Sexuelle Frustration in sonst himmlischer Beziehung
Hallo Leute!Ich bin seit zwei Jahren sehr glücklich vergeben. Die Beziehung läuft wie immer geträumt, sehr gleichberechtigt und harmonisch. Vor kurzem sind wir zusammengezogen. Es wäre alle wundervoll.
Wäre da nicht die Sache mit dem Sex.
Ich bin bereits recht erfahren, für ihn dagegen war ich die erste Frau, in jeglicher Hinsicht. Ich habe ein sehr breites Interessenfeld in Sachen Sex, bin phantasievoll und aufgeschlossen gegenüber Neuem, ab und an brauche ich ich es, etwas härter dominiert zu werden.
Er ist meinen Wünschen gegenüber nicht verschlossen, im Gegenteil, tut sich jedoch mehr als schwer in der Umsetzung.
Zu meiner Vorgeschichte muss man noch sagen, dass ich mehrere Partnerschaften hatte, die sexuell teilweise sehr erfüllend waren. Kurz vor der Beziehung hatte ich eine etwa zweimonatige Sexbeziehung, die mich sexuell erfüllt hat, einfach wirklich gut war.
Die Messlatte liegt dadurch natürlich sehr hoch und ich versuche, der Sache Zeit zu geben, keinen Druck zu machen. Jedoch ist das das Niveau das ich in meiner Beziehung gerne irgendwann erreichen möchte. Dass Sex in einer festen Partnerschaft nicht immer eine so große Rolle spielen kann wie in einer Sexbeziehung ist mir dabei klar, aber ich wünsche mir die Qualität dieses vergangenen Sexes ab und an zu erreichen. Dabei habe ich leider nicht das Gefühl, dass Neuerungen und Steigerungen ein gemeinsames Projekt sind. Es ist eher so, dass das Bedürfnis in mir irgendwann zu stark wird und ich dann versuche, Neues einzubringen. Dabei schlucke ich die Frustration und versuche positiv an die Sache zu gehen um nicht zuviel Druck aufzubauen. Kleine Erfolge gibt es, aber ich muss ehrlich sagen, es genügt mir nicht.
Wir haben für meinen Geschmack sehr wenig Sex, höchstens 1-2 mal pro Woche, dann oft übermüdet, in 99% der Fälle vor dem Schlafengehen und nicht spontan. Morgens mag er nicht. Sex während meiner Periode und lecken ist nicht drin. Ich sage mir, ok nicht jeder mag eben alles und man muss den anderen mit seine Vorlieben akzeptieren. Aber zusätzlich zum Gesamtproblem belastet mich das. Vor allem führt nach meiner Erfahrung häufiger Sex zu einer schnelleren Verbesserung, man lernt sich und den anderen und beide im Zusammenspiel besser kennen und der Sex steigert sich. Dadurch dass wir selten Sex haben und dann auch immer nur einmal, also insgesamt maximal eine geschätzte halbe Stunde bis Stunde passiert da leider nicht viel.
Da Sex bei mir sehr viel im Kopf abläuft brauche ich das Gefühl intensiver absoluter ungebrochener Verbundenheit mit meinem Partner. Im Ansatz habe ich das, aber es ist nicht so stark, wie ich es bräuchte und manchmal geht es ganz weg, dann verschwindet bei mir die Lust und wir müssen schonmal abbrechen, dann kann er mich auch nicht dort abholen wo ich bin und mir neu helfen, auf Touren zu kommen. Zeigen finde ich schwierig, ich bin nicht passiv im Bett, aber eben gerne der „antwortende“ Part, was sich dann auch in meinen BDSM-Vorlieben niederschlägt.
Darüber reden fällt schwer, ich habe den Eindruck neben der Arbeit belastet ihn das zu stark, daher serviere ich es immer in kleinen Einzelteilen, viel dabei herumgekommen ist noch nicht. Ich möchte ihn aber nicht zu sehr unter Druck setzen, davon verspreche ich mir nichts.
Vor allem weil ich vor kurzem mit einem damit zusammenhängenden Problem an ihn herangetreten bin: Ich fühle mich von ihm nicht in meiner Fraulichkeit bestätigt geschweigedenn als sexy empfunden. Obwohl ich weiß, dass das nicht der Realität entspricht: was er sendet kommt bei mir einfach nicht an. Dieses Gefühl der Bestätigung hole ich mir dann draußen (Blicke und kleinere Flirts), das ist kein Problem, aber eigentlich nicht was ich will und auf Dauer wenig befriedigend.
Das klingt alles sehr negativ, was sicherlich auch daran liegt, dass ich momentan wieder einmal beim Gefühl der Frustration angekommen bin. Nach dem nächsten Sex hat sich das vermutlich wieder für eine Weile gelegt.
Wir haben zwischendurch auch sehr guten, für mich befriedigenden Sex, so ist es nicht. Und er gibt sich Mühe mit mir. Jedoch habe ich oft das Gefühl, dass die Chemie im Bett einfach nicht stimmen will und die immer wiederkehrende Frustration wird zum Dauerproblem. Und nach zwei Jahren ohne wirklichen BDSM habe ich ein ziemlich großes Verlangen.
Eine offene Beziehung, so dass ich es mir anderswo holen könnte kommt für ihn nicht infrage, da müssen wir gar nicht erst drüber sprechen. Auch so ein Punkt, ständig laufen mir "Möglichkeiten" in Form attraktiver Männer vor der Nase herum, die ich nicht haben kann. Aandererseits glaube ich nicht, dass das mir hilft. Ich will es ja hauptsächlich von ihm und nicht von sonst wem.
Der nächste Schritt wäre eventuell ein Besuch beim Sexualtherapeuten. Aber der Gedanke, ihm das vorzuschlagen bereitet mir Bauchschmerzen.
Vielleicht hat einer von euch den ein oder anderen Tipp, wie ich es schaffen kann, dass wir unserer Sexualität mehr Raum geben und uns mehr ausprobieren können. Ich bin momentan einfach ratlos.