[1] erregt, sexuell fordernd, jemanden sexuell attraktiv findend
[2] ugs.: hervorragend, super, gut
[3] bei Pflanzen: wegen Konkurrenzdrucks von den Seiten her überschnell nach oben wachsend, ungesund üppig wuchernd, stark bewachsen
[4] bei Speisen: widerlich fett
Herkunft:
Die Grundbedeutung des Wortes findet sich bereits im Althochdeutschen geil. Damals war das Wort "geil" vor allem auf die Natur gemünzt, wovon noch die „Geilstelle“ erzählt - Wiesenflecken zum Beispiel, die besonders dicht und grün bewachsen sind. Verwandte Worte gibt es in vielen germanischen sowie einigen baltischen Sprachen, wobei die Bedeutungen erheblich variieren. So z.B. altenglisch gal (lustig, lüstern), altnordisch geiligr (schön), gotisch gailjan (erfreuen), lettisch gails (wollüstig) und litauisch gailùs (beißend, scharf). Eine einheitliche zugrundeliegende Form ist umstritten. Diskutiert wird aber die Ableitung aus einer indogermanischen Wurzel *ghei- mit der Grundbedeutung "Verlangen, Begehren", aus der sich auch Geier und Geiz ableiten ließen.
Synonyme:
[1] scharf, spitz, bockig, heiß, rattig, brünstig, läufig (bei Tieren), lüstern, wollüstig, gamsig (bayr.)
[2] cool, klasse, knorke (veraltet), rattig (Ruhrpott), spitze, stark, super, regional, umgangssprachlich: supi, urst
Gegenwörter:
[2] ungeil
Oberbegriffe:
[1] Libido
[2] Jugendslang, Jugendsprache
[3] Pflanzenzucht, Forstwirtschaft
Unterbegriffe:
Beispiele:
[1] Petra ist geil auf Martin.
[2] Martin hat eine geile Jacke an.
[3] Die geilen Triebe der Pflanze müssen regelmäßig zurückgeschnitten werden.
Redewendungen:
Charakteristische Wortkombinationen:
[1] Bock (eher negativ), Sau (positiv)
[3] Triebe
Abgeleitete Begriffe:
[1] Geilheit, aufgeilen
[3] ausgegeilt
hoffe das stillt deine "wissensgeilheit"