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BDSM Symbole

*******pain Paar
389 Beiträge
Gesinnungszeichen
Ich glaube, wir sind uns hier einig, dass BDSMler kein nach aussen, für die Gesellschaft, sichtbares "Zeichen" tragen müssen. Aber wer es denn tun will, soll es tun. Es hatte hier auch niemand Einwände dagegen.

Auf einen Punkt möchte ich jedoch eingehen. Sassenach, du schriebst:
"Kein Mensch ( um nicht Stino oder Vanilla zu verwenden) käme auf die Idee sich ein besonderes Merkmal seiner Sexualität oder Lebensart um den Hals, an den Finger oder sonst wohin zu hängen oder zu stecken."

Das ist nun ungefähr das Gegenteil von richtig. Wenn du die Menschen betrachtest, wirst du sehen, dass nahezu alle sich mehr oder weniger bewusst mit Merkmalen auszustatten, die sehr konkrete Aussagen haben. Kleidung ist nur eines, aber jeder taxiert den anderen zunächst auch über seine Kleidung (ob mit Recht oder nicht, aber es geschieht!), und weil jeder andere das weiss, achtet er bei der Wahl seiner Kleidung darauf, in die richtige Sozialsphäre einsortiert zu werden, zu der er sich zugehörig fühlt. Nimm die Gothik-Leute oder die Punks! Sie hängen sich ein "besonderes Merkmal" ihrer Lebensart sehr wohl um den Hals oder den Finger. Oder nimm die Neonazis: für sie ist es enorm wichtig, dass die anderen Menschen erkennen, welcher Gesinnung sie sind. Oder die Kiddies, die heute peinlich genau darauf achten, nur in (absolut unsexy) Sneakers bestimmter Marken herumzulaufen, selbst im Tiefschnee. Ein weiteres, derzeit vieldiskutiertes Beispiel: Christen tragen Kreuze an Ketten um den Hals, Musliminnen verhüllen ihr Haupthaar unter einem Kopftuch. Vor ein paar Jahrzehnten trugen Jugendliche gerne Palästinenser-Dreieckstücher.

Es ist also eher der seltene Fall, dass jemand seine Gesinnung nicht nach aussen kehrt. Aber wie steht's mit der Sexualität? Wer kehrt die nach aussen?

Auch hier hat die Gesellschaft genügend Insignien bereitgestellt, mit denen ein Mensch zeigen kann, ob er oder sie sexuell offen, offensiv oder eher zurückhaltend agiert (oder sich zumindest den Anschein geben kann). Allerdings sind Zeichen bestimmter sexueller Vorlieben eher selten.

Die Neigung zu BDSM mit der Lust am Analverkehr zu vergleichen vermengt jedoch sehr verschiedene Ebenen. Denn BDSM ist keine Sexualpraktik wie Anal- oder Oralverkehr, sondern eine []Lebenshaltung . Die Neigung zu BDSM durchdringt die Gesamtpersönlichkeit eines Menschen, wogegen eine bestimmte Sexualpraktik eher mit der Lust auf ein bestimmtes Menü zu vergleichen wäre; der Hunger wird aber auch bei McDonalds gestillt.

Deshalb ist die Paarfindung bei uns BDSMlern immer eine Spur heikler als bei Liebhabern von bestimmten Sexualpraktiken. Dazu kommt noch der Umstand, dass von allen sexuellen Betätigungen nach wie vor einzig BDSM gesellschaftlich geächtet ist (wenn wir von Pädophilie absehen).

Es könnte also durchaus sinnvoll sein, Insignien unserer BDSM-Leidenschaft öffentlich zu tragen: den Akzeptanzprozess in der Gesellschaft zu fördern (zu zeigen, dass wir Viele sind) und die Partnerfindung zu erleichtern.

stephensson
art_of_pain
...
Hallo stephensson,

schöner Beitrag. Einzig mit der "Lebenshaltung" komme ich nicht mit. Ich habe devot-masochistische Phantasien seit ich denken kann, sie zeigten sich schon im Kindesalter lange vor der Pubertät, nur konnte ich sie damals natürlich nicht einordnen. Später begann ich, diese Phantasien auszuleben. Ich lernte, dass sie ein Teil von mir sind, der niemals verschwinden wird und von dem ich auch nicht möchte, dass er verschwindet.

Natürlich äußert sich meine Neigung auf die verschiedensten Arten und ist sicher keine reine sexuelle Praktik wie Analverkehr. Dennoch käme ich nie auf die Idee, sie eine "Lebenshaltung" zu nennen. Für meine Freundin und mich ist unsere Neigung ein Spiel, eine Bereicherung, sie bedeutet gute Gefühle zu haben, große Lust zu empfinden...aber eine Lebenshaltung? Das verstehe ich nicht und bisher konnte mir auch niemand erklären, was es zu einer Lebenshaltung oder Lebenseinstellung macht. Vielleicht kannst Du es ja?


Grüße von Eulennebel (Er)
*******o555 Mann
8.859 Beiträge
.....BDSM-Symbolik....
....ist im Alltag sicher nicht einfach für die meisten zu handhaben.

Es ist sowieso schon schwierig, extravagante Dinge in der Öffentlichkeit unbeachtet umzusetzen...

in unserer ach so toleranten heutigen Zeit......sie ist genauso spießig , wie vor 50 Jahren....

dieser Bereich Sexualität ist etwas ganz besonderes, und deshalb im Rampenlicht....leider oft negativ, obwohl er sensibler ist, als alle andere mir bekannte Sexualität.....

die Frage ist.....muß ich mich unbedingt bei Menschen outen, die keinerlei Verständnis und Feeling dafür haben, ja sogar dafür benachteiligt oder belächelt werden....?

ganz klar nein.....!....dafür ist er zum einen mir zu wichtig...und "Perlen vor die Säue werfen"...muß nicht sein....

und es gibt auch noch Dinge, die nur Menschen miterleben dürfen, bei denen ich das will....nicht jeder....das nennt man glaube ich " persönlich intimster Bereich"
Boooooooom
******Pic Mann
527 Beiträge
Also ich...
...denke man muss im Grunde doch zwischen 2 Fraktionen unterscheiden:

Die einen, die BDSM als Lebenseinstellung und mehr oder minder Lebensinhalt verstehen. Und die anderen, die BDSM als Spiel zur Bereicherung verstehen.

Erstere tragen sicher gerne [i]IMMER[/i] Symbole (Ringe, Halsbänder etc.). Letztere tragen diese Symbole dann, wenn Ihnen danach ist und die Situation danach verlangt. Würde ich zumindest mal so einschätzen....

Wir für unseren Teil sind eher von der letzteren Sorte. Wir tragen unsere Symbole auch nicht ständig. Wir halten aber mit unserer Neigung auch nicht wirklich hinter dem Berg. Wenn das Gespräch in die Richtung driftet, dann steigen wir da auch gerne mit ein und outen uns. Aber eben erst, wenns passt.

Ich denke, wer mag, kann sich über Symbole outen - das sei jedem selbst überlassen. In der Diskussion fand ich im übrigen den Satz "...zeigt, daß ich dazu stehe..." bisher ganz gut.

Immer irgendwelche Symbole zu tragen um zu zeigen, was ich bin - das fände ich irgendwie...ich weiß auch nicht....erinnert mich an meine Jugendzeit, als man mit "Nena"-Shirts rumgelaufen ist, weil mans toll fand *zwinker* Nicht falsch verstehen - ist nicht als Kritik gedacht - für mich wärs halt nix.

Alles zu seiner Zeit....aber wers mag....bitte.
****_nw Frau
691 Beiträge
@Eulennebel
Für meine Freundin und mich ist unsere Neigung ein Spiel,

Lieber Eulennebel,
Verstehe ich Deine Frage richtig? Lebenshaltung klingt für Dich so, als hätte man sich entschlossen, eine bestimmte Partei zu wählen und deren politische Ausrichtung auch grundsätzlich zu vertreten oder als hätte man beschlossen, einer Glaubensgemeinschaft beizutreten oder den Philosophien eines bestimmten Lehrers gemäß zu leben oder sich bewusst einer Szene wie Punk oder Gothik angeschlossen.
Andererseits sprichst Du von Deiner Neigung, die Du nicht gerufen oder beschlossen hast, sondern sie eben da ist, und die Du auszuleben für Dich gewählt hast. Wie kann aber etwas, was tief in Dir wohnt, und das Du nicht sein lassen kannst und willst, ein Spiel sein?

Wenn Du im Rollstuhl säßest wärest Du, ob Du wolltest oder nicht, ein Mitglied der Gruppe der Menschen mit Körperbehinderung.

Der Umstand, dass Du eine sadomasochistische Neigung hast macht Dich, ob Du willst, oder nicht, zu einem Mitglied der Gruppe der Sadomasochisten.
Wenn Du einem Kleingärtner Verein beitrittst kannst Du frei entscheiden, ob Du Dich mit Laib und Seele dem Gärtnern hin gibst und Deine Kinder zur Schreberjugend schickst, oder ob Du nur ein bisschen herum spielst und nach ein paar Jahren Deine Parzelle wieder abgibst, wenn Du darauf keine Lust mehr hast.

Eine Lebenshaltung ist es, denke ich, wenn man über den Umstand hinaus, dass man BDSM ab und zu im stillen Kämmerlein betreibt (Wo es dann meiner Meinung auch kein Spiel sondern das Befriedigen eines Bedürfnisses ist) sich der Szene anschließt, ob mit einem kleinen Schritt im Forum D/d mitzuschreiben und vielleicht in seinem Profil den Vermerk BDSM zu haben, oder dem ganz großen Schritt, öffentlich nur noch mit Sklavenhalsband und Ringe einher zu gehen und 24/7BDSM zu leben, oder irgend einem Schritt dazwischen.

Vielleicht ringen wir wieder einmal mit Worten, obwohl wir ähnliches meinen, ich sehe schon die Ersten die Finger warm reiben, die mir schreiben wollen, dass ich das Wort „Spiel“ falsch verstehe. Sei´s drum.

Mir fällt kein neutrales Wort ein, dass ich für „Stigma“ verwenden könnte, dass ja einen negativen Beigeschmack hat. Die Bewertung des Stigmas oder Zeichens geschieht doch aber erst durch die Gesellschaft.
Obwohl wir also alle das Stigma: „BDSMler“ haben, beschließen halt einige, dieses Stigma auch nach außen hin kenntlich zu machen, andere entscheiden sich dagegen.
Die Stigmatisierung nimmt die Gesellschaft vor und die eigentliche Frage ist doch, ob wir, würden wir alle unser Stigma nach außen hin kenntlich machen wirklich noch als eine so kleine Randgruppe erschienen, oder ob wir nicht plötzlich sehen würden, dass wir uns mitten in der Gesellschaft befinden.

Alre
*******pain Paar
389 Beiträge
Lebenshaltung
@*******bel: du fragtest, was ich mit BDSM als "Lebenshaltung" meine. Alre hat dazu schon einige bedenkenswerte Gedanken beigesteuet.

Wir wissen, dass viele unter "BDSM" ganz Verschiedenes verstehen können, aber alle BDSM-Phänomene tragen Eines gemeinsam: sie sind Praktiken der erotischen Lust, die gegen herrschende Wertvorstellungen verstossen. Ich nenne nur zwei: Das Gewaltverbot und das Gleichheitsgebot. Ersteres wird bei S/M-Praktiken über den Haufen geworfen, zweiteres bei D/S-Inszenierungen. Und genau dieser Verstoss gegen eingeübte Wertvorstellungen unterscheidet die BDSM-Lust von anderen Lüsten erotischer Natur.

BDSM zur "Lebenshaltung" zu machen heisst für mich die Bejahung dieses Werteverstosses. Wenn ich dies bejahe, erfasst diese Bejahung mein Wesen so, dass sie nicht nur auf die wenigen Stunden des Sexes pro Woche beschränkt bleibt. Sie integriert sich in mein Denken und verändert meine Weltsicht. Sie wird politisch, indem sie gegen die Beschränktheit herrschender Wertvorstellungen opponiert. Sie wird psychisch, weil sie mich zwingt, meine Haltung zur Welt auch in vielen anderen Bereichen neu zu klären. Die Bejahung führt dazu, dass ich eine mir von aussen aufgezwungene Verneinung meiner Lust nicht mehr akzeptiere.

All das hat noch überhaupt nichts damit zu tun, dass ich meine Haltung "öffentlich" machen oder zeigen muss. Aber umgekehrt möchte ich mir mein Bedürfnis, meine Haltung "öffentlich" zu zeigen, auch nicht zensieren lassen.

stephensson
art_of_pain
ring der o
höchst interessant, was wickipedia dazu berichtet (schließlich habe ich ja von nix Ahnung).
Ich denke ich werde ab heute danach ausschau hallten!
Wozu?
Die sog. Community ist nichts weiter als ein relativ breiter Querschnitt durch die gesamte Gesellschaft, sprich: es gibt ein paar Menschen, mit denen ich einiges gemein habe und sehr viele Menschen mit denen ich sehr wenig gemein habe. Insofern erübrigt sich mir dabei ein zwanghaftes «wir», dem ich mich zugehörig fühlen müsste.

Ich sehe auch keine Notwendigkeit, jedem Dahergelaufenen die Ausgestaltung meines Privatlebens missionarisch auf die Nase binden zu müssen – genausowenig wie ich mich andererseits dafür schäme: meine diesbezügliche Offenheit (z. B. im privaten Gespräch etc.) ist davon nicht ausgeschlossen.

Ansonsten bin ich auch nicht darauf angewiesen, jemanden um Erlaubnis zu fragen, wie ich meine Lust lebe; das Problem der gesellschaftlichen Anerkennung bzw. die Sehnsucht nach dieser tangiert mich insofern ebenfalls nicht (zumindest nicht hierzulande – Staaten, in denen entsprechende Strafrechtsparagraphen wirksam sind, stehen auf einem anderen Blatt).
Lebenshaltung
Hallo alre und art_of_pain,

danke für Eure ausführlichen Beiträge!

Lebenshaltung ist für mich die Einstellung zum und eine klare Linie im Leben, der Umgang mit mir, meinen Mitmenschen, meiner Umgebung. BDSM ist für mich, trotz der Intensität der Gefühle, "nur" ein Teil meiner Sexualität, die wieder nur ein Teil von mir ist und somit nicht zur Lebenshaltung erhoben werden kann. So fühle ich das, denke aber nicht, dass es sich um die allein richtige Meinung handeln muss.

Zu den Symbolen: Ich trage den "Ring der O" seit Jahren, doch den erkennt fast niemand, zumal ich ihn meist nach innen drehe. Dennoch verstecke ich meine Neigung nicht. Spricht mich jemand drauf an oder kommt das Thema in einer Runde zum BDSM, dann gehe ich darauf ein, erkläre und verteidige, falls nötig. Verleugnen käme nicht in Frage - das ist Teil meiner Lebenshaltung *zwinker*

Doch meine Phantasien offensiv und ungefragt der Öffentlichkeit zur Schau zu stellen, ist nicht mein Ding. Für mich persönlich gehört es einfach nicht dort hin. "lebleuduciel" hat das im letzten Beitrag gut ausgedrückt, das brauche ich nicht zu wiederholen. Der Umkehrschluss ist allerdings nicht zulässig - wenn es jemand tut, fühle ich mich durch ihn nicht negativ angemacht, es ist völlig ok.


Grüße von Eulennebel (Er)
Lebenshaltung
Was die Auffassung von «Lebenshaltung» angeht, kann ich mich dem Eulennebel gerne anschliessen. Lebenshaltung wäre beispielsweise in meinem Fall, dass man Menschen in ihrem Leben (als Handlungsraum) soweit als möglich in Ruhe lassen sollte, sowie dass diese das Recht haben, in ihrem Leben in Ruhe gelassen zu werden – was selbstverständlich auch ihre Sexualität in allen Facetten betrifft. Dazu gehört für mich darüber hinaus durchaus auch, dass die Öffentlichkeit nicht gleich dem eigenen Leben ist, und man daher damit rechnen muss, dort auch mit Dingen in Berührung zu kommen, die man selbst nicht nachvollziehen kann oder gar leben möchte.

Nachtrag: Was die gesellschaftliche Anerkennung angeht, gibt es für mich einen wesentlichen Punkt. Und zwar den, an dem die sexuelle Identität so stark in die Gesamtidentität hineinwirkt, dass die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben davon nachhaltig betroffen ist. Was zum Beispiel bei vorwiegender Homosexualität oder bei Transsexualität der Fall ist, bei Sadomasochismus & Co. m. E. allerdings bestenfalls in Ausnahmefällen zutrifft (mit der oben schon erwähnten Einschränkung bez. Strafrecht).
das schöne an den Symbolen ist einzig und allein, dass diejenigen, die sich damit beshäftigt haben dih erkennen, aber eben NUR diese
*********os_hb Frau
2.126 Beiträge
Kleiner Einwurf ...
... gefällig?

Was ist mit Symbolen, zB Piercings, Brandings, Cuttings, Tattoos etc...
Die keiner sehen kann?

Was ist, wenn ich meinen Ring um den Hals trage, und jeder erkennt ihn nur als Schmuckstück?

BDSM Symbole... der Zugehörigkeit wegen, Gern!
Aber nicht, um nach aussen zu beweisen, ich mag es gern devot.
*********usch Frau
522 Beiträge
Ich denke...
es kennen sich eh nur die Leute aus,die selber auch damit zu tun haben.

Und den Anderen kann man ja irgendwas erzählen,was das z.B.für ein Ring ist.
Man muss ja wirklich nicht jedem alles auf die Nase binden,was man für sexuelle Vorlieben hat.

Das geht echt niemanden was an.

LG kaffee
Ein sehr interessantes Thema.
Und doch sehr unterschiedliche Auffassungen.

Ich trage keinen "Ring der O",weil er naja viele Facetten hat und für mich nicht wirklich ein Symbol ist mit dem ich mich stolz fühle und der mich daran erinnert Sub zu sein.
Dafür trage ich mit Stolz mein Halsband.In bestimmten Bereichen bedecke ich es und ich hab mehr Rollkragenpullis an als vielleicht ein "Normalo" oder ich trage einen Schal, ein Tuch ,wenn es nicht angebracht ist.

In der Freizeit fällt das Zeichen nicht weiter auf, weil ich eh immer "anders" aussehe. Schon bevor ich das trug wurde ich komisch angesehen, eben weil ich in der Gothicszene bin.

Jeder Mensch,der einer bestimmten Gruppe angehört charakterisiert sich damit und zeigt es irgendwie auch.
Warum sollte man also auch nicht sich zu ordnen wenn es um BDSM geht verstehen tun es eh nur die Menschen,die sich damit auskennen.
meine kleine Meinung
Erst einmal Danke für die vielen interessanten Beiträge, die ich hier lesen konnte, was leider nicht für alle Foren Beiträge gilt. Ich/wir beschäftigen uns auch seit einigen Jahren mit dem Thema BDSM, spielen, lesen und grübeln, informieren uns übers Internet und diskutieren so manches gelesene. Bei diesen Diskussionen stellen sich natürlich auch viele Fragen. Gehören wir zu dieser Gruppe? Spielen wir nur unser Spiel? Ist es eine Lebensart? usw. Wir Ihr ja selbst lesen könnt gibt es die Vertreter der unterschiedlichsten Fraktionen, deshalb komme ich immer wieder darauf, das es für mich/uns keine Gruppenzugehörigkeit gibt (wenn überhaupt, dann zur Obergruppierung) und ich auch eigentlich gar keine benötige. Denn genauso individuell wie ich/wir sind, so sind auch unsere Neigungen, Gefühle, Gedanken und Erwartungen. Dennoch hätte ich manchmal das Bedürfnis mich zu outen, es heraus zu schreien, zu bekennen und zu zeigen das ich „andersartig“ bin. Zu diesen Gefühlen treibt mich meiner Meinung nach nicht die Bekehrung anderer, sondern eher die Boniertheit, Engstirnigkeit und die Intoleranz einiger heuchelnder Mitmenschen die sich für etwas Besseres halten oder Ihre Lebensweisheit auf alle anderen Menschen übertragen möchten. Ich möchte diese Leute aber nicht von meiner Lebensweisheit überzeugen sondern es lediglich dazu benutzen um mich von diesen Menschen zu differenzieren. Allerdings benötigte ich dafür nicht nur ein Symbol sondern hunderte, denn es gibt in unserem Leben nicht nur die Gruppe der BDSM’ler sondern auch viele alltägliche Zugehörigkeiten. Nur ist es auch damit wieder sehr vielseitig, denn es gibt in allen Gruppen solche und solche Menschen und für mich persönlich wird alles gefährlich und inakzeptabel, das die Toleranzgrenze überschreitet und ins extreme Abwandert. (siehe extreme Raucher, Nichtraucher, im kleinen, Tierfreunde denen ein Hundeleben mehr wert ist als ein Kind, oder religiöse Fanatiker die sich und andere in die Luft sprengen). Ok, Ok das ist jetzt vielleicht im großen Stile gedacht aber ich hoffe Ihr versteht was ich meine. Es gibt ja leider viele Seiten. Einfacher gedacht, fände ich erkennbare Symbole auch nicht schlecht um auf diesem Wege zu erkennen dass man sich nicht in einer Randgruppe befindet und vielleicht den einen oder anderen Mitmenschen daran erkennen könnte. Dadurch könnten natürlich auch einige interessante Gespräche entstehen die man so niemals geführt hätte, weil man dem anderen das niemals zugetraut hätte.

Gruß
Hexe und Hexer
Wie wäre es, wenn wir mal ein joyclubsymbol erfinden?(oder muss ich dafür nen neuen threat erstellen?)

schließlich haben wir eigentlich alle eine große gemeinsamkeit, da will man sich doch finden...
*********l_rp Frau
14.960 Beiträge
Du meinst jetzt ein Symbol was die BDSM´ler hier aus Joy kennzeichnet?
Oder allgemein die User aus Joy?
Denn es gibt einen tollen Shop mit Fanartikeln *zwinker*.

  • LG Blackangel

nein ein Symbol, was alle joyclubmitglieder auszeichnet(vielleicht mit verschieden varianten für bdsm etc.)
Ach nö...
...rote, grüne, schwarze, rosa Wimpel und gelbe Sterne auf der Jacke hatten wir schon mal. Bitte nicht schon wieder.

Viele Grüße
Angelika
*******rty Frau
602 Beiträge
@ dino1988

Ich glaube ein Joyclub BDSM Symbol wäre tatsächlich das Letzte, was diese Welt noch brauchen würde.

ningyou (die eher versteckte Symbole, wie eine rasierte Scham mit einem Klitvorhaut Piercing mag)
@art_of_pain
Ich habe das Gefühl, "die Gesellschaft" wird pessimistischer gesehen, als es angemessen ist:

BDSM gesellschaftlich geächtet

Ich teile diese Einschätzung nicht:

aber alle BDSM-Phänomene tragen Eines gemeinsam: sie sind Praktiken der erotischen Lust, die gegen herrschende Wertvorstellungen verstossen.

Wenn ich mich (keineswegs nur im JC) so umsehe, ist der herrschende Konsens "der Gesellschaft" eher der, dass jeder seine Sexualität frei ausleben soll, solange keine Unbeteiligten mit hineingezogen werden.

Ich nenne nur zwei: Das Gewaltverbot und das Gleichheitsgebot. Ersteres wird bei S/M-Praktiken über den Haufen geworfen, zweiteres bei D/S-Inszenierungen. Und genau dieser Verstoss gegen eingeübte Wertvorstellungen unterscheidet die BDSM-Lust von anderen Lüsten erotischer Natur.

Wir reden über Sexualität. Wie gesagt, die Wertvorstellungen "der Gesellschaft" lassen uns, was die Sexualität betrifft, heutzutage genügend Freiheit, in unseren eigenen vier Wänden das zu tun, was uns Spaß macht.

BDSM liegt insofern also durchaus innerhalb der Wertvorstellungen "der Gesellschaft", BDSM wird durch sie geschützt.

Die gesellschatliche Norm der Gewaltfreiheit richtet sich - so verstehe ich das - gegen solche Gewalt, die eingesetzt wird, um den eigenen Willen gegen den Willen anderer durchzusetzen, um eigene Ziele gegen die begründeten Rechte anderer zu erreichen. Da ihr beide die Praktiken, die ihr zusammen ausübt, in beiderseitigem Einverständnis ausübt, auf eine Art, die keinen begründeten Verdacht aufkommen lässt, einer von beiden könnte daran Schaden nehmen, handelt es sich nicht um die eben beschriebene, zurecht vom Staat monopolisierte Gewalt.

Ähnliches gilt, so meine ich, für das "Gleichheitsgebot": wenn sich zwei erwachsene, verständige Menschen darauf einigen, in einer Beziehung - insbesondere in Bezug auf die Sexualität - unterschiedliche Rollen einzunehmen und solange jederzeit für beide die Möglichkeit besteht, die Beziehung zu beenden und die Rollen wieder abzulegen, gibt es kein Problem. (Es gibt auch kein "Gleichheitsgebot", es gibt das Gebot, jeden Mensch grundsätzlich als gleichwertig anzusehen, jedem Menschen die gleiche Würde und die gleichen Rechte zuzugestehen - was in einer der Beziehung der beschrieben Art immer noch der Fall ist - und es gibt das Bestreben, jedem Menschen möglichst gleiche Chancen für die Erreichung von Lebenszielen zu verschaffen.)

Die gespielten Arten (und auch ein groß angelegtes, über längere Zeit aufrechterhaltenes Spiel bleibt ein Spiel, das von jedem Partner jederzeit grundsätzlich abgebrochen werden könnte) von "Gewalt" und "Ungleichheit" sind andere Arten von Gewalt und Ungleichheit als diejenigen, gegen die man sich in gesellschaftlichem Maßstab zu wehren versucht, und diejenigen Arten von Gewalt und Ungleichheit, die "die gesellschaftlichen Werte" zurecht verurteilen, sind andere als die, die zwei (oder mehr) BDSMler im Rahmen ihres Sexuallebens herstellen.

Vielleicht irre ich mich? Dann bitte ich um Aufklärung (evtl. Beispiele?). Auf welche Art werden BDSMler durch die Gesellschaft geächtet?

T.
****_nw Frau
691 Beiträge
Archiv
TyrionL,
Schau Dir doch mal diese Threads an:
Fantasie Vergewaltigung?
Wie wichtig ist euch Toleranz?
Dann können wir weiter reden *zwinker*
Gruß
Alre
Diese beiden Threads sind nicht grad wenig zu lesen... würde jemand die relevanten Stellen, die du wohl meinst, rauskopieren, könnten wir noch früher weiter reden...

*zwinker*

T., der jetzt lesen geht...
****_nw Frau
691 Beiträge
Ich will mich nicht mit fremden Federn schmücken, diese Sammlung hat You_will_find_me zusammengetragen:


Zitat:
Vor der soft-SM-Fraktion ekeln sich die, die Liebe mit Zärtlichkeit gleichsetzen. Menschen die harte Worte und harte Taten nicht in Einklang bringen wollen mit dem Begriff Liebe.


Zitat:
Die harte SM-Fraktion die sich mit Nadeln, Klammern, peitschen oder (in entarteter Version) mit Blut, Kannibalismus, Vergewaltigungsspielen beschäftigt erfährt noch weniger Toleranz.


Zitat:
Wenn ich jemanden sehe der in Lack und Leder gekleidet am Andreaskreuz hängt und von seinem Dom geschlagen wird bekomme ich einen Lachkrampf und denke still bei mir: "Arme Sau". Sagen würde ich ds nicht. Ich würde mich aber auch nicht schlecht deswegen fühlen, weil ich SM für eine perversion halte.


Zitat:
Toleriert man alles und jeden, dann ist ein Sittenverfall in der Gesellschaft vorprogrammiert. Dann werden irgendwann auch Menschen toleriert die sexuell begründete Verbrechen begehen oder die tatsächlich krank sind und Hilfe brauchen.


Zitat:
Es ist unerheblich ob ich mit fremden Paaren poppe, oder ob ihr euch Nadeln in die Brustwarzen piekst.


Zitat:
Aber: Kriminelle Taten wie z.B. Kannibalismus gibt es nun mal. Der kannibale von Rothenburg war ein schwuler SM-Liebhaber. das geht eindeutig aus den Akten hervor.


Zitat:
Ich erachte auch jede Frau als krank, gestört und in tiefstem Maße behandlungswürdig die Vergewaltigungsspiele spielt oder davon träumt vergewaltigt zu werden.


Zitat:
Normaler SM ist mit dem Kannibbalen nicht zu vergleichen. Aber der Kannibale hat auch mal so angefangen. Wird der gedenkengang nun deutlicher?


Zitat:
Aber Meiweis war auch in der SM-Szene (allerdings der schwulen SM-Szene) unterwegs. Ich finde den Link nicht, aber im Prozess wurde seine Affinität zu dieser Szene bekannt. Man fand auch mehrere SM-Videos und Magazine im Haus.


Zitat:
SM hat in Teilen mit Gewalt zu tun. Wir denken, das dies eine Spirale auslöst - das der "Kick" immer größer werden muss um in 20 jahren noch Befriedigung zu bringen


Zitat:
Man kann Menschen aus dem Weg gehen die SM als ihren einzigen Lebenszweck begreifen


Zitat:
Jeder ist eben anders. Aber jeder hat sein vorgefasstes Bild in sich von diesem und jenem. denke ich an SM, dann sehe ich einen blutig gepeitschten Hintern oder Leute in denen mehr Piercings stecken als Nägel in meinem Werkzeugkasten.


Zitat:
Macht es euch das Leben zur Hölle, zu wissen, das ihr von einem Gros der Menschheit als "seltsame Randgruppe" angesehen werdet?

Sie stammen aus dem Toleranz Thread und dem Swinger Thread.
Den Vergewaltigungs Thread musst Du selbst lesen, wenn sich sonst Keiner erbarmt, ich bin auf dem Sprung, weil ich noch weg muss, aber in einem Forum hat man ja keinen Zeitdruck. Bis heut Nacht oder so…
Gruß
Alre
Zitat:
Wenn ich jemanden sehe der in Lack und Leder gekleidet am Andreaskreuz hängt und von seinem Dom geschlagen wird bekomme ich einen Lachkrampf und denke still bei mir: "Arme Sau". Sagen würde ich ds nicht. Ich würde mich aber auch nicht schlecht deswegen fühlen, weil ich SM für eine perversion halte.

Zitat:
Aber: Kriminelle Taten wie z.B. Kannibalismus gibt es nun mal. Der kannibale von Rothenburg war ein schwuler SM-Liebhaber. das geht eindeutig aus den Akten hervor.

Zitat:
Ich erachte auch jede Frau als krank, gestört und in tiefstem Maße behandlungswürdig die Vergewaltigungsspiele spielt oder davon träumt vergewaltigt zu werden.

Zitat:
Normaler SM ist mit dem Kannibbalen nicht zu vergleichen. Aber der Kannibale hat auch mal so angefangen. Wird der gedenkengang nun deutlicher?

Zitat:
Aber Meiweis war auch in der SM-Szene (allerdings der schwulen SM-Szene) unterwegs. Ich finde den Link nicht, aber im Prozess wurde seine Affinität zu dieser Szene bekannt. Man fand auch mehrere SM-Videos und Magazine im Haus.

Zitat:
SM hat in Teilen mit Gewalt zu tun. Wir denken, das dies eine Spirale auslöst - das der "Kick" immer größer werden muss um in 20 jahren noch Befriedigung zu bringen

Zitat:
Man kann Menschen aus dem Weg gehen die SM als ihren einzigen Lebenszweck begreifen

Nun gut...diese Zitate erkenne auch ich als (implizierende oder direkt geäußerte) Intoleranz gegenüber BDSMlern an!

Meine optimistische Einschätzung, dass BDSM von "der Gesellschaft" grundsätzlich toleriert wird, besteht trotzdem weiterhin...zumal ich von dem Vergewaltigungsspielthread soweit die erste sowie die beiden letzten Seiten überflogen habe und dort keine Intoleranz gegenüber BDSM ausmachen konnte, lediglich begriffliche Streitigkeiten.

In einem Thread namens "Bilderwichser" (oder so ähnlich) versuchte ich auch einmal, gegen für mich unbegreifliche Intoleranz anzukämpfen - meine "Gegnerschaft" bestand jedoch, falls ich mich recht erinnere, nur aus relativ wenigen Mitgliedern, die Mehrheit hingegen zeigte sich auch dort eher tolerant.

"Die Intoleranten" zeichnen sich eben durch besondere Lautstärke aus, ich meine aber, dass man sich nicht dazu verleiten lassen braucht, aus ihnen deswegen "die Gesellschaft" zu machen. Was Sexualität betrifft, halte ich gerade die Intoleranten in unserem heutigen Deutschland für eine Minderheit. Ausnahmen, auch die, die hier im JC mal besonders laut schreien, bestätigen aus meiner Sicht die Regel (der Toleranz).

Letztlich bleibt die Frage, ob gezeigte Fälle von Intoleranz ein Ausmaß annehmen, das es rechtfertigt, von einer "intoleranten Gesellschaft" zu sprechen, oder nicht, letztlich bleibt diese Frage wohl eine empirische Frage, die wir hier durch Diskussion und Logik nicht lösen können werden.

T.
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