es gibt halt solche, und Solche...
Da ich grundsätzlich Behinderte im Rolli den Vorzug lasse, indem ich immer tunlichst zur Seite trete, bzw. rechtzeitig einige Handgriffe anbiete, falls ich sie angebracht finde, so hatte ich bisher damit die besten Erfahrungen machen können.
Aber auch hier musste ich einmal von der Gegenseite einen unliebsamen Zwischenfall "einstecken", was mich sehr nachdenklich stimmte....
Es war an einem stark besuchten Einkaufssamstag bei LIDL, wo mir die längste Zeit ein Rollifahrer auffiel, der ziemlich uncoordiniert in den Zwischengängen herumkurvte, so das man ihn ständig ausweichen musste.
Ich stellte mich zur Seite, und beobachtete den Körperbehinderten, dem beide Beine fehlten, wie dieser in seiner Hektik einen kleinen Bub mit dem Rollstuhl streifte, so das dieser zu Boden fiel.
Es wäre ansich gut abgegangen, aber der Versehrte versuchte einfach weiterzufahren, anstatt abzuwarten, bis sich der Kleine wieder aufgerappelt hätte. Mit eiligen Schritten ging ich auf die beiden zu, half zuerst den Kleinen wieder auf die Füsse, dann wandte ich mich dem Rollifahrer zu, und machte ihn darauf aufmerksam, das auch ER etwas mehr Rücksicht anderen gegenüber walten lassen könnte!
Scheinbar waren das meinerseits um ein zwei Worte zuviel, denn ich wurde von ihn sofort angeschnauzt, mich nicht in Dinge einzumischen, die mich selbst nicht betrafen. Und als ich dabei ganz neben ihn zum stehen kam, sah ich, das der Mann eine bereits angebrauchte kleine Flasche Rum in der Hand hielt! Und da wurde ich das erstemal einem Rollifahrer gegenüber "zickig".... Ich übergab dem Buben seiner Mutter, die ihn in der Zwischenzeit bereits suchte, und winkte einen zufällig vorbeikommenden Regalbetreuer zu, er möge sich mal den Rollifahrer nächer angucken.
Wie voraussehbar, begann zwischen den beiden Männern ein heftiger Meinungsaustausch, bei dem der Behinderte die Ansicht vertrat, er könne wann und wo auch immer die Spirituose öffnen, und er sie ohnehin an der Kassa zu bezahlen gewillt sei. Der Zwischenfall blieb natürlich nicht unbemerkt, und einige Kunden taten ebenfalls ihren Unmut kund, das es auch als Behindeter nicht entschuldbar wäre, angetrunken ein Kind anzufahren, und es liegen zu lassen. Mitten in diesen Tumult fiel mir ein, dass ich noch meinen ganzen Einkauf vor mir hatte. Und da Eile geboten war, registrierte ich nur mehr von Ferne, das letztenendes sogar die Polizei eingeschaltet werden musste...Egal, warum auch immer.
Bei der Heimfahrt schüttelte ich den Kopf,
wie es sein konnte, das wegen einer kleinen Unachtsamkeit eines sturen Rollifahrers eine ganze Amtshandlung stattfinden musste! mfG. OM