vom Suchen, Finden und gefunden werden...
Hallo, allerseits!
Zunächst einmal herzlichen Dank "blaze4711" für Dein nettes feedback. Der Nachsatz in Deinem Beitrag hat mich allerdings nachdenklich gestimmt, denn die Redewendung „Ich suche nicht, ich will gefunden werden.“ habe ich hier schon sehr oft gelesen. Irgendwie stimmt mich das traurig.
Wenn man die Beiträge hier im Single-Teil des Forums mal zwischen den Zeilen liest, dann muss man kein Psychologe sein, um zu erkennen, dass viele der Autoren – und natürlich auch der Autorinnen – sich schon eine Beziehung wünschen. Doch offenbar scheuen sich viele, den ersten Schritt zu tun. Warum machen wir Singles und dabei insbesondere die Langzeitsingles es uns selbst und anderen eigentlich so schwer? Wenn jeder nur gefunden werden will aber keiner sucht, dann wird das nichts!
Natürlich haben wir alle schon schlechte Erfahrungen gemacht; natürlich sind wir alle schon enttäuscht worden; aber wie viele von uns geben denn weiterhin unverdrossen jede Woche ihren Lottoschein ab, obwohl sie noch nie „6 Richtige“ hatten? Nur bei der Suche nach einer netten Bekanntschaft (bei der nebenbei die Erfolgsaussichten unvergleichlich besser stehen), geben viele von uns nicht mal „einen Schein ab“.
Aber wer oder was hindert uns denn nun eigentlich daran, auf andere (Singles) offener zuzugehen? Ich könnte es mir jetzt einfach machen, und mich auf Thesen berufen wie: Die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen wie verändertes Rollenverständnis oder Folgen der Globalisierung z.B. in Form von unsicheren und unsteten beruflichen Verhältnissen sind die Ursachen für größere Zurückhaltung der Menschen untereinander. An alle dem ist sicher etwas dran, aber ich glaube, das ist zu kurz gedacht. Zeiten rasanter Veränderungen hat es schon immer gegeben – und viel gravierendere als heute. Viel entscheidender ist meiner Meinung nach, wie wir selbst damit umgehen.
Offenbar ziehen wir es angesichts dieses unklaren „Frontverlaufs“ vor, uns auf die eigenen Linien zurückzuziehen (bitte verzeiht mir diesen martialischen Vergleich). Diesen Sachverhalt zu beklagen, hat keinen Sinn – wer an seinem langjährigen Singledasein etwas ändern will, der muss damit wohl oder übel bei sich anfangen! Der Veränderungsprozess beginnt im Kopf, setzt sich im Herzen fort und findet dann irgendwann ganz sicher auch in einem veränderten Miteinander seinen Ausdruck. Das klingt zwar ganz banal, ist aber in der Umsetzung unglaublich schwierig – und glaubt mir: Ich spreche aus Erfahrung!
Doch das Internet und insbesondere ein Forum wie dieses bieten dazu eine einmalige Gelegenheit: Nämlich neue Pfade zu beschreiten, ohne auf ein gewisses Sicherheitsnetz verzichten zu müssen – und das ist die Anonymität. Sicherlich gibt es eine Reihe von Leuten, die diese Möglichkeiten missbrauchen – die gibt es immer. Aber mal ehrlich: Wollen wir uns von denen eine solche Chance nehmen lassen?
Wer kämpft kann verlieren; wer nicht kämpft, hat schon verloren!
(Max Schmeling)
meint
der Shifu