ich glaube, daß zu viel Emotion in der Diskussion steckt. Überdies wage ich zu behaupten, daß die Frage nicht abschließend beantwortet werden kann, weil sie einfach falsch gestellt ist.
Wieso? Sie unterstellt, daß eine gedankliche Leistungsfähigkeit (Intelligenz) etwas mit Sex zu tun habe, einer Tätigkeit, die in erster Linie aus einem handwerklichen Grundgerüst, gepaart mit ein wenig Erfahrung und viel Gefühl besteht. Gerade die Frage, ob Sex gut oder schlecht war (bzw. als so empfunden wird), ist in erster Linie eine emotionale und handwerkliche Sache. Aber splitten wir diese Bestandteile doch weiter auf:
Handwerk: es gibt bis heute keine Studie, die den Beweis erbringt, daß Abiturienten gegenüber dem Realschüler bessere handwerkliche Leistungen in Berufen der dualen Berufsausbildung erbringen. Von Praktikern der Berufsausbildung hingegen wird manchmal bemängelt, daß die Abiturienten zu kopflastig an die handwerklichen Aufgaben herangingen. Inwieweit dies tatsächlich nachweislichen Statistiken entspricht oder aber nur die eigene schulische Herkunft der Ausbilder aufwerten soll, entzieht sich meinem Wissen.
Gefühle: Die Frage, wie weit man sich fallen lassen kann, ist eine Frage von Vertrauen. Hier schulische Werdegänge als Maßstab herhalten lassen zu wollen, wirkt zu konstruiert um es auch nur anfänglich ernstnehmen zu wollen.
Erfahrungen machen Hauptschüler im sexuellen Bereich deutlich früher als ihre Kollegen vom Gymnasium. Inwieweit dies einem Wissensvorsprung im Alter von 20 Jahren gleichzusetzen ist, entzieht sich wiederum meienr Kenntnis. Da aber Beziehungen auch über Schulgrenzen hinweg existieren, scheint mir eine gewisse Durchmischung stattzufinden.
Im Gegenzug hat der Gymnasiast sicher weniger Probleme, sich die theoretischen Grundlagen (Anatomie, Funktionsweisen, Erfahrungsberichte) anzueignen.
Bleibt festzustellen:
Da in erster Linie intellektunabhängige Skills notwendig sind, setzt die Frage am falschen Ende an. Emotionale Intelligenz ist unabhängig von kognitiven Leistungen und damit nicht gleichsetzbar. Dinge wie Vertrauen, die Fähigkeit des sich fallen lassens etc. sind weder schulisch erlernbar noch vom Grad einer Wissenstransferleistung abhängig. Die "Fächer" sexuelle Erfahrung und anatomisch-funktionales Wissen sind zwar Grundlage für gute Leistungen, aber eher Nebenfächer im Verhältnis zu Emotion und Handwerk. Die Frage müsste also eher bei den sozialen Kompetenzen und des sog. soft skills ansetzen als bei der Frage nach dumm/schlau.
LG, Oli