Behinderung ist jede Überlegung Wert.
Behinderung ist jede Überlegung Wert und dann ist es keine mehr.
Wenn man Behinderung erlebt, als Rollifahrer, als Blinder, als Angehöriger als Freund, Tag für Tag, sollte man sich als erstes fragen, was ist denn eigentlich eine Behinderung?
Eine Behinderung ist ein anderssein, eine andere Form des "Erlebens", nicht des Lebens.
Die Frage nach dem Leben stellt sich hier gar nicht. Für keine der beiden Seiten. Egal auf welcher man steht.
Ich habe übrigens noch kaum einen Menschen getroffen, der nicht irgendeine Behinderung hat.
Jeder hat einen Punkt in oder an seinem Körper, in seiner Psyche, den er nicht akzeptiert, den er versucht zu überspielen, den er sucht und nicht findet, der weh tut wenn man ihn bloßstellt und offen darlegt.
Die Frage ist aber wieviel Halt finden die Betroffenen, wieviel Verständnis hat das Umfeld, die Gesellschaft, diejenigen, die sich als normal bezeichnen, für diese besondere Situation.
Natürlich gibt es Probleme im Alltag und im sexuellen Bereich, als normaler wie auch als Behinderter.
Die Frage ist nur wie stellt man sich ihnen.
Sagen wir einmal es gibt keine "Probleme".
Das ist übrigens meine ganz persöhnliche Einstellung zum Leben.
Es gibt nur neue Aufgaben und Ziele die ich erreichen will und auf diese freue ich mich, die sind der Antrieb zu meinem sagen wir einmal glücklichen Leben. Diese Aufgaben machen das Leben für mich lebenswert.
Das rückt das ganze nämlich genau dahin wo es hingehört,
mitten ins Leben.
Man verdrängt es nicht, man vesteckt es nicht sondern man stellt sich der neuen Aufgabe.
Ich bin ein "normaler" ein blöder Ausdruck, aber sei´s drum.
Mit meinen eigenen Fehlern, meinen eigenen Behinderungen und Schwächen.
Ich kam hier ins JC weil ich etwas ganz besonderes gesucht habe, etwas ganz tolles finden wollte.
Nun ich kann nur bestätigen das ich hier genau auf das gestoßen bin.
Ich habe nämlich in meiner Oberflächlichkeit übersehen, das die wundervolle Frau die ich angeschrieben habe eine Rollstuhlfahrerin ist.
Sie hat mir am Anfang eine Antwort auf mein Anschreiben geschickt, da hab ich erst mal gesagt, hopla, die steht ja fester im Leben als ich mit meinen beiden gesunden Beinen.
Doch und das ist eben das "Normale" sie hat die selben Sehnsüchte und Empfindungen wie ich.
Ich habe einige Zeit darüber nachgedacht und überlegt, bin ich bereit dazu ein solches Erlebnis aufnehmen zu können.
Doch ich mußte ihr einfach Antworten. Nicht auf die plumpe Art, na wie gehts denn so im Rollstuhl, sondern ich wollte wissen wie sie empfindet, was sie anspricht. Kann ich sie glücklich machen.
Was ist Glück für einen Behinderten Menschen?
Das Wort "Behindert" oder "Betroffene" gibt es seitdem für mich nicht mehr.
An alle die mich vieleicht kennen oder auch nicht. Ihr glaubt gar nicht wieviel ein Leben Wert ist, wieviel ein Leben einem gibt.
Das eigene Leben, das Leben des Partners, das eines Freundes oder das irgendeiner Beziehung.
Deshalb werde ich und meine Partnerin diesen Text auch zum Start für ein neues Thema unter der Rubrik "Leben mit Behinderung" einstellen.
Mein Thema lautet,
"Neues Entdecken neues Erleben ohne Grenzen".
Ihr werdet in meinen Beiträgen das Wort Behinderung nicht mehr finden.
und wenn ihr schreibt, von Problemen, Erlebnissen, Fantasien und Wünschen eben gerade wenn es euch betrifft, dann nehmt sie hin wie sie sind.
Ich will damit die Augen nicht davor verschließen, ich will sie weit aufmachen, neues Erfahren und Erleben.
Denn das was wir uns hier zu sagen haben, sind die Aufgaben des Lebens
in dem wir alle stehen.
Euer Lupardus