Eine hohe Isozahl bedeutet ja nicht automatisch, dass das Bild heller wird.
Ich kann an dieser Stelle nur meine Vorgehensweise beschreiben:
1. Ich entscheide mich mit welcher Licht-Empfindlichkeit ich fotografiere. Hier gibts zwei Einflussfaktoren: Gesamthelligkeit der Raumsituation und Körnigkeit des Filmes / Rauschverhalten des Chips. Weiterhin passe ich den Weißabgleich an. Diese beiden Werte ändere ich während des Settings normalerweise nicht mehr.
Bei Eurer Lichtsituation würd ich sagen a) sehr wenig Licht b) da die Bilder sowieso nicht auf maximale Schärfe getrimmt werden sollen ist es nicht schlimm sondern eher schön, wenn das Bild etwas körnig/rauschig wird. Das heisst ich würde die ISO-Zahl hochschrauben, bei dem 1,8 / 50mm Objektiv wahrscheinlich ISO800 ob die ISO400 ausreicht weiss ich nicht.
2. Ich schau mir mein Motiv an. Ist es eher bewegt oder unbewegt. Wenn es bewegt ist entscheide ich mich an dieser Stelle über die Belichtungszeit, da ihr jedoch ein "stillsitzendes" Motiv habt, würde ich mich hier zuerst für die Wahl der Tiefenschärfe entscheiden, also was will ich genau scharf haben und wieviel soll in der Unschärfe verwischen. In Eurem Fall würd ich mich wahrscheinlich für eine große aber nicht zu große Blende (also kleine Blendenzahl) entscheiden irgendwas zwischen 2,8 und 5,6. Damit hab ich dann die Person scharf und den Hintergrund unscharf. Sollte nur das Gesicht oder die Augen scharf sein, dann wirds eher ne 2,8, bei der gesamten Person dann eher die 5,6 oder eventuell sogar 8 - ausprobieren...
3. Zu guter letzt entscheide ich mich jetzt noch für die Belichtungszeit. Wähle ich eine extrem kurze Belichtungszeit von 1/1000, dann wird das Bild trotz hohem Isowert fast schwarz. Wähle ich eine extrem lange Belichtungszeit (ein oder mehrere Sekunden) dann wird das Bild weiß. Irgendwo da in der Mitte hab ich aber dann genau die dunkel-hell Verläufe, die ich erzielen will. Dabei berücksichtige ich jetzt allerdings noch, dass mein Motiv auch wenn es sitzt oder liegt sich bewegt, eine längere Belichtungstzeit als 1/30 würde ich wahrscheinlich vermeiden und schon das ist sehr grenzwertig. Sollte ich also an diese Grenze stoßen drehe ich den Isowert nochmals hoch.
4. Auf den Auslöser drücken und dabei die Kamera nicht verreissen... Das wars dann "schon".
Sooo... ist nun doch etwas länger geworden, aber so ists nun mal bei mir. Sollte ich mich bei 2. zuerst für die Belichtungszeit entscheiden, dann wählt man natürlich in 3. die Blende.
Wie gesagt, das sind die Gedankengänge, die bei mir im Kopf abgehen, wenn ich fotografiere. Vielleicht ist das bei anderen anders.