Lieber roter Mond,
was wäre, wenn alles ganz anders wäre?
Würdest du deine Sichtweise ändern?
Was wäre, wenn es selbst für den Verstand schlüssig wäre, dass die bisherigen Sichtweisen in ihrer Existenz keinerlei Bestand hätten?
Würdest du dann lieber bei der alten und gewohnten Sichtweise bleiben oder lieber doch dich ins Ungewisse hinauswagen?
Wenn du darauf eine Antwort hast, bist du schon viel weiter.
Also was sind denn die Themen konkret?
- Verletzt werden
- Vertragsbruch
Verletzt werden
Das alte, beliebte und bekannte Schuld/Unschuld Denken. Bis heute hat sich diese "Marotte" in nahezu allen Gedankenebenen verfestigt. Andere wären die Bösen, die Anderen sind schuld, immer die Anderen.
Heute ist die Zeit angebrochen, die Frage richtig herum zu stellen:
Wieso passiert das mir und warum fühle ich mich bei dem Verhalten jener Person so verletzt?
Das Leben lebt sich leichter, wenn wir anderen die Schuld in die Schuhe schieben können, statt in unsere Eigenverantwortung zu gehen. Alles was uns passiert, hat seine Ursache in uns und nirgendwo sonst. Da sagt selbst unser Verstand "stimmt", denn anderen passiert zwar Ähnliches aber eben nur "Ähnliches" und wiederum Anderen passiert ganz Anderes.
Also warum passiert uns sowas und warum fühlen wir uns verletzt?
Mein Beispiel mit den 3 Personen und dem "Arschloch" sagen, ist bereits bekannt, aber ich schreibe es gerne wieder, denn es verdeutlicht die Zusammenhänge:
Geh zu 3 Personen und beleidige sie aufs übelste. Was passiert? Genau, du wirst 3 verschiedene Reaktionen bekommen. Wenn du Glück hast, ist jemand dabei, der nur lächelt, weil er sich nicht angesprochen fühlt, ein anderer tickt total aus und nimmt es sehr persönlich und ein Dritter zieht sich zurück, weil er sich total verletzt fühlt.
Und was sagt dir das?
Du warst in diesem Moment der Auslöser, aber nicht die wahre Ursache für die drei verschiedenen Reaktionen. Man kann Wasser auf einen Schwamm, auf Granit und in einen See giessen. Das Wasser selbst ist nicht ursächlich dafür, was in diesen 3 verschiedenen Situationen passiert. Wasser ist einfach nur Wasser. Es kommt auf den Nährboden und das Fundament an.
Und genau hier kommt wieder die Frage zum Tragen, warum fühle ich mich so, wenn jemand so oder so handelt?
Selbst wenn Menschen anderen Menschen vorsätzlich schaden wollen, so ist es wieder einzig unsere Verantwortung, ob wir das zulassen und wie wir damit umgehen.
Bisher haben Menschen, wenn sie verletzt wurden a) die Schuld im außen manifestiert und b) Mauern zum Selbstschutz aufgebaut.
Beides ist in Realität unsinnig. Denn so berauben wir uns unserer eigenen Freiheit, einzig weil wir nicht in uns selbst blicken und arbeiten wollen. Wer in sich ruht und im Gleichgewicht ist, braucht weder Schutz noch Mauern.
In unserer Welt gibt es alle Schattierungen, ob wir damit konfrontiert werden, liegt an und in uns. Es gibt Menschen, die werden niemals überfallen oder bei anderen wird nie eingebrochen. WARUM ist das so?
Unsere Gesellschaft, unser Umfeld, all der Druck von außen will, dass wir nicht nach innen blicken und dort Ursachen finden. Man will, dass wir im außen leben und allem und nichts Schuld zuweisen. Die Rechnung geht aber nicht auf. Denn irgendwann wird es soviele Verbote geben, dass Leben unmöglich wird.
Leben heißt im Einklang mit sich zu leben, im Einklang mit der eigenen Verantwortung, im Einklang mit dem Leben, ganz besonders jedoch aus dem Herzen und in Achtsamkeit.
Wer aus dem Herzen heraus lebt, wird immer das Richtige tun und handeln und selbst wenn etwas daneben geht, so ist/wird diese Erfahrung wichtig sein (für diese Person und die Beteiligten).
Du bist noch im Außen und im "Opfermodus", also ist das genau dein aktuelles Thema das du intensiv und in alle Tiefen beleuchten solltest. Genau deshalb passiert dir so etwas und genau deswegen hat jemand dies bei dir ausgelöst.
Sei dankbar der Person, das wäre ein Anfang. Schmerz/Leid vergeht, spätestens wenn du erkennst, dass der Grad an Schmerz durch uns selbst definiert wird. Eine andere Sichtweise lässt Schmerz/Leid anders aussehen und anfühlen.
Vertragsbruch
Wer Verträge eingeht, die "moral-juristisch" sittenwidrig sind
sollte nicht jammern, dass diese Verträge kaum einzuhalten sind. Exklusive Partnerschaftsverträge sind nahezu uneinhaltbar, gegen die Natur und getränkt vom "Besitzdenken".
Warum?
Weil die Grundlage für Partnerschaften Liebe sein sollte und diese gibt es nicht exklusiv. Liebe kennt auch keine Exklusivität. Lust ebenso wenig. Wer also auf Exklusivität steht, tut ja nichts anderes als der Person, die sie vorgibt zu lieben, die Liebe in Ketten zu legen. Du darfst niemanden außer mich lieben und begehren.
Ist das noch Liebe?
Alles hat eine Kehrseite, also darf man die Schattenseite nicht ignorieren und am Ende noch das Schuld-Schwert auspacken und andere anklagen. Was heißt darf man nicht, klar darf man, nur mit welchem Sinn? Am Ende klagt man sich selbst an.
Ich wünsche dir, dass du diese Gelegenheit nutzen wirst, deinen akuten und hochkochenden Themen mit der Intensität zu begegnen, wie du sie bisher in deinem Leben nicht gekannt hast.
Auf zu neuen Wegen, neuen Sichtweisen, neuer Lebensfreude
hg
D.