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Verletzende Worte oder Handlungen

*****har Paar
41.020 Beiträge
Verstehe ich Dich da also richtig: Du meinst, man macht das dann zwar "bewusst", aber eben doch nicht mit voller Absicht, sondern man nimmt es sozusagen billigend in Kauf (wie man das wohl juristisch ausdrücken würde), dass der andere dabei verletzt wird - Hauptsache, man selbst wird nicht verletzt?

Wie verträgt sich das dann aber damit, dass man den anderen liebt (ich gehe davon aus, dass wir hier über Beziehungen etc. schreiben)? Ist es nicht so, dass man denjenigen, den man liebt, eher vor Verletzungen aller Art zu schützen versucht?

*

In einem Punkt stimme ich Dir voll und ganz zu:

Viele Menschen handeln einfach nur unbewusst und irgendwie automatisch, wie Marionetten ihrer bisherigen Erfahrungen und all dessen, was ihnen beigebracht wurde, ohne auch nur eine einzige Sekunde jemals darüber nachgedacht zu haben, ob es nicht auch anders ginge.

Und der Kollegin wurde seinerzeit genau das verdeutlicht: Sie möge endlich erwachsen werden und bedenken, dass wir nicht wissen können, was sie in "ihrer Welt" verletzen könnte. Und dass wir, selbst wir es wüssten, keine Lust hätten, uns derartig verkrampft und kontrolliert zu verhalten, immer und überall darauf zu achten, dass sie sich bloß nicht verletzt fühlen könnte.

Einmal hat sie sich auch getroffen gefühlt, weil jemand genüßlich eine Tafel Schokolade verzehrt hat: Sie glaubte, er wolle ihr damit zeigen, wie fett sie ist. Da muss man erstmal drauf kommen ...

Aber gerade auch hier im Joyclub passiert es immer wieder, dass jemand sich verletzt fühlt, dabei hat keiner auch nur versucht, ihn zu verletzen. Und ich bin immer wieder entsetzt über so viel undifferenziertes Denken und Unfähigkeit, das auseinander zu halten ...

(Der Antaghar)
********nder Mann
2.896 Beiträge
*****har:
Verstehe ich Dich da also richtig: Du meinst, man macht das dann zwar "bewusst", aber eben doch nicht mit voller Absicht, sondern man nimmt es sozusagen billigend in Kauf (wie man das wohl juristisch ausdrücken würde), dass der andere dabei verletzt wird - Hauptsache, man selbst wird nicht verletzt?

Ich fühle mich latent paraphrasiert *lach* Letzteres würde ich nicht mal zwingend sagen, gibt es ja solche "Schläge" oftmals, weil sich jemand verletzt fühlt. Abgesehen davon gibt es auch genug Fälle, wo "wider besseren Wissens gehandelt wird". Selbstwertdienliche Verzerrung, Abwertung des Opfers, Legitimation der eigenen Handlungen, um das positive Selbstbild aufrecht zu erhalten etc.

Oder anders: Menschlicher Kindergarten. Dabei möchte ich es ausführungstechnisch belassen, gebe ich mich mit derlei Individuen (/Verhaltensweisen) nicht mehr ab, noch möchte ich sie groß diskutieren.

Ich denke kaum jemand verletzt jemand anderen mit der Intention ihn zu verletzen. Ich sehe es eher als Ausdruck von "Ich fühle mich unverstanden/nicht gesehen und bin nicht in der Lage das anderweitig zu artikulieren/du willst es anderweitig nicht hören/sehen.".

*****har:
Wie verträgt sich das dann aber damit, dass man den anderen liebt (ich gehe davon aus, dass wir hier über Beziehungen etc. schreiben)? Ist es nicht so, dass man denjenigen, den man liebt, eher vor Verletzungen aller Art zu schützen versucht?

Versuchen, ja. Aber bei aller Liebe zu anderen, sollte man auch die zu sich selbst nicht übersehen und vergessen. Und ich für meinen Teil kann nur sagen, dass ich selbst bei dem mir nahe stehensten Menschen eine (Schmerz-)Grenze hatte. Was das Verhalten mir gegenüber anbetrifft. Nur weil ich einen Menschen liebe, muss ich mich nicht als Prügelknaben hinstellen und regressierende Anfälle endlos auf mich niederprasseln lassen. Natürlich ist es wünschenswert, dass zwei Menschen gegenseitig auf sich Rücksicht nehmen, gerade, wenn sie nebenbei noch dysfunktionale Muster abspielen, aber...

Und wenn man es eine Ebene höher betrachtet, dann sind diese Verletzungen manchmal auch... nicht ein Zeichen von Liebe, aber förderlich. Die Vernichtung des Gegenübers, so dass er sich selbst neu aufbauen und entfesseln kann. Sofern er sich halt nicht den Strick nimmt oder apathisch sein Leben wegwirft.
Wobei das jetzt wohl zu stark eigengeschichtlich gefärbt ist *lach* Und sich wohl die Frage stellt, ob's das wert war.

Nun ja. Ich denke man muss zwischen "Person" und "Verhalten" unterscheiden. Und gerade auch als reflektierter Charakter bietet es sich an auch einfach mal im Muster zu bleiben. Empfinde ich zumindest mittlerweile als wohltuend oder legitim. (Außer es kommen dann die "Du bist aber so reflektiert, du darfst dich nicht so verhalten."-Charaktere *lach* ) Anyway.
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ Versuchender
Okay - ich danke Dir!

Und ja, die gibt's hier im Joyclub auch zuhauf:

Außer es kommen dann die "Du bist aber so reflektiert, du darfst dich nicht so verhalten."-Charaktere

Alle wollen gerne so sein dürfen, wie sie sind - nur wer auch mal gründlich nachdenkt und reflektiert, darf offenbar nicht so sein, wie er ist! Wie bei denen, die massiv gegen das Bewerten sind, aber jeden als schlecht bewerten, der einfach mal bewertet. Und so weiter ...

*fiesgrins*

(Der Antaghar)
****ot2 Mann
10.764 Beiträge
Und wieder ein wertvoller Thread.

Jeder dürfte zu diesem Thema so seine eigenen Assoziationen haben.
Ich z.B. wundere mich, dass ich diesen Thread das Wort "Kritik" noch nicht viel.
Man gerät ja im Grunde tagtäglich in zwischenmenschliche Situationen, bei denen man kritisiert wird, - oder kritisieren möchte.
Und es erscheint mir schwierig, da nicht mit Abwehr zu reagieren, egal wie diplomatisch diese Kritik vorgetragen wird.
Ganz nebenbei, der Beitrag von "Hinz und Kunz" auf Seite 2 hat mir gut gefallen.
Lg
Freimut
*********chsen Paar
5.307 Beiträge
Verletzende Handlung
Hab ich mit meinem EX auch schon erlebt. Er hat meine Haltung nicht verstanden und immer wieder auf meinen Gefühlen getrampelt.Reden half nichts, wurde von ihm alles nur schön geredet. Und jetzt ist es der EX.
Das beste was ich machen konnte, denn heute habe ich eine wahre Sternschnuppe, die ich nicht mehr loslasse.
In to the void - beauty goes „vertigo“
******ool Frau
31.738 Beiträge
Nachtrag zum Dialog versuchender + antaghar
Es gibt ein interessantes Buch zum Thema: Spiele der erwachsenen von Eric berne. Seine Theorie kurz gefasst: diese Spiele werden gespielt, um Zuwendung zu erhalten
Vielleicht ist es so, dass man mit zunehmendem Alter merkt, wie zerbrechlich Geist und Körper doch sind. *nachdenk*

Deswegen empfiehlt es sich, es sich schon frühzeitig zur Gewohnheit zu machen, gut auf die Stärke von Geist und Körper zu achten, damit auf der Reise durch das Leben nicht schon kleinste Stürme einen zu Boden werfen und bewegungsunfähig machen - kurzzeitig oder nachhaltig verletzt zu werden.
Ist es nicht so, dass wir Menschen unsere Unvollkommenheit als Aufgabe mitbekommen haben? *gruebel*
Diese Unvollkommenheit fällt uns besonders stark bei anderen auf. Auch im eigenen Familien- und Freundeskreis sehen wir die seelischen, geistigen, aber auch körperlichen Makel unseres Gegenübers sehr deutlich. Oftmasls fallen uns diese Makel deshalb so unangenehm ins Auge, weil wir darin uns selbst erkennen. Die Menschen mit all ihren Problemen halten uns einen Spiegel vor, in den wir nur mit Gelassenheit blicken können, wenn wir in der Tiefe unseres Wesens dieses Problem bewältigt haben. Dann können wir liebevoll auf unser Gegenüber blicken und vielleicht sogar schmunzeln. Und wenn wir richtig böse werden angesichts eines Verhaltens, dann fragen wir uns warum?

Nehmen wir diese Botschaft einfach als Lernaufgaben an.
Andere können wir nicht oder schwerlich ändern, sondern nur uns selbst. Das ist unsere Chance. Bis zu St.-Nimmerleinstag können wir uns wandeln und unserem Ich, das in unserem Inneren reift, den Weg in die Freiheit und Zufriedenheit ebnen. *love*

... und wenn man ganz weit nach hinten, also Richtung Urzeit blickt, dann kann man durchaus feststellen, dass nicht nur Menschen freier geworden sind, sondern auch Tiere. Kommt allerdings ganz auf die Sichtweise an. *troest*

O. k. wir lassen die Tierwelt oder sonstige Welten mal beiseite und betrachten nur die Welt des Menschen. Über die Zeit bzw. Evolution ist der Mensch nicht unbedingt weiser oder liebevoller geworden, aber durchaus fähiger, freier und (viellicht) bewusster. Das hat nur partiell etwas mit dem freien Willen oder Freiheitsgrad des Einzelnen zu tun, allerdings summiert sich alles auf und ergibt den großen Unterschied.
Wenn man so will, dann hat sich der Mensch körperlich und geistig entwickelt, und dies gilt nicht nur im Allgemeinen über die Zeiten der Evolution, sondern es gilt auch für die Evolution des individuellen Lebens – von der Wiege bis zur Bahre sozusagen. Man kann es schon durchaus so sehen, dass die Entwicklung des Menschen im Allgemeinen ein Abbild der Entwicklung des Menschen im Speziellen ist, oder anders herum. Natürlich wäre auch zu erkennen, dass einige Menschen ihrer Zeit voraus sind und andere ihr hinterherhinken, was man nicht ohne Weiteres im Positiven oder Negativen werten kann.
Dennoch sollte man das eigene Verhalten und das anderer durchaus werten.
Mein Fazit:
Werte sind wichtig, ebenso Wertschätzung. *liebguck*
Werte sind wichtig ebenso Wertschätzung
Das trifft es in meinen Augen den Nagel voll auf den Kopf!

Nur wenn ich einen Menschen nicht Schätze, bin ich in der Lage ihn zu verletzen..nur dann ist es mir "egal" wie es ihm geht und was er daraus macht.
Stimmt so nicht.
Hoffe ich. Es gibt ebenso verletzen, weil man den Partner nicht näher an sich heranlassen möchte und damit abwehrt.

Zur Frage, ob selbst schon erlebt: oft genug, meist war es aber wohl wirklich, daß man mich nicht geschätzt hat.
Selber verletze ich aber auch zu oft. Verlustangst, die sich auch mal in unbegründeter Eiferscht äußern kann- das verletzt halt, weil da auch mangelndes Vertrauen mitschwingt.
Und wenn es nicht die Eifersucht ist- dann ist es das Einengen, wo sich die Partnerin bedrängt fühlt-> siehe den zweiten Satz meines Posts...
Aber bedeutet das denn nicht auch, wenn der Partner nicht an sich heran lässt, dann Schätzt er dich auch nicht richtig..

Wenn ich meinen Partner nicht Schätze, wen denn dann?
Es gibt ebenso verletzen, weil man den Partner nicht näher an sich heranlassen möchte und damit abwehrt.

wenn ich ein solches Problem habe, dann sollte ich mit dem Menschen, den ich wertschätze darüber sprechen, ihm erklären, was in mir vor sich geht.
newdream: jeder Mensch braucht seínen Freiraum im Leben.
Auch in einer Partnerschaft. Wird dieser Freiraum von einem der beiden nicht gewahrt, schafft sich der andere Freiräume. Angefangen bei Vereinen/Kegelclubs, schlimmstenfalls "Überstunden".
Das muß also nicht zwingend mit mangelnder Wertschätzung zu tun haben. Im Gegenteil, es kann ebenso bedeuten, daß man etwas Abstand möchte, um auch mal Zeit für sich zu haben. Um den Partner nicht zwingend als Last zu empfinden.


realywomen: Schon geschehen - endete aber nicht gerade zufriedenstellend. Für keinen von beiden.
das bestreite ich nicht!!!

Natürlich ist das wichtig und ich bin die letzte, die da etwas anderes behauptet...jeder braucht seinen Freiraum und das hat nichts mit Wertschätzung zu tun.

da haben wir uns wohl falsch verstanden
********nder Mann
2.896 Beiträge
******ool:
Es gibt ein interessantes Buch zum Thema: Spiele der erwachsenen von Eric berne. Seine Theorie kurz gefasst: diese Spiele werden gespielt, um Zuwendung zu erhalten

Bekannt *bravo*

Wobei sich von dort viele Querverbindungen zu anderen Sichtweisen ziehen lassen und sich "alles wiederfindet". Das Problem sind auch weniger die Spiele, als wenn man sie unbewusst/zwanghaft spielt. Zumindest die dysfunktionalen. Von daher: Erwachsene Spielpartner wählen, dann klappt's auch ohne elendig tiefe Verletzungen. Meinungsverschiedenheiten und Abstimmungsnotwendigkeiten gehören dazu.
In to the void - beauty goes „vertigo“
******ool Frau
31.738 Beiträge
Dett war
Ja mal wieder klar, dass du alles kennst, 9xklug *g*

Aber in einem Punkt muss ich dir widersprechen: diese Spiele werden unbewusst gespielt. Da trifft sozusagen das innere Kind des "Täters" auf das innere Kind des "Opfers" und die hauen sich dann gegenseitig die schaeufelchen auf den Kopf. Natürlich kannst du das auch systemisch erklären - und dann muss einer aus dem Spiel der Eskalation aussteigen
********nder Mann
2.896 Beiträge
******ool:
Ja mal wieder klar, dass du alles kennst, 9xklug *g*

Aber in einem Punkt muss ich dir widersprechen: diese Spiele werden unbewusst gespielt. Da trifft sozusagen das innere Kind des "Täters" auf das innere Kind des "Opfers" und die hauen sich dann gegenseitig die schaeufelchen auf den Kopf. Natürlich kannst du das auch systemisch erklären - und dann muss einer aus dem Spiel der Eskalation aussteigen

Woher wusste ich nur, dass eine derartige (Spiel-)Reaktion kommt *baeh* Ich hatte schon überlegt, ob ich explizit dazu schreibe, dass es lediglich Ausdruck meiner Freude ist *ggg*

Ja, nach Berne werden sie das. Ich für meinen Teil spiele die Spiele mittlerweile auch bewusst respektive mit metakommunikativer Begleitung. Und was ich mich eben gefragt habe, inwieweit das BDSMler nicht auch tun. Dom als kritisches und/oder fürsorgliches Eltern-Ich, Sub als Kind-Ich.

Und selbst von den unbewussten Spielen sind ja nicht alle dysfunktional. Und selbst die dysfunktionalen haben ja ihre Daseinsberechtigung und kann man die auch (mal) spielen, wenn man aussteigen kann (Oder zumindest die Illusion hat es zu können.).

Die Kunst ist ja eben nicht mehr blind und unbewusst den eigenen Mustern zu folgen. [Und solange ich noch Diskussionsbeiträge wie diese "am laufenden Band schreibe, tue ich das für meinen Teil noch absolut. Gut, ich habe mich in dem Fall bewusst bewusst dafür entschieden, aber grundsätzlich... *lach* ]
In to the void - beauty goes „vertigo“
******ool Frau
31.738 Beiträge
Funktionale Spiele
Ich erinnere mich, dass das letzte spiel in dem Buch positiv bewertet wurde aber nicht an den Inhalt.

Metakommunikation währenddessen fände ich anstrengend ... Mir würde selbstironiesierung gefallen z.B. Vollkommen überzeichnete du-botschaften
****ot2 Mann
10.764 Beiträge
Wer deklariert eigentlich, wann - was - dysfunktional ist.
Wer maßt sich da die Entscheidungshoheit an?
Das ist doch auch nur wieder "sone Vokabel"...
Den "Berne" habe ich selbstredend auch in meiner Privatbibliothek, - aber unter "nicht gelesene Bücher"...
Lg
Freimut
*****har Paar
41.020 Beiträge
Also - wenn etwas auf jeden Fall selbstschädigend ist, dann ist es wohl zumindest auch dysfunktional, denke ich mal.

All diese Spiele kenne ich natürlich nur zu gut, auch aus früherer leidvoller eigener Erfahrung, hab sie selbst lange genug gespielt und irgendwann nur noch bescheuert gefunden. Heute spiele ich sie einfach nicht mehr mit, ich verweigere mich ihnen (es sei denn, mir passiert so was mal wieder unbewusst, was sicher gelegentlich vorkommt, bevor ich es mir bewusst machen konnte).

Aber ich kann es mittlerweile kaum noch ertragen, mit ansehen zu müssen, wie so viele sich selbst und den meisten anderen in ihrem Umfeld wirklich nur schaden - weil sie zu dumm oder zu feige sind, sich diese Spielchen mal bewusst zu machen, ihre eigenen Muster sich auch mal aus einer gewissen inneren Distanz selbstkritisch zu beleuchten.

Und dann nehme ich meine Beine in die Hand und laufe ganz schnell weit weg, meide den Kontakt mit ihnen, wo es nur geht, spiele einfach nicht mehr mit ...

(Der Antaghar)
@Anthagar
Aber ich kann es mittlerweile kaum noch ertragen, mit ansehen zu müssen, wie so viele sich selbst und den meisten anderen in ihrem Umfeld wirklich nur schaden - weil sie zu dumm oder zu feige sind, sich diese Spielchen mal bewusst zu machen, ihre eigenen Muster sich auch mal aus einer gewissen inneren Distanz selbstkritisch zu beleuchten.

Genau das ist für mich der springende Punkt: die Verletzungen, egal ob verbal oder nonerbal, die aus Feigheit geschehen.
********nder Mann
2.896 Beiträge
*****har:
Aber ich kann es mittlerweile kaum noch ertragen, mit ansehen zu müssen, wie so viele sich selbst und den meisten anderen in ihrem Umfeld wirklich nur schaden - weil sie zu dumm oder zu feige sind, sich diese Spielchen mal bewusst zu machen, ihre eigenen Muster sich auch mal aus einer gewissen inneren Distanz selbstkritisch zu beleuchten.

Ach Antaghar, ich denke, da gehst du mit vielen sehr hart ins Gericht. Selbsterkenntnis braucht (u.a.) auch Zeit. Wenn ein Mensch im Hamsterrad gefangen ist aus "Ich muss arbeiten gehen, um Geld zu verdienen.", einen Job macht, der vielleicht nicht wirklich passt, nur unzureichend bezahlt wird und bei dem auch nicht viel Anerkennung fließt, der hat - behaupte ich - weder Zeit noch Energie noch Lust sich mit sich selbst auseinanderzusetzen und sich und die Welt zu hinterfragen. So wichtig ich Selbsterkenntnis finde, so sehr sehe ich das auch als Luxus. Wenn man so will, habe ich vor allem die Zeit neben meinem Studium dafür aufgewendet. Und das konnte ich nur, weil ich finanziell ausreichend abgesichert war, mir Wissen schon immer relativ einfach in die Hände fiel und es mich - nicht zuletzt - interessiert hat.

Von daher [Meta: Und das ist ziemlich witzig, dass ich jetzt die Seiten wechsel, weil ich grundlegend genau so ein Hardliner bin *ggg* ] möchte ich... jene nicht in Schutz nehmen, aber zumindest für Verständnis werben. Wobei ich mir sicher bin, dass du das ja auch hast.

Für mein persönliches Umfeld gilt natürlich dasselbe. Und gerade Personen mit dem Label feige... zumindest, was zwischenmenschliche Beziehungsgestaltung/-auflösung angeht: *nein*

Es ist, wie es ist. Und alles, was wir tun können (oder zumindest ich), ist Angebote machen. Mit Postings wie diesen zum Nachdenken anregen. Dass viele das (Angebot) wohl verkennen, nun ja, wahrscheinlich. Aber wenn allein ein oder zwei dadurch begeistert und angeregt werden, Mission accomplished. [Neben der egoistischen Motivation, dass ich so Leute auf mich aufmerksam mache, die mit mir möglicherweise auf einer Wellenlänge liegen und von denen ich noch etwas lernen kann *zwinker* ]
********nder Mann
2.896 Beiträge
****mut:
Wer deklariert eigentlich, wann - was - dysfunktional ist.
Wer maßt sich da die Entscheidungshoheit an?

Im Idealfall jeder für sich selbst. Dysfunktional ist es vereinfacht gesagt dann, wenn Leidensdruck vorherrscht. Oder ich etwas tue, was ich nicht tun will oder etwas nicht tue, was ich tun will. Beispielsweise halb zwölf in JC-Foren schreiben statt was Essen zu gehen oder was für meine Diplomarbeit zu machen. Aber das ist okay, und das kann man ändern *zwinker* [Und hat man/ich gute Gründe dafür *ggg* ]
Ihr versucht lobenswerterweise, das Thema von der eher theoretischen Seite anzugehen.
Man darf darüber nicht vergessen, dass derjenige, der verletzt wurde, nicht unbedingt in der Lage ist, rational zu denken. Dazu gehöre ich leider auch.
Wobei man hier auch unterscheiden muss, wie gravierend die Verletzung war und wem man sie zu "verdanken" hat; ob sie absichtlich oder aus Gedankenlosigkeit geschah.
Ich denke, dass diese Sache jeder etwas anders sieht und somit auch anders damit umgeht. Eine Patentlösung gibt es wie für so vieles hier eben auch nicht. Leider.
Für mich war es das Schlimmste, von demjenigen so verletzt zu werden, der mir am meisten bedeutete. Und dass er mich wissentlich und auch willentlich verletzt hat.
Klare Worte hätten hier geholfen; wäre auch schmerzhaft gewesen, aber er wäre nicht dafür verantwortlich gewesen. Das wäre dann an mir gelegen, damit umzugehen. Gefühle kann man nicht erzwingen - wenn sie weg sind, muss man das akzeptieren. Aber die Größe, dies auch dem anderen mitzuteilen, sollte man auch besitzen.
Schweigen und hoffen, dass der andere schon merken wird, was los ist, ist feige und dieses Verhalten hat auch niemand verdient.
In to the void - beauty goes „vertigo“
******ool Frau
31.738 Beiträge
Wie man es auch dreht oder wendet
Jede/r, ob verletzender oder verletzter, sollte Verantwortung für sich selber uebernehmen - sei es, dass die eigene Situation reflektiert wird, sei es, dass man aus dem gewaltkarussell aussteigt, sei es, dass man sich professionelle therapeutische Hilfe sucht ...

Oder man hat gute gründe dafür - wie z.B. sich vor der uniarbeit zu drücken und sich streicheleinheiten von den anderen foristen zu holen, gelle versuchender? scnr
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