Vor ungefähr zehn Jahren bekam ich in der Vorweihnachtszeit etwas, das sich anfühlte als sei ich nackt in Brennesseln gefahlen. Zu dieser Zeit stillte ich unsere Jüngste noch, was bedeutet, dass die Ärzte sehr vorsichtig waren mit Cortison.
Ich ging in die Dermatologie des örtlichen Krankenhauses und mein Hautbild wurde bestaunt wie das eines grünen Elefanten. Wörtlich: "Was ist das denn?? Sowas haben wir ja noch nie gesehen!" Also nehme ich mal an, dass es irgendwie anders war als Nesselfieber. Aber es brannte wie Feuer.
Sobald ich versuchte - unter ärztlicher Aufsicht natürlich - aus dem Cortison 'rauszukommen, wurden die Symptome wieder unerträglich. Für einen Allergietest hätte ich aber cortison- und symptomfrei sein müssen, wurde mir damals erklärt.
Wegen des Stillens beruhigte mich damals meine Kinderärztin; sie sagte, das Cortison ginge zwar in geringen Mengen auf mein Kind über, schade ihm aber vorläufig nicht.
Mein Hausarzt erklärte mir, er könne mich auf alle möglichen Allergien testen und den auslösenden Stoff dabei finden oder eben nicht. (Selbstverständlich hatte ich Nahrungsmittel, Kosmetika, Waschmittel... usw. bereits durchgegrübelt, da war nichts anders oder neu.)
Besser als dem Auslöser nachzujagen, sagte mein Arzt, sei es, den Körper zu befähigen, damit fertig zu werden. Er hat mich dann einige Monate homöopatisch behandelt und die Symptome verschwanden wie ein Spuk und kamen nie wieder - obwohl ich dem Auslöser, was immer das war, bestimmt in den letzten Jahren noch öfter begegnet bin.
Ich weiß bis heute nicht, was der äußere Auslöser für diesen unerträglichen Ausschlag war. Damals stand ich allerdings emotional unter Stress, "ich habe mich in meiner Haut nicht wohl gefühlt", das schon.
Aber so ganz genau muss ich das für mich gar nicht wissen. Das ist auch bei jedem anders, denke ich. Wichtig ist für mich, dass mein Körper die Mittel an die Hand bekam, damit fertig zu werden.
Vielleicht geht's darum, einfach auch mal auf den eigenen Körper zu vertrauen und nicht ständig zu argwöhnen, was denn nun schon wieder mit ihm los ist oder was er da womöglich Heimtückisches ausbrütet.
Ich will damit jetzt nicht die Alternativmedizin als über alles erhaben darstellen. Nur mal den Denkansatz liefern, dass das Pferd sich vielleicht auch vom andern Ende aufzäumen lässt.