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verletzen, verletzt werden oder sich selber verletzen?

*****har Paar
41.020 Beiträge
Ich bin allen dankbar, die mich jemals in ihr Schema pressen wollten, denn sie haben mich den Wert der Freiheit gelehrt.

Ich danke auch allen, die mich belogen haben, denn durch sie wurde mir die Kraft der Wahrheit bewusst.

Und ja, ich danke sogar allen, die mich verlassen haben - sie haben mir Raum gegeben für Neues.

Und letzten Endes danke ich allen von Herzen, die mich jemals verletzt haben, denn durch sie hab ich gelernt, zu wachsen und zu reifen und immer stärker zu werden.


*

Ich persönlich finde, diese paar Sätze - inspiriert durch einen Text (von P. Coelho), den jeder im Internet ausführlich nachlesen kann - sagen fast alles.

(Der Antaghar)
********nner Mann
4.902 Beiträge
@ die eine einzige: Meine Weisheiten
darf man ruhig in aller Welt verbreiten, solange man mir dabei einen guten Gedanken widmet.
*zwinker*
- wie geht Ihr mit verletzungen um?
• laßt Ihr die gefühle zu oder rationalisiert Ihr Eure erfahrungen mit dem verstand?
-Zweiteres-

- könnt Ihr auch nach der 1001. (selbst)verletzung offen bleiben für neue menschen und neue erfahrungen oder legt Ihr Euch- wie anderorts unterstellt - einen schutzpanzer zu?

Ich lege mir einen Schutzpanzer zu... der mir dann auch eine schöne Zeit als Single beschert.... bis ich jemanden treffe, der mir den Panzer mit seinem Charme stiehlt.

- folgt Ihr eher der theorie, der/die andere ist "schuld" und das a*** oder seht Ihr auch Eure eigenen anteile am scheitern?

Bei Trennungen folge ich der Maxime, dass meine Seele schnell heilen soll. Wenn der Typ dafür bis zu meiner Genesung zu einem A...loch degradiert werden muss, ist mir dieses Mittel recht.
Und wenn ich z.B. verlassen werde, denke ich auch gar nicht mehr viel über die ganzen Streitigkeiten nach... da der Drops gelutscht ist und ich das in der Regel schon in der Beziehung genug gemacht habe.
Ich bin jetzt ein paar mal von Wolke 7 auf Pflaster geknallt, meine Krone hat keinen einzigen Zacken mehr....aber ich lebe noch, und bin und will mich auch Gefühlen nicht verschliessen.

Die Frage ist ja immer, wer zuerst da war...der Betrüger, der betrügen "musste", da Ihm Aufmerksamkeit fehlte oder der Betrogene, der Aufmerksamkeit entzieht...diese Spiralen, endlosen Diskussionen in Beziehungen kennt Ihr ja bestimmt genauso wie ich.
Niemand will schuld sein, und dabei haben doch beide Ihren Anteil.

Wie es jetzt, nach Beziehungen, Ehe, Scheidung bei mir ist ?
Ich versuche durch mein Leben zu gehen ohne jemand "bewusst" zu verletzen...das dies manchmal durch mein Wesen passiert, tut mir leid.
An meinen Päckchen, meinen eigenen Grenzen versuche ich mit professioneller Hilfe zu arbeiten.

Wenn ich verletzt werde, bau ich keine Mauer mehr. Dazu fehlt mir ehrlicherweise inzwischen auch die Kraft. Ich trauer, ich schrei in mein Kissen, ich heule literweise Tränen in meine Badewanne, ich esse kiloweise Pralinen, ich höre nächtelang traurige Musik, gebe mich dem hin so gut wie es Arbeit und Kinder zulassen. Und witzigerweise klappt dieses "annehmen" gegenüber dem "irgendwo-in-sich-verschliessen" ganz gut. "Ja, ich bin zu gutmütig... ja, ich hab mich wieder belügen lassen...ja, vieleicht lass ich trotzdem noch mal auf jemanden ein "aber genau das macht mich auch aus...und ich fange gerade an mich genau auch deswegen zu lieben.

Es gibt nur eins, was man wirklich über das Leben wissen muss...es geht weiter !
*****e79 Frau
1.908 Beiträge
- wie geht Ihr mit verletzungen um?

Ich versuche sehr intensiv herauszufinden, was passiert ist, woher kam das, Erwartungen aus Annahmen, Bruch von Absprachen, wieviel ist bewußt gewesen, wieviel unbewußt, was kann bewußterer Umgang miteinander verbessern - und will ich das mit diesem Menschen versuchen umzusetzen (und er/sie mit mir).
Nach außen gerichtet sind die Reaktionen bei mir fast nie (Wut, Enttäuschung), meistens eher Trauer oder ein Gefühl von Hilflosigkeit, wenn sich gezeigt hat, daß das, was schien, nicht war. Der Versuch, wieder die aktive Rolle zurückzuerlangen, künftig nicht durch die selbe Situation wieder zu leiden, ist vordergründig.

- laßt Ihr die gefühle zu oder rationalisiert Ihr Eure erfahrungen mit dem verstand?

Wenn ich mich dem Problem gerade nicht widmen kann, weil ich anderweitig Energie brauche, dann wird nur ganz grob Notfallprogramm gefahren, distanziert von der Emotion erledigt, was sich nicht verschieben läßt und die Aufarbeitung des Problemthemas erstmal vertagt.
Sobald ich Raum dafür machen kann und Energie freisetzen, widme ich mich dem aber sowohl emotional als auch rational (ich beschreibe, was ich fühle, teilweise auch schriftlich, weil mir das sortieren hilft). Wenn ich den ersten großen Aufruhr hinter mir habe und den Drang, emotional auf jemanden loszugehn (also das Problem jemandem als Schuld zuzuschieben) überwunden, beschäftige ich mich intensiv mit dem Versuch, Empathie wiederzubekommen und die Gegenseite zu verstehen. Und was die jeweilige Situation für das "uns" bedeutet. Das hilft beim gemeinsamen Sprechen und nach Lösungen suchen, weil es das "ich gegen Du" mehr in ein "wir zusammen woanders hin" verschiebt.

- könnt Ihr auch nach der 1001. (selbst)verletzung offen bleiben für neue menschen und neue erfahrungen oder legt Ihr Euch- wie anderorts unterstellt - einen schutzpanzer zu?

Ich zähle die nicht. *baeh* Aber bisher habe ich aus jeder etwas wichtiges gelernt und zwar meistens über MICH, meine Fehler, meine Schwächen, Konflikte die ich "gezielt" suche, weil ich etwas überwinden möchte. Stellvertreterkonflikte oft, weil ich den eigentlichen Konflikt nicht anzugehen bereit bin oder noch nicht sehe. Wenn ich den selben Stellvertreterkonflikt oft genug hinter mir habe, begreife ich aber meistens worum es eigentlich geht und kann mich endlich um das eigentliche Problem kümmern ... *zwinker*
Insofern betrachte ich Verletzungen als wichtig und hilfreich, sie sind wie Geburtsschmerzen für ein gesünderes Ich.

- folgt Ihr eher der theorie, der/die andere ist "schuld" und das a*** oder seht Ihr auch Eure eigenen anteile am scheitern?

Ich bin kein Opfer. Mag banal klingen, aber viele Leute mögen das von sich glauben, handeln aber trotzdem so. Ich wähle, mit wem ich mich einlasse, wie ich mich einlasse, ich habe die Macht über die Annahmen und Erwartungen, die ich habe und wie ich sie kommuniziere und wie lange ich leide, wenn sie nicht erfüllt werden und ich sie nicht ändern möchte. Das ist alles absolut in meiner Hand. Insofern ist es ziemlich egal ob mein Gegenüber ein "Arschloch" ist oder nicht, es kommt nur darauf an, was ich damit mache und ob ich mich dem widme und warum.
@********nner:
*lach* Danke. Möge die Weisheit mit dir sein.

@*****e79
Das ist alles absolut in meiner Hand. Insofern ist es ziemlich egal ob mein Gegenüber ein "Arschloch" ist oder nicht, es kommt nur darauf an, was ich damit mache und ob ich mich dem widme und warum.
Das ganze Thema hat sehr viel mit Eigenverantwortung zu tun... Die Verantwortung für meine Gefühle wieder zu mir zurückzuholen und sie nicht mehr anderen zu überlassen, war ein wichtiger Schritt für mich.
china_4_all
****in Mann
8.433 Beiträge
- wie geht Ihr mit verletzungen um?

soweit mir möglich: selbst-heilend. uU. manchmal durchaus auch selbst-ablenkend, wenn im Moment die Selbstheilungskräfte nicht ausreichen ...

- laßt Ihr die gefühle zu oder rationalisiert Ihr Eure erfahrungen mit dem verstand?

beides

- könnt Ihr auch nach der 1001. (selbst)verletzung offen bleiben für neue menschen und neue erfahrungen oder legt Ihr Euch- wie anderorts unterstellt - einen schutzpanzer zu?

ich zähle ebenfalls nicht mit und nötige (Selbst-)Abgrenzung empfinde ich nicht als Schutzpanzer - ich liebe Offenheit über alles, also sollte ich da auch bei mir selbst beginnen ...


- folgt Ihr eher der theorie, der/die andere ist "schuld" und das a*** oder seht Ihr auch Eure eigenen anteile am scheitern?

"Schuld" im Kontext emotionaler Verletzungen ist *imho ein ziemlich untaugliches Konzept - sowohl für einen selbst, als auch insbesondere als "Schuldzuweisung" an andere.
offenheit............
und Ehrlichkeit schützen vor verletzungen.

zugegeben es ist nicht immer leicht jemandem zu sagen dass ich Ihn zwar attraktiv finde und vielleicht auch die Erotische Seite mich anspricht aber es eben zu mehr nicht reicht.

Also aus meiner Erfahrung heraus kann ich nur sagen wenn ich merke das Gefühle ins Spiel kommen, dann hilft nur Offenheit und Ehrlichkeit selbst wenn es zum Abbruch kommt denn sonst kommen Verletzungen ins Spiel.

Und mit Gefühlen spielt man nicht.

LG
Headquarter69
**********henkt Frau
7.401 Beiträge
Ich glaube, und meine Erfahrungen haben das mir bestätigt, dass nur Menschen verletzt werden, die sich verletzbar zeigten.

Ergo tendiere ich zu der Mauer, dem Panzer. Sich nicht mehr auf Menschen verlassen oder gar Hoffnungen in Menschen setzen, ist der beste Schutz.

Ich gehe nicht so weit, dass ich Menschen das zufüge, was sie mir zugefügt haben und was ich mir selbst antu, aber ich zeige ihnen das auch nicht mehr - quasie als Belohnung noch die Genugtuung, mir weh getan zu haben, nee, das gibts nicht mehr.

Hab gelernt, meine Gefühle auf anderes wie Menschen zu lenken, das ist viel sicherer.


Gibt natürlich Ausnahmen, meine Töchter, vor ihnen kann, werde und will ich mich nicht verschließen.
In to the void - beauty goes „vertigo“
******ool Frau
31.700 Beiträge
Themenersteller 
guten morgen @at all
da meine *danke* klicks bei weitem nicht ausreichen, um allen persönlich zu danken, die hier bisher geschrieben haben, tue ich das schon einmal auf diesem weg (damit nicht der verdacht aufkommt "TE stellt thema ein und kümmert sich nicht *zwinker* )

ich habe Eure verschiedenen ansichten mit genuss und viel nachdenklichkeit gelesen und viele einsichten daraus gewonnen und freue mich auf weitere beiträge
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Es fällt mir schwer, die in der Fragestellung genannten Varianten so getrennt voneinander zu betrachten.

Eine Frau, die immer wieder auf den gleichen Typ Mann hereinfällt, ist sicher in gewisser Weise auch selbst schuld. Stichworte: beratungs- und erfahrungsresistent. Man ist in erster Linie selbst dafür verantwortlich, sich vor Verletzung zu schützen und sollte nach zwei bis drei Pleiten in der Lage sein, sein Verhalten so zu ändern dass man nicht mehr blind ins offene Messer rennt. So eine Frau wird verletzt, aber sie verletzt sich auch selbst,weil sie nicht in der Lage ist, dazuzulernen. In manchen Fällen, die dann schon ins Pathologische gehen, mag sogar eine vorsätzliche Selbstverletzungsabsicht dahinterstecken. Etwa, wenn jemand überzeugt davon ist, eine glückliche Liebe nicht zu verdienen...

Das alles schließt aber die andere Art der Verletzung ja nicht aus. Die aktive, die jemand verübt, der den Partner schlecht behandelt, belügt, betrügt, etc... Ein Mensch, der einen anderen Menschen vorsätzlich und aus purem Eigennutz schlecht behandelt, der verletzt aktiv. Er nimmt den Schmerz des Gegenübers in Kauf, solange für ihn dabei eine positive Gesamtsituation entsteht. Menschen, die so handeln, sind egoistische Ärscher. Nicht mehr, nicht weniger.
Ich habe da ein wenig Erfahrung aus erster und noch mehr aus zweiter Hand.

Was die Auswahl von Partnern angeht,gibt es vermutlich mehrere Ebenen,z.B. für Frauen ,sie verletzende Arschlöcher auszuwählen.

Wann das noch die allgemeine Konditionierung ihrer Kindheit ist,oder schon "krankhafte" Züge trägt,durch z.B. eine schlimme(!) Kindheit,die Übergänge sind wohl fließend.

Es gibt definitiv Frauen,deren Partnerwahl eine Ausprägung selbstverletzenden Verhaltens ist.Als direktes Äquivalent z.B. zum Ritzen.

Der Partner ist dann instinktiv "gut" ausgewählt und (von beiden unbemerkt) nur Werkzeug.

Die Frage nach der Schuldverteilung stellt sich hier nicht,da beide unbewußten,manchmal auf beiden Seiten kranken Mustern folgen.

Dann gibt's da eben den Papi-Clon
Der ist vermutlich leichter zu überwinden.

Bei Männern gibt's z.B.gelegentlich eine Tendenz sich "schwierige Mädchen" zu angeln.Man sagt z.B. daß bestimmte Männer überdurchschnittlich oft bei Borderlinerinnen landen.

Ab wann man solche Muster durchbrechen sollte,falls man es denn kann/will und sie überhaupt erkennt,hängt vermutlich von der eigenen Gewichtung der "Wolke 7 " und" Höllenphasen" ab.

Alles was in Richtung allgemeiner Schutzpanzer und Distanz geht,halte Ich für den sicheren Weg in eine unerfüllte Zukunft.
• wie geht Ihr mit verletzungen um?

Wunden lecken, und herausfinden wie sich das zukünftig vermeiden läßt oder warum das immer wieder mir passiert.


• laßt Ihr die gefühle zu oder rationalisiert Ihr Eure erfahrungen mit dem verstand?

Ich rationalisiere ein Stück weit. Lasse aber Gefühle zu, habe aber immer ein rationales Schild dabei um mich dahinter zu ducken wenn mich wer Schlagen will. Ich bin also einfach vorsichtiger, verlange mehr Zeit von dem anderen um mein Vertrauen zu gewinnen und lasse ihn über höhere Hürden springen, damit ich mein Schild aus den Händen lege.

• könnt Ihr auch nach der 1001. (selbst)verletzung offen bleiben für neue menschen und neue erfahrungen oder legt Ihr Euch- wie anderorts unterstellt - einen schutzpanzer zu?

Der Schutzpanzer kommt bei mir von ganz alleine, das macht es für die/den nächsten einfach schwieriger mich an der selben Stelle erneut zu verletzten.

• folgt Ihr eher der theorie, der/die andere ist "schuld" und das a*** oder seht Ihr auch Eure eigenen anteile am scheitern?

Überwiegend meine Anteile, wenn ich weis, das es verletzend ist wie der letzte Mensch behandelt zu werden, dann will ich mich unter keinen Umständen so behandeln lassen. Meine Einstellung kann ich ändern, nicht die des Anderen , denn den nächsten kenne ich ja noch nicht ein mal ;).


LG
Feuer
nach etlichen enttäuschungen in meinem bisher "kurzem" leben habe ich den glauben an die liebe verloren und mein panzer "beschützt" mich recht gut *zwinker*
im ernst, ich habe absolut keinen bock mehr, enttäuscht, betrogen und belogen zu werden!
ich bin glücklicher single und mir fehlt es an nix!
da ich mit zunehmendem alter auch eher ein sexmuffel geworden bin, habe ich auch keine schmerzen damit, jahrelang ohne sex auszukommen....
ich bin eher der einzelgänger und fühle mich sehr wohl so.... *smile*
*********nd_69 Frau
7.518 Beiträge
Schwer...
... Ich würde gerne schreiben, wie sehr ich finde, dass verletzen, sich verletzen lassen und verletzt werden Hand in Hand gehen.

Der Meinung bin ich nämlich wirklich. Aber es hilft in der konkreten Situation einen Dreck.

Du tust etwas, du entwickelst Gefühle, und die werden dann irgendwann ignoriert. Vielleicht hast du vorher auch gegen dein besseres Wissen gehandelt und versucht, alles "richtig" zu machen. Hast deinen Bauch ignoriert. Du wirst verletzt. Du siehst die offene Wunde. Es tut saumäßig weh. Und du weißt nicht, wie du damit umgehen sollst.

Variante 1: Du baust die Schutzmauer. Das hilft eine Weile, aber es löst nicht das Problem. Du schottest dich nämlich damit ab. Vor dir selbst, vorm Leben, vor den anderen Menschen.

Variante 2: Du lässt den Schmerz zu. Du gehst durch den Schmerz durch, irgendwann denkst du dass es reicht. Dann bist du wieder offen - und du hoffst, dass dir dasselbe nicht noch einmal passiert. Wenn es gut geht - ok. Wenn nicht: Variante 1, 2 oder 3.

Variante 3: Du merkst, dass du stärker verletzt bist, als die "äußeren Umstände" es eigentlich "erlauben" würden. Du fällst in ein schwarzes Loch. Vielleicht rappelst du dich auf und versuchst, zu ergründen, warum du so verletzt bist. Es scheint ja eine schlecht verheilte Wunde zu sein, die wieder aufbricht. Irgendetwas, was schon da war, bevor jemand rantippen konnte. Wenn du Glück hast, findest du raus, was es war. Woher die ursprüngliche Verletzung kommt. Das nennt man den "wunden Punkt", der getroffen wurde. Wenn du das ausreichend reflektierst, merkst du, dass du verletzt werden konntest, weil genau das alte Schema ansprang, das jetzt aber nicht mehr funktioniert. Du hast etwas gesucht, was du woanders verloren hast. Und der, der dich "verletzt" hat, konnte es dir natürlich nicht geben.

Also: Auf zu neuen Ufern. Schau hin. Nimm dich ernst. Räume auf. Miste den Keller aus. Mach dich frei. Vielleicht brauchst du dann keine Schutzmauern mehr. Und vielleicht erkennst du dann den Zusammenhang zwischen Verletzen, Verletzen lassen, Verletzt werden und Verletzt sein.

Leider bewahrt das nicht davor, wieder verletzlich zu werden. Aber eine andere Chance gibt es nicht. Finde ich.
*******z_st Mann
785 Beiträge
schönes thema. danke bjutifool!

ich bin überzeugt, dass ein grossteil der enttäuschungen, verletzungen, etc. eine logische konsequenz der eigenen erwartungshaltung sind. unsere wünsche, träume, bedürfnisse, wertesysteme, überzeugungen, etc. erzeugen nur all zu gerne ein bild von anderen menschen, welches grösstenteils auf projektionen beruht, also mit der wahren person/persönlichkeit wenig zu tun haben. es ist ein bild, das in unserem kopf entsteht. insofern liegt die ursache der enttäuschung auch meist dort und weniger bei der betreffenden person.
richtig anstrengend wird es dann, wenn man die person dafür verantwortlich macht, weil sie diesem bild nicht entspricht.


- wie geht Ihr mit verletzungen um?

verletzt fühle ich mich nur dann, wenn eine person mir bewusst leid zufügt. meine reaktion ist dann situationsabhängig. das spektrum recht von "gemeinsame ursachenforschung und lösungsansatz suche" bis "verbannung aus meinem leben".


-laßt Ihr die gefühle zu oder rationalisiert Ihr Eure erfahrungen mit dem verstand?

beides, da beides teil unseres wesens ist.


- könnt Ihr auch nach der 1001. (selbst)verletzung offen bleiben für neue menschen und neue erfahrungen oder legt Ihr Euch- wie anderorts unterstellt - einen schutzpanzer zu?

verletzungen, also dass mir jemand bewusst leid zufügt, kommen in meinem leben selten vor, da ich recht stark selektiere mit wem ich umgang hab. mein schutz, oder besser gesagt der mechanismus zur wahrung einer gewissen lebensqualität bezüglich zwischenmenschlicher beziehungen, ist eine aufmerksame selektion der kontakte.


- folgt Ihr eher der theorie, der/die andere ist "schuld" und das a*** oder seht Ihr auch Eure eigenen anteile am scheitern?

es ist mein leben. insofern habe ich (fast) immer einen anteil an den dingen die passieren oder bin die ursache.


seeleverschenkt schrieb:
Ich glaube, und meine Erfahrungen haben das mir bestätigt, dass nur Menschen verletzt werden, die sich verletzbar zeigten.

das glaube ich nicht. und erst recht nicht an den umkehrschluss, dass man deshalb einen "panzer" aufbauen sollte. dieser panzer beschützt nicht. er engt nur ein, behindert die kommunikation, führt (je nach stärke) auf dauer zu beziehungsunfähigkeit und vereinsamung.
beziehungsunfähigkeit ist ja nicht gleich auch einsamkeit *g*
ich bestimme doch selbst, inwieweit ich beziehungs"un"fähig bin.... und ich fühle mich keinesfalls einsam so! *g*
*******z_st Mann
785 Beiträge
@ rebel_yell
mit beziehungsunfähigkeit meinte ich nicht nur die fähigkeit mit jemandem zusammen leben zu können/wollen, sondern allgemein die fähigkeit intensivere kontakte zu anderen menschen zu pflegen... im sinne von offen sein, gefühle und gedanken austauschen, interaktion, usw.
je mehr ich "dicht mache" um so mehr bewegen sich beziehungen (welcher art auch immer) zu anderen menschen nur an der oberfläche.
vereinsamung ist für mich auch dann der fall, wenn jemand zwar täglich mit vielen menschen zu tun hat, eventuell auch einen grossen bekanntenkreis und familie hat, aber es keine tiefergehende kommunikation und interaktion gib.

ich bin übrigens selbst bewusst gewählter und glücklicher single. was aber nicht bedeutet, dass ich verschlossen, mit zig panzern, usw. durchs leben gehe und niemanden an mich ran lasse. dafür bin ich viel zu neugierig auf andere menschen und lerndurstig.
oh, ich lasse durchaus andere menschen an mich ran... ich lasse auch gefühle zu... nur eben im zwischenmenschlichen beziehungsmuster nicht mehr! ich WILL single sein, weil es mir ENDLICH so wie es ist gut geht!
ich habe eine beste freundin, einen besten freund, meine schwester und meinen sohn! reicht vollkommen, um glücklich zu sein... und mit diesen menschen tausche ich gedanken und gefühle an mass aus *g*
*******z_st Mann
785 Beiträge
@ rebel_yell
meine ausführungen/gedanken waren ja nicht auf dich als person bezogen, sondern allgemein gehalten.

*g*
okay *smile* *zwinker*
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Man sollte vielleicht auch unterscheiden zwischen beziehungsunFÄHIG und beziehungsunWILLIG. *g*


Nicht in jeder Lebensphase ist ja der Weg zum Glück nur über eine Beziehung gangbar.
@ sinasTraum... ich kann nicht "danke" drücken... deswegen sag ich es so *danke*
**********henkt Frau
7.401 Beiträge
Ich kann eigentlich nicht verstehen, aus welchem Grund es nicht legitim ist, sich vor Verletzungen zu schützen?

Beim Motorradfahren trägt man ja schließlich auch einen Helm.

Wenn man festgestellt hat, dass Gefühle, bestimmte Gefühle, letztendlich mehr Schmerz als Freude bringen - halte ich es für gescheiter, auf diese zu verzichten bzw. diese für sich zu behalten.

Klar ist es schön, wenn der Schmerz nach lässt, nachdem man sich auf den Daumen gehauen hat, aber nur um dieses nachlassende Schmerzgefühl zu empfinden, wird sich wohl keiner wiederholt auf die Finger kloppen.
*******aphX Mann
1.382 Beiträge
ich bin überzeugt, dass ein grossteil der enttäuschungen, verletzungen, etc. eine logische konsequenz der eigenen erwartungshaltung sind. unsere wünsche, träume, bedürfnisse, wertesysteme, überzeugungen, etc. erzeugen nur all zu gerne ein bild von anderen menschen, welches grösstenteils auf projektionen beruht, also mit der wahren person/persönlichkeit wenig zu tun haben. es ist ein bild, das in unserem kopf entsteht. insofern liegt die ursache der enttäuschung auch meist dort und weniger bei der betreffenden person.

Amen!
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