Schön, dass der Thread nicht geschlossen wird
und Dank dafür an die Admins!
Wenn man die Postings liest, trifft man sicher nur auf "Opfer", denn niemand würde zugeben, dass er die eigenen Kinder dermaßen in seinen individuellen Rachfeldzug einbaut. Und doch ist es nahezu an der Tagesordnung, zumindest in den verschiedenen Phasen, wie wir es nur allzu oft miterleben:
1. Die Zeit bis zur räumlichen Trennung:
Hier ist sehr oft zu beachten, dass der sich neu orientierende Partner vor die Wahl gestellt wird: "Unsere Familie oder der neue Partner"! Es wird offen gedroht, dass man bei Verlassen der Familie schon sehen wird, was man davon habe. Beliebtes Schlagwort: "Deine Kinder kannst du vergessen"... Weh dem, der deshalb bleibt, denn er bleibt lebenslänglich Opfer solcher Erpressung. Besonders schlimm fällt mitunter auf, dass verlassene Väter unverhohlen mit einem Gewaltakt drohen, wenn die Mutter geht und gar die Kinder mitnehmen will. Das fällt ja auch leichter, als über die Ursachen des Scheiterns nachzudenken.
2. Die Phase des Auszugs
Der verlassene Partner ist traurig, wütend, eifersüchtig; sinnt auf Rache. Wie gut, dass es da noch die Kinder gibt.
Oft erleben wir im Umfeld, dass es heißt, die Kinder müssen geschützt werden vor dem neuen, lotterhaften Umfeld des ausgezogenen Partners. Der oder die Neue des Ehepartners könne eh nicht viel taugen, wenn er/sie die Rücksichtslosigkeit besitzt, eine intakte (???) Familie zu sprengen und zu zerstören. Immerhin kommt plötzlich mehr Zuwendung für die Kinder auf. "Die Neue" ist ohenhin nur die Schlampe und Hure, das Flittchen. "Der Neue" ist nur auf ein schnelles Abenteuer oder finanzielle Interessen aus.
3. Die Phase der Konsolidierung
Es kehrt ein wenig Ruhe ein, und nicht selten ist da längst selbst ein neuer Partner. Nicht selten ist dies bei Frauen (in ihrer Opferrolle) zu beobachten. Nun möchte die Verlassene sich diesem Leben verstärkt widmen, so dass auf einmal beachtlich viel vom zunächst nur zähneknirschend eingeräumten Besuchsrecht eingefordert wird. Der Papa soll die Kinder gefälligst endlich mal in die Ferien mitnehmen (egal wie sich das beruflich gerade eintakten lässt). Der neue Partner hingegen wird behutsam als endlich der Richtige, Einfühlsame, Kinderliebe aufgebaut und präsentiert. Nun wird alles gut...
4. Die Phase der Scheidung
Noch ist der Marktwert der Kinder hoch, und die Anwälte freuen sich über jeden Cent, den sie für ihre Mandanten herausholen können. Der Kindsgeburtstag wird durch den erfreuten Blick auf die Düsseldorfer Tabelle noch mal so schön. Es sei denn, man muss nun selbst wieder eine Arbeit annehmen und merkt, dass das gar nicht so einfach ist. Natürlich floh der Exmann, das Schwein, damals ja nur in die Arbeitslosigkeit, um sich vor dem Unterhalt zu drücken und macht sich nun mit seiner Neuen ein wunderbares Leben.
Umgekehrt läuft es genauso ab: Beim Besuch der leiblichen Kinder am Wochenende wird das berühmte Event-Feuerwerk abgebrannt, um den Unterschied zwischen Alltag mit Schule und Stress bei der Mama besonders feinfühlig aufzuzeigen- bei mir, mein Kind, geht es dir richtig gut. Aber das wirst du erst verstehen, wenn du mal groß bist...
Sehr nachdenkliche Grüße, doch in gespannter Erwartung neuer Beiträge
Martin von den Nighties, als bekennender Familienmensch