, das man auch trotz Schutzmauer den "Kontakt" nach außen nicht verliert.
Denn nichts ist wichtiger für die Seele als Menschen, die es gut mit einem meinen, um sich zu haben.

Und bei negativen Empfindungen von außen kann ich mein Guckloch auch schnell wieder verschließen.

Alternativ kann man auch Jalousien nehmen, die sind flexibler *zwinker*
**********henkt Frau
7.394 Beiträge
Nicht nur eine dicke Mauer verhindert, andere Menschen so zu erkennen, wie sie wirklich sind. Sondern allein die Tatsache schon, dass eben niemand (ob mit oder ohne Mauer) in den anderen reinschauen kann.
Niemand kann hinter den Worten erkennen, ob Lüge oder Wahrheit gesprochen wird.

@*****har:
Dabei sehnen wir uns doch alle so sehr danach, wahrgenommen, gesehen und geliebt zu werden.

Und doch genau dieses ist es doch, was hier (und wahrscheinlich auch woanders) so oft als Schwäche und eigenes Unvermögen dargestellt wird.
Wenn ich den Beiträgen folge, muss der perfekte Mensch mit sich selbst allein genug sein - kein Bedarf an anderen, keine Erwartungen an andere und auch keine Abhängigkeit.
********nder Mann
2.896 Beiträge
**********henkt:
Niemand kann hinter den Worten erkennen, ob Lüge oder Wahrheit gesprochen wird.

Wer legt fest, was Wahrheit und was Lüge ist? Das finde ich wirklich eine schwierige bis nicht zu beantwortende Frage. Und gerade aus diesem Grund sollte meiner Meinung nach jeder in erster Instanz auf sich gucken. Damit meine ich nicht, dass man andere nicht im Blick haben sollte, im Gegenteil, aber wenn man mehr auf andere schaut als auf sich selbst, legt es einen (höchstwahrscheinlich) irgendwann derbe auf die Fresse.
Oder sagen wir: Mich hat es derbe auf die Fresse gelegt. Mehrfach. Und vermutlich wird's noch das ein oder andere mal mehr passieren, wenn auch hoffentlich an anderen Stellen *lach*

***********henkt:
Wenn ich den Beiträgen folge, muss der perfekte Mensch mit sich selbst allein genug sein - kein Bedarf an anderen, keine Erwartungen an andere und auch keine Abhängigkeit.

Der "perfekte Mensch" ist ein Ideal. Eines, nach dem man streben kann, aber nicht muss. Ich für meinen Teil strebe das an, selbst mit dem Wissen, dass ich es möglicherweise nie erreichen werde. Aber das ist okay.

Ich für meinen Teil habe genug eigene Baustellen, Schwachstellen, wunde Punkte. Ich regressiere mitunter immer noch zurück in jemanden, der ich "nicht bin" oder zumindest nicht mehr (sein will). Wenn man weiß, wie man mich anfassen muss, drehe ich von jetzt auf gleich frei, ticke aus oder laufe zumindest Gefahr es zu tun.

Und gleichzeitig ermöglicht mir dieses Wissen, dieses (Selbst-)Bewusstsein mehr und mehr mich und somit auch andere als Mensch zu sehen. Nicht jeden Tag, nicht immer bis ins kleinste Teil, nicht jeden, aber Schritt für Schritt ein wenig mehr. Und das empfinde ich als sehr schön und wünschenswert, auch... wenn's manchmal einfacher sein könnte und ich gerne schon weiter wäre.

Aber es ist, wie es ist. Und es ist gut so. Und wenn's nicht mehr gut ist, wird es sich ändern. Oder eben auch nicht *lach* Aber dann kann man die Zügel ja immer noch selbst in die Hand nehmen.
*******_bw Mann
4.717 Beiträge
das problem liegt auch ein wenig daran, dass freundlichkeit leider oft mit schwäche verwechselt wird und in einer ellenbogengesellschaft wirkt der freundliche eben schwach.
*****har Paar
41.020 Beiträge
Midline

*top*

Respekt! Und sehr wichtig, was Du erwähnst: Man kann das alles immer besser lernen - auch durch Selbstreflektion!

*


seeleverschenkt

Doch, man kann hinspüren und intuitiv genau merken, dass der andere nur eine Show abzieht. Manche können das verblüffend gut, andere können es fast gar nicht. Und viele, die es anscheinend nicht können, hören nur nicht aufmerksam genug auf ihre innere Stimme, die ihnen schon beim ersten Eindruck zuflüstert: Vorsicht!

Und ich glaube, da ist es noch keinem gelungen, Dir etwas Wichtiges verständlich zu machen, was dann vielleicht immer auch immer wieder zu Mißverständnissen führt:

Nur weil ich mich so sehr nach etwas sehne, muss ich doch noch lange nicht alles machen, nur um es zu kriegen. Und ich muss mich davon nicht unbedingt abhängig machen. (Um ein trauriges, aber treffendes Beispiel zu nehmen, das ich leider oft genug in der Praxis erlebe: Um z. B. an ein klein wenig Liebe und Nähe zu kommen, muss eine Frau sich nicht unbedingt an jemanden binden und von ihm abhängig machen, der sie häufig zutiefst verletzt oder gar verprügelt.)

Und zweitens bedeutet das Beschreiben eines Menschen (der noch lange nicht perfekt ist, was wir alle sowieso niemals sein werden), der mit sich allein klarkommt, der nicht wie ein kleines Kind klammert und sich nicht von seinen Bedürfnissen versklaven lässt etc., noch lange nicht, dass man das jemals wirklich zu 100% erreichen kann. Aber man kann sich selbst etwas Gutes tun und darauf hinarbeiten.

Es ist ein Ziel - und der Weg dorthin heißt u. a. Selbstfindung. Doch ich kenne keinen, der es bereits immer und überall hundertprozentig verwirklicht hat. Aber es lohnt sich aus meiner Sicht, dieses Ziel immer im Auge zu behalten und sich selbst bewusst zu machen, dass man liebenswert ist.

(Der Antaghar)
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Ich denke auch: man kann LERNEN, zu erspüren, ob jemand gute oder schlechte Absichten hat. Man kann lernen, ein Gespür für Wahrheit und Lüge, für gute oder schlechte Menschen zu bekommen.

Das bedarf aber auch einer Portion Selbst(er)kenntnis. Man kann jemand anderen nur einigermaßen vorurteilsfrei beurteilen, wenn man in der Lage ist, sich emotional zu disziplinieren.

Wer immer und immer wieder "Hals über Kopf" in emotionale Situationen stolpert, der sieht natürlich nicht klar sondern ver-klärt.

Im Laufe der Zeit sollte man sich ein wenig zügeln lernen, einen Schritt nach dem anderen gehen lernen. Dafür benötigt man keine Mauer, aber vielleicht eine kleine Leine zum Zügeln der eigenen Herzensgefühle. Die kann man dann frei laufen lassen, wenn einem das Bauchgefühl dafür grünes Licht gibt.

Allerdings: nein, vor Reinfällen schützt das natürlich nicht so 100%ig wie die Mauer. Aber dafür lässt es einen die Verbindung zum Rest der Menschheit besser halten. *g*
Nur weil ich mich so sehr nach etwas sehne, muss ich doch noch lange nicht alles machen, nur um es zu kriegen. Und ich muss mich davon nicht unbedingt abhängig machen.

Das gilt sicher für viele Menschen. Für andere gilt es nicht.

Wir tragen nun mal eben manchmal auch Narben davon die immer wieder aufbrechen und nicht wirklich heilen wollen. Verletztungen die uns so zu schaffen machen das es nicht hilft wenn man von aussen auch noch ständig gepredigt bekommt: Du mußt nur wollen. Reflektiere Dich, liebe Dich selber, dann wird das schon.

In einigen Menschen wohnt manchmal das hilflose kleine Kind. Und es wäre wünschenswert wenn man mal versuchen würde sich in die Lage dieser Menschen zu versetzten.

Es ist leichter Ratschläge an zu nehmen als sie auch in die Realität um zu setzten.

Und machen wir uns mal nix vor. Die allerwenigsten Menschen die ich kenne sind so reflektiert wie das hier im Forum immer so rüber kommt.

Da wird oft über die Vergangenheit geklagt, alte Verletzungen als Entschuldigung dafür genommen sich nicht auf Neues ein zu lassen usw. usw.

Außerdem soll es Menschen geben die sich genau auf die Art und Weise in der sie sich sehen, gut dabei fühlen.

Meiner Ansicht nach ist es wenig erfolgversprechend mahnende Worte dann immer zu wiederholen.

Der Punkt an dem ein Mensch "sehen" kann das es vielleicht nicht ok wie er fühlt und handelt kann immer nur von ihm ausgehen.

Denn nur er geht seinen Weg, kennt seine Vergangenheit und hat sie durchlitten oder einfach erlebt.
******rot Frau
13.138 Beiträge
Es ist leichter Ratschläge an zu nehmen als sie auch in die Realität um zu setzten.

Das ist wohl wahr. Hinter mir liegen jetzt zehn Jahre unermüdliche Arbeit, ich hab um und für vieles gekämpft, am härtesten ist und war für mich das loslassen - Ratschläge bekommt man leicht und viele, aber es gehört auch eine Menge dazu jeweils einen Schritt nach vorne zu tun und anzupacken - das erledigt niemand für einen - vielleicht musste ich meine Mauer runterlassen um die Energie gerade dafür freizusetzen ...
...
ich denke jeder wurde schon verletzt und hat auch schon verletzt, doch trotzdem ist die Liebe etwas wundervolles, solch überwältigende Gefühle zu haben zeigt einem das man Lebt und macht das Leben noch lebenswerter.
Auch ich ziehe die für mich falschen Männer an wie die Motten das Licht, trotz meiner lebenserfahrung erkenne ich das nicht immer schnell, was auch sehr schwer ist wenn man emotional dabei ist.
Bin aber nicht mehr bereit lange um etwas zu kämpfen, dazu bin ich mittlerweile zu müde, mein Glück ist das ich auch sehr gut allein sein kann denn das hat auch seine gute Seiten.
Doch wer Liebe gibt macht sich natürlich verletzbar, ying und yang ohne das eine gibt es auch nicht das andere so ist es nun mal.
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ Kirschrot
aber es gehört auch eine Menge dazu jeweils einen Schritt nach vorne zu tun und anzupacken - das erledigt niemand für einen - vielleicht musste ich meine Mauer runterlassen um die Energie gerade dafür freizusetzen ...

Eben! Nicht nur das Unterdrücken (statt Heilen) alter Verletzungen, sondern auch der Bau und Erhalt dieser Mauer kostet Tag für Tag wahnsinnig viel Energie. Und diese Energie fehlt manchmal für anderes, wo sie dringend gebraucht würde. DANKE!

Hat man das einmal verstanden und verinnerlicht, geht es auf einmal auch voran, vielleicht mühevoll und nur in kleinen Schritten, aber immerhin. Und richtig: Keiner kann es einem abnehmen oder für einen erledigen, das muss man schon selbst!

Doch selbstverständlich ist es jedem freigestellt, bis zur Halskrause voller Angst hinter seiner Mauer ein Leben lang zu verharren ... Es ist ja auch alles andere als ein leichter Weg. Auf den ersten Blick erscheint es für viele sicher logischer, versteckt zu bleiben.

Manche verstecken sich ja auch so gut, dass sie sich selbst nicht mal mehr finden. Und manche sogar so sehr, dass sie von all denen, von denen sie endlich mal wirklich geliebt (und nicht immer wieder nur verletzt) würden, leider nicht gefunden werden können ...

*roseschenk*

(Der Antaghar)
*******Sara Frau
5.173 Beiträge
Manche verstecken sich ja auch so gut, dass sie sich selbst nicht mal mehr finden. Und manche sogar so sehr, dass sie von all denen, von denen sie endlich mal wirklich geliebt (und nicht immer wieder nur verletzt) würden, leider nicht gefunden werden können ...

Ich persönlich finde das es eine wunderbare Erfahrung ist,wenn man den Mut aufbringt,aus seinem Versteck hervorzukommen oder diese Mauern und Schutzpanzer zum Einsturz zu bringen....und dann merkt ,
wieviel Zuneigung man doch bekommt,
obwohl oder vielleicht grade weil man es gewagt hat sich offen zu zeigen,so wie man halt ist..und nicht (un)berührbar.
Der Mensch ist eh komplett irrational und vermutlich ist das gut so.

So irrational es ist ,Mauern zu bauen,auf denen in Großbuchstaben steht :"ihr seid alle gleich",so irrational ist die Euphorie,die grotesk erscheinen läßt, wie elend man sich vor mehreren hundert Jahren gefühlt zu haben schien.

Das ist wie Wetter.

Ich habe noch nie einen Regenschirm besessen .
********nder Mann
2.896 Beiträge
********st11:
Der Mensch ist eh komplett irrational und vermutlich ist das gut so.

Ist er nicht. Mindestens in seiner eigenen Welt nicht, und wenn man versucht die Muster/das System zu verstehen, dann ebenso wenig von außen.

Das "Problem" haben lediglich die, die das System verstehen, meinen es zu tun und es gleichzeitig nicht tun, und sich dessen bewusst sind. Aber nun ja, alles hat seinen Preis.
********weiz Mann
11.227 Beiträge
@versuchender
..smile, genau
Also warum machen wir uns die Mühe es zu verstehen, wenn wir doch genau wissen, dass wir es nie verstehen können *zwinker*
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