Längere Einkaufszeiten = verbesserte Einkaufsqualität?
Als Autor dieses Threads sage ich zunächst "Danke" für die
rege Diskussion und möchte ein kurzes Statement aus der
Sicht eines Konsumenten, der Wert auf Kundenbetreuung legt,
hier anbringen.
Längere Einkaufszeiten = verbesserte Einkaufsqualität?
Nun, hier muss ich einem Vorredner Recht geben, die Qualität
des Einkaufens messe ich nicht an der Uhrzeit, um die ich etwas
erwerben kann, sondern an der fachlichen Kompetenz und der
Freundlichkeit des Verkaufspersonals.
Aber Qualität hat eben ihren Preis.
Wie hier schon richtig angemerkt wurde, steigt mit den längeren
Einkaufszeiten nicht die Kaufkraft der Konsumenten und so
müssen mit gleich bleibenden Umsätzen, höhere Personalkosten
finanziert werden. Da es aber kaum noch Branchen gibt, die sich
diesen "Luxus" leisten können, muss es unweigerlich zu
Einsparungen kommen. Folge ist oft eine Verringerung des
Personalstandes und/oder die Einstellung von billigeren
Arbeitskräften - wenig geschultes Personal, an Stelle von
versierten Fachkräften.
Um eine gleich bleibende Qualität beim Verkaufspersonal zu
gewährleisten wären Preissteigerungen unumgänglich - eine
Preissteigerung, die nur wenige zu zahlen bereit wären.
Auf der Suche nach dem günstigsten Angebot kommt vielen
Konsumenten nicht in den Sinn, dass gute Fachberatung auch
ihren Preis hat und so haben viele Fachgeschäfte noch zusätzlich
mit dem Umstand zu kämpfen, dass zwar ihre Fachberatung bei
der Produktauswahl in Anspruch genommen wird, dann jedoch
bei einem Billiganbieter (zum Beispiel über das Internet)
eingekauft wird.
Der Preiskampf ist in vielen Branchen ohnehin sehr hart geworden
und eine Verlängerung der Öffnungszeiten trägt hier sicher nicht
zu einer Entspannung bei. Die notwendigen Einsparungen bei den
Personalkosten werden dann zwangsläufig eine Verschlechterung
der Einkaufsqualität zur Folge haben.
Ich kann es durchaus verstehen, dass diese verschlechterten
Arbeitsbedingungen auf viele Handelsangestellte demotivierend
wirkt - ein Umstand, der ein gutes Einkaufsklima auch nicht gerade
fördert.
Eine Verpflichtung, zum Offenhalten der Geschäfte, gibt es ja
glücklicherweise keine und so wird sich der Markt von selbst
regulieren. Der Konsument wird mit seinem Kaufverhalten
bestimmen, ob die Geschäfte in Zukunft rund um die Uhr
geöffnet bleiben oder nicht - mit allen daraus resultierenden
Konsequenzen.
lg raider