Das Thema wird auch in Charlotte Roches zweitem Buch "Schoßgebete" behandelt. Die Ich-Erzählerin geht mit ihrem Mann regelmäßig gemeinsam in ein Bordell. Dort scheint auch niemand etwas dagegen zu haben. Im Gegenteil.
Ich denke, es ist ein Unterschied, ob man als Frau in das Revier einer Straßendame "eindringt" und diese Dame offensichtlich aus Sensationsgier begaffen möchte oder ob man eine seriöse geschäftliche Absicht verfolgt. Wer als Frau den Wunsch hat, ihren Mann zu begleiten, weil sie vielleicht lernen möchte, den Mann gemeinsam mit einer anderen Frau zu verwöhnen, wenn der verhandelte Preis stimmt... dann kann ich mir nicht vorstellen, was eine Dame des Gewerbes dagegen haben sollte.
Auf dem Hamburger Kiez sprechen die Straßenhuren inzwischen sogar Herren sehr hartnäckig an, die in weiblicher Begleitung unterwegs sind. Das hat es früher in der Form nicht gegeben, nebenbei... Wenn man sich als weibliche Begleitung dann mal beschwert, dann sagen die Mädels meist "Komm schon, stell Dich nicht an, kannst ja mitkommen, zugucken, mitmachen..."
In anderen Bereichen - in der bekannten Herbertsstraße oder in ausgewiesenen Laufhäusern - sind Frauen als Begleitung allerdings ausdrücklich nicht erwünscht.
Ich denke also, es kommt darauf an, in welchem Bereich der Prostitution man sich bewegt. Nett fragen, ob man zu zweit kommen darf, schadet doch nichts. Wer's mag.