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verletzen, verletzt werden oder sich selber verletzen?

******rot Frau
13.137 Beiträge
die liebe Familie - das kenne ich auch
und hab es ähnlich gemacht und einen grossen Teil davon gemieden wie die Pest

Nun musste ich erkennen, das "weglaufen" für mich auch nicht die Lösung ist.

Durch einen Todesfall im engeren Familienkreis, wurde ich nun wieder mit allen und allem konfrontiert - durch den Umstand des Zusammentreffens, war eh schon alles sehr emotional, was es nicht einfacher machte - ich hab mir vorgenommen das jetzt aufzuarbeiten und mich nächstes mal nicht mehr ganz so eiskalt erwischen zu lassen.

Da steckte noch soviel Wut und Unverständnis in mir - ich hab vielleicht in letzter Zeit nicht mehr gemauert, aber vergraben ist da wohl noch einiges.
*****sha Frau
2.613 Beiträge
Bei der Waffe handelt es sich um den Fall der emotionalen Erpressung- Schuldgefühle erzeugen,Manipulation,Macht und Kontrolle über andere, vorzugsweise über die Menschen, die eh schon aus vorheriger Struktur eine zeitlang in Abhängigkeit gelebt haben,also Kinder.Und die als Erwachsene sich dieser natürlichen Abhängigkeit durch die Entwicklung ihrer eigenen Persönlichkeit entzogen haben und künstlich in einer weiteren gehalten werden sollen.
********nder Mann
2.896 Beiträge
******ool:
gibt es menschen (in Eurem) leben, die ihre verletztlichkeit als waffe einsetzen, diese unter umständen benutzen, um andere zu manipulieren, den anderen gar zu verhaltens- oder charakteränderungen zu bringen?

Natürlich. Wobei ich davon ausgehe, dass das unbewusste (Beziehungs-)Muster sind und tragischerweise trage ich diese auch selbst in mir *roll* Wobei ich unter Manipulation in klassischen Sinne die bewusste/intendierte Beeinflussung verstehe, und das die Frage meines Wissens verneint oder auf einen sehr geringen Prozentsatz schmälert.

Ansonsten... schwanke ich je nach Beziehungskontext zu einer Metaebene oder ganz klarem "Konter": "Hör auf dich hier als Opfer darzustellen und mich damit unter Druck setzen zu wollen. Sag einfach klar und deutlich, was du willst, aber hör bitte auf diese gottverdammte Psychonummer zu spielen."

Je stärker die emotionale Bindung, desto eher haue ich (neuerdings) solche Sätze raus, und eskaliere. Und manchmal finde ich es auch gut diese Anspannung im System zirkulieren zu lassen, so dass der andere die Zeit hat das für sich zu reflektieren. (Und deeskalieren kann man hinterher meist immer noch.) Nicht, dass ich ab und zu nicht immer noch meine eigenen "Psychonummern" spiele, aber größtenteils ist mir das bewusst und bin ich bei einem Entgegenkommen in der Lage diese (gemeinsam) ziemlich schnell aufzulösen. [Auch so'ne Psychonummer *lach* ] Das große "Ziel" ist eben gar nicht mehr reinzukommen bzw. eben eigene, neue (funktionalere/menschenfreundlichere) Muster zu spielen. Dennoch stecken die anderen ziemlich tief drin. Hach ja...
**********henkt Frau
7.402 Beiträge
Die letzten Beiträge zielten auf einen Weg hin, der gerne auch in der Rechtsprechung angewandt wird: Das Opfer ist der eigentliche Täter.

Lässt sich nicht generalisieren, klar, aber die Tendenz ist klar.

Und somit wird die gefühllose Socke, gleich welchen Geschlechts, von Schuld freigesprochen, denn es lag ja am "Verletzten", der sich des "Selbst-Verletzbar-Machens" schuldig gemacht hat.

Nein, natürlich brauchen wir dann keine Mauern im Leben *grins*
Die letzten Beiträge zielten auf einen Weg hin, der gerne auch in der Rechtsprechung angewandt wird: Das Opfer ist der eigentliche Täter.

Schade, dass Du das so empfindest. Denn immer wenn ich mich in der Vergangenheit als "Opfer" gesehen habe, weil mir irgend jemand etwas "angetan" hat, landete ich in einer Sackgasse. Das (von mir unterbewußte) Zuteilen der Opfer/Täterrolle hat mir somit nicht geholfen. Geholfen hat mir immer nur die Angelegenheit als Gesamtkonstrukt zu betrachten. Denn ich trage ja immer auch einen Anteil an der Entwicklung in einer Beziehung. So dass, wenn ich meinen Anteil bzw. meine Einstellung zu einer Beziehung verändert habe, automatisch eine veränderte Haltung von meinem Gegenüber kam. Das heisst nicht, dass ich nicht mehr verletzt werden kann, aber ich kann anders damit umgehen, und muss nicht permanent hinter einer Mauer sitzen, die mich zwar schützt, mir aber auch Einiges vorenthält.
@seeleverschenkt
hm, ich kann das in keinem post lesen, das es so generalisiert wird und ich glaube auch nicht, das es in der rechtsprechung generell so gesehen wird, das das opfer der täter war.

aber ich denke schon, das bestimmte muster in mesnchen wie ein resonanzkörper für andere darstellen, sie zu verletzen.
und aus dem EP lesend denke ich, hat die die fragestellung hier weniger mit verletzungen aus gewalttaten zu tun, als damit, wie geht der einzelne mit den von ihm empfundenen verletzungen um.

da mauert der eine, der andere zieht sich zurück und wieder ein anderer fragt sich, was hat es mit mir zu tun, das ich mich immer wieder von bestimmten anfechtungen anderer doer derem handeln verletzen lasse.
und sicherlich gibt es menschen, die alle strategien in sich vereinen.

wenn ich sage, es hat etwas damit zu tun, wenn ich mich verletzen lasse, dann werden ganz klar mechanismen in mir angesprochen, die mich an situationen erinnern, wo ich ähnlich verletzt wurde, wo ich wunde punkte habe oder narben, die nicht verheilt sind.

und ich für meinen teil möchte aber heilung.
dann kann ich mich wehren und dem anderen ganz klar sagen..so aber nicht freundchen *freundchen* , aber ich muss nicht und kann eigentlich auch nicht darauf vertrauen, das dieser mensch das dann unterläßt, zumal ich auch dinge verletzend empfinde, die gar nicht so gemeint waren, aber in einem sensiblen moment mich sehr wohl verletzen, während ich an anderen agen da vollkommen drüberstehe.

situationen, handeln oder sprüche von anderen als verletzend zu empfinden, hat einzig und allein etwas mit jedem selbst zu tun und dann kann heilung der verletzen stellen nur durch diesen menschen selbst erfolgen.

wenn ich mich also heilen will, dann kann ich ganz viel narbengewebe über die verletzung wachsen lassen, mit dem ergebnis, das die stelle dann sehr unempfindlich wird, was vor- und nachteile haben kann, oder das die verletzung im inneren weiter schwärt und zu eitern beginnt und mich vergiftet.und dann ist es mir lieb, ich versorge die wunde gleich gut, sodass sie sich nicht entzünden kann. schaue also gut hin und frage mich, warum verletzt mich etwas und wie kann ich es am besten heilen lassen, damit diese wunde nicht mehr aufbricht.

und oft sind so emotionale verwundungen doch damit verbunden, das ich bestimmte vorstellungen habe, wie der andere zu reagieren hat und oft verletzen gerade diese annahmen, wenn sie nicht erfüllt werden besonders, weil sie an dinge andocken, die in mir verbuddelt sind..wünsche..hoffnungen..vieles mehr..

allerdings sehe ich in gewaltbeziehungen sehr wohl ein ineinander verwobenes geflecht von gemeinsamen mustern der partner, die letztlich zu gewalt führen können. manipulation, machtambitionen, fehlendes selbstwertgefühl, vermeintliche fehlgeleitete liebe..

passiert das einmal in einer beziehung, was selten ist, dann bestehen diese muster einer "erkrankten" beziehung in der regel weiter und die mechanismen greifen wieder. da ist es aus meienr sicht nicht unbedingt opfer=täter, aber eben sich bedingende verhaltensmuster, die zu einer gewaltspirale führen können.

und wenn ein opfer einer solchen beziehung nicht lernt etwas in den eigenen mittlerweile erlernten mustern zu ändern, dann kann es passieren, das es genau so wieder auf einen partner trifft, der zur häuslichen gewalt neigt.

das buch von der norwood ist wenigstens zur deutlichmachung solcher inneren eigenen muster gut zu empfehlen..
*********ture Mann
721 Beiträge
gibt es menschen (in Eurem) leben, die ihre verletztlichkeit als waffe einsetzen
Jow, manche haben schon als Kind gelernt, dass sie die meiste/nur Aufmerksamkeit erhalten, wenn sie am lautesten AUA schreien.
Diese Wehleidigkeit wird dann noch als Empfindsamkeit verkauft, dabei sind viele nur äußerst empfindlich.
na und, ist da was schlimm dran, das es sensible und weniger sensible menschen gibt?

andersherum gefragt, warum kommst DU mit sensiblen menschen nicht zurecht?

ist immer die frage nach dem blickwinkel, hm?
wer ist falsch und wer richtig?
wer kommt mit wem und warum nicht zurecht *g*
**S Frau
1.409 Beiträge
also ich reagiere auf die schuldgefühl-masche, diese art, sich bewusst in die rolle des opfers zu begeben und andere aus dieser position unter druck zu setzen, sehr empfindlich. weil ich eben die erfahrung gemacht habe, dass ich mich unter umständen völlig in dieser situation verliere, wenn ich mich da emotional drauf einlasse. ich laufe dann wie ein hamster im rad und unternehme sonstwas für anstrengungen, um dem anderen aus seiner opferrolle rauszuhelfen, hab für alles verständnis und verzeihe jedes arschlochverhalten (eben nach dem motto, der täter ist doch eigentlich opfer). und trotz aller mühen dreht sich das rad nur im kreis, weil ich gerade dadurch das verhalten des anderen fortwährend bestätige und zementiere.

nachdem ich diese erfahrung schon gemacht habe, bin ich inzwischen ziemlich allergisch auf solche situationen. das heißt nicht, dass ich menschen, die mir nahestehen, nicht unterstütze, das mache ich, wenn ich es kann, immer gern. aber das kann ich nur, wenn es um einen konkreten fall im hier und jetzt geht. dass ich verhaltensmuster, die sich über lange jahre eingeschliffen haben, ändern kann, glaube ich nicht.

und das ist denke ich das problem bei den beziehungen mit einem arschloch-mann bzw. einer arschloch-frau - der gegenpart vollzieht die gründe für das arschlochverhalten nach (die ja auch nachvollziehbar sind, bei genauerem hinschauen hat fast alles nachvollziehbare gründe), versteht und verzeiht alles und übernimmt in diesem zuge selbst die verantwortung für das arschlochverhalten des anderen. nach dem motto, wenn ich nur lang genug verständnisvoll bin, wird er/sie sich schon ändern. pustekuchen, solang der/diejenige damit durchkommt, ändert sich gar nichts.

mache ich nicht (mehr). wenn jemand ein arschloch ist, tue ich mir den nicht an, und die gründe für sein arschloch-verhalten sind mir relativ egal. ich empfinde das auch gar nicht als mauer, sondern als gesunden selbstschutz. seitdem ich diese allergie gegen leute der arschloch/opfer-kombination entwickelt habe, kommt es übrigens nur noch sehr selten vor, dass ich überhaupt auf arschlöcher treffe. wahrscheinlich haben die intuitiv ein ganz gutes gefühl dafür, mit wem sie es machen können, und mit wem nicht.
**********er_he Mann
1.597 Beiträge
ich versteh nicht, warum scheinbar viele menschen immer davon ausgehn, das der "einmaurer" hinter seinen mauern total unglücklich & verbittert ist, sozial vereinsamt, und elendig verkümmert ...

glaubt mir, es gibt unter diesen "einmaurern" reichlich leutz, die sich trotzdem auf ihre art am leben erfreun, die auch raus gehn, soziale kontakte pflegen, freundschaften aufbaun und erhalten können etc.pp. ... deren mauern werden erst dann "sichtbar" wenn es um beziehungsangelegenheiten geht ... es mag wohl auch menschen geben, die sich einmauern, weil sie immerwieder von fremden oder freunden verletzt werden, aber ich denke, die allermeisten mauern, weil sie zu oft von (ex)partner(n) verletzt wurden ...

und diesen menschen zu raten, sie sollen mal nachforschen, wieviel eigenanteil sie bei diesen verletzungen tragen wäre nur dann sinnvoll, wenn sich diese "maurer" überhaupt nicht bewusst wären, warum sie sich einmauern ... die meisten "maurer" wissen sehr genau, warum sie das machen ... die meisten manchen das nämlich, weil sie eben keine antworten auf ihre fragen bekommen oder bekommen haben ...

beispiel:
man wird immerwieder von unterschiedlichen menschen verletzt ...
man gibt sich alle mühe, herauszufinden, wie & warum das passieren konnte ...
spricht den "verletzer" sogar direkt drauf an ...
und bekommt entweder garkeine, oder nur pillepalle antworten ...
selbst beim hundertsten nachfragen: keine antwort, oder eben nur pillepalle ...
weil sich viele das recht rausnehmen, jemanden zu verletzen, aber danach sämtlichen kontakt zum verletzten abzubrechen ...

natürlich kann ich mich immer selbst fragen, welchen anteil ich daran habe ...
aber was nutzt mir das, wenn ich mir diese fragen immer selbst beantworten muss ... !?

so'ne fragen kann man nicht selbst beantworten, das kann auch kein forum, keine beste freundin/kein bester kumpel etc. das kann wirklich nur der, der einen verletzt hat ... alle andren, inclusive man selbst, können darüber nur spekulieren ...

ich war früher stets daran interessiert, warum man mich verletzte, warum frauen mit mir schluss gemacht haben ...
wenn ich überhaupt mal 'ne antwort bekam, dann waren es fadenscheinige antworten (nein, ich habe mir diese fadenscheinigkeit nicht zurechgelegt, um es mir schönzureden, es waren tatsächlich alles fadenscheinige aussagen) ...
heutzutage mach' ich's genau andersrum: ich gebe keinem mehr die gelegenheit, mir im nachhinein zu erklären, warum er mich verletzt hat ... ich frage nichtmehr nach, und jedem, der versucht, mir das ungefragt auf's auge zu drücken, dem falle ich spätestens nach dem "hörmal, es war weil ..." mit "schluck's runter, es interessiert mich nicht" ins wort ...
wer sich nicht im griff hat, mich nicht zu verletzen, von dem brauch ich auch keine erklärung dafür ...

weil:
bevor ich mir irgend'nen dreck anhöre, der wahrscheinlich eh wieder nur an den haaren herbeigezogen, oder gelogen ist, will ich lieber garnix hören ...
denn mitunter ist die feigheit, mir die wahrheit zu sagen viel verletzender als die zuvor stattgefundene verletzung ...
wow........@blackleather
...ein ganz toller Beitrag, der sehr zum Ausdruck bringt,wie sehr Du Dich reflektierst.

Besonders die Passage, dass viele mauern, weil plötzlich und wortlos der Kontakt abgebrochen wurde, von Menschen, die einen verletzt haben, ist mir aus der Seele geschrieben.

Ich denke auch, dass die Meisten mauern, wenn es um Beziehungen geht, weil das Konto an Verletzungen eben einfach überzogen ist!
**********er_he Mann
1.597 Beiträge
...ein ganz toller Beitrag, der sehr zum Ausdruck bringt,wie sehr Du Dich reflektierst.

danke dir ... normalerweise bin ich überhaupt nicht so offen, aber heute war mir mal danach ...
*****har Paar
41.020 Beiträge
Dieser Beitrag wurde als FSK18 eingestuft.
Zur Freischaltung

***an Frau
10.900 Beiträge
@Antaghar
Welchen Haken an der Sache übersehe ich da Deiner Meinung?
Oder wo hänge ich da fest, weil ich das wirklich einfach nicht kapiere?


Auch wenn die Frage nicht an mich geht, empfinde und handle ich ähnlich wie @*******ther.

Worte können wie reale Messerstiche sein, keine Frage. Nur sind diese Worte einfach leichter wegzustecken und in meinen Gehirnwindungen zu verstecken, ohne dass sie mich über Wochen malträtieren wie eine real zugefügte Narbe. Diesen Schmerz kann ich nicht so einfach ausschalten bzw. negieren. Selbst mit Schmerzmitteln wären sie nur für eine Zeitlang deaktiviert, kommen aber bestimmt wieder zur nächsten Einnahme von Schmerzmitteln.

Außerdem ist ja der, der mich mit Worten attackierte dann aus meinem Gesichtsfeld verschwunden, den Rest macht mein Psyche. Die Narbe per Mersser ist sichtbar und schmerzhaft.

Ich hoffe, ich konnte die meine Sichtweise ein weing erklärbarer machen.

Ach ja, noch was.

Bei Wortattacken bin ich inzwischen soweit konditioniert sie auszuschalten, körperliche Narben bin ich ja sogesehen nicht gewohnt um sie ähnlich auszuschalten.
*****har Paar
41.020 Beiträge
Danke, liebe Evian! Ich freue mich über alle Antworten, denn ich will dieser Sache hier mal auf den Grund gehen. Ich kann nicht für etwas Verständnis haben, das ich nicht verstehe. Und ich verstehe es nicht, will aber gerne lernen, das zu verstehen. Auch wenn Du oder andere meine Fragen total bescheuert finden sollten - ich werde das niemals verstehen, wenn ich nicht nachfrage.

*

Du meinst also, Wörter können entsetzlich weh tun. Okay, aber wie machen sie das, die Wörter?

Nehmen wir mal an, jemand sagt in einer Sprache zu Dir, dass Du eine blöde Sau bist oer noch Schlimmeres - aber Du verstehst die Sprache ja nicht und weißt auch nicht, was derjenige zu Dir sagt. Könnten allein gesprochene oder geschriebene Wörter wirklich weh tun, dann würde auch das Dich verletzen - aber daran hab ich so meine Zweifel.

Ist es nicht eher so, dass nicht die Wörter weh tun, sondern das, was sie in Dir auslösen, was sie in Gang setzen, was dann in Dir grummelt? Aber das ist Dein Anteil - Du kannst und darfst natürlich darunter leiden, wenn Du möchtest. Aber musst Du das wirklich?

Man kann das, was Wörter in einem auslösen - so wie ich das sehe -, in vollem Umfang zulassen und sich darin auch regelrecht "verlieren, wenn man das gerne will - oder auch nicht.

Wie siehst Du das, wenn Du das mal genau beleuchtest?

(Der Antaghar)
***an Frau
10.900 Beiträge
@Antaghar
Ich weiß ja nicht auf welche Worte du allergisch reagierst bzw. welche dich verletzen.

Ich glaube es ist die jahrelange Konditionierung von bestimmter Verletzlichkeit in der ich mich ungerecht bewertet fühle.

Mal ein Beispiel, wo Worte schon sehr heftig sind, ich sie mir aber nicht zu eigen mache, bzw. sie mich nicht treffen.

Ich bin Radfahrer. Mein natürlicher "Feind" ist der Autoverkehr. Ich will jetzt hier keine Debatte von Fahrrad- bzw. Autofaher beginnen, mir geht es darum mit welchen Worten ich recht oft von Autofahrern belegt werde. Ich höre sie, aber sie verletzen mich nicht. Ich hätte eh keine Chance mich dagegen zu wehren, also habe ich es eine Meter später schon wieder vergessen. Obwohl es Worte sind die weit unter die Grürtellinie gehen und ich mir diese verbalen Entgleisungen von einem direkten Gegenüber so ohne weiteres nicht gefallen lassen würde.

Die eine verbale Verletzung ist sogesehen eine anonyme, betrifft mich nicht. Gegen die persönliche Verletzung habe ich im Laufe der Zeit mir eben eine Strategie zurecht gelegt, damit sie mir nicht mehr weh tut. Vielleicht interessiert mich der Verletzende dann auch nicht mehr.

Wird es etwas klarer jetzt?
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ evian
Ja, es ist etwas klarer. Und gleich noch mal vielen Dank!

Aber es bestätigt bis jetzt erstmal meine Vermutung: Es sind nicht wirklich die Wörter, die verletzen, sondern das, was dadurch in Dir passiert, was in Dir durch die Wörter ausgelöst wird. Dieses Karussell an selbstzermürbenden Gedanken z. B.! Das ist aber etwas, das in mir passiert und das ich deshalb auch ändern kann. Oder nicht?

Es ist nicht leicht, man kann niemals ein Muster in sich von heute auf morgen ändern - aber man kann es.

Und man kannst, so wie Du im geschilderten Fall ja auch, so oder so damit umgehen.

Logisch, dass böse Wörter von jemandem, der mir etwas bedeutet, anders auf mich wirken als die Beleidigungen irgendeines idiotischen Autofahrers. Trotzdem bleibt die Frage offen, die ja von der TE auch bereits gestellt wurde: Was ist es wirklich, was mich verletzt?

Und wenn ich gleich noch eine Frage anhängen darf: Warum bleiben so viele Menschen bei jemandem, der sie ja doch nur ständig zu verletzen versucht, sei es durch Wörter oder durch Taten?

(Der Antaghar)
@***an

Finde Deinen Beitrag sehr gut dargelegt *zwinker*

Im konkreten Fall kann Dich niemand verletzen, weil du es nicht zulässt.

Bei Beleidigungen, die hier auch mit reinspielen ist es genau so. Auf solche niedere Ebene lass ich mich auch nicht mehr hinab.

Die tägliche Fahrt zum Dienst ist oft lustig und derb zugleich.

Halte ich mich an die StVO, bekomme ich die Lichthupe, den Vogel gezeigt, werde riskant überholt und an der nächsten Ampel sehe ich das gleiche Auto neben mir stehen.
Witzig ist dabei, das der Fahrer/die Fahrerin dabei stur auf die rote Ampel klotzt, als wenn die dadurch schneller grün würde *aua*

Darüber hinaus kann mich nur wer Ebenbürtiger beleidigen - da ich das im konkreten Moment meist nicht weiß, bleibe ich (fast) immer gelassen.

Auch wenn ich den Gegenüber kenne, kann ich mit versuchten Verletzungen umgehen.
In to the void - beauty goes „vertigo“
******ool Frau
31.726 Beiträge
Themenersteller 
mal ein banales beispiel @antaghar
Logisch, dass böse Wörter von jemandem, der mir etwas bedeutet, anders auf mich wirken als die Beleidigungen irgendeines idiotischen Autofahrers. Trotzdem bleibt die Frage offen, die ja von der TE auch bereits gestellt wurde: Was ist es wirklich, was mich verletzt?

würde oder hat ein mann, der mir etwas bedeutet und die konflikte und abgrenzungskämpfe mit meiner mutter kennt, zu mir sagen "Du bist schon genau wie Deine mutter", würde ich mich verletzt fühlen und hätte das gefühl, dass er diese worte "als messer" gegen mich einsetzt ...
vielleicht.......
Warum bleiben so viele Menschen bei jemandem, der sie ja doch nur ständig zu verletzen versucht, sei es durch Wörter oder durch Taten?

weil.....Menschen sich in gewohnten Beziehungsformen am wohlsten fühlen??? was auch von der Kindheit herrührt.......

Hinzu kommt, dass Handeln und Aussteigen immer auch bedeutet, den vertrauten Boden für eine Weile unter den Füßen zu verlieren und es ist eben einfacher auszuharren,als zu handeln.

Veränderung bedeutet Mut zu haben und die meisten lügen sich ihr Leben doch zurecht um damit die kaputte Ehe oder Beziehung am Leben zu halten, koste es was es wolle........

wenn man merkt, dass man ein totes Pferd reitet, sollte man absteigen aber leider geben viele Menschen eben diesen noch besonders viel Aufmerksamkeit etc.
***an Frau
10.900 Beiträge
Was ist es wirklich, was mich verletzt?

Und wenn ich gleich noch eine Frage anhängen darf: Warum bleiben so viele Menschen bei jemandem, der sie ja doch nur ständig zu verletzen versucht, sei es durch Wörter oder durch Taten?


Ganz ehrlich @*****har, ich möchte es gar nicht wissen.

Ich habe diesbezüglich einen langen Leidensweg hinter mir, die Tränen die ich deswegen geweint habe, haben mich auch nicht weiter gebracht. Diese tiefen Verletzungen habe ich eingemottet und habe heute nur noch Kontakt zu Menschen die mich nicht mehr verletzen können bzw. es auch nicht wollen. Das sich dadurch meine sozialen Kontakte sehr reduziert habe, ist sogesehen dann auch gewollt.

Und die Frage nach den Menschen die in einer lieblosen Beziehung verharren, kann ich aus heutiger Sicht auch nicht mehr verstehen. Mein Leben in der Nachehezeit war für mich allemal intensiver gelebt.

Aber vielleicht habe ich auch nur die rosarote Brille auf und will es einfach so sehen.

Da mach ich mir keinen Kopf mehr drum. Mir geht es psychisch einfach gut.
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ evian
Hab leider was vergessen:

Ich weiß ja nicht auf welche Worte du allergisch reagierst bzw. welche dich verletzen.

Es mag komisch klingen, aber mich können Worte nicht verletzen. Ich wüsste nicht, wie das gehen soll. Und ich hab keine "Reizwörter", auf die ich mit dem Gefühl des Verletztseins reagiere.

Ein Mensch kann mich verletzen. Ich kann durch einen Unfall verletzt werden. Und mir kann natürlich auch vieles psychisch sehr weh tun: so z. B. hat mir der plötzliche Tod eines meiner besten Freunde vor ein paar Monaten - er war gerade mal 43! - sehr weh getan, oder es tut mir weh, wenn ich ungerecht behandelt werde oder mir etwas unterstellt wird, was ich niemals getan oder gesagt habe. Und so weiter.

Aber ich könnte Dir wirklich keine Wörter etc. nennen, bei denen ich mich jemals verletzt fühlen würde. Es sind nur Wörter, die tun mir nichts und die beißen nicht mal ...

*zwinker*

Und wenn es Dir gut geht und Du Menschen meidest, die Dir weh tun, dann ist das vernünftig. Bis hierher jedenfalls lieben Dank!

*g*

(Der Antaghar)
@***ti
würde oder hat ein mann, der mir etwas bedeutet und die konflikte und abgrenzungskämpfe mit meiner mutter kennt, zu mir sagen "Du bist schon genau wie Deine mutter", würde ich mich verletzt fühlen und hätte das gefühl, dass er diese worte "als messer" gegen mich einsetzt ...

Nur mal angenommen, dieser Mann hätte gesagt:

Hoffentlich wirst Du nicht wie Deine Mutter!

Wäre das genau so verletzend?

(Mal unter uns: Wie die Mutter so duie Tochter, eine alte Weisheit!)

Nicht weitererzählen *offtopic*
***an Frau
10.900 Beiträge
@Antaghar
Aber ich könnte Dir wirklich keine Wörter etc. nennen, bei denen ich mich jemals verletzt fühlen würde. Es sind nur Wörter, die tun mir nichts und die beißen nicht mal ...

Ich denke mal, dass das deine Strategie die ist dich damit nicht auseinandersetzen zu müssen.

So kleine Scharmützel über die Jahre hier in den Joyforen, die ich auch bei dir wahrgenommen habe, sind schon zeitweise heftig gewesen. Ich erinnere mich gut daran wie du verstehen wolltest wie BDSM "funktioniert" und die Hardcorefraktion sich in ihrer Wortwahl nicht immer den Nettiquetten entsprechend verhalten hat. Ich kann mir gut vorstellen, dass du da heute ganz anders reagieren würdest.
********nder Mann
2.896 Beiträge
******ool:
würde oder hat ein mann, der mir etwas bedeutet und die konflikte und abgrenzungskämpfe mit meiner mutter kennt, zu mir sagen "Du bist schon genau wie Deine mutter", würde ich mich verletzt fühlen und hätte das gefühl, dass er diese worte "als messer" gegen mich einsetzt ...

Und da kann man ansetzen, spielen die Kinder oftmals dasselbe Spiel ihrer Eltern (weiter). Sobald man das "weiß" (oder meinetwegen "annimmt") und einem das in Situationen auffällt, kann man etwas daran ändern. Zumindest würde ich davon ausgehen, dass der Mann das nicht mit böser Absicht sagt, sondern einfach nur das komplementäre Muster bedient.

Solche "Verletzungen" sind absolut wertvoll, kann man sich von da an gemeinsam weiterentwickeln. Blöd wird's halt dann, wenn eine Seite stattdessen austickt, den "Schuldball" zuwirft, die Doublebind-Messer auspackt und - weil man aufgrund des Vertrauensverhältnisses die Schilde unten hat - blindlings durch einen senst.

Woraufhin man entweder Mauern in Höhe des Turm von Babels zimmern kann, oder sich mit Nadel und Faden hinsetzt und anfängt sich zusammen zu flicken. Oder beides, irgendetwas dazwischen oder ganz was anderes, gibt's manchmal auch Tote.

Von daher hilft mir die Frage, ob der Gegenüber das so gemeint hat, wie ich es verstanden habe. An mich selbst, oder explizit an meinen Gegenüber. Nicht, dass ich immer in diesem "ätzend anstrengenden Erwachsenen"-Modus wäre, aber werfe ich zumindest nicht mehr von jetzt auf gleich mit Klingenfächern um mich. (Wenn man mich übermäßig reizt und provoziert, kann ich aber auch das immer noch. Und das ist gut so.)
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