Verpasste Chancen, sollte man vielleicht mal...
...in reale und nicht reale aufteilen.
Über eine reale Chance, die ich verpasst habe, kann ich mich schon sehr ärgern. Wenn ich z.B. meinen Flieger verpasst habe, der mich real an mein Zielort bringen sollte. Oder über alle realen Chancen, die mir nachweislich etwas gebracht hätten, kann man sich schon aufregen, wenn man diese verpasst hat.
Aber über solche Chancen, über die man nur vermuten kann, dass es so oder so gekommen wäre, lohnt es nicht sich zu ärgern und dem nachzutrauern.
Ich denke daher, dass die Meisten einer verpasste Chance überwiegend auf der Ebene der Phantasie nachtrauern, wie es ihrer Meinung nach hätte kommen bzw. ausgehen können. Würde man auch mal die Phantasie aufkommen lassen, dass es übel gekommen oder ausgegangen wäre, dann würden viele so einer verpassten Chance nicht mehr nachtrauern und froh darüber sein, dass sie diese vermeintliche Chance nicht wahr genommen haben.
Aber, wer lieber im der spekulativen Vergangenheit leben möchte, um das heute evtl. erträglicher zu machen, dem sei es natürlich belassen. Andersherum ist es dann schon in Ordnung, wenn man einer realen Chance nachtrauert, wenn sie dann tatsächlich reeller Natur war. Aber wer von uns kann schon in die Vergangenheit zurückblicken und darin sehen, wie es gekommen wäre, hätte man doch nur...?
Wir können es jedenfalls nicht und daher sehen wir auch keinen Sinn darin, etwas hinterher zu trauern, was nicht real belegbar ist.
Mr. Sunfra