aber jedes mal das halbe wohnzimmer ausräumen zu müssen wäre mir einfach zu stressig...
Das ist natürlich ein Argument.
Allerdings treffen hier Leute, die das eben ganz unprofessionell und nur für sich machen, auf Profi-Fotografen und alle Coleur dazwischen.
Jeder macht das, was der Geldbeutel, die Profession oder was sonst noch hergibt.
Klar wird der Profi-Fotograf mit eigenem Studio und Blitzanlage sein Wohnzimmer nimmer ausräumen und Baustrahler aufstellen. Alleine schon, weil er jeden Tag fotografiert wird er das Wohnzimmer evtl. gleich ausgeräumt lassen und 'Studio' an die Tür schreiben
In diesem Thread wird aber ganz bewußt nach kostengünstigen Lösungen gefragt, wie jemand (der sich vielleicht nichtmal als Amateur sieht), mit wenig Geld zu brauchbaren Ergebnissen kommt.
Die Aussage: Ich hab mir da für 300 Euro ne Blitzanlage gekauft, wird denen ebensowenig weiterhelfen, wie die: Ich würde mein Wohnzimmer nicht jedesmal ausräumen.
Ich möchte eine Lanze für eben diese Leute brechen, die genau das tun: Die ihr Wohnzimmer ausräumen, die ne Styroporplatte als Reflektor nutzen, weil die eben nur 3 Euro kostet, die mit verfügbaren Licht vom Fenster experimentieren, oder .. wenn dieses nicht ausreicht auch mal nen Baustrahler zu Hilfe nehmen.
Ich hab auch so angefangen, und es ist noch nicht lange her. Bin immer noch Amateur, noch immer Anfänger, auch wenn ich mittlerweile über eine Blitzanlage verfüge.
Ich bin mittlerweile über 40. Wenn ich an meine Kindheit zurückdenke: Wie einfach war das spielen damals. Wir haben mit einfachen Mitteln gespielt, Abfallholz, alte Decken, Schachteln etc. Und was waren wir kreativ. Ehrlich gesagt, bin ich froh, nicht in der GameBoy-Geeneration aufgewachsen zu sein, wo selbst das Spielzeug hochkomplex und ebenso authentisch sein muß, damit es ein Kind noch in die Hand nimmt.
Erinnern wir uns noch an einen Helmut Newton. Als Fotograf hochgelobt. Wisst ihr, was der für seine Fotos an Equipment benutzt hat?
Mittlerweile habe ich an die 400 Bücher aus den vergangenen hundert Jahren bis heute gesammelt. Ebenso viele alte Fotografieen. Beides studiere ich gerne, wenn es mir die Zeit erlaubt. In den 60er Jahren hatte die Aktfotografie schon mal einen Boom, da wurden Glühlampen statt Blitze benutzt, zumindest bei vielen Bildern, da wirde mit Tageslicht gearbeitet. Und manche dieser Bilder strahlen zumindest für mich mehr Erotik aus, als ein heutzutage im perfekt ausgerüsteten Studio fotografiertes und per Photoshop & Co nachbearbeitetes Bild.
Es kommt nicht auf die Technik an, ein gutes Bild entsteht im Kopf des Fotografierenden.
Fred