unsere zeit wird geprägt durch "das ende der gewissheiten"
Solange man etwas im voraus planen kann (oder zumindest glaubt, es zu können), möchte man ideale voraussetzungen schaffen.
da spielt das alter der eltern auch eine rolle.
solange nicht das herz in der hauptsache die beziehung und die frage nach dem kinderhaben bestimmt, werden all diese anderen argumente, bzw. gegenargumente ins spiel gebracht werden. (soll kein versteckter aufruf dazu sein, ohne vernunft sich in beziehung und familie/kinder zu stürzen!)
die frage: "willst du eine FAMILIE mit mir gründen?" ist doch das eigentliche, was hinter der frage: "willst du kinder mit mir?" steckt. und nicht der allgemeine Kinderwunsch. da würde ich hinterhaken.
aus eigener erfahrung: mein vater war 57 als ich geboren wurde, und als ich 17 war starb er. für mich zu früh, er hatte ein reiches leben. da er bis zu seinem tod sehr engagiert selbständig war, bin ich nie in den genuss eines verrenteten papas gekommen. allerdings hatte ich einen sehr weisen und abgeklärten vater, der eben mit sich sehr im reinen war. ok, fussball hat er nicht gespielt, aber die qualität von eltern wird wohl etwas anderes ausmachen. ALLERDINGS: ich glaube, man braucht eltern bis zu einem gewissen zeitpunkt länger als nur bis zur volljährigkeit. zwar sollte die erziehung abgeschlossen sein, aber idealerweise stehen doch (meistens - bitte kein emanzipationsgezetere, bin selbständig und ehefrau und mutter) gerade väter ihren kindern in den späten entwicklungsjahren zur seite. geht das gerade besonders gut, wenn man selbst nicht mehr im kreisel drin hängt, oder ist man dann zu alt?? individuell würde ich sagen.
trotzdem: mit 50 vater, bei der einschulung 56, beim abi 58/59.... kein problem, wenn du gesund bleibst - wie für alle anderen eltern. eines würde ich mir wünschen, wenn ich die zeit zu meiner geburt zurück drehen könnte: keinen anderen oder jüngeren, aber dass mein vater mit dem rauchen aufgehört und mehr für seine gesundheit gesorgt hätte. er hatte arteriosklerose und lungenkrebs. wenn man schon so spät kinder in die welt setzt: besonders auf die gesundheit achten. es geht ja nicht nur um einen ev. früheren tod. meist geht eine krankheit voraus, oder gesundheitliche beeinträchtigungen. je älter desto wahrscheinlicher, natürlich nicht zwangsläufig, aber wahrscheinlicher.
der mann einer guten freundin starb als ihre kinder 2 und 5 waren, mit 36. tja, auch für sie zu früh.
mein mann war damals 20 und im studium. heute sagen wir, wir hätten es nicht schöner treffen können, denn wir haben die kinder wirklich gemeinsam erzogen. heute, voll im job und auf der leiter kämpfend, hätte er nie so viel zeit mit den kindern verbringen können (mal abgesehen davon, dass ich heute 48 bin und somit das thema eh gegessen sein könnte) damals hatten wir schon unsere ängste und zweifel...
aus sicht der frau: ich denke auch weiter, wenn ich eine familie gründe und kinder habe: grosseltern sein, im alter zusammen sein. rechne selber. wenn du das willst, dann tu allles dafür, dass du möglichst lange ein teil davon sein kannst. meine mutter war mit 44 witwe, auch nicht so toll. nicht zwangsläufig, aber eben auch wahrscheinlich bei solch einem altersunterschied.
aber, wie eingangs: gewissheiten gibt es nicht. du könntest deine junge frau um 20 jahre überleben und 90 werden. deine kinder wären dann fast 40.
gruss
satyresse