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Frage an die Betroffenen

Menschen mit Handicap
Ich selbst bin nicht davon betroffen, aber mein Bruder ist körperbehindert und hat ebenso Spaß am Sex, wie alle gesunden Menschen auch. Ich freue mich, dass er eine Frau gefunden hat, die auf ihn eingeht und mit seinen Bedürfnissen umgehen kann. Sie haben ganz eine ganz individuelle Art und Weise entwickelt, mit dieser Behinderung schöne Stunden zu verleben. Auch in dieser Beziehung sind keine Grenzen gesetzt. Spaß macht, was gefällt, egal ob mit oder ohne Handicap!!!!!
*******458 Mann
29 Beiträge
da möchte ich auch noch was dazu sagen
also mir haben die Aufzählungen am Anfang des Threats sehr gut gefallen, da sie wirklich den Alltag beschreiben. Aber die Leute sind so, von übervorsichtig bis stoffelig, aber genauso gibt es auch kein Patentrezept wie ich gerne hätte, wie man mit mir umgehen soll. Am Liebsten gar nicht, denn ich bin auch manchmal stoffelig und manchmal gut drauf und manchmal möchte ich einfach nicht auffallen.

Ich sitze jetzt seit über 35 Jahren im Rollstuhl, habe ne Menge erlebt und bin in den Jahren sehr sehr viel lässiger geworden, aber es sind drei Dinge geblieben die mich noch heute aufregen

1. Leute die besser als ich wissen, was ich kann und was ich nicht kann
2. gesetzliche Vorschriften, die irgendetwas schützen sollen, mich
aber definitiv einschränken, bzw den eigentlichen Zweck ad absurdum
führen
3. Leute die vor triefendem Mitleid kaum noch reden können


ach ja und Hundehalter, die ihre Köter auf den Bürgersteig sch... lassen, diesen Kommentar kann ich mit vollem Herzen bestätigen
es gibt halt solche, und Solche...
Da ich grundsätzlich Behinderte im Rolli den Vorzug lasse, indem ich immer tunlichst zur Seite trete, bzw. rechtzeitig einige Handgriffe anbiete, falls ich sie angebracht finde, so hatte ich bisher damit die besten Erfahrungen machen können.
Aber auch hier musste ich einmal von der Gegenseite einen unliebsamen Zwischenfall "einstecken", was mich sehr nachdenklich stimmte....
Es war an einem stark besuchten Einkaufssamstag bei LIDL, wo mir die längste Zeit ein Rollifahrer auffiel, der ziemlich uncoordiniert in den Zwischengängen herumkurvte, so das man ihn ständig ausweichen musste.
Ich stellte mich zur Seite, und beobachtete den Körperbehinderten, dem beide Beine fehlten, wie dieser in seiner Hektik einen kleinen Bub mit dem Rollstuhl streifte, so das dieser zu Boden fiel.
Es wäre ansich gut abgegangen, aber der Versehrte versuchte einfach weiterzufahren, anstatt abzuwarten, bis sich der Kleine wieder aufgerappelt hätte. Mit eiligen Schritten ging ich auf die beiden zu, half zuerst den Kleinen wieder auf die Füsse, dann wandte ich mich dem Rollifahrer zu, und machte ihn darauf aufmerksam, das auch ER etwas mehr Rücksicht anderen gegenüber walten lassen könnte!
Scheinbar waren das meinerseits um ein zwei Worte zuviel, denn ich wurde von ihn sofort angeschnauzt, mich nicht in Dinge einzumischen, die mich selbst nicht betrafen. Und als ich dabei ganz neben ihn zum stehen kam, sah ich, das der Mann eine bereits angebrauchte kleine Flasche Rum in der Hand hielt! Und da wurde ich das erstemal einem Rollifahrer gegenüber "zickig".... Ich übergab dem Buben seiner Mutter, die ihn in der Zwischenzeit bereits suchte, und winkte einen zufällig vorbeikommenden Regalbetreuer zu, er möge sich mal den Rollifahrer nächer angucken.
Wie voraussehbar, begann zwischen den beiden Männern ein heftiger Meinungsaustausch, bei dem der Behinderte die Ansicht vertrat, er könne wann und wo auch immer die Spirituose öffnen, und er sie ohnehin an der Kassa zu bezahlen gewillt sei. Der Zwischenfall blieb natürlich nicht unbemerkt, und einige Kunden taten ebenfalls ihren Unmut kund, das es auch als Behindeter nicht entschuldbar wäre, angetrunken ein Kind anzufahren, und es liegen zu lassen. Mitten in diesen Tumult fiel mir ein, dass ich noch meinen ganzen Einkauf vor mir hatte. Und da Eile geboten war, registrierte ich nur mehr von Ferne, das letztenendes sogar die Polizei eingeschaltet werden musste...Egal, warum auch immer.
Bei der Heimfahrt schüttelte ich den Kopf, *roll* wie es sein konnte, das wegen einer kleinen Unachtsamkeit eines sturen Rollifahrers eine ganze Amtshandlung stattfinden musste! mfG. OM
*******458 Mann
29 Beiträge
Antwort für OM
auch als Rollstuhlfahrer bin ich an Regeln des anstädigen Umganges gebunden und wenn ich mich betrinken will tue ich das zu Hause oder mit Freunden und nicht bei Lidl und wenn ich jemanden in die Hacken fahre, was ja vielleicht mal passieren kann (normalerweise aber nicht) dann entschuldige ich mich. Bei dem Amputierten von dem du erzählst würde ich mal meine psychologische Amateurader heraushängen lassen, das er sich in therapeutische Behandlung begeben sollte, denn er kann einfach nicht den Rest der Welt für seine Behinderung verantwortlich machen.
Ja leider gibt es auch Rollifahrer die mit "ihrem Leben" nicht umgehen können und sich wie eine Wildsau benehmen um ihren Frust an Anderen auszulassen.

Bei uns in der Gegend gibt es einige der Kandidaten und ich selbst als Rollifahrer schäme mich für diese "Genossen". *roll*

Einmal hab ich einen der besagten Kollegen aussm Rolli geworfen, da er wieder mal der Meinung war besoffen andere Leute anzufahren und diese dann derbe zu beschimpfen, warum Sie nicht besser aufpassen können. Er rempelte Kinderwagen um (mit Kind) und fuhr meine Oma über den Haufen die frisch mit neuem Hüftgelenk aussm KH kam. Als sie aufm Boden lag und er sie dann noch beschimpfte war das Maß voll. Ich beschleunigte und rammte ihn dermaßen, das er samt Rolli umkippte und über den Boden rutschte. Die umstehenden Leute applaudierten und halfen meiner Oma hoch. Seitdem fuhr er ganz passabel als ich immer in der Nähe war und er mich sah.

Es sind auch die Rollifahrer die selbst von Gleichgesinnten geschnitten werden. Aber solche Idioten gibt es leider überall auch unter den Normalos.

Gruß

Herr Wolf [b]tiger[/b]
******r12 Mann
2 Beiträge
Ein weiterer Betroffener schaltet sich ein
Hallo an alle!

Ausgelöst durch Sauerstoffmangel während des Geburtvorgangs bin ich Gehbehindert und habe trotzdem noch viel Glück gehabt. Die Sauerstoffbeeinträchtigung hat nur die Gliedmaßen betroffen und nicht mein Gehirn. Damit keine Mißverständnisse aufkommen ich habe größten Respekt vor geistig behinderten Menschen und dem was sie leisten können wenn man sie zur Entfaltung kommen läßt. Aber in Anbetracht dessen, was hätte passieren können habe ich es echt noch gut getroffen.

Ich stehe auf dem Standpunkt,wenn jemand eine Frage an mich hat soll er sie stellen, denn nur damit gibt er oder sie mir die Chance zu zeigen, das ich bestimmt nicht beiße oder der Person gar den Kopf abreiße wenn er oder sie sich nach dem Grund für mein augescheinlich anderes Gangbild im Vergleich zu nicht behinderten Menschen erkundigt. Nun wie gesagt ich bevorzuge die dierekte Frage. Doch es mag viele geben, die damit ihre Probleme haben ob behindert oder nicht.

Alles Gute!
@****ler:

Find ich wirklich super, wie du dazu stehst, bzw. wie offen du damit umgehst. Selbstverständlich ist es sicher nicht...

Falls ich also eine Frage habe, weiß ich demnächst wohin damit *zwinker*

Im Ernst, ich find deine Einstellung wirklich super und hoffe, dass du damit bisher gut gefahren bist....

Liebe Feen-grüße
*******aar2 Paar
367 Beiträge
Wie sollen behinderte mit "normalos" umgehen?
hallo, ich finde es swchade, bzw. schlimm das mann sowasüberhaupt fragen muß!!! Wie sollen wir (behinderte) mit nicht"normalos " umgehen? wir fragen doch auch nhicht, oder? ich persöhnich find es ok wenn mich jemand darauf anspricht,...aber ich denke es gibt kein richtig oder falsch,...nun gut., muß jeder selbst wissen.
LG tattoo
*****nha Mann
18 Beiträge
Behinderung - und wie damit umgehen
Hallo,

ich will mal zu diesem Thema meine Meinung schreiben:

Ich bin zu 80% Behindert. wegen meinen Augen (Probleme mit Sauerstoff
während der Geburt und daher zerstörte Netzhaut). Ich habe im Moment
nur noch eine Sehkraft von ca. 30% und weiß genau da sich irgendwann
einmal Blind sein werde (unheilbar sagen die Ärzte).

Ich möchte ehrlich gesagt im Alltag ganz 'normal' behandelt werden Wenn
mich jemand fragt warum ich den Schwerbehindertenausweis (mit dem
Beiblatt für Bus/Bahn) habe dann sage ich es natürlich - damit habe ich
keine Probleme.

Was mir einmal passiert ist war folgendes:
Ich bin - wie immer - mit dem Zug von der Arbeit nach Hause gefahren. Eine
Zugbegleiterin welche die Fahrkarten kontrolliert hat stand bei mir als der
Zug im Ort gehalten hat wo ich aussteigen wollte. Sie stand vor mir und
hat natürlich auch die Türe aufgemacht und ist ausgestiegen. Dann hat
sie sich umgedreht und wollte mir beim Aussteigen helfen.

So etwas habe ich bisher noch nie erlebt und irgendwie war es mir auch
unangenehm. Ich weiß das diese Zugbegleiterin es gut gemeint hat - aber
ich kannte sowas eben noch nicht.

Wenn ich aus Rollstuhlfahrer treffe dann gehe ich natürlich auch gerne auf
Seite - aber auch bei Müttern mit Kinderwagen. Wobei es, wie hier schon
zu lesen war, es auch Menschen gibt die denken mit ihrer Behinderung
(oder mit dem Kinderwagen) hätten sie überall Vorfahrt oder so - sowas
finde ich nur Rücksichtslos.

Einfach ein wenig Rücksicht auf andere nehmen - egal ob behinderte oder
'normalos' (wobei sich die Frage stellt: was ist 'normal' *zwinker* )
also... ich habe nicht alles gelsen... aber, das kann ich nicht.. das würde mir zu doll anstrengen, denn ich bin zu 75% sehbehindert.

warum normalos verunsicher sind, liegt schlicht und weg einfach daran, das sie es nicht kennen. nur wer verwandte oder bekannte haben mit einer behinderung, weiß, wie sie mit der behinderung umgehen sollen.

wichtig ist aber immer, wenn man helfen möchte, erst mal abwarten, schauen, ob derjenige es nicht hinbekommt, ob derjenige wirklich hilfe benötigt.

und wenn ich um hilfe bitte, genau hinhören, wo das problem ist, und was zu tun ist.

ich stand letztens an einenr ausgefallenden ampel mit einen kleine jungen an der hand. an einer recht stark befahrende straße. ich stand, und wußte nicht wie ich rüber kommen sollte. ich bat um hilfe, ich fragte ob er mich mitnehmen könne, denn ich könne die entferung nicht einschätzen.

und schwup die wup, hatte ich zwei hände um meinen arm und er zerrte mich hiinüber... das war nicht das was ich wollte.

ich möchte auch nicht immer dumm angeschaut werden, wenn ich die verkäuferin bitte mir das kleingeld rauszusauchen, oder wenn ich der bäckereifachverkäferin bitte, mir zu sagen welches brot noch da ist.
ich möchte nicht hören... wieso, können sie es nicht selber? oder das ist doch eigendlcih groß genug!

nein kann ich nicht, sonst würde ich ja nicht drum bitten. auch werde ich oft belächelt, wegen meiner getönten brille zur nachtzeit trage. warum? warum darf ich sie nicht haben? es gebt doch keinen was an....

es gibt aber menschen, die haben verständnis und stellen sich ein. sie frage nicht andauernt nach, wenn ich sie um was bitte, dann wird einfach gemacht. sie sind nicht mitleident, nein sie warten erst mal ab, ob ich hinbekomme, und erst dann kommen sie auf ein zu. und das schönste ist, sie behandeln mich ganz normal. wie ein normal sehehender mensch.. einfach ganz normal.
darf ich ihnen helfen?
wichtig finden wir das darf.
wenn wir den eindruck haben das jemand hilfe braucht,fragen wir normal(höflich)darf ich....
und wenn es gewollt ist ,dann eben los.......
wenn nicht,was noch nicht vorkam..sollte mal vieleicht sagen,das man den eindruck hatte,man sollte fragen......
wir können uns beide nicht vorstellen,dass es dafür einen anschiss gibt.

wir meinen auch:man sollte mit jedem so umgehen,wie man will,das er mit einem umgeht.

gruss aus frankfurt

ps.reden hilft
Helfen
Ich laß mir auch gern helfen,aber erst Probiere ich es allein und wenn es nicht geht dann bin ich froh wenn jemand Hilft.Wie zum Beispiel im Krankenhaus.Da ich ja Raucher bin und gern Kaffee trinke,fahre ich mit den Rollstuhl(falls mal wieder der Fuß nicht will)an den Kaffeeautomaten.Der Plastikbecher war so heiß,das ich ihn zwischen die schenkel stellt um den Rollstuhl zubewegen.Leider habe ich mir dabei fast die Schenkel verbrannt und so habe ich jemand gefragt ob sie den Becher mit vor die Tür nehmen kann.So konnte ich nun Kaffee trinken und eine Rauchen.
Wir "normalen" haben das Problem das alles was anders ist uns beängstigt.Für Behinderte soll es total schlimm sein wenn man mit ihnen nicht normal umgeht.Wenn man übertrieben Behutsam ist oder sie sogar bevormundet.Ich habe beruflich manchmal mit Behinderungen zu tun und für mich sind alle gleich.
Für Behinderte soll es total schlimm sein wenn man mit ihnen nicht normal umgeht.Wenn man übertrieben Behutsam ist oder sie sogar bevormundet.

stimmt...

wenn ich gehíndert werde, was zu machen, dann ist es so, als ob man ein kind den lolly wegnimmt und ihn selber lutscht, weil man dem kind helfen möchte dabei.

blödes beispiel, aber ein andere viel mir nicht ein.

versuche ich was selber zu lesen, oder zu erkennen und werde daran gehindert, ist es so, als ob derjenige mich nicht für voll nehmt, mich nicht respektiert.

ich fühle mich im handeln eingeschrenkt, mich diskiminiert..

wie ein kind, was man helfen möchte, obwohl es keine hilfe braucht.
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