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verletzen, verletzt werden oder sich selber verletzen?

Und genau dieses sehr symphatisch artikulierte:
Deshalb sind mir auch Menschen lieber die sich selbst kreativ, verspielt, und frei_willig, aktiv verschenken ...

meinte ich, als ich schrieb:
verletzen, verletzt werden oder sich selber verletzen?
Ich denke
dass bei einer Interpretation der Redewendung "jemandem das Wasser reichen", so wie sie auch gedacht ist, als

"Ebenbürtig und auf Augenhöhe sein - mit jemandes Fähigkeiten und Leistungen mithalten können - genauso viel wie ein Anderer können/vermögen - ein gleichwertiges Ansehen haben - im Rang auf derselben Stufe stehen"

dann wird durchaus klar, was ich mit meiner Aussage ausdrücken wollte.

Nicht?
********nder Mann
2.896 Beiträge
****va:
Ich denke dass bei einer Interpretation der Redewendung "jemandem das Wasser reichen", so wie sie auch gedacht ist, als

"Ebenbürtig und auf Augenhöhe sein - mit jemandes Fähigkeiten und Leistungen mithalten können - genauso viel wie ein Anderer können/vermögen - ein gleichwertiges Ansehen haben - im Rang auf derselben Stufe stehen"

dann wird durchaus klar, was ich mit meiner Aussage ausdrücken wollte.

Nicht?

Meine Frage bezog sich eher darauf, woran man es fest macht.

Wenn ich mich für einen Menschen interessiere, dann (primär) weil er mir ebenbürtig erscheint oder es - für mich - ist. Jemand, der es nicht ist (zu sein scheint), ist für mich gar nicht (in dem Maße) interessant. Und wenn diese Person nach und nach ihre Schildwände runterlässt, mir auch ihre vermeintlichen Schwachstellen, Träume, Ängste, Wünsche, Sorgen, Gedanken, Gefühle etc. offenbart, bin ich der Letzte der sagt "Du kannst mir nicht das Wasser reichen.".

Ehrlich gesagt fände ich das sogar ein wenig armselig und klingt das für mich fast schon nach "Erobern um des Erobern willens". Die Festung ist eingenommen, der Reiz des Kampfes nicht mehr in dem Maße vorhanden, "das Geheimnis gelüftet" --> uninteressant

Wenn ich einen Menschen kennenlernen will, dann nicht um herauszufinden, ob er mir das Wasser reichen kann, sondern weil er es schon längst tut. Als Mensch. Weil ich mich bei ihm wohl, verstanden, geborgen, zu Hause, als Mensch, das übliche Blabla fühle oder zumindest meine es zu tun.

Wenn jemand möchte, dass ich zwanghaft "ebenbürtig" und genauso/gut genug bin... *nein* Auf solche Menschen kann ich verzichten. [Betonung auf zwanghaft.]
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ Versuchender
Wenn ich einen Menschen kennenlernen will, dann nicht um herauszufinden, ob er mir das Wasser reichen kann, sondern weil er es schon längst tut. Als Mensch. Weil ich mich bei ihm wohl, verstanden, geborgen, zu Hause, als Mensch, das übliche Blabla fühle oder zumindest meine es zu tun.

Und wie willst Du das alles wissen und spüren bei einem Menschen, der sich total hinter seinen Masken und Mauern verbarrikadiert hat und keinen an sich ran lässt? Und mal Hand aufs Herz: Kann man sich bei jemandem, der verbittert und verpanzert ist, wirklich wohl, geborgen, zu Hause etc. fühlen?

(Der Antaghar)
**********er_he Mann
1.600 Beiträge
Dein/e Panzer/Mauer oder ein Turm, reflektieren für mich auf ein hohes Maß an Argwohn/Mißtrauen und tiefer Verschlossenheit gegenüber neuen mitmenschlichen/partnerschaftlichen Begegnungen (bitte nicht persönlich nehmen

immerwieder der oberklopper:
menschen knallen einem wat an die birne, und sagen am ende
"war nicht persönlich gemeint" ... *roll*

NEE ?? war nicht persönlich ??
warum ballern das dann so'ne menschen nicht irgend'nem andren an den schädel ??
@schwarzes Leder:
Ich weiß nicht, warum du gerade als öffentlichkeitswirksamer Forenanwalt für @**********henkt fungieren musstest??!!
*gruebel*

Zumal ich in meinem von dir zitierten Post der Userin so gar keine persönliche Wertung/Beleidigung etc. ''an die Birne geknallt'' habe, sondern lediglich eine Mutmaßung artikuliert hatte, die sich für mich aus ihren vorangegangenen Einlassungen herauskristallisierte.

Ich werde aber zukünftig außerordentlich bemüht sein, meine Mein_ung in die dafür notwendigen Verbal-Samthandschuhe zu packen, auf daß sich hier niemand ungerechterweise an`s Bein gepinkelt fühlt.
*floet*
....
Ich werde aber zukünftig außerordentlich bemüht sein, meine Mein_ung in die dafür notwendigen Verbal-Samthandschuhe zu packen, auf daß sich hier niemand ungerechterweise an`s Bein gepinkelt fühlt


DANKE


muss ja auch mal gesagt werden *ninja*
********nder Mann
2.896 Beiträge
*****har:
Und wie willst Du das alles wissen und spüren bei einem Menschen, der sich total hinter seinen Masken und Mauern verbarrikadiert hat und keinen an sich ran lässt? Und mal Hand aufs Herz: Kann man sich bei jemandem, der verbittert und verpanzert ist, wirklich wohl, geborgen, zu Hause etc. fühlen?

Es ist ein Gefühl des Wissens - oder zumindest der hochwahrscheinlichen Annahme. Ich erkenne Menschen, die zu mir (menschlich) in irgendeiner Art und Weise passen (könnten), auf den ersten Blick. Digital ist das aufgrund von Körpersprache, Stimme, Chemie etc. nicht ganz so valide, aber in der physischen Wirklichkeit hat sich dieses Identifikationsmuster bewährt, auch wenn ich es mittlerweile ein wenig kritisch beäuge und meinen (Selektions-)Horizont erweitere oder zumindest ausprobiere.

Abgesehen davon ist es gerade die Kunst die innere Schönheit hinter all den Mauern, Masken und Fassaden zu sehen. Nicht auf den Schein zu achten, sondern das Sein. Dem anderen in die Seele zu blicken.

Und ja, man kann. Zumindest, wenn der Mensch nicht 24/7 verbittert und verpanzert ist, sondern auch sein "wirkliches Selbst" (Was ist das schon?) nach außen tragen kann. Tragisch wird's halt dann... ach, scheiß auf Tragik *roll* *lach*
Versuchender

Abgesehen davon ist es gerade die Kunst die innere Schönheit hinter all den Mauern, Masken und Fassaden zu sehen. Nicht auf den Schein zu achten, sondern das Sein. Dem anderen in die Seele zu blicken.

Und ja, man kann. Zumindest, wenn der Mensch nicht 24/7 verbittert und verpanzert ist, sondern auch sein "wirkliches Selbst" (Was ist das schon?) nach außen tragen kann. Tragisch wird's halt dann... ach, scheiß auf Tragik

Kann man auf etwas objektiv achten, wenn man es selbst nicht kann?
Wer sich selbst nicht in die Seele schauen kann, wird nicht wissen wie eine aussieht, wenn er eine erblickt.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, wie man das wahre selbst komplett verbergen sollte, ohne dann trotzdem man selbst zu sein...
*******_sin Paar
841 Beiträge
curious_sin:
Sollte es da draußen wirklich noch Menschen geben, die von sich behaupen, "ich bin glücklich, mir geht es gut" und dies auch mit allen Konsequenzen so meinen und tragen?

Vielleicht ist mein "zufrieden" das "glücklich sein" von anderen Menschen. In dem Falle halte ich das für absolut erstrebenswert.
Gehe ich nach meinem "glücklich sein", so ist der Zustand allein physikalisch begrenzt. Ein euphorisierender Höhenflug, der Einklang mit mir, dem Gegenüber, dem Universum, der Welt. Das sind Momente, in denen ich mir sage: "Wenn jetzt eine Kugel durch meinen Kopf fliegt, ist alles okay." Lebenswerte Momente, die sterbenswert sind. (Wobei mir gerade auffällt, dass sich bei mir "glücklich sein" noch mal ausdifferenzieren lässt, muss es nicht zwingend das ganze Universums-Programm sein, nur, damit ich mich glücklich fühle.)

Oh, und wie habe ich das genossen. Manchmal mit einem "Achtung"-Schild, aber konnte ich das beiseite legen und mich gänzlich der Glückseligkeit hingeben.

Bis das Messer von der Seite in die Halsschlagader kam, und ich - mit allen Verteidigungssystemen runtergefahren - zu Boden ging und meine Arterie das Leben aus meinem Körper pulsiert hat.

*lach* - gut, das ist jetzt die melodramatische Variante, aber im Grunde... wäre es von mir bescheuert und dumm zu Menschen hinzugehen und ihnen mein Hals hinzuhalten. Wäre astreine (Verhaltens-)Therapie, aber gibt's auch genug, die zubeißen.
Genauso bescheuert und dumm wäre jedem Menschen zu unterstellen, er würde mir nur in den Hals beißen wollen. Und ab da wird es spannend, hat man damit ein astreines Dilemma auf der Hand. Wobei Tetralemma ja weitaus spannender sind.

Ich habe das mal für mich mit einem vom Menschen verwundeten Reh gesehen, dessen Wunde ein anderer Mensch behandeln will. Selbst wenn das Reh weiß (davon ausgeht), dass der andere ein anderer ist und ihm helfen will, wäre es töricht blindlings zu ihm zu springen und zu sagen "Hach schau, schön, dass du mich verarzten willst.". Da braucht es Einfühlsamkeit, Verständnis und die Frage "Ist es überhaupt deine Aufgabe mich zu heilen?"/"Lasse ich es zu, dass du mich heilst?"/"Weißt du überhaupt, welchen Preis du dafür zahlen musst, und das du am Ende selbst verletzt sein kannst?" (Wenn das Reh auf einmal austickt und um sich tritt.)

Was hast Du nochmal geraucht? *lach.
Ist nicht böse gemeint, habe nur den Satz eines Vorgängers aufgegriffen und scmunzle im Moment wirklich...

Mich würde mal interessieren, wieviele Deinen Ausführungen noch folgen können ? gins

Sind wir jetzt eigentlich noch beim Thema in dem - im eigentlichen Sinn, darum ging, ob es ein verletzt werden oder eine Selbsverletzung ist, wenn ich mir einen Partner heraus suche, von dem ich von vorne herein weiss, dass es passieren könnte....

lg Chris

curious_ER_sin
********nder Mann
2.896 Beiträge
*******cha:
Kann man auf etwas objektiv achten, wenn man es selbst nicht kann?
Wer sich selbst nicht in die Seele schauen kann, wird nicht wissen wie eine aussieht, wenn er eine erblickt.

Wenn man so will, gibt es keine Objektivität.

Aber vielleicht war das, was ich sagen wollte, auch einfach ungünstig formuliert. Kern meiner Aussage: Man kann auch Menschen hinter Verteidigungsringen verstehen respektive so mit ihnen umgehen, dass sie sich verstanden fühlen. Es gibt ja grundlegende (zwischenmenschliche) Muster [Oder zumindest sie beschreibende Modelle.] und im Idealfall fließt die Beziehung von ganz alleine. Gibt es Menschen, die an den richtigen Stellen das richtige, sagen, tun, sein lassen oder schweigen.

Natürlich ist der Erkenntnisgrad im Außen beschränkt durch die Sicht auf das im Inneren, sind wir dann beim Thema Interpretation, Projektion und Wahrgebung. Wer nur schwarz/weiß kennt, drückt das auch dem Außen auf (Gut/böse, richtig/falsch). [Wobei das auch schon wieder fast zu kurz gedacht ist.] Jemand mit Grautönen oder Farben wird dann entweder zur Bereicherung oder Bedrohung, genauso wie umgekehrt, und ist das jeweils abzustimmen.

*******cha:
Ich kann mir auch nicht vorstellen, wie man das wahre selbst komplett verbergen sollte, ohne dann trotzdem man selbst zu sein...

Zweifelsohne. Wobei sich mir dann die Frage stellt: "Will ich so sein?"
Ich meine, wenn ich gar nicht weiß, dass es da noch was anderes gibt (Geben kann.), "the real me", oder besser "the other real me" oder "the real me that i want to be", dann erübrigt sich ja die Frage. Spannend wird es dann, wenn ich es weiß, aber trotzdem so bleibe. Ich selbst ohne ich selbst zu sein.

Paradox *lach* (Und letztendlich vermutlich eine Sache der sprachlichen Verwendung/Bedeutungszuschreibung.)
********weiz Mann
11.227 Beiträge
Abgesehen davon ist es gerade die Kunst die innere Schönheit hinter all den Mauern, Masken und Fassaden zu sehen.

Ist ja fast wie im Märchen. Hier das Dornrösschen im Turm, verschanzt hinter Dornen. Dort der Prinz, der die Dornen auf der Suche nach der schönen unbekannten Prinzessin durchdringt. *zwinker*

Ist das vielleicht ein anerzogenes Muster?

Die Frau die sich hinter Mauern verbirgt, die unangetastet bleibt, die reiner erscheint. Ist die für den Mann begehrenswerter als eine Bekannte mit offener Seele?

Und der unbekannte Mann, der sich durch Dornen schlägt, Mauern erklimmen muss und Rivalen besiegen muss. Ist der attraktiver als ein Mann den man kennt?
Menschen verletzen sich, was die emotionale Ebene angeht, immer selbst.
Keiner kriecht in mich rein und fügt mir das Gefühl zu.
Wir sagen ja auch : " Du gibst mir das Gefühl, ..." aber geben tut dir in dem Moment keiner etwas. Zumindestens nichts, was du anfassen könntest.
Man verliert sich einfach in emotionalen Dingen, die mit der urteilsfreien Realität nichts zu tun haben. Dann beginnen Menschen meißt automatisch bestimme Muster an zu nehmen dennen sie dann auch in Zukunft ( wenn auch un-bewußt ) folgen.
Wenn man dann auf jemand neuen "trifft", weiß man gar nicht, dass man ein Muster "programmiert" und wendet es an.
********nder Mann
2.896 Beiträge
*******_sin:
Sind wir jetzt eigentlich noch beim Thema in dem - im eigentlichen Sinn, darum ging, ob es ein verletzt werden oder eine Selbsverletzung ist, wenn ich mir einen Partner heraus suche, von dem ich von vorne herein weiss, dass es passieren könnte....

Wenn ich immer wieder an haargenau denselben Typen (Mensch) gerate, mit dem ich immer wieder dasselbe, gottverdammte Muster spiele und sich lediglich die Rollenträger, aber nicht das Spiel ändert, so ist das für mich, persönlich gesprochen, schlichtweg Dummheit.

Weicher formuliert: Mangelnde Einsicht, Lernfähigkeit, Anpassungsfähigkeit.
Wertschätzend formuliert: Kontinuität. Das Rad der ewigen Wiedergeburt.

Ich für meinen Teil habe mir gesagt, dass ich nicht denselben "Fehler" zwei Mal mache. Und auch, wenn das im Leben wohl nicht immer klappt, kann ich mir frauen-/beziehungstechnisch auf die Schulter klopfen *lach*

Klar, das Grundmuster ändert sich vielleicht nicht unbedingt, aber auch da gibt es eine weitreichende Streuung. Hätte ich (naiver-/dummerweise) nicht gedacht, aber werde ich gegenwärtig massiv eines Besseren "belehrt".

Wenn ich weiß, dass mit einer Frau dieses oder jenes Beziehungsmuster ablaufen kann, und ich nicht möchte, das es das in dem Maße tut, weise ich darauf hin und kläre mit ihr das gemeinsame Vorgehen, ob das für sie/mich/uns in Ordnung ist. Ist eine Frau dazu weder gewillt noch in der Lage, fliegt sie als potentielle Partnerin aus dem System. That's it.

Sein Beuteschema um 180° zu drehen, empfinde ich als schwachsinnig. Ebenso es stupide beizubehalten. Feinabstimmung lautet das Zauberwort, und wenn man die Wunden auf den Tisch packt, hat der Gegenüber auch die Möglichkeit damit umzugehen. Klar, dafür braucht es ein Minimalvertrauen, aber nun ja. That's life. Entweder Minimalvertrauen oder innere Selbstverkrüppelung, muss das jeder für sich selbst entscheiden.

Was habe ich gestern gelesen?

It is a risk to love.
What if it doesn't work out?
Ah, but what if it does.

(Peter McWilliams)

Menschen können einen immer verletzen. Sicherheit ist eine Illusion. Ehrlich gesagt bin ich manchmal zutiefst beeindruckt, wenn ich am Bahnhof stehe und mir sage: "Wenn es einer darauf anlegt, liegst du innerhalb von zwei Sekunden auf dem Gleis." In was für Risiken wir uns begeben, und gleichzeitig halten wir uns mitunter von Menschen fern, die eine Chance sein könnten. Weird.
********nder Mann
2.896 Beiträge
******ern:
Ist das vielleicht ein anerzogenes Muster?

Natürlich.
Wobei ich Dornröschen auch noch schön finde, nachdem sie wach ist.

Wobei andere eben auch anderen Geschichten folgen. Manchen ist ja die Dornröschennummer zu anstrengend (als Mann), manche Frauen scheinen ja einen Mann zu wollen, der den Drachen tötet und dabei möglicherweise heldenhaft stirbt, und überhaupt sind Märchen allesamt "krank".

Der böse Wolf bei Rotkäppchen als Vergewaltiger - there you go.
Arielle, die ihr tatsächliches oder vermeintliches Wesen aufgibt, um dem Prinzen zu gefallen.

Und dummerweise hören die Märchen auch immer dann auf, wenn der Prinz die Prinzessin bekommen hat. "Und sie lebten glücklich und zufrieden bis an ihr Lebensende." Nur verrät niemand, wie. Und sind sie früher auch nur dreißig, vierzig Jahre geworden, war das da vielleicht (einfacher) möglich.

Hach ja. Ich für meinen Teil lese meinen Kindern irgendwann mal "erwachsenere Märchen" vor. Nicht was den Inhalt anbetrifft, sondern die Ausgestaltung. Mal schauen.
Und mal Hand aufs Herz: Kann man sich bei jemandem, der verbittert und verpanzert ist, wirklich wohl, geborgen, zu Hause etc. fühlen?

warum sollte ein mensch, der "verpanzert" ist, wie du es nennst, auch gleichzeitig verbittert sein?
wie kommen einige hier bloss dadrauf, das menschen, die eine schutzmauer aufgebaut haben, auch gleichzeitig verbittert, totunglücklich und allgemein gefühlskalt sein müssen??? das ist eine schublade, in die ich absolut nicht gehöre, denn ich habe eben diese mauer und fühle mich wohler denn je! und das meine ich sehr ernst, auch wenn es einige nicht glauben wollen *g*
*******_sin Paar
841 Beiträge
Wenn ich immer wieder an haargenau denselben Typen (Mensch) gerate, mit dem ich immer wieder dasselbe, gottverdammte Muster spiele und sich lediglich die Rollenträger, aber nicht das Spiel ändert, so ist das für mich, persönlich gesprochen, schlichtweg Dummheit.

Ich denke nicht, das man dies so pauschal sagen kann, beziehungsweise muss differenziert werden. Zunächst muss der Mensch, der diesen vermeintlichen Fehler begeht wissen, dass es ein Fehler ist. Sucht er sich wissentlich immer solche Personen, dann hast Du recht, ist es "pure" Dummheit, aber....

...nicht jeder Mensch ist in der Lage sich selbst von extern zu analysieren.
In manchen Bereichen, ist es schlichtweg unmöglich sich selbst von extern analysieren zu können, mag man noch so viel Lebenserfahrung oder Bildung / Intelligenz haben

Liebe ist ein zweischneidiges Schwert.
Wenn Liebe im Spiel ist - jenes einzigartige Gefühl, verliert der Mensch zwangsläufig diese Objektivität.
Natürlich ist es so - muss auch sein, denn wie kannst Du lieben - richtig lieben - wenn man ständig versucht den anderen zu analysieren?
Liebe ist zwangsläufig "naiv" - mit einem Menschen zusammen zu leben den Du "erkannt" hast, ist wahrlich schwer.

Ist ein Mensch, der aus Liebe nicht erkannt hat, dass er den gleichen Fehler immer wieder macht zwangsläufig "dumm" ? Und wer darf in Gefühlsangelegenheiten "richten" ?

lg Chris

curious_ER_sin
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ rebell_yell
Vielleicht verstehst Du ja unter einer "Mauer" oder einem "Panzer" was ganz anderes?

Manche, die hier schreiben und ihre Mauer verteidigen und gut finden (also nicht alle!), wirken auf mich übrigens - leider! - wirklich verbittert; es klingt zumindest so, was sie manchmal hier schreiben oder wie sie z. B. auf ihrem Profilbild wirken.

Ob sie es wirklich sind? Keine Ahnung.

Aber bisher waren noch alle, die mir jemals begegnet sind (egal ob beruflich oder privat) und total zugemauert waren, wirklich total verbittert, vom Leben enttäuscht oder vom anderen Geschlecht frustriert und so weiter.

Wenn man Abgrenzung meint, also ein klares sich Abgrenzen gegen Menschen, die einem nicht gut tun oder nur schaden, dann ist das nicht nur in Ordnung, sondern gesund. Und möglicherweise meinst Du (oder mancher andere eher das)? Aber das ist noch lange kein Panzer oder keine Mauer.

(Der Antaghar)
********nder Mann
2.896 Beiträge
*******_sin:
Liebe ist ein zweischneidiges Schwert.
Wenn Liebe im Spiel ist - jenes einzigartige Gefühl, verliert der Mensch zwangsläufig diese Objektivität.
Natürlich ist es so - muss auch sein, denn wie kannst Du lieben - richtig lieben - wenn man ständig versucht den anderen zu analysieren?
Liebe ist zwangsläufig "naiv" - mit einem Menschen zusammen zu leben den Du "erkannt" hast, ist wahrlich schwer

Liebe ist nicht naiv, im Gegenteil. Das ist für mich der Unterschied zwischen Liebe und Verliebtheit.

Verliebtheit: Ich will mit dir zusammen sein/du bist für mich interessant, weil du so bist.
Liebe: Ich will mit dir zusammen sein/du bist für mich interessant, obwohl du so bist.

Dabei geht es (mir) nicht darum den anderen zu analysieren, sondern ihn zu verstehen und an seinem Leben teilzuhaben. Ebenso wünsche ich es mir umgekehrt.

Verliebtheit macht blind, Liebe lässt sehen. Die Herausforderung ist eben Liebe und Verliebtheit Hand in Hand gehen zu lassen. Oder das Bedürfnis anderweitig zu befriedigen.

*******_sin:
Ist ein Mensch, der aus Liebe nicht erkannt hat, dass er den gleichen Fehler immer wieder macht zwangsläufig "dumm" ? Und wer darf in Gefühlsangelegenheiten "richten" ?

Nein, er ist unwissend. Und selbst, wenn er "dumm" wäre/ist, muss/ist das per se nicht etwas Schlechtes. Wenn ich sehe, was für Handlungen ich wider besseren Wissens in der Vergangenheit ausgeführt habe... aber nun ja, Erfahrungen und Lernmöglichkeiten. Und reicht Wissen alleine eben nicht aus, wenn das Gefühl dazu nicht vorhanden ist.

Wer in Gefühlsangelegenheiten richten darf? Jeder für sich selbst. Aus diesem Grund kann grundlegend jeder tun und lassen, was er/sie will, sollte dann aber auch die menschliche Integrität besitzen damit umzugehen. Entscheidungen und Konsequenzen.
Aber bisher waren noch alle, die mir jemals begegnet sind (egal ob beruflich oder privat) und total zugemauert waren, wirklich total verbittert, vom Leben enttäuscht oder vom anderen Geschlecht frustriert und so weiter.

Jeder Mensch hat Phasen im Leben, in denen er zweifelt.Der eine länger, der andere kürzer.

Da sind Menschen, die immer wieder die gleichen Thesen, nur in anderer Verpackung, von sich geben, recht destruktiv für das eigene, sowieso schon angekratzte Selbst...

Ob diese nun psychologisch geschult sind oder nicht ist dabei recht zweitrangig, denn Empathie lässt sich nicht erlernen.

Nur so meine Gedanken.
*******_sin Paar
841 Beiträge
Verliebtheit macht blind, Liebe lässt sehen. Die Herausforderung ist eben Liebe und Verliebtheit Hand in Hand gehen zu lassen. Oder das Bedürfnis anderweitig zu befriedigen.

Soweit folge ich Dir gerne und es ist auch "legitim" so zu differenzieren, allerdings wann lernt man denn einen Menschen kennen?
Zu einer Zeit, in der es sich - nach deiner Differenzierung - nur um Verliebtheit handeln kann. Das was Du dann als "Liebe" bezeichnest, kommt nach der Verliebtheit und muss sich entwickeln.
Allerdings habe ich mich zu diesem Zeitpunkt auf den anderen Menschen eingelassen und wenn er mich jetzt "schlecht behandelt", habe ich mich schon wieder verletzen lassen....

Wer in Gefühlsangelegenheiten richten darf? Jeder für sich selbst. Aus diesem Grund kann grundlegend jeder tun und lassen, was er/sie will, sollte dann aber auch die menschliche Integrität besitzen damit umzugehen. Entscheidungen und Konsequenzen.


Du verlangst viel von Menschen die "lieben".
Wenn diese Menschen es könnten, also dieses externe analysieren, dann hätten sie sich niemals auf den anderen eingelassen - von vorne herein nicht.

lg Chris

curious_ER_sin
********nder Mann
2.896 Beiträge
*****har:
Wenn man Abgrenzung meint, also ein klares sich Abgrenzen gegen Menschen, die einem nicht gut tun oder nur schaden, dann ist das nicht nur in Ordnung, sondern gesund. Und möglicherweise meinst Du (oder mancher andere eher das)? Aber das ist noch lange kein Panzer oder keine Mauer.

Wobei das ja deine Begriffsdefinition/dein Verständnis ist. Ich für meinen Teil schmeiße mir gleich meinen Mantel über und gehe dann "vollgepanzert" in die Stadt. Und je nachdem, wie und womit man an mich herantritt, läuft man auch gegen eine Wand.

Abgesehen davon ist eine Mauer nach außen mitunter notwendig, wenn man sich innerlich zu wenig abgrenzt/abgrenzen kann. Das ist schade, aber manchmal so. Es gibt viele (gute) Gründe Mauern hochzuziehen. Und ebenso sie wieder einzureißen. (Man selbst, nicht jemand anderes.)

Schutzmantel überwerf und in die Stadt marschier
********nder Mann
2.896 Beiträge
*******_sin:
Soweit folge ich Dir gerne und es ist auch "legitim" so zu differenzieren, allerdings wann lernt man denn einen Menschen kennen?
Zu einer Zeit, in der es sich - nach deiner Differenzierung - nur um Verliebtheit handeln kann. Das was Du dann als "Liebe" bezeichnest, kommt nach der Verliebtheit und muss sich entwickeln.
Allerdings habe ich mich zu diesem Zeitpunkt auf den anderen Menschen eingelassen und wenn er mich jetzt "schlecht behandelt", habe ich mich schon wieder verletzen lassen....

Deswegen strebe ich für meinen Teil an keine (Paar-)Beziehung mehr zu führen, bis ich "jemanden kenne". Im Sinne von "bis ans Ende unserer Tage", Seite an Seite, unabhängig der genauen Ausgestaltungsform. Für regelmäßigen Sex braucht es keine Beziehung, für menschliche Nähe braucht es keine Beziehung, für Wachstum braucht es nicht zwingend eine Beziehung und selbst reproduktionstechnisch ließe sich bei Bedarf was regeln. Zumal sich auch "Faszination" und "Verliebtheit" rausrechnen lassen.

Wobei ich sagen muss, dass meine Verletzungen eher im Kontext von "Liebe" passiert sind. Zumindest die relevanten. Schlimm genug, wenn man sich deswegen fast selbst zum Krüppel schlägt und Gefahr läuft ähnlich kranke Verhaltensweisen zu entwickeln *nein*

Gerade wenn ich weiß, dass mich meine Faszination ins Verderben geführt hat, folge ich ihn nicht ein zweites Mal blindlings. Das ist keine Garantie, ermöglicht aber die Gratwanderung zwischen (aus meiner Sicht) nachvollziehbarem Selbstschutz und Heilungs-/Kontaktbedürfnis. Und da ich weiß, welche "wunden Punkte" und Interaktionsmuster bei meinem bevorzugten Frauentypus und mir auftreten können, mache ich mittlerweile einen expliziten Check-Up und die Spielregeln klar. Und überraschenderweise ist das für die meisten sogar in Ordnung *lach*

*******_sin:
Du verlangst viel von Menschen die "lieben".
Wenn diese Menschen es könnten, also dieses externe analysieren, dann hätten sie sich niemals auf den anderen eingelassen - von vorne herein nicht.

Ich verlange gar nichts von Menschen, außer, dass sie (Mit-)Verantwortung für ihre Entscheidungen übernehmen. Wobei ich selbst das nicht verlange, sondern hoffe/mir wünsche. Im Allgemeinen. In meinem engen, privaten Umfeld, verlange ich das explizit. Und ironischerweise finden sich in diesem mehr Menschen wieder, seitdem meine Ansprüche gestiegen sind.

Wegen mir kann jeder seine Muster wiederholen, so viel er mag, nur höre ich mir dann halt das Geheule nicht dauerhaft an. Und dankenswerterweise macht das mein Umfeld genauso und schiebt mir (größtenteils) einen Riegel vor, wenn ich mal wieder anfange von "meiner Mustergeschichte" zu erzählen. Wobei ich - lässt man die eine unsägliche Konstante außen vor - mich in der Hinsicht kontinuierlich (Auf Jahre betrachtet.) verändere. Von demher... Entscheidungen und Konsequenzen.
Typ
Frau ist da eher mein Thema.

Hatte über Jahre immer wieder einen sehr ähnlichen Typ Frau, der mir aber nicht wirklich gut tat.

Hat mich viel Kraft gekostet, herauszufinden, dass es im Grunde meine Auswahl war, die ich dann in der Zukunft verändern musste.

Soll heissen, SIE war nur ein Spiegel, konnte da auch gar nichts für, aber dahinter zu Blicken war nicht so leicht.

Es brauchte einige Zeit, diese Reflexe zu beobachten, abzustellen und die eigene Innenansicht zu Stärken.
*******z_st Mann
785 Beiträge
...weil es heutzutage genauso chic ist, menschen wegen jedem kleinsten dreck bis auf's blut zu verletzen ...

ist mir bisher weder besonders aufgefallen noch jemals passiert. selektive wahrnehmung und deren auswirkung ist schon ne spannenden sache...


eine mauer ensteht nie aus langeweile ...
sie ist immer eine re-aktion auf eine zuvor stattgefundene aktion ...

....oder aufgrund von falschen erwartungen
....oder aufgrund von ent-täuschung einer vorangegangenen selbsttäuschung
....oder aufgrund von überzeugungen und memen
....oder weil man verantwortung an das umfeld "delegiert"
....oder aufgrund tausend anderer sachen....
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