Verpasste Chancen

Es gab sicher die eine oder andere Chance oder Option, die ich, rückschauend betrachtet, hätte wahrnehmen können, sollen, müssen? Hab ich aber nicht. Wichtig ist mir aber, dass ich zum Zeitpunkt meiner Entscheidung alle Informationen abgewogen habe. Und eben zu einem anderen Ergebnis, zu einer anderen Entscheidung gekommen bin. Nicht mehr zu ändern. Und nicht schlimm. Wer weiß, wie mein Leben sonst verlaufen wäre.....

Das mit den sogenannten verpassten Chancen ist so eine Sache. Verpasst hat man eigentlich nichts, denn basierend auf den zum damaligen Zeitpunkt vorhandenen Erfahrungen, Vorstellungen, vielleicht auch Ängsten, trifft jeder Mensch die ihm zu diesem Zeitpunkt mögliche Entscheidung. Und diese ist somit für diesen Moment richtig.

Erst später, wenn weiteres Wissen, weitere Erfahrungen erworben wurden, wir also reifer werden, bewerten wir eine getroffene Entscheidung neu. Und das je nach Stimmungslage positiv oder eben negativ. Eine Chance verpasst zu haben, klingt für mich zunächst einmal negativ.

Heute im Hier und Jetzt können wir uns für oder gegen etwas entscheiden, also wieder eine Chance wahrnehmen oder es sein lassen. Auch heute werden wir zunächst zufrieden sein. Schlimmstenfalls ambivalent - weil uns vielleicht deutlich wird, welche Informationen wir eigentlich noch brauchen, um besser oder anders zu entscheiden.

Tja und morgen...

Eine bekannte Persönlichkeit hat einmal sinngemäß gesagt: Es hat noch nie ein Mensch in der Vergangenheit gelebt, es hat aber auch noch nie ein Mensch in der Zukunft gelebt. Wir leben alle jetzt, in der Gegenwart und müssen jetzt, basierend auf unserem Wissen entscheiden.

schön wär's ... mir haben meine spontanen überschäumenden Emotionen schon so manche Vernunftsentscheidung spontan abgenommen.

... überschäumende Emotionen sind eine Art des Wissens, Dein Körper will etwas - und das muss nicht immer mit dem übereinstimmen, was unsere Vernunft gerade vorschlägt.

Und es soll Menschen geben, die vor lauter Vernunft nur "vernünftige" Entscheidungen treffen - und später eben den "verlorenen Chancen" ganz unvernünftig nachtrauern.

kann sein, dass ich schon mal zu diesem thread geschrieben habe, bin nicht ganz sicher......

zum thema..... rückwirkend betrachtet habe ich mir natürlich auch schon hier und da mal gedacht "hättest du damals doch...... " aber hadere nicht damit, in früheren irgendetwas nicht gemacht zu haben..... es wird seinerzeit gründe gegeben haben, weshalb ich mich so und nicht anders verhalten oder entschieden habe..... sei es, dass es eine andere zeit war.... sei es dass ich zu jung oder zu unreif war.... sei, dass das nötige kleingeld fehlte... oder sei auch, dass ich einfach nicht den mut hatte.......

ich mag mir heute auch gar nicht vorstellen, welche folgen anders verlaufende entscheidungen auf mein heutiges leben gehabt hätten.... wenn z.b. meine kinder nie geboren worden wären...... also ich denke, es war schon alles gut so wie es war.......

aber selbst wenn auch nicht alles gut war, sollte man sein augenmerk vielleicht auf die zukunft richten und nicht mit längst vergangenem hadern.....

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Mann könnte ja auch seine Meinung zwischenzeitlich geändert haben - kann ja mal vorkommen

Dann sollte er die Chance nicht verpassen, das zu korrigieren.

Ich als Naturwissenschaftler pflege über alles erstmal (zu) gründlich nachzudenken und kenne daher Verpassste Chancen sehr gut.

Eine typische Situation, da ist diese Tolle Frau im Freundeskreis, sie schaut auf Parties auch ständig zu mir herüber. Aber das bilde ich bestimmt nur ein, so eine Tolle Frau hat bestimmt schon einen Freund. Irgendwann habe ich sie schon länger nicht mehr gesehen und höre, sie hätte jetzt endlich einen Freund. - Verpasste Chance.

Besonders unangenehm sind die Situationen, wenn eine Freundin später mal fragt, warum seid ihr eigentlich nie ausgegangen? Sie stand doch voll auf dich, dass hätte sogar ein blinder erkennen können. - Nur ich nicht.

Über manche verpassten Chancen bin ich im Nachhinein aber auch froh, wenn ich sehe sehe, was aus ihr geworden ist. Da denke ich manchmal, dass ich richtig Glück gehabt habe.

Allerdings, was lohnt es sich näher mit verpassten Chancen zu beschäftigen. Die Vergangenheit ist vorbei und abgeschlossen. Das einzig Sinnvolle ist zu Versuchen, zukünftig halt etwas spontaner zu sein...

Klare Antwort: Nein!

Ich habe die Chancen die ich hatte immer genutzt. Die Entscheidungen mögen zwar nicht immer die Besten gewesen sein, aber ein intelligenter Mensch lernt aus seinen Fehlern.

Ich bin mit dem zufrieden was ich habe.

Wenn man immer das Bessere sucht, dann verliert man das Gute

Lieber einmal bereuen, etwas falsches getan zu haben, als ein Leben lang darüber nachzugrübeln, was passiert wäre, wenn man damals doch etwas anderes getan hätte..

Wunderbare Phrasen und nichtssagende Totschlagargumente.

Alle Entscheidungen die ich getroffen habe, waren richtig. Ich bin sehr spontan und habe keine Angst vor Entscheidungen, auch nicht vor unliebsamen und wichtigen.
Unabhängig davon meine ich, dass Vergangenes ruhen sollte und der Blick nach vorne gerichtet werden sollte.

kommen wir doch alle in unserem hoffentlich langen und erfüllten Leben an einen Punkt in dem wir uns trotz allem Gedanken darüber machen ob wir Chancen verpasst haben. Sicherlich kann man dann immer darüber spekulieren " Was wäre gewesen Wenn " ...... und ich glaube, jeder von uns nutzt diese Zeit bzw. diesen Vorgang der Reflektion um für sich und sein weiteres Leben und den kommenden Entscheidungen wertvolle Erkenntnisse zu entnehmen.

Eine vermeintlich verpasste Chance kann somit auch wieder die Möglichkeit einer neuen Chance in der Zukunft eröffnen, denn die gemachten Erfahrungen der Vergangenheit lassen uns ja die Situationen entsprechend bewerten und danach richtet sich dann unsere Entscheidung.

Was heißt denn verpasste Chance?

Ich weiß´doch gar nicht, was ich verpasst habe...ist es doch gar nicht passiert...

Sicher stellt man sich irgendwann mal die Frage was wäre gewesen wenn...
...aber ist das gut? oder ist das schlecht?

Ich kann diese Frage definitiv nicht beantworten.

Was ich nur für mich im Jetzt und Hier tun kann, ist, mit offenen Augen durchs Leben zu gehen und alles Wichtige wahr zu nehmen.

Es wäre doch fatal, wenn der Mann meines Lebens, mein Deckel oder Topf, mein Seelenverwandter oder wie man IHN auch immer nennen mag, meinen Weg kreuzt - und ich ihn nicht wahrnehme - weil ich gerade mit irgendetwas anderem - womöglich unwichtigem - beschäftigt bin.

Ich versuche, die Chancen welche sich mir bieten - gleich welcher Art - bestmöglich für mich zu nutzen. Wenn ich dabei etwas übersehe, heißt es ja nicht dass ich es verpasse...

hmmmm - bedenklich



muss man wirklich alles nutzen was sich einem bietet - NÖ.

das hat was von selbstaufgabe - sorry und nichts für ungut.

es gibt schon die eine oder andere Situation, wo ich überlege: "hätte ich doch..."


aber ich vertraue auf das Leben (manchmal vielleicht zu viel) und habe erlebt, dass Kreise die nicht geschlossen wurden - zu einem späteren Zeitpunkt die Chance bekommen.

Ein Gespräch, eine erneute Begegnung um etwas "aus einer anderen Ausgangssituation" heraus zu einem Abschluss zu bringen.

aber mir ist keine Chance eingefallen, die ich bewusst verpasst habe.
Möglichkeiten, von denen ich keine Kenntnis hatte, bieten in meinem Fall gar nicht erst den Ansatz für einen "Hätte ich doch!"- Gedanken.

Ich habe keine Erklärung dafür, ehrlich gesagt. Ich bin mir nicht darüber im Klaren, ob ich bisher niemals Dinge gewollt habe, die ich nicht bekommen konnte (sich meine Wünsche also immer nur an den mir bekannten Möglichkeiten orientiert hätten) oder ob ich meine Wünsche immer auch erfüllen konnte.
Da ich eigentlich niemals eine Frau angehimmelt habe, bei der ich keinerlei Landechancen hatte, neige ich zu der Annahme, dass mein Realismus (oder evtl. auch innerer Frustrationsvermeidungsinstinkt?) dazu geführt hat, dass ich jetzt sagen kann, alle Chancen genutzt und nichts versäumt zu haben.
Ich kann mir schlicht nicht vorstellen, in welcher Form heute eine Erkenntnis über damalige Möglichkeiten, die ich in Unkenntnis habe verstreichen lassen, zu Frustrationen führen könnte.

Mir wurde durchaus schon mal im Nachhinein gestanden, dass man mich "schon früher in der Schule immer ziemlich angehimmelt" habe. Das war mir damals nicht bewusst und ich habe daher auch niemals die Empfindung einer verpassten Chance gehabt. Weil mein Sinnen und Trachten in der Schulzeit eben nicht darauf gerichtet war, gerade diese Chance zu bekommen und ich "anderweitig engagiert" war.
So habe ich eher versucht, die damaligen Chancen zu aktuellen zu machen und das war in beiden Fällen eine schöne Erfahrung.


Stellt sich also die Frage, ob die Vorstellung verpasster Chancen eher Leute betrifft, deren Wünsche oft unerfüllt blieben, weil sie etwas nicht umsetzen konnten, was sie gerne getan hätten.
Oder ob die Leute ohne gefühlte verpasste Chancen sich nur keine unerfüllbaren Wünsche gönnen... Zu behaupten, dass man alles mitnehmen konnte, was nur denkbar erschien, das halte ich für übertrieben.

Wenn ich mir wünsche, irgendwann nochmal eine längere Tour nach Norwegen zu machen, dann wird sich das wahrscheinlich umsetzen lassen und ich kann dann sagen, dass ich meine Wünsche immer auch ausgelebt und die Chancen genutzt habe. Wenn ich mir wünsche, einen Flug zum Mond zu machen, dann ist das Risiko, das nicht umsetzen zu können sicher größer. Und damit evtl. auch die Möglichkeit, einer verpassten Chance (hab mich nicht zum Weltraumprogramm angemeldet und Theologie statt Physik studiert) nachzuweinen.
Aber es soll auch Leute geben, die sich einen Urlaub im Schwarzwald vornehmen und selbst das nicht umgesetzt bekommen. Obwohl es notfalls mit Fahrrad und Zelt fast ohne Knete ginge. Die sind dann sicher prädestiniert für die "Hättichdoch!"-Gedanken...

...mein Leben nicht so verlaufen wäre, wie es passiert ist, dann würde ich heute hier nicht schreiben.
Ich hätte nicht den Partner den ich heute habe und...was sehr wichtig für mich ist, ich würde Sex nicht so lieben, wie ich es tue

Insofern denke ich, dass alles seinen Sinn hatte.

Verpasste Chancen gibt es vlt ein oder 2. Aber unterm Strich wäre es doch nur Sex mit ein oder zwei Männern mehr gewesen... heute weiß ich, dass mit diesen "verpassten Chancen" keine, von mir damals angestrebte feste Beziehung gut ausgegangen wäre

Nein, je länger ich darüber nachdenke...ich habe alle Chancen, die sich mir boten und die es wert waren, auch genutzt... dabei war ist es egal ob es Partnerschaften, berufl. Möglichkeiten, private Entscheidungen waren...

Und jetzt, wo ich diese Zeilen niedergeschrieben habe, merke ich dass ich ein Lächeln auf dem Gesicht habe...

Licita, glücklich

Habe mir auch schon mal Gedanken gemacht ob ich alles Richtig gemacht habe im Leben.
Im Nachhinein ist man eh immer schlauer.
Klar gibt es hier und da mal eine Entscheidung die man vielleicht Heute anders machen würde.
Ich hätte auch gerne in Früheren Zeiten einen Lottoschein mit anderen Zahlen ausgefüllt oder hätte vielleicht die ein oder andere Sache nicht gemacht oder anders.
Leider kann man aber die Zeit nicht zurück drehen.
Deshalb verschwende ich auch nicht soviele Gedanken daran was wäre wenn ich dies oder das anders gemacht hätte.
Ändern kann man eh nichts.

alles was passiert, hat seinen Sinn...daher muss man immer nach vorne schauen

... und Zufälle ergeben sich. Manch' glücklichen Zufall kann man herbeiführen und mach' Begegnung aktiv ansteuern - manchen leider nicht.

Weinen nur dort wo es nötig ist , jedoch hinterhertrauern auf gar keinen Fall. Entweder der Chance - wenn (noch) nicht ganz aussichtslos hinterherhelfen und/ oder neue Wege suchen.

Manchmal führen auch neue Wege zu alt bekannten Ufern und wenn nicht sind es neue Chancen, weswegen möglichen vergangene Chancen nicht hinterhergetrauert werden sollte (manchmal muss man es nur noch dem Groß- oder Kleinhirn monatelang beibringen ). Aber neue Chancen, neues Glück und das ist auch im Sinne der/desjenigen, den man verpasste .

... mit 50 Jahren über vielleicht verpasste Chancen meiner Jugend nachden müsste oder würde, hätte ich wohl 35 Jahre Lebenszeit vergeudet.

Ich habe eine mittlerweile schon erwachsene Tochter, auf die ich sehr stolz bin.
Hätte ich irgendwann in meinem Leben eine andere Entscheidung getroffen - wäre einen anderen Weg gegangen - hätte ja statt nein oder nein statt ja gesagt - ...
... hätte ich diese Tochter nicht.
Vielleicht eine andere, vielleicht gar keine, wer weiss?

Deswegen frage ich nicht nach "verpassten Chancen", sondern bedanke mich für die ergriffenen.

Wie auch immer. Es ist sicher nicht ganz schlecht die "verpassten Chancen" relativ überschaubar zu halten.